Kosmos

Supernova N49 (NASA, Chandra, 11/29/2006)

Der Lichtvers (24:35)

Bismillah al Rahman al Raheem

Wie eine Umarmung und mit der Strahlkraft einer Supernova steht diese Aya Kraft spendend, tröstend und erhellend, neben den anderen Ayat herausstechend, in dieser Sure – zutiefst ästhetisch, mystisch und wortgewaltig.

Allah allein ist es, der das dunkle Nichts durch Licht und Sinn belebt.

Der Vers dringt in die Tiefe des Islams ein – Allah, der die Dunkelheit von uns nimmt und Geist und Seele der nach Ihm Suchenden mit dem Licht der Einsicht und Erkenntnis füllt, der den auf dunklem Weg Suchenden oder vom Weg Abgeirrten immer ein Licht zur Leitung aufstellt, aber auch der, der es vermag, das Verschlossenste in uns ans Licht zu bringen.

Seiner Leitung können wir uns anvertrauen, und Seinem Licht bleibt nichts verborgen.

Aber Licht erhellt nicht nur – es wärmt auch. So ist das Licht auch als Allahs unendliche, wärmende Liebe zu deuten, in die Er uns in Seiner unbegrenzten Gnade und Barmherzigkeit hüllt – den Trauernden und Verzweifelten ein Trost.

Ist Allah nicht der beste Beschützer? Und ist Allah nicht der beste Versorger?

Dann können wir vermuten, dass das einem funkelnden Stern gleichende Glas, von welchem das Licht geschützt wird, Sinnbild für den Schutz des nie endenden Lichtes, der Liebe zu Seiner Schöpfung ist.

Das Öl könnte als Symbol für Allah als eine unerschöpfliche Quelle der Versorgung stehen. Eine unerschöpfliche Quelle der Liebe, aus welcher das Licht sich speist.

Und wofür steht dieser „Ölbaum, nicht östlich, nicht westlich“?

Dürfen wir Gläubige hoffen, dass auch wir damit gemeint sein könnten, die wir Allahs Liebe und Licht erfahren und es so gut wir es vermögen durch Hingabe im Gebet an Gott und durch Aufmerksamkeit unseren Geschwistern und der Schöpfung insgesamt gegenüber Ihm Sein Licht reflektieren – und vielleicht helfen dürfen, das Licht zu entzünden?

Auch im Juden- und Christentum kommt dem Licht eine große Bedeutung zu … „nicht östlich, nicht westlich“ … vielleicht die größte Interaktion zwischen Gott und denen, die an Ihn glauben und Ihm dienen … Gottergebene aller Religionen.

Lasst uns Allahs Licht und Leitung wertschätzen und genießen, Ihm dafür danken, und lasst Sein Licht durch jeden Einzelnen von uns hell strahlen!

Gott ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist einer Nische vergleichbar, in der eine Lampe ist. Die Lampe ist in einem Glas. Das Glas ist, als wäre es ein funkelnder Stern. Es wird angezündet von einem gesegneten Baum, einem Ölbaum, weder östlich noch westlich, dessen Öl fast schon leuchtet, auch ohne daß das Feuer es berührt hätte. Licht über Licht. Gott führt zu seinem Licht, wen Er will, und Gott führt den Menschen die Gleichnisse an. Und Gott weiß über alle Dinge Bescheid.

Koran 24:35 – Übersetzung nach Khoury

Der Staub und die Erschaffung des Menschen

86:5-7 So soll der Mensch doch hinsehen, woraus er erschaffen ist, Erschaffen aus herausströmendem Wasser das zwischen Hartem und Weichem (Tarā’ib) herauskommt.


Eine andere Form des Wortes „Tarā’ib“ ist „Turāb“, welche in Sure 3, Vers 59 zu finden ist:

Wahrlich, Jesus ist vor Gott wie Adam, den Gott aus Staub (Turāb) erschuf, als er sprach: „Er sei!“ und er war.


Das Wort „Turāb“, welches üblicherweise mit „Erde“ übersetzt wird, bedeutet auch schlicht Staub. Dieselbe Form dieses Wortes kommt auch in Sure 30, Vers 20 vor im Zusammenhang mit der Erschaffung des Menschen wie in den vorherigen Versen auch:

Zu den Zeichen Gottes gehört, dass Er euch aus Staub (Turāb) erschaffen hat, und nun seid ihr Menschen, die sich auf der Erde ausbreiten.


Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass das Wort „Turāb“ im Quran bis auf vereinzelte Ausnahmen (2:264, 16:59) immer in Verbindung mit „Schöpfung“ und „wieder Auferweckung“ vorkommt: 3:59, 13:5, 18:37, 22:5, 23:35, 23:82, 27:67, 30:20, 35:11, 37:16, 37:53, 40:67, 50:3, 56:47, 78:40.

Die anderen Formen hingegen nicht:

Tarā’ib: 86:7
Atrāb: 38:52, 56:37, 78:33
Matraba: 90:16

Die Frage die sich jetzt stellt ist, warum Gott die Erschaffung des Menschen im Quran immer wieder im Zusammenhang mit „Staub“ erwähnt? Die Antwort auf diese Frage finden wir in den Wissenschaften:

Stardust-Sonde

Bild: NASA

Am 7. 2. 1999 startete die NASA Sonde „Stardust“ ins Weltall, primäre Aufgabe dieser Sonde war es, kosmische Staubpartikel bzw. kosmischen Staub zu erforschen. 2004 passierte die Sonde den Kometen „Wild 2“ und lieferte erste Daten von den eingefangenen Partikeln. Die Daten, die von der Sonde zur Erde geschickt wurden, zeigten, dass sich in den Staubpartikeln Moleküle befinden, die als Voraussetzung für die Produktion von menschlichem Erbmaterial gelten. Dies führte unweigerlich zu der Annahme, das Leben auf der Erde höchstwahrscheinlich anhand von genau diesem kosmischen Staub entstanden sein muss, welcher die Lebensbausteine enthält, die nunmal dazu erforderlich sind, damit Leben überhaupt erst entstehen kann.

Und genau diese Lebensbausteine enthält überraschenderweise dieser kosmische Staub. Die Ergebnisse der Sonde liefern auch eine klare Antwort auf die Frage, wie überhaupt die ersten Moleküle auf der Ur-Erde entstehen konnten.

Es ist sehr überraschend, beeindruckend und gleichzeitig aufschlussreich, dass dieser so unbedeutende Staub womöglich eine so große Rolle in der Erschaffung des Lebens gespielt hat. Noch beeindruckender ist hingegen die Tatsache, dass im Quran dieser so unbedeutende Staub immer wieder im Zusammenhang mit der Erschaffung des Lebens erwähnt wird, anscheinend war genau dieser kosmische Staub Teil der Schöpfung, genauso wie das ja mittlerweile die modernen Wissenschaftler und Forscher mit Hilfe ihren modernen wissenschaftlichen Instrumenten und Forschungen herausgefunden haben, welche wieder einmal unbewusst den Göttlichen Ursprung des Quran bestätigen.

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines kosmischen Staubkörnchens. Bild: J. Freitag/ S. Messenger

Das einfach aus dem Grund, weil schon vor über 1400 Jahren dieses Wissen im Quran verewigt wurde zu einer Zeit, in der es weder Weltallsonden gab, noch sonstige moderne wissenschaftliche Hightech-Instrumente (wie z.B. Staub-Analysatoren), so dass die damaligen Menschen fähig gewesen wären, genau diesen kosmischen Staub zu erforschen. Denn auch wenn man annehmen würde, dass damals die Menschen von diesem Staub gewusst haben, hätten sie ohne diese Instrumente nicht die Möglichkeit gehabt, diesen zu erforschen, geschweige denn um zum Ergebnis zu kommen, dass dieser kosmische Staub die Grundbausteine für die Produktion von menschlichem Erbgut enthält. Es kann sich hierbei nur um Göttliches Wissen handeln, welches sich womöglich schon seit Adam, seit der Entstehung der Gattung Homo sapiens, hier auf der Erde befindet.

67:3-4 (Er), der sieben Himmel in Schichten erschaffen hat. Und du kannst an der Schöpfung des Erbarmers kein Missverhältnis sehen. Wende deinen Blick zurück: Siehst du irgendeinen Mangel? Dann wende deinen Blick zweimal zurück. Dein Blick kehrt zu dir beschämt und ermüdet zurück.