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Weißer Sand

Aufbrüche – auf SRF Blickpunkt Religion und Zwischenhalt

Unser Verein war sehr aktiv dieses Jahr. Kerem Adıgüzel spricht über die verschiedenen Vereinsentwicklungen im Radio SRF zum Thema Um- und Aufbrüche. Unter anderem sprach er über Weihnachten aus muslimischer Perspektive (etwa bei Minute 45’18’’). Zusätzlich nahm er teil an einem interreligiösen Gespräch zusammen mit der römisch-katholischen Theologin und Wort-zum-Sonntag-Sprecherin Veronika Jehle und mit der Juristin, Mediatorin und praktizierenden Hindu Laavanja Sinnadurai.

 

Aufbrüche für ein aufgeklärtes Verständnis des Islam

Unser Verein engagiert sich für eine offene Moschee, in welcher der Koran allein massgeblich ist. Dieser Vision sind wir dieses Jahr ein Stück näher gekommen, worüber in der Sendung Zwischenhalt gesprochen wird.

Zu hören auf SRF Zwischenhalt.

 

Aufbrüche: Interreligiöse Gesprächsrunde

Teil 1: Umweltschutz

Weltweit gingen 2019 so viele Menschen wie noch nie für den Klimaschutz auf die Strasse. Der Klimawandel ist auch seit Jahren bei uns in der Gemeinschaft ein Thema und bewegt allgemein auch religiöse Menschen.

Zu hören auf: https://www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion/aufbrueche-2019-interreligioese-gespraechsrunde-1-umweltschutz

 

Teil 2: Frauenrechte

Beim Frauen*streik im Juni 2019 liefen auch Kirchenfrauen oder Musliminnen mit. Unser Verein verfasste dazu eine Medienmitteilung, welche auf viele positive Rückmeldungen stieß. Im zweiten Teil der interreligiösen Gesprächsrunde gehen wir der Frage nach der Stellung von Frauen in Bezug auf religiöse Ämter nach.

Zu hören auf: https://www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion/aufbrueche-2019-interreligioese-gespraechsrunde-2-frauenrechte

 

Teil 3: Ehe für alle?

Sowohl das Parlament in der Schweiz als auch Religionsgemeinschaften haben 2019 viel über die gleichgeschlechtliche Ehe debattiert. Die Schweizer Reformierten sagten dazu ja. Darüber reden wir in unserem letzten interreligiösen Gespräch in der Adventsserie zu Auf- und Umbrüchen 2019 in der Sendung Blickpunkt Religion.

Zu hören auf: https://www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion/aufbrueche-2019-interreligioese-gespraechsrunde-3-homosexualitaet

Sura 102 – Grammatikalische Formen

Im Namen Gottes, Des Ermarmers, Des Gnädigen,

Nachdem ich gemerkt habe, dass mehrere Leute Sura 102 anders verstanden haben als das, was manche Begriffe beinhalten, war es notwendig darüber eine Erklärung abzugeben, vor allem auch um zu zeigen, wie die Übersetzer das Wort [takathor=Vermehrung] nach ihrer Sichtweise anders interpretiert haben, als es ist.

Im ersten Vers von Sura 102 steht gleich der Name dieser Sura. Der Vers beinhaltet nur zwei Wörter الهاكم [alhakom=euch lenkt ab] التكاثر [Altakathor = die Vermehrung] . Vers 1 gibt noch keine Anhaltspunkte, was hier vermehrt wird. Doch Vers 2 gibt eine Annäherung, um was es hier handelt: nämlich um die Toten (Friedhöfe besuchen), was wiederum ein Vergleich zwischen den lebendigen (Vers 1) und den Toten (Vers 2) darstellt.

Ich möchte in erster Linie die verschiedenen Interpretationen der Übersetzer zeigen , um vielleicht selber darauf kommen zu können, dass es hier um einen Verständigungsfehler geht und nicht nur um reinen Übersetzungsfehler. (Die rot markierten Wörter sind im Originalvers nicht vorhanden und sind nur die Sichtweise des jeweiligen Übersetzers.)

  • الهكم التكاثر
  • Khoury
    Der Wettstreit um noch mehr lenkt euch ab,
  • Paret
    Die Sucht, mehr zu haben (als andere), hat euch (so sehr von allem höheren Streben) abgelenkt,
  • Azhar
    Euch hat die Vermehrungssucht so lange abgelenkt,
  • Rasul
    Das Streben nach Mehr lenkt euch solange ab ,
  • Zaidan
    Euch abgelenkt hat (die Sucht) nach Vermehrung,
  • Ahmadeyya
    Der Wettstreit um die Mehrung lenkt euch ab,

Bei der Beschreibung des Wurzelbegriffes [KaThaRa = Mehren – ك ث ر ), von dem das Wort [Takathara= sich (ver-)mehren] herstammt, haben wir mehrere Variationen und ihre grammatikalischen Zusammensetzung gezeigt, um die LeserInnen darauf aufmerksam zu machen, worauf die Logik der arabischen Sprache basiert. Das kann man leicht identifizieren, wenn man mehrere Verben als Vergleich neben einander stellt:

كثر [kathura] viel – zahlreich sein, mehr sein,
تكاثر [takathara] sich (ver-)mehren,

ضرب [D´araba] jemanden schlagen,
تضارب [taD´araba] sich gegenseitig schlagen

شبه [shabbaha] ähneln,
تشابه [tashabaha] sich ähneln,

Wie man hier sieht, wird der Buchstabe ت [Ta] am Anfang des Verbes eingesetzt, dann entsteht eine grammatikalische Form, die das Verb auf sich beziehen lässt.

Und warum soll die Beschäftigung mit der Vermehrung eine schlechte Sache sein?

Das Wetteifern der Religionen nach mehr Massen von Menschen war immer das Verhängnis.

Vers 9:25 verdeutlicht uns, dass nicht bei der Mobilisierung der Massen die Macht liegt, sondern darin, in dem man sich Gott allein ergibt, und dass man sich nicht um die Massen bemüht, sondern um die Wahrheit. In der Zeit der Offenbarung gefiel den Menschen ihre große Zahl und sie meinten, dass sie dadurch nur gewinnen könnten. Doch Gott ließ sie ihren ersten Verlust erleiden, damit sie diesen Fehler erkennen, dass die Macht nur bei Gott liegt:

لقد نصركم الله في مواطن كثيرة ويوم حنين اذ اعجبتكم كثرتكم فلم تغن عنكم شيءا وضاقت عليكم الارض بما رحبت ثم وليتم مدبرين

9:25 Gott hat euch an vielen Orten unterstützt, und auch am Tag von Hunayn, als eure große Zahl [Kathratokom] euch gefiel, von euch aber nichts abwenden konnte. Die Erde wurde euch eng trotz ihrer Weite. Daraufhin kehrtet ihr den Rücken.

Auch Vers 5:100 zeigt uns, dass bei guten Dingen nicht um die Quantität geht sondern um die Qualität, was jeder vernünftige Mensch auch weiß.

5:100 Sprich: “Das Böse und das Gute sind nicht gleich, auch wenn einem die Menge [kathrat] des Bösen imponiert.” Ihr vernünftigen Menschen, fürchtet Gott, auf daß ihr Erfolg erzielen möget!

Salam