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Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 31: Der Koran und die Sekten

Gott ist die einzige Quelle der Religion. Der Koran ist Seine Offenbarung. Aber gemäß den Sektierern besteht der Islam aus Gott + Ahadith + Gefährten des Propheten + Urteile der sektiererischen Imame + Fatwas und Meinungen anderer Imame, die ihnen nachfolgten. Zwischen den zwei abweichenden Ansichten kann es keinen Mittelweg geben. EinE MuslimA, die/der den Koran einhält, kann ein dritter Weg, welcher den Zusammenschluss zwischen der im Koran gepredigten Religion und der von den Sekten gepredigten Religion beinhaltet, nicht einmal gedacht werden. Solch ein Versuch würde gewissermaßen den Weg für die Opportunisten pflastern, die bereit sind, Urteile neben denen Gottes zu erheben. Wenn sich jemand je erlaubt zu denken, dass ein Hadith, eine errichtete Tradition oder eine Konvention als Teil der Religion gesehen werden könnte, wird das Prinzip des Merkmals von der Selbstgenügsamkeit des Koran notgedrungen korrumpiert.

 

Eine neue Sekte?

Ein paar hundert Jahren nach dem Tod des Propheten wagten es die Sekten unter den Umayyaden und Abbasiden, den Koran zu ergänzen. Allein die Idee, eine neue Sekte auszugestalten, wäre gelinde gesagt unangemessen. Die in der Vergangenheit erfundenen Ahadith reflektierten notgedrungen die arabische Mentalität und Bräuche. Zu versuchen eine neue Sekte auszuarbeiten wäre die Erklärung der früheren Handlung. Auf einen Kompromiss zurückzugreifen und zu versuchen einen Mittelweg zu finden, wäre gegen die offenbarte Religion. Ist es Ihre Absicht, neue Ahadith oder Sekten zu fabrizieren als Einbuße für die älteren? Neue Sekten aufzustellen ist lediglich die Wiederholung desselben Fehlers. Die einzige Sache, die zu tun ist, ist den Koran einzuhalten und ihn als die einzige Säule der Religion anzunehmen. Was der Mensch bedarf, ist nicht neue Sekten zu erfinden, sondern die Religion im Rahmen des Koranischen Kontextes zu verstehen.

Es hat sich oft gezeigt, dass in jeder neuen Ära Leute mit neuen Ideen hervorkommen und erklären, sie hätten den mittleren Weg gefunden, welcher der Weg ist. Wir tendieren dazu zu glauben, dass in den heutigen populistischen Bewegungen solche Persönlichkeiten ihren triumphalen Einzug in die Szene halten können. Die Mittelweg-Führer, die mit populistischen Anliegen zum Vorschein kommen werden, könnten folgendermaßen sprechen: „Nun, das Händeschütteln mit den Frauen zu vermeiden ist freilich absurd, doch kann mensch auf die Verwendung des Kopftuches verzichten? Es ist nicht schädlich, Satan während der Pilgerfahrt zu steinigen.“ Durch Rückgriffe auf solch und solche Äußerungen könnten sie versuchen, einen dritten Weg zu finden. Was getan werden sollte ist nicht einen dritten Weg zwischen den Sekten und dem Koran zu finden. Der Versuch des Menschen, seine Ideen neben Gottes Geboten hinzuzufügen bedeutet, Gottes Monopol über die Religion zu ignorieren.

Es ist jetzt Zeit, der Wirklichkeit ins Gesicht zu schauen, angesichts des Vergangenen, und alle Ergänzungen auszuklammern. Der Koran wartet darauf, wiedereröffnet zu werden und dass seine Inhalte zur Ausführung kommen. Die Traditionalisten, die die Implementierung eines solchen Schemas miterleben, werden notgedrungen wie Fledermäuse umher flattern, die bei der Morgendämmerung Zuflucht in der Dunkelheit suchen.

Anzunehmende Methode

Wichtig ist, sich für den Weg, der angenommen werden soll, zu entscheiden. Im Verlaufe der Jahrhunderten hat der Mensch seine Launen, Eigenarten und Erwartungen für die offenbarte Religion Gottes ersetzt und sie mit Traditionen, populistischen Tendenzen und persönlichen Meinungen vermischt. Das Offenbarte zu ergänzen ist genauso bedenklich wie gewisse Vorschriften aus dem Kontext auszulassen. Ein weiterer bedeutsamer Schritt, welcher erfordert (fast) unüberwindliche Schwierigkeiten zu lösen, ist zu versuchen, Gottes Wege in die heutige Lebensart zu übernehmen. Leute, die daran scheitern, zu verstehen, dass Gottes Weisheit alle menschlichen Konzeptionen übertrifft, mühen sich nutzlos ab, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Jemand mag sagen, dass 95% des Koran mit der heutigen Lebensart übereinstimmt. Für die restlichen 5% sollte mensch sich davor hüten, Lösungen zu erfinden. Es gibt keinen anderen Weg außer die Vorschriften des Koran zu befolgen. Der Ursprung der von den Sektierern begangenen Fehler liegt in der Zuschreibung religiöser Eigenschaften auf die Meinungen, Traditionen und Bräuchen unter den Umayyaden und Abbasiden, und zeigen dadurch ihre populistischen Tendenzen auf. Jene, die heutzutage den Mittelweg predigen, riskieren dieselben Fehler zu begehen. Wer wird in dieser Rückzusammenführung vermitteln? Die Menschen bestehen aus Fleisch und Knochen, wohingegen der Islam die Ausschließlichkeit Gottes ist, die einzige Quelle von allem. Diesem Axiom entgegenzuwirken würde Gottlosigkeit bedeuten.

Religiöse Angelegenheiten müssen von Gelehrten methodisch gelöst werden. Wenn die exklusive Autorität allein Gottes Buch bleibt, so werden die populistischen oder traditionalistischen Annäherungen nicht aufblühen. Die von Gott offenbarte Religion, ohne den Bedarf für jegliche zusätzliche Betrachtungen, wird ausschließlich Ihm überlassen sein.

6:114 (Sag:) „Soll ich denn einen andern Richter suchen als Gott, wo er es doch ist, der die Schrift, im einzelnen dargelegt, zu euch herabgesandt hat?“

Alle Ahadith sollten als unbegründet erachtet werden

Der Grundsatz, dass selbst die Ahadith nicht als eine Quelle des Islam betrachtet werden können, sollte ausreichende Hinweise liefern, dass die sektiererischen Urteile nicht als Gottes Wort genommen werden müssen. Im Stande zu sein, das wirklich Offenbarte von dem zu unterscheiden, was eine Erfindung ist, ist unmöglich geworden. Selbst wenn ein gegebener Hadith in der Tat ein authentischer sein mag, solange er nicht mit dem Koran in Widerspruch steht oder der Vernunft einleuchtet, kann er nicht die Gültigkeit einer religiösen Vorschrift haben.

6:115-116 Und das Wort deines Herrn ist in Wahrheit und Gerechtigkeit vollständig. Keiner vermag Seine Worte zu ändern, und Er ist der Allhörende, der Allwissende. Wenn du der Mehrzahl derer auf Erden gehorchst, werden sie dich wegführen von Gottes Weg. Sie gehen nur Vermutungen nach und raten nur.

Ein Muslim orthodoxer als Mohammed?

Die Sucher nach dem Mittelweg, die darauf bestehen, in der großen Arbeit mindestens eine erlesene Anzahl an Ahadith einzuschieben, sollten sich nicht selbst täuschen. Die Ergänzung von sogar nur einem Hadith würde allmählich den Weg für die Ergänzung des gesamten Corpus der je gesammelten Ahadith pflastern! Es gibt eine Kategorie von Leuten, die wenngleich auch glatt rasiert, im Prinzip einen Bart tragen müssten; die zwar Musik hören, obwohl sie jeden ungesetzlichen Ton in den Wind schlagen müssten; sie gehen sogar so weit, Radiostationen aufzubauen und Musik zu senden; die weibliche Sprecher anheuern und zusehen, dass weibliche Abgeordnete ihre Stimme im Staatsparlament erheben und Seite an Seite mit Männern sitzen, obwohl sie im Prinzip getrennt sein müssten. Sie argumentieren sogar für das Sektierertum und kämpfen gegen den im Koran präsentierten Islam. Es ist eine breite Kluft zwischen dem, was sie verfechten, und ihren Praktiken. Sie versuchen, ihre Praktiken wegzuerklären, als eine Taktik für die Verbreitung ihrer Botschaft. Wären die Umstände günstig gewesen, sagen sie, könnten wir die sektiererischen Ansichten in Bezug auf das Wachsen des Bartes, das Verbot der Musik und die Trennung von Frauen rechtfertigen. Die breite Öffentlichkeit, unkundig über die Ableitungen beruhend auf Ahadith und nicht im Stande, den Wert der von den Pseudo-Sektierern gelieferten Erklärungen abzuschätzen, erhält zwangsläufig falsche Schlussfolgerungen über den Islam.

Taliban: Repräsentative der Sunniten

Jene, die daran interessiert sind, alles über die sunnitischen Sekten zu lernen, können auf das von den Taliban angewandte System zurückkommen, und die Personen, die alles über die Schia wissen wollen, würden gut daran tun, den Weg der Schiiten im heutigen Iran zu studieren. Sie sind keine übertriebene Version der Sekten. Sekten sind Abweichungen. Jedoch sind die Taliban in Afghanistan und die Schiiten in Iran selbstkonsequent.

Die wahren Intellektuellen und Aufgeklärten müssen, so früh wie möglich, zwischen dem Koran als solches und den Interpretationen der Sektierern unterscheiden. Die von den „Nicht-Muslimen“ an diese Gruppen gerichteten Angriffe werden ihrer Festigung beitragen. Die Öffentlichkeit, die diesen Angriffen zuschaut, riskiert, diese Sekten mit der offenbarten Religion Gottes zu identifizieren. Dies ist eine große Gefahr. Das einzige Remedium ist die Differenzierung zwischen der echten offenbarten Religion und den sektiererischen Erfindungen. Sobald die sunnitischen Sekten gründlich verstanden werden, wird der wahre Wert des Islam in den Vordergrund treten.