Meinungen

Die Zeit nach den Propheten: Der Koran fordert Demokratie

Der Koran fordert Demokratie.
Wer islamische Despotien verteidigt, fälscht Gottes Wort

Wer über den Islam sprechen will, muss zunächst deutlich machen, was genau er darunter versteht. Muslime unterscheiden zwischen dem traditionellen Islam, der auf den Sitten und Gebräuchen des Nahen Ostens beruht, und dem wahren Islam, der im Koran festgehalten ist und durch den Propheten Mohammed verkündet wurde.

Bis heute übersieht der Westen diese Unterscheidung, die von den Muslimen selbst als Dilemma empfunden wird. Zumindest bis zum schrecklichen Terroranschlag am 11. September 2001 hat der Westen nur sein kurzfristiges politisches Kalkül im Blick gehabt und dieses Dilemma nicht gesehen.

Dabei stimmt es: Betrachten wir heute die islamischen Gesellschaften unter dem Aspekt „Demokratie“ oder „Menschenrechte“, bietet sich kein sehr positives Bild. Besonders dem Nahen Osten, der Kernregion des Islams, kann in Fragen der Menschenrechte kein gutes Zeugnis ausgestellt werden. In diesen Ländern wird der Wert des Menschen verschleudert. Seine Vortrefflichkeit, seine Ehre, Freiheit und seine Rechte kommen nur noch in Gedichten, nur noch in der schöngeistigen und mystischen Literatur vor.

Die Zeitungen vom 17. Juni 2002 berichteten unter der Schlagzeile Reaktionäre Grausamkeit von einem unmenschlichen und unbegreiflichen Vorfall. Er ereignete sich in einem berühmten islamischen Land, in Saudi-Arabien: Als sich einige Frauen vor einem Gebäudebrand retten wollten und auf die Straße liefen, wurden sie von den Gewalttätern, die sich „Religionspolizisten“ nennen, mit Schlägen zurückgejagt. Der Grund: Sie waren nicht verschleiert. Sie kamen alle ums Leben.

Grausame Taten wie diese, welche die Menschenwürde missachten, prägen leider das Bild des Islams weltweit. Diejenigen, die Wissenschaft und Bildung achten, wissen allerdings, dass es im Islam eine innere Wahrheit gibt. Bedauerlicherweise hat das Sichtbare in Form des traditionellen Islams das Wahre aus dem Leben verdrängt, also den Islam des Korans.

In den islamischen Ländern wird der Mensch Regeln geopfert, die Tradition zu einem unantastbaren Tabu gemacht haben. Denn in diesen Ländern hat man das koranische Prinzip „Die Religion ist für den Menschen geschaffen“ ins Gegenteil verkehrt. Es wurde daraus: „Der Mensch ist für die Religion geschaffen.“

Die islamischen Länder sind zwar von ihren früheren Kolonialherren unabhängig, aber nicht frei geworden. Die Unabhängigkeit nutzte lediglich den Despoten im Lande. Das Joch der Unterdrückung blieb bestehen und belastet die Menschen heute mehr denn je. Man vergaß, dass die Unabhängigkeit eines Landes durch die Freiheit des Individuums vervollständigt werden muss. Der einzige Weg dorthin ist die Installierung einer laizistischen Regierungsform. Die Methode „Demokratisierung durch Krieg“, welche die amerikanische Regierung im Irak anwenden will, ist dagegen weder menschenwürdig noch erfolgversprechend.

Die Veränderung kann nur aus der islamischen Welt selbst kommen. Wenn wir die tabuisierenden Traditionen und die vorsätzlichen Irrwege beiseite lassen und den Islam aus der Sicht seiner Hauptquelle, des Korans, betrachten, gibt es durchaus einen Silberstreif am Horizont. Dabei ist bemerkenswert, dass bei der Einführung der Werte des Korans im Leben, die für die Entwicklung der Menschheit notwendig sind, die westlichen, nichtmuslimischen Gesellschaften weiter fortgeschritten als die islamischen sind. Und auch dies ist eine Tatsache: Mit jedem Tag wird dieser Abstand zum Nachteil der islamischen Welt größer.

Die islamische Welt hat über Jahrhunderte ihr Schicksal nicht an Grundlagen und Prinzipien gebunden, sondern an Personen, die für unantastbar erklärt wurden. In der Terminologie des Korans bezeichnet man dies als schirk (Vielgötterei, Polytheismus, Götzentum). Es handelt sich also schlicht um Paganismus. Diese Ausrichtung mit fetischistischem Charakter macht die Menschen immer mehr zu Sklaven von Knochen, Fossilien und Grabstätten. Umso absurder wirkt es, dass die grundlegenden Werte, die der Koran im Leben des Menschen verwirklicht sehen möchte, in nichtislamischen Gesellschaften verwirklicht sind.

Der Islam der Traditionen, also der falsche Islam, hat alle islamischen Grundlagen und Werte, die den Menschenrechten und damit auch der Demokratie den Weg bahnen und sie stärken könnten, außer Kraft gesetzt. Diese Entwicklung begann, als die despotische Monarchie zur Religion erklärt wurde. Das System der monarchistischen Herrschaft aber wird im Koran als ein unzulängliches System der Ungerechtigkeit dargestellt (siehe hierzu Sure 27, Vers 34). Dass es dennoch die Oberhand gewann, wurde möglich, weil man den Laizismus in einen Gegensatz zur Religion stellte. Laizismus bedeutet aber nicht, wie viele annehmen, Religion und weltliche Angelegenheiten voneinander zu trennen. Laizismus heißt, die Legitimation der Herrschenden beziehungsweise Regierenden nicht auf Gott oder göttliches Recht zu gründen, sondern auf den Willen des Volkes. Daher halte ich es nicht für möglich, dass die islamischen Gesellschaften sich demokratisieren können, ohne sich eine wirklich laizistische Verfassung zu geben.

Der Koran verkündet, dass das Prophetentum abgeschlossen sei. Eine der grundlegenden Folgerungen daraus lautet: Das Zeitalter ist beendet, in dem die Völker von Personen geführt werden, die sich auf Gott berufen. Der Koran ist das einzige heilige Buch, das verkündet, dass die Theokratie aus dem Leben der Menschen weichen soll.

Diese Aussage des Korans ist die wichtigste Wahrheit, die in den islamischen Gesellschaften verschwiegen und versteckt wird. In den islamischen Ländern wird das ganze religiöse Leben so ausgerichtet, dass diese Wahrheit verborgen bleibt. Alle erdenklichen Maßnahmen und Anstrengungen werden unternommen, damit sich dieser Zustand nicht ändert. Diese Maßnahmen werden auch von jenen Westeuropäern unterstützt, die nicht wollen, dass sich in den islamischen Ländern die Zustände ändern.

Nach dem Verständnis des wahren Islams, der sich auf den Koran beruft, ist die Macht, ein Volk zu führen, ein rechtsstaatliches Gut. Dieses darf nicht für despotische Herrschaft missbraucht werden. Nur die dürfen es an sich nehmen, die seiner würdig sind. Dieses Gut kann dem Einzelnen durch Wahlen anvertraut und – falls notwendig – auch wieder entzogen werden.

Diejenigen, die den Despotismus zur Religion erklären, fragen oft: „Warum Demokratie? Demokratie bedeutet Wille des Volkes. Welches Volk hat denn den Propheten Mohammed gewählt? Und warum überhaupt Wahlen?“ Diesen Wortführern muss man entgegenhalten: „Den Propheten Mohammed hat Gott selbst berufen. Hat Gott auch die Könige, Sultane und Kaiser berufen? Hat Gott etwa Saddam, den Schah von Persien, Chomeini, Assad, Feisal und andere Könige und Herrscher berufen?“

Die Herrschenden täuschen das Volk und fragen: „Wenn eine Theokratie besteht, dann werdet ihr von Gott geführt. Wollt ihr euch darüber beschweren?“ Und weil das Volk die wahren Grundlagen des Islams nicht kennt, kann es die folgenden Fragen nicht stellen: „Nur Propheten können eine Theokratie leiten. Aber wenn die Zeit der Propheten abgeschlossen ist, wie kann dann eine Theokratie fortgeführt werden? Seid ihr denn Propheten, dass ihr euch auf Gott beruft und uns regieren wollt?“

Nach dem Koran sollen sich die Regierenden und Herrschenden auf die Prinzipien der schura (das System der Beratung und Kontrolle) und bajat (den Gesellschaftsvertrag) stützen. Gott hat dem Propheten Mohammed, den er selbst gesandt hat, aufgetragen, sich auf diese beiden Prinzipien zu stützen.

Was der Koran über das Regieren und Herrschen sagt, ist klar und deutlich: Die Zeit nach dem Propheten Mohammed ist die Zeit der schura und bajat. Das heißt, an die Adresse der Herrschenden gerichtet: Ihr werdet das Volk führen und leiten, ihr werdet von den Menschen die Legitimation hierzu erhalten, ihr werdet gewählt werden. Und wenn das Volk euch abwählt, dann sollt ihr gehen.

Der wahre Islam spricht niemandem das Recht zu, ein Beauftragter, Stellvertreter oder Repräsentant Gottes zu sein. Einzig den Propheten steht es zu, im Namen Gottes zu sprechen und zu führen. Das Recht zur Führung eines Volkes kann nicht von Gott oder per Geburt erlangt werden, sondern nur vom Volk und durch Wahlen. Dies bezeichnet der Koran als bajat. Das mittels bajat erlangte Recht zur Führung eines Volkes wird mit dem schura genannten System der Beratung und Kontrolle vollzogen. Dieses System stellt sicher, dass die Führenden die Geführten und umgekehrt die Geführten die Führenden kontrollieren. Auf der Grundlage der schura kann das Volk, das über die Regierenden wacht, ihnen auch das Recht zur Herrschaft entziehen, falls es dies für notwendig erachtet.

Die koranische Entsprechung für das demokratische Verfahren ist also die schura. Weil sie im Koran erwähnt wird, konnte sie nicht völlig unterschlagen werden. Aber ihre Bedeutung wurde verzerrt wiedergegeben und so ausgeformt, dass sie dem traditionellen Islam ins Konzept passte. Von den Despoten im Nahen Osten wurde die schura darauf reduziert, dass der König oder der Sultan sich einige Ratgeber zulegen solle. Der 1988 gestorbene islamische Gelehrte Fazlur Rahman sagt hierzu:

„Schura, wie sie der Koran aufträgt, bedeutet nicht, dass jemand sich gelegentlich den Rat anderer einholt. Vielmehr bedeutet es wechselseitige Konsultation von Gleichberechtigten. Wer diese Konsultationen verweigert oder sie verzögert, weil sie angeblich nicht passen, ist ein Diktator, der im Widerspruch zum Islam steht.“

Nach dem Verständnis des Korans leitet sich die Berechtigung zur Leitung des Staates also nicht aus der Religion oder dem göttlichen Recht ab, sondern aus dem freien Willen des Volkes. Der größte islamische Denker des 20. Jahrhunderts, Mohammed Iqbal (1877 bis 1938), stützte sich auf diese Aussagen des Korans, als er verlangte, die Berechtigung, Normen und Gesetze aufzustellen, den Rechtsgelehrten zu entziehen und einem Parlament zu übertragen. Zu diesem Zweck solle das Prinzip der icma (des Konsenses innerhalb der islamischen Gemeinschaft) im Geiste des Islams modernisiert werden. Iqbal war überzeugt davon, dass Republik und parlamentarische Demokratie das Regierungssystem darstellen, das dem Geist des Islams am besten entspricht.

Der Koran entwickelte das Prinzip der bajat, also die Idee eines Gesellschaftsvertrags, viele Jahrhunderte vor der Französischen Revolution. Um zu regieren und zu herrschen, sollte mit jedem, egal, ob Mann oder Frau, ein Abkommen geschlossen und Einverständnis erzielt werden. Selbst dem Propheten Mohammed wurde aufgetragen, sich bei der Führung der Gemeinde vom gesamten Volk, auch von den Frauen, eine bajat einzuholen (Sure 60, Vers 12).

Die Prinzipien des Korans, die sich in Übereinstimmung mit der demokratischen Logik befinden, hat der amerikanische Nahost-Experte Leonard Binder in seinem Buch Islamic Liberalism folgendermaßen zusammengefasst:

„Erteilt Gott oder das Volk die Berechtigung zum Regieren? Diese Diskussion ist so gelöst worden: Die ursprüngliche Berechtigung kommt von Gott, aber sie wird über das Volk an bestimmte Personen übertragen. Dass die Berechtigung zur Machtausübung, deren Quelle Gott ist, über das Volk auf von ihm ausgewählte Führer übertragen wird, ist Demokratie.“

Im Kern heißt das: Gott, der allmächtige Herrscher, gab dem Menschen eine Legitimation zum Herrschen. Der Mensch benutzt diese Legitimation, indem er bestimmten Personen ein Mandat überträgt und dabei die Prinzipien der schura und der bajat anwendet.

Der traditionelle religiöse Diskurs in den islamischen Ländern missachtet die Wahrheit dieser grundlegenden Prinzipien. Der ägyptische Gelehrte Abu Said ist der Ansicht, dass die traditionellen Gelehrten dies nicht aus Unkenntnis tun, sondern um die Wahrheit bewusst zu verheimlichen.

Der Koran hat dem Menschen die Allmacht entzogen und an bestimmte Prinzipien und Leitlinien gebunden. Werte werden von Gott gegeben und von ihm verfügbar gemacht. Dem Koran zufolge ist der erste dieser Werte der Verstand. In Sure 10, Vers 100 heißt es: „Und Gott zürnt denen, die ihren Verstand nicht gebrauchen.“ In die Rechtssprache der modernen Zeit übersetzt, heißt das: Die Herrschaft beruht auf den Prinzipien des universellen Rechts. Der Koran verweist immer wieder auf diese universellen Prinzipien.

Der Koran ruft dazu auf, den Verstand zu benutzen, und kritisiert, wenn Menschen sich wie eine Herde Vieh verhalten. Das Volk darf niemanden zu seinem Hirten machen und sollte sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Ein wichtiger Teil der zeitgenössischen islamischen Intellektuellen begreift dies. Bisher üben diese Intellektuellen noch keinen großen Einfluss aus. Leider wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis sich daran etwas ändert.

Aus dem Türkischen von Nevfel Cumart

Die Kraft der Dankbarkeit

Im Namen Gottes, des Allmächtigen und des Barmherzigen

Dankbarkeit birgt eine große Kraft in sich und verhilft uns zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Ich möchte nachfolgend aufzeigen, weshalb Dankbarkeit als Lebenshilfe dient und unser Leben positiv verändern kann.

Zunächst einmal sollten wir uns bewusst machen, dass unser Leben und die Welt, in der wir leben, nicht unser eigener Verdienst ist, sondern ein Geschenk. Nichts kommt aus uns selbst, alles kommt von Gott. Alles was wir haben, all das, was uns täglich neu geschenkt wird, verdanken wir allein Seiner Güte.

 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, denn seine Güte währet ewiglich. (Psalm 136:1)

Gott hat euch aus dem Leib eurer Mütter ohne das geringste Wissen herauskommen lassen und hat euch Gehör, Augenlicht und Verstand gegeben. Dafür solltet ihr Ihm Dankbarkeit erweisen. (Koran 16:78)

 

Dankbarkeit als Erleichterung

Wir müssen nur die Augen öffnen, um zu erkennen, wie viel Schönes um uns herum ist. Es ist eine Notwendigkeit, für all das Schöne und Gute zu danken, das uns täglich aufs Neue geschenkt wird. Durch das Danken erkennen wir, wie reich wir beschenkt und wie gesegnet wir sind. Durch diese Erkenntnis werden wir mit neuer Dankbarkeit erfüllt.

Vielleicht mögen Sie jetzt einwenden, dass es uns ja nicht immer nur gut geht, dass uns auch Schwierigkeiten und Probleme nicht erspart bleiben, dass es Ungerechtigkeiten, Unfälle, Krankheiten, Hungersnöte und Kriege gibt.

Darauf möchte ich zunächst einmal mit folgendem Zitat antworten:

„Vom Glauben getragen kann der Dank auch in das Schwere vordringen, und in dem Maße, als das gelingt, wird es verwandelt.“ – Romano Guardini

Durch Glauben und Dank kann also auch das Schwere ins Positive verwandelt werden. Schwierigkeiten und Probleme sind nicht nur negativ zu sehen. Solche Erfahrungen sind auch notwendig, damit wir daran wachsen und reifen können. Aber gerade auch hier kann uns die Dankbarkeit helfen, leichter mit diesen Situationen fertig zu werden, sie kann unsere Sichtweise verändern und uns verwandeln. Denn auch in den schwersten Zeiten gibt es viele Dinge für die wir dankbar sein können. Und im Nachhinein können wir vielleicht sogar Danke sagen für diese schweren Zeiten, weil wir einen Sinn darin erkennen.

Den Herrn will ich preisen zu jeder Zeit, nie will ich aufhören, Ihm zu danken. Was Er getan hat, will ich rühmen. Hört es, ihr Unterdrückten, und freut euch! Preist mit mir die Taten des Herrn; lasst uns gemeinsam Seinen Namen ehren! Ich wandte mich an den Herrn und Er antwortete mir; Er befreite mich von allen meinen Ängsten.  (Psalm 34:2-5)

Wir können sicher sein, dass Gott uns auch in Zeiten der Not und Bedrängnis nicht alleine lässt, sondern bei uns ist und uns trägt. Sollten wir dafür nicht danken?

Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: „Dem Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil“

Des Weiteren ist es wichtig zu erkennen, dass Dankbarkeit vor allem uns selbst nützt.

27:40 Da sprach einer, dem Gott Wissen um das Buch gewährt hatte: „Ich werde ihn dir in einem Augenblick bringen.“ Als Salomo sah, dass der Thron vor ihm stand, sagte er: „Das ist durch Gottes Huld. Er prüft mich, ob ich dankbar oder undankbar bin. Wer Gott dankt, dankt Ihm für sich selbst. Wer undankbar ist, schadet Gott nicht, ist Er doch reich und freigebig.“

Wenn wir nicht danken, schaden wir also nicht Gott, sondern uns selbst.

Wer dankbar ist, sieht vor allem das Gute. Je mehr wir danken, desto reicher und erfüllter wird unser Leben, desto mehr öffnet sich unser Blick für all das Schöne um uns herum; für die vielen kleinen, aber auch für die großen Wunder. Nur wenn wir im Kleinen dankbar sind, wird sich uns auch das Große schenken.

Im Gegensatz dazu werden wir, wenn wir undankbar sind, immer das Gefühl haben zu kurz zu kommen, nicht genug zu haben. Erst durch das Danken kommt Freude in unser Leben, wir sehen Dinge, die uns sonst verborgen geblieben wären. Das Danken zieht ständig neue Dinge nach sich, für die wir dankbar sein können.

Ich habe einmal auf Anraten eines guten Freundes eine Zeit lang täglich all die kleinen und großen Dinge aufgeschrieben, für die ich dankbar bin. Ich war selbst erstaunt darüber, wie viel das ist. Seitdem entdecke ich jeden Tag  aufs Neue, dass ich mehr Grund zum Dank habe, als zur Klage.

Wenn wir also erst einmal anfangen uns bewusst zu machen, wie viel Gutes uns jeden Tag geschenkt wird, dann werden wir gar nicht anders können, als zu danken. Unser Leben wird dadurch bereichert und unser Herz mit Freude erfüllt. Dann können wir selbst in schweren Zeiten immer etwas entdecken, für das wir dankbar sein und woran wir uns erfreuen können und auch konnten.

Schließen möchte ich mit dem letzten Vers des schönen „Danke-Lieds“ von Martin Gotthard Schneider, denn auch ich danke Gott dafür, dass ich danken kann.

Danke, dein Heil kennt keine Schranken,
danke, ich halt mich fest daran.
Danke, ach Herr, ich will dir danken,
dass ich danken kann.

christen sagen muslimen

Vererbung der Religionen

Eingangsfrage:
Welche Gegebenheiten sind ausschlaggebend für Glaubenszugehörigkeit eines Menschen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Umgang mit anderen Religionsangehörigen?

Welcher Religionsgemeinschaft ein Mensch angehört und ob und wie er seinen Glauben lebt, hängt zunächst einmal davon ab, wo er hineingeboren wird und wie er aufwächst. Denn genauso, wie viele andere Dinge durch die Familie und die Umgebung geprägt werden, so wird auch die Religionszugehörigkeit (bzw. die Nichtzugehörigkeit) erst einmal von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Deren Kulturdenken, die Traditionen und die Religion stehen meist in direktem Zusammenhang mit dem Land, in welchem sie leben oder aus welchem sie stammen.

Die Familie gibt aber nicht nur die Religionszugehörigkeit an ihr Kind weiter, sondern sie ist auch in hohem Maße entscheidend dafür, wie sich das Kind in Sachen Bildung und eigenständiges Denken entwickelt. Jedoch nicht nur die Familie, sondern auch gesellschaftliche und soziale Einflüsse der Umgebung spielen eine große Rolle. Zum einen auf die Familie selbst und später in vermehrten Maße auch direkt auf das heranwachsende Kind. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die religiöse Prägung eines Kindes zunächst einmal durch die Familie und indirekt auch durch das Umfeld, in welchem die Familie lebt, vorbestimmt ist.

Wenn das Kind dann zum Erwachsenen heranwächst und beginnt, sich eigene Gedanken zu machen, kann es passieren, dass sich manch einer mit dem „vererbten“ Glauben nicht mehr identifizieren kann, sich von einer anderen Religion mehr angesprochen fühlt oder sogar ganz vom Glauben abfällt – vielleicht auch nur zeitweise. Ebenso können natürlich auch atheistisch erzogenen Kinder irgendwann zum Glauben finden.

Beginnt dann jemand mit Traditionellem zu brechen, sei es im Glauben oder auch in anderen Bereichen, so hat dieser Mensch oftmals einen schweren Weg vor sich, denn durch solch einen Schritt stößt er in seinem sozialen Umfeld nicht selten auf Unverständnis oder sogar Ablehnung. Dadurch können diesem Menschen die Wurzeln und der Halt verloren gehen. Dies ist in hohem Maße auch davon abhängig, ob und wie diese persönlichen Veränderungen von der Familie und den Freunden (mit)getragen werden.

Der Umgang der Religionsangehörigen miteinander

Wenn es aber nun zunächst einmal gar nicht in unserer Hand liegt, wo und wie wir aufwachsen und leben und welcher Glaubensgemeinschaft wir angehören, bedeutet das folglich nicht umso mehr, dass wir respektvoll auch mit Anhängern anderer Religionsgemeinschaften umgehen sollten? Auch dann, wenn uns manches in den anderen Religionen fremd oder sogar falsch vorkommt? Dürfen wir uns anmaßen über andere und ihren Glauben zu urteilen? Ich denke nicht, denn nur für uns selbst dürfen wir urteilen, annehmen oder auch verwerfen.

 Matthäus 7,1-5
1 „Verurteilt nicht andere, damit Gott nicht euch verurteilt! 2 Denn euer Urteil wird auf euch zurückfallen, und ihr werdet mit demselben Maß gemessen werden, das ihr bei anderen anlegt. 3 Warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen? 4 Wie kannst du zu deinem Bruder oder deiner Schwester sagen: Komm her, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen, wenn du selbst einen ganzen Balken im Auge hast? 5 Scheinheilig bist du! Zieh doch erst den Balken aus deinem eigenen Auge, dann kannst du dich um den Splitter in einem anderen Auge kümmern!“


Nicht belehren, geschweige denn verurteilen sollen wir, sondern miteinander im Gespräch sein und den Anderen in erster Linie als Menschen sehen und nicht als Angehörigen irgendeiner Glaubensgruppe, da ansonsten die Gefahr besteht, dass wir diesen Menschen vorschnell in irgendeine Schublade schieben. Nur durch eine vorurteilsfreie Begegnung ist ein wirkliches Kennenlernen und ein offener, fruchtbarer Dialog und ein friedliches Miteinander möglich. Zu einem offenen Dialog gehört zum einen, dem Anderen zuzuhören und zum andern auch eventuelle Einwände gegen die Auslegungen des eigenen Glaubens zulassen zu können ohne sich angegriffen zu fühlen. Nur so ist ein für alle Seiten erkenntnisbringende Diskussion möglich.

Die Religionen haben oftmals mehr Gemeinsamkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet oder sieht. Wir sollten also nicht in erster Linie nach dem Trennenden schauen, sondern uns innerlich frei machen von Ängsten und Vorurteilen, um so den Blick für das Verbindende zu öffnen. Ein Dialog, der vorurteilslos und respektvoll geführt wird, kann helfen einander besser zu verstehen und auch voneinander zu lernen. Es gibt nicht nur einen einzigen Weg um zur Wahrheit zu gelangen. Gott wirkt nicht nur in einer bestimmten Religion. Gott wirkt überall!

Schlussgedanke

Jede Religion nimmt für sich in Anspruch, der richtige Weg zu sein. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass alle anderen falsche Wege gehen, oder eine falsche Glaubensauslegung haben. Kann man das so einfach sagen? Ist es nicht vielmehr so, dass sich in allen Religionen Weisheit und Wissen finden lassen, durch welche man zur Wahrheit, zu Gott, gelangen kann? Es liegt aber auch an uns selbst, durch eigenes Nachdenken Wissen zu erwerben.

 Prüft aber alles, und das Gute behaltet. – 1.Thess 5,21


Ich sehe die verschiedenen Religionen als verschiedene Wege, die manchmal voneinander wegführen, sich trennen, dann aber auch wieder zusammenführen oder sich sogar überschneiden können. Im Idealfall münden sie aber letztendlich alle zusammen im wichtigsten aller Ziele: bei Gott.

Passivität der Muslime – Was ging schief?

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Warum kann eine Religion, die doch so friedlich ist, soviel gewaltbereite Menschen hervorbringen?

Und warum geht kein Aufschrei durch die muslimischen Gemeinden, wenn im Namen Gottes getötet wird?

Warum gehen dann die friedliebenden Muslime nicht massenweise auf die Straße, um zu zeigen, dass sie mit solchen Gewalttätigkeiten nicht einverstanden sind?

Aber sie gehen sehr wohl auf die Straße, wenn sie ihren Propheten beleidigt wähnen?

Muslime in Wut über alles mögliche

Wenn wir den gebildeten Wahnsinn sehen, der sich in muslimischen Ländern über die dänischen Karikaturen entwirrte, die den Propheten Mohammed darstellen, frage ich mich als Ergebenen: “Wie kam es dazu?” Botschaften werden attackiert, Menschen sterben in den Unruhen, Geschäfte und Fenster sind zerstört, dänische Produkte gebannt und die dänische Flagge wurde verbrannt.

Die dänische Zeitung, welche die Karikaturen ursprünglich veröffentlichte, hatte wahrscheinlich eine Leserschaft, die keine Paar tausend überschreitete. Dennoch wurden die fraglichen Karikaturen durch das Verhalten der muslimischen Mobs in Spanien, Deutschland, Frankreich und Australien nachgedruckt. Sie umkreisten den gesamten Globus durch die Macht des Internets und waren für Millionen zugänglich.

Können wir als Ergebene (arabisch für “Muslime”) zufrieden sein mit dem Bild, das durch Tausende unserer Glaubensgeschwister in die Welt hinaus gesandt wurde?

Die meisten würden vermutlich “ja” sagen. Dass, obwohl die beleidigenden Karikaturen nachgedruckt wurden und die Leserschaft verhundertfacht wurde, die Muslime gezeigt haben, dass sie die “Macht des Mobs” haben und dass Europa und die anderen Länder nun die Muslime sehr ernst nehmen und realisieren, dass Muslime immense (Mob-)Macht ausüben können und wollen.

Gott bewahre, dass wir die Muslime befragen, wo diese “Macht des Mobs” während der amerikanischen Invasion und Besetzung von Afghanistan war, wo Tausende von Unschuldigen ermordet oder verstümmelt wurden?

Was ist im Allgemeinen mit den Ergebenen schief gelaufen und besonders in diesem Vorfall, dass sie die von Gott dem Allmächtigen gegebenen Anweisungen verlassen haben, wie mit diesen Situationen umzugehen ist?Gott bewahre, dass wir die Muslime befragen, wo diese “Macht des Mobs” während der amerikanischen Invasion und Besetzung von Irak war, wo Tausende ermordet, Tausende entstellt und Millionen dazu gezwungen wurden, unter der Unterdrückung und Tyrannei einer sadistischen Besetzung zu leben, um sich an den Folterkammern, am angereicherten Uran, am weißen Phosphor, an den Splitterbomben, nächtlichen Angriffen, Apache Kampfhubschraubern und an den ausländisch unterstützten Erschießungskommandos zu erfreuen.

Gott bewahre, dass wir die Muslime befragen, wo diese “Macht des Mobs” während der zionistischen Invasion und Besetzung von Palästina war, wo Millionen aus ihren Häusern getrieben wurden und Millionen unter der Unterdrückung und Tyrannei von kranken, zionistischen Leuten, die glauben, dass Gott ihnen befiehlt, diese Dinge zu tun! (Erhaben ist ER über solcherart von Blasphemie!)

Hier sehen wir die Lektion, welche die muslimischen Mobs Europa und der USA erteilt haben:

  • Es ist OK, in unsere Länder einzudringen;
  • Es ist OK, unsere Leute zu ermorden;
  • Es ist OK, unsere Geliebten zu foltern;
  • Es ist OK, unsere Frauen zu vergewaltigen;
  • Es ist OK, unser Reichtum und unsere Ressourcen zu stehlen;
  • Es ist OK, das Buch Gottes (Koran) zu schändigen, indem darauf uriniert und der Darm entleert wird in den US Gefängnissen von Irak, Afghanistan, und Guantanamo;
  • Es ist OK, im Namen der Religion und im Namen Gottes Ungerechtigkeiten zu begehen.

Doch unter keinen Umständen, ja nicht, nie und nimmer, ist es OK, sich über unseren Propheten lustig zu machen oder irgendwelche Karikaturen zu zeichnen, die ihn darstellen!

Gelehrten, die politisches Kalkül betreiben

Kann niemand sonst die Armseligkeit dieser Situation erkennen? Kann niemand sonst erkennen, dass die Prediger, welche die Seelen der Menschen für einen geringen Preis erkaufen wollen, auf diesen Zug des Wahnsinns aufgesprungen sind und ihre Predigten dementsprechend gestalten?

Was ist im Allgemeinen mit den Ergebenen schief gelaufen und besonders in diesem Vorfall, dass sie die von Gott dem Allmächtigen gegebenen Anweisungen verlassen haben, wie mit diesen Situationen umzugehen ist?

Sie haben eine Mentalität der ‘Pöbelherrschaft’ gewählt, welche nur eskalierte Themen hat und welche sie wie Narren aussehen lässt, wo sie diesen ganzen Vorfall eigentlich als das Werk von gänzlich ignoranten Leuten ignorieren sollten, sonst sind wir genauso schuldig wie sie:

25:63 Die Diener des Barmherzigen sind die, die bescheiden auf der Erde umhergehen, und wenn die unwissenden törichten Ungläubigen sie unbotmäßig ansprechen, sagen: “Friede sei mit euch!”

4:140 Und Er hat euch schon in dem Buch offenbart: Wenn ihr hört, dass die Zeichen/Verse Gottes geleugnet und verspottet werden, dann sitzt nicht bei ihnen, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen; Ihr wärt sonst wie sie. Wahrlich, Gott wird die Heuchler und die Ungläubigen allzumal in der Hölle versammeln.

Natürlich, was der “Gott ergebene” Mob getan hat, ist die Richtlinien Gottes zu missachten und sie mit denen von den Scheichs und Imamen einzutauschen, denen sie anstelle Gottes folgen. Vielleicht führen sie ja zu einem besseren Weg als Gott und Sein Gesandter es tun können:

33:66-67 An jenem Tag werden ihre Gesichter im Feuer umgewendet, und sie werden sagen: “Hätten wir doch auf Gott und den Gesandten gehört!” Sie werden sagen: “O unser Herr! Wir haben auf unsere Führer und Gelehrten gehört, doch sie haben uns vom rechten Weg abgebracht.”

Wird es eine Überraschung sein, dass die Klage des Propheten Mohammed am Tag des Jüngsten Gerichts gegen seine eigenen Folgern sein wird, dass sie das verlassen haben, wofür er gesandt wurde, zu predigen?

25:30 Und der Gesandte wird (am Tage des Gerichts) sprechen: “O mein Herr! Mein Volk hat wahrlich diesen Koran verlassen!”

Lassen wir all diese Verrücktheit hinter uns und kehren zurück zu den Lehren Gottes, wie sie von Seinem Gesandten überliefert sind…

Nur wenn die Gottergebenen beginnen, an Gottes System der Wahrheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und Transparenz festzuhalten und aufrechtzuerhalten, werden sie den Respekt und die Sicherheit dieser Welt und im Jenseits erhalten. Anderenfalls riskieren sie, in dieser Welt und im Jenseits erniedrigt zu werden für ihre Anhängerschaft an Aberglauben, Ungerechtigkeit, Intoleranz und Führern/Imamen, die ihnen das lehren zu sagen und zu tun, was Gott nicht offenbart hat.

Solange sich die übergroße Mehrheit der friedlichen Muslime nicht anstrengt, das BILD des Islam zu verbessern, so wird sich kaum was ändern. Kurz gesagt: Die Muslime müssen ihre Passivität und blinden Gehorsam gegenüber Gelehrten, Scheichs und Imamen ablegen und AKTIV werden!

26:111-113 Sie sagten: “Sollen wir etwa dir (Noah) glauben, während dir die unterste Gattung von Menschen folgt?!” Er antwortete: “Und was weiß ich von dem, was sie tun? Ihre Rechenschaft ist einzig die Sache meines Herrn, wenn ihr euch dessen nur bewusst wärt!”

Die Rolle ist heute nur anders verteilt. Es sind einige “Anhänger” Mohammeds, die als die unterste Gattung von Mensch gelten können und die Böses tun.

Es spielt also andererseits keine Rolle, was andere Menschen tun, solange wir uns explizit von den schlechten Taten abgrenzen und zwar aktiv und hörbar! Allerdings dürfen wir dabei nicht wie einige unserer armen Brüder und Schwestern den Weg des Mobs wählen, sondern sollten vielmehr folgende Prinzipien des Friedens verinnerlichen:

41:34-36 Das Gute ist nicht dem Schlechten gleich. Wehre ab mit dem, was besser ist und gleich wird derjenige, mit dem du verfeindet warst, wie ein warmer Freund sein. Diese Huld wird nur denen gewährt, die geduldig sind und denen, die ein Höchstmaß an innerer Größe besitzen und die großes Glück haben. Und wenn du von seiten des Satans (zu Bosheit und Gehässigkeit) aufgestachelt wirst, dann such Zuflucht bei Gott! Er ist der Allhörende und Allwissende.

42:36-43 […] die Gläubigen, die sich auf ihren Herrn verlassen, die die großen Untaten und Abscheulichkeiten meiden, und die verzeihen, wenn sie zum Zorn herausgefordert werden, die sich ihrem Herrn fügen […]. Wer jedoch verzeiht und sich versöhnt, den wird Gott belohnen. Gott liebt nicht die Ungerechten. […] Geduld zu fassen und dem Täter zu verzeihen, darum soll sich der Rechtschaffene bemühen.

3:134 Das sind jene, die Spenden geben, ob es ihnen gut oder schlecht geht, die ihren Zorn unterdrücken und den Menschen verzeihen. Gott liebt diejenigen, die das Gute tun.

Im vorne erwähnten Beispiel von Noah wusste dieser nicht, was seine eigenen Folger taten, aber sobald ihm etwas vorgeworfen wurde, grenzte er sich von ihren Taten ab und wies darauf hin, dass umgekehrt die Taten anderer Menschen nicht pauschalisiert werden dürfen.

Wir Muslime sollten also diesem Beispiel folgen und uns jedes Mal von schlechten Taten, die dem Menschen in irgendeiner Art schaden, abgrenzen. Die Muslime sollten das Schlechte meiden und verbieten und das Gute gebieten.

oder:

Die Muslime sollten ihr Umfeld mit Liebe füllen!

25:72 Es sind diejenigen, die kein falsches Zeugnis ablegen, und wenn sie auf dem Wege törichtes Gerede hören, (es nicht beachten und) würdevoll vorbeigehen.

Heiligung des Materials – Zu Vers 7:150

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

In letzter Zeit machte mich Gott, mein Lehrer und einziger Beschützer, auf das allgemeine Verhalten der breiten Masse aufmerksam. In einem Forum reagierte ich auf den Satz „Ich kann den Koran nicht überall mitnehmen!“ mit folgender Antwort: Wieso nicht? Ich trage die frohe Botschaft des Korans in meiner Tasche mit, wenn ich auf längere Zugreisen gehe. Der Koran ist mein wertvollstes Taschenbuch und begleitet mich auf längeren Reisen fast überall hin!

Wieso ein anderes Buch als das Buch Gottes mitnehmen?

Hasbuna kitabuallah! (Gottes Buch genügt!)

Ganz nach Franz von Assisi:

Ein Sonnenstrahl reicht hin,
um viel Dunkel zu erhellen.

Gott begleitet mich überall hin mit, ob ich will oder nicht.

Auf meine Antwort hin erhielt ich diese Frage gestellt: „Und wie schnell hast du im Koran eine Antwort auf deine Fragen parat?“

KoranOffensichtlich besteht beim Fragenden, der auch an den Koran glaubt, eine gewisse Vertrauenslosigkeit in Gottes Allmacht. Diese ist doch unermesslich! Mir ist schon des Öfteren passiert, dass wenn ich per Zufallsprinzip den Koran öffne, Antworten zu aktuellen Fragen in meinem Leben finde. Und ansonsten habe ich eine Liste mit Notizen und Stichworten, in der die fundamentalen Stellen im Koran kurz in Stichworten erläutert werden, damit ich sie bei Bedarf schnell gefunden habe.

In der weiteren Diskussion verteidigte sich mein Gesprächspartner damit, dass der Koran ein Buch sei, dass nicht verstaubt oder zerknittert sein darf und er deshalb lieber Ahadith mitnehme, weil sie nicht so heilig seien. Auf koranrelevante und relativ einfache Fragen wusste er keine Antwort und er konnte in seiner blinden Sturheit nicht erkennen, dass sein Verhalten daran Schuld war, dass er vom Koran wenig bis gar nichts wusste!

Wäre dies ein Einzelfall, hätte ich lediglich meinen Kopf geschüttelt und das ganze ignoriert, jedoch lässt sich an diesem Beispiel deutlich das Problem der breiten Masse der angeblichen Muslime erkennen: ihr schizophrenes Verhalten bezüglich Gottes Wort. Als Gottes Wort akzeptieren, aber alles daran setzen, seine Inhalte nicht zu verstehen.

Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie frei und nahe man dem Schöpfer sein kann, wenn das Denken der breiten, sunnitischen Masse zur Seite gelegt wird. Die meisten Sunniten betrachten das Buch mit seinen arabischen Schriftzeichen, die Fassung, die Seiten, das Berührbare als heilig an. Einige gehen sogar so weit, dass sie die Fassung des Koran küssen und für einen kurzen Moment an ihr Stirn legen. Dies, um angeblich Respekt gegenüber dem Koran zu zeigen. Ist das der echte Respekt? Nein. Satan hat sie irregeleitet und sie denken lassen, ihr Verhalten sei schön, statt dass sie ihre Vernunft einsetzen, im Koran lesen und merken, dass sie Götzentum betreiben. In Wahrheit ist es eine Respektlosigkeit, den Inhalt des Buches zu missachten, das man kurz zuvor geküsst hatte. Ähnlich wie die Freitagsmuslime, die zum Freitagsgebet kommen aber sonst Alkohol trinken und ungezügelten, unehelichen Geschlechtsverkehr haben. Oder die unzähligen Ramadan-Muslime, die im Ramadan zu den frömmsten Menschen werden, aber nach Ablauf des Ramadan wieder in ihre Ignoranz zurückkehren, als ob es Gott nicht gäbe.

Was ist aber das Heilige am Koran? Ist es das Material?

Nein, das ist es eindeutig nicht. Und der Koran selbst warnt uns davor, dieses Denken anzunehmen!

7:150 Als Moses zornig und bekümmert zu seinem Volk zurückkam, sprach er: „Wie übel habt ihr mich vertreten, nachdem ich fortgegangen war! Seid ihr so in Eile gewesen, dass ihr Gottes Befehl gemäß nicht warten konntet?“ Er warf die Tafeln hin, packte seinen Bruder am Schopf und zerrte ihn zu sich her. Aaron sprach: „Sohn meiner Mutter! Das Volk übermannte mich und hätte mich fast getötet. Lass die Feinde nicht schadenfroh über mich sein und ordne mich nicht den Ungerechten zu!“

Gott hat Moses Sein Buch auf Tafeln offenbart. Gott hat sie nicht dafür gesandt, damit das Material des Buches geheiligt wird, sondern damit die Menschen den Befehlen und Gesetzen und der Botschaft in dieser Schrift folgen. Es ist bemerkenswert, dass Moses‘ Ärger und Reaktion auf das Nichtbefolgen der Prinzipien und Gesetzen der Tafeln dadurch erläutert wird, dass er die Tafeln auf den Boden warf und seinen Bruder zur Rechenschaft zog. Es ist ein materialistisches und durchaus ungläubiges Verhalten, das Material zu heiligen, worauf der Koran aufgenommen wird und dem Papier und der Tinte Respekt zu zollen, aber die Verse des Korans nicht zu beachten und stattdessen den Koran an die höchste Stelle des Hauses als Dekoration zu nageln, wo er niemandem nützt.

Das Material des Korans ist weder heilig noch sonst irgendeinem Respekt würdig. Es ist die Botschaft, die in ihm steht, derer wir Respekt zu zollen haben. Der Koran ist das Kontaktmittel zwischen Mensch und dem Allmächtigen und Allhörenden Gott. Er kontrolliert, welche Stelle wir nach Zufall aufschlagen und Er verlangt von uns, Seiner ständig zu gedenken, dem Gott voller Liebe und Vergebung.

7:204-206 Wenn der Koran verlesen wird, so hört aufmerksam zu, damit ihr Erbarmen finden möget. Und gedenke deines Herrn in Stille aus vollem Herzen in Demut und Furcht, morgens und abends; und sei nicht einer der Unachtsamen. Wahrlich, diejenigen, die bei deinem Herrn sind, sind nicht zu hochmütig dazu, Ihm zu dienen; sie lobpreisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.

4:103 Und wenn ihr das Kontaktgebet verrichtet habt, dann gedenkt Gottes im Stehen, Sitzen und im Liegen.

Der Koran ermahnt uns, Gottes ständig zu gedenken, wenn wir unter Seiner Herrschaft sein wollen und Seine Hilfe und Gnade erhoffen (2:152,200; 3:191, 33:41,42). Diese Wahrheit hindert leider die Mehrheit der gottgläubigen Masse daran, die Gott Partner und Götzen beigesellen (wie z.B. Ahadith) und ihrer gedenken anstelle Gottes, an der Gnade Gottes teilzuhaben (12:106; 23:84-89; 29:61-63; 31:25; 39:38; 43:87).

3:190-191 Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und im Aufeinanderfolgen von Tag und Nacht liegen wahre Zeichen für die, die sich ihres Verstandes bedienen, die Gott im Stehen, im Sitzen und auf der Seite liegend gedenken und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken und sagen: „Unser Herr, Du hast all das nicht umsonst geschaffen. Gepriesen seist Du! Behüte uns vor der Strafe des Feuers!

Die wahren Gläubigen gedenken Gottes häufig und fühlen sich glücklich darüber, dass sie Seinem Namen alleine gedenken (können). Alles an und um ihnen herum und auch jedes Ereignis erinnert sie an Gott. Siehe auch 13:28; 23:84-89; 33:42; 39:45.

Frieden sei mit denen, die die Bücher dazu verwenden, wozu sie da sind – zum Lesen – und nicht mit Küssen von Buchfassungen beschäftigt sind!
Und Gott der Heilige sei gepriesen…

Über das Finden der Kommunikationsmethoden

Ohne Verzerrung, Verheimlichung,
aber die Bedingungen berücksichtigend

Salam Freunde:

Diese Diskussion ist eine wichtige Diskussion. Würden wir doch unsere Meinungen in einer Sprache und einem Stil formulieren, die keine persönlichen Ärgernisse herbeiführen. Meines Erachtens sollten wir mehr über die Kommunikationsmöglichkeiten recherchieren, denken und diskutieren. Dies ist ein wichtiges Problem, womit sich viele der religiösen, sozialen oder politischen Organisationen letzten Endes konfrontiert sehen.

Einerseits wird von uns verlangt milde Worte sogar gegen eine dermaßen arrogante Person wie Pharao zu gebrauchen (20:44), auf Gottes Weg mit Wissen und schöner Weisheit einzuladen (16:125), nicht die Götzen der Unwissenden zu beleidigen, um den Fanatismus und die Feindschaft der Unwissenden nicht zu steigern (6:108), uns selbst daran zu erinnern, dass wir zu seiner Zeit genau wie sie waren und deswegen diesen Personen bei einem Gruß nicht mit „Du bist kein Gottergebener“ zu entgegnen (4:94).

Andererseits wird, neben diesen Ermahnungen, deren Befolgung von uns gewollt wird, eine kompromisslose Haltung hinsichtlich des Inhalts unserer Botschaft als Voraussetzung besonders betont (2:120; 2:145; 4:113; 5:48-49; 6:56; 6:111; 6:116; 6:150; 13:37; 42:15; 47:14; 45:3). Denn im Islam, d.h. im Frieden/System der Ergebung gegenüber Gott allein, beginnt die Hauptbotschaft „LA ilahe illallah“ [KEINE Gottheit außer dem (einzigen) Gott] mit LA und protestiert gegen die traditionellen und althergebrachten Götzen und Dogmen, ja rebelliert gegen sie. Dieser Protest sollte nicht durch Kämpfe oder Kriege, sondern durch friedliche, intellektuelle Diskussionen realisiert werden. In einer Welt, in der der Teufel durch verschiedene Wege Milliarden von unseren Geschwistern verführt hat, kann kein Gespräch gutgeheißen werden, wenn das LA als erstes verheimlicht wird.

Denn wegen diesem LA werden trotz aller Bescheidenheiten, sowie der rechtschaffenen und friedlichen Eigenschaften, beinahe alle Gesandte und die mutigen Menschen, die sie unterstützen, noch zu Beginn zur Zielscheibe, entweder durch die spöttische Art oder durch die Reaktion politischer, sozialer und sogar militärischer Art der unwissenden Mehrheit.

Meines Erachtens ist es nötig, das Thema, wie die Botschaft, in welcher Reihenfolge welchen Menschen in welcher Art weitergeleitet wird, zu überdenken und zu besprechen. Ich glaube nicht, dass wir im Stande sind, detaillierte Formeln zu fertigen, die jede Person, Gruppe oder Situation beinhalten. Ihr werdet euch mit Situationen konfrontiert sehen, sodass es erforderlich ist, manchmal in der Mitte des Alphabets zu beginnen, manchmal zu schreien oder manchmal zu schweigen. In dieser Sache kann ein Anführer oder eine Organisation die eigentliche Entscheidung nicht fällen; diese Entscheidung fällt der die Unterhaltung persönlich erlebende Monotheist selber, nachdem er die Bedingungen bewertet hat – gemäß seinem Verstand, seinem Wissen und seiner Erfahrung.

Nehmen wir beispielsweise eine Person, die alle Verse in Bezug auf die Wunder im Koran als symbolische Beschreibungen zu deuten versucht. Sich zu bemühen den Hauptgrund zu ergründen, welcher die Person zu dieser Deutungsmethode geführt hat, statt jeden einzelnen Vers zu besprechen, bewirkt sowohl eine Vermeidung von Zeitverlust als auch eine gesündere und wirkungsvollere Diskussion. Manchmal können wir sehen, dass diese Art von Mensch diese Methode deshalb hinzuzieht, weil sie den Vers „Du wirst in der Sunna (Vorgehen) Gottes keine Änderung vorfinden“ falsch verstanden oder unangesagte philosophische Probleme in Bezug zum Glauben an den Koran haben. Falls diese Person Probleme hat, dem Koran zu vertrauen, so ist es sinnlos, die früheren Wunder, die im Koran aufgenommen wurden, zu nennen. Dieser Person, ohne sie zu versuchen zu beleidigen, sollte mit einem (noch) zu suchenden Weg bewiesen werden, dass der Koran wirklich Gottes Wort ist…

Beispielsweise können wir es vorziehen dem/der Sunniten/Sunnitin, der/die das 19er System nur durch Kritik und vom Hörensagen kennt, die 9:128-129 Thematik erst am Schluss zu nennen. Natürlich sollten wir, falls die Person sehr darauf bestehen sollte und keine Lebensgefahr existiert, unseren Glauben in dieser Hinsicht in einer deutlichen Art und Weise formulieren können.

Ich trete der Besorgnis und der Sensibilität einiger Kollegen hinsichtlich des Inhalts der Botschaft bei. Aber ich respektiere diejenigen Kollegen, welche Fragen bezüglich der Weiterleitung der Botschaft haben, wie sie ohne die Botschaft zu biegen und zu beugen, ohne zu verzerren, wem weiterleiten sollen und in dieser Hinsicht Probleme sehen. Ich hoffe, dass wir, wenn wir diese Diskussionen bzgl. dieser Thematik führen, einander nicht beleidigen und versuchen uns gegenseitig zu verstehen, im möglichsten Grade miteinander in Wohlwollen begegnen.

Persönlich glaube ich nicht, dass die Mehrheit durch die Geschichte hindurch sehr erfolgreich darin war, göttliche Wahrheiten zu finden. Aber ich fühle, dass die Generation, in der wir leben, ein Wendepunkt in der Veränderung der Geschichte ist. Ich glaube, dass es unsere dringliche Pflicht ist, die uns bekannten Wahrheiten zu äußern; ohne darüber zu spekulieren, welche möglichen Reaktionen die Mehrheit auf den Inhalt zeigen wird und ohne sie wahrzunehmen.

Die weltlichen Moslems bedürfen einer schnellen Warnung, brauchen einen offenen und umfassenden Lösungsweg und eine radikale Veränderung ihres Paradigmas. Das islamische Reich erwartet eine große Veränderung. Meines Erachtens ist es unangemessenen, die aus den überholten, kaputt gegangenen Aberglauben hervorgetretenen Besorgnisse und Empfindlichkeiten für unseren Weg als Merkblatt zu erachten – sowohl hinsichtlich des Prinzips als auch der Praxiseffizienz. Vom Verbot der Bilder und dem Anhören der Frau bis hin zur Notwendigkeit, einen Bart wachsen zu lassen – Regeln, die sogar die Mehrheit der Sunniten in ihrem persönlichen Leben nicht mehr ausüben (können). Wir dürfen die jungen, Millionen von Menschen nicht vergessen, die ihre Religion und sogar den Glauben an Gott zu hinterfragen beginnen.

Wenn ich als eine Person, die des Türkischen nicht sehr mächtig ist, die keine Rhetorikkompetenz, kein Vermögen besitzt, deren bäuerliche Art den Städtern unhöflich erscheint, die sogar seit zwanzig Jahren auf der anderen Seite des Pazifischen Ozeans lebt, die Botschaft Millionen von Menschen überbringen konnte und zum Vorwand wurde, dass tausende Menschen sie anerkennen/achten, so ist dies nicht eine Sache, die aufgrund meiner politischen Berechnungen erfolgt ist. Unter euch gibt es Gefährten, die besser Türkisch sprechen und sogar mindestens genauso gut schreiben wie ich und die eine sympathischere Persönlichkeit als ich haben. Bedenkt, dass zwölf, vierzig oder siebzig Leute, die bei „sei wahrhaftig wie es dir befohlen wurde“ eine Gänsehaut kriegen, entschieden haben, für die Weiterleitung der göttlichen Botschaft eine Einheit in Kraft und Absicht zu werden…

Wenn es nicht unsere Absicht sein soll, es so wie viele Sekten und Gemeinschaften Idare-i maslahat (?) und Täuschung zu üben, um Anhänger bar jeglicher Persönlichkeit und Reichtümer zu scheffeln (5:100), sondern wahrhaftig sein sollen, wie es uns befohlen wurde (15:94); wenn es unsere Absicht sein sollte, Gottes Rechtleitung, Wohlgefallen und Unterstützung allein zu gewinnen (4:45; 4:81; 4:125; 4:132; 25:31; 29:52; 30:38; 31:22; 33:3; 33:39; 48:28; 92:20) und nachdem wir die Gnade erreicht haben, Gottes Zeichen zu bezeugen, diese dann Anderen ohne zu verzerren und zu verheimlichen weiterzuleiten (2:143; 3:187; 22:78; 57:19); wenn es unsere Absicht sein sollte, nachdem wir die Veränderungen gemäß der Botschaft an uns selbst durchgeführt haben, sie mit Wissen, Weisheit und auf die schönste Art mit den Menschen zu teilen (6:108; 16:125; 20:44; 41:33)… so können wir weder die Botschaft für politische Berechnungen opfern noch können wir ohne die Absicht, die Situation, die Fragen, die Probleme, die Bedürfnisse oder die Schwächen des Angesprochenen zu kennen, die Verse mit einer verdrießlichen Miene gebrauchend wie einen Vorschlaghammer unser Ego befriedigen (die Verse für unser Ego missbrauchen).

Abraham hat die Götzen nicht zerstört, um die Unwissenden und die Heuchler zu ärgern; er hat sie zerstört um sie und uns zum Nachdenken anzuregen. Vielleicht war dieser Weg die einzige, effektivste Methode, um ihnen unter jenen Umständen die verbindende Botschaft zu überbringen. Abraham hat auch keine politischen Berechnungen angestellt wie beispielsweise „Wie viele werden mir glauben, wenn ich die Götzen zerstöre, was werden sie mir antun?„, die seiner Mission widersprachen. Also werden wir im Finden der effektivsten, schönsten und angemessensten Kommunikationsmethoden, die je nach Bedingungen und Personen variabel sind, ständig auf der Suche und in der Diskussion sein. Kurz gesagt werden wir, so Gott will, ohne Kompromisse bzgl. Inhalt und Betonung der Botschaft, ohne in den Missbrauch der Takiyye (?) zu geraten und ohne das rechtschaffene Benehmen abzulegen, die Menschen mit den angemessensten Methoden zur Wahrheit und zu rechtschaffenen Werken einladen – bei Bedarf wie Noah schreiend oder flüsternd (71:8), bei Bedarf große Wunder zeigend oder sich friedlich trennend (79:20 & 74:37; 43:89 & 109:6), bei Bedarf die frohe Botschaft ankündigend oder warnend/ermahnend (4:165).

übersetzt aus dem Türkischen von Kerem A.
Originaltext:

Çarpıtmadan Gizlemeden, ama Koşulları Hesaba Katarak
Selam dostlar:Bu tartışma önemli bir tartışma. Keşke şahsi kırgınlığa yol açmayacak bir dil ve uslupla ifade etsek görüşlerimizi. Bence tebliğ yöntemi üzerinde daha çok araştırmalı, düşünmeli ve tartışmalıyız. Dini, sosyal veya politik birçok örgütün, önünde sonunda karşılaştığı önemli bir sorundur bu.Bir yandan, Firavun gibi bir müstekbire bile yumuşak sözle tebliğ etmemiz (20:44), Allah’ın yoluna bilgelikle ve güzel bir aydınlatma ile çağırmamız (16:125), cahili bağnazlıklarını ve düşmanlıklarını arttırmamak için cahillerin putlarına sövmememiz (6:108), bir zamanlar bizim de onlar gibi olduğumuz anımsatılarak bize selam veren kişileri „Sen müslüman değilsin“ diye reddetmememiz isteniyor (4:94). Öte yandan, insanlarla iletişimde bulunurken uymamız istenen bu öğütlere ek olarak, mesajımızın içeriği bakımından tavizsiz bir tavır takınmamız gerektiği önemle vurgulanıyor (2:120; 2:145; 4:113; 5:48-49; 6:56; 6:111; 6:116; 6:150; 13:37; 42:15; 47:14; 45:3). Nitekim, islam’ın yani barış içinde sadece Allah’a teslim olma sisteminin ana mesajı olan „LA ilahe illallah“ ifadesi LA ile başlayarak geleneksel ve yerleşmiş putları ve doğmaları protesto ediyor onlara isyan ediyor. Bu protestoyu kavga ve savaşlar yoluyla değil, barış içinde gerçekleştirilen entellektüel tartışmalar ile gerçekleştirmeyi seçiyor. Şeytan’ın çeşitli yollarla aldattığı milyarlarca kardeşimizin yaşadığı bu dünyada LA’yı gizleyerek başlatılacak hiçbir tebliğ hareketi Rahmani olamaz.Nitekim, bu LA yüzünden, tüm alçak gönüllülükleri, erdemli ve barışçı tavırlarına rağmen, hemen hemen tüm elçiler ve onları destekleyen cesur kişiler daha ilk başta cahil çoğunluğun ya alaycı tavırlarına veya politik, sosyal ve hatta askeri yönden tepkilerine muhatap oluyor.

Mesajın nasıl veya hangi sırayla hangi insanlara ne biçimde iletileceği konusu bence tartışılması ve üzerinde düşünülmesi gereken bir konu. Bu konuda her kişiyi, grubu veya durumu kapsayacak detayda formüller üretebileceğimize inanmıyorum. Öyle durumlarla karşılaşacaksınız ki, bazan alfabenin ortasından başlamanız gerekecek, bazan bağırmanız bazan da susmanız gerekecek. Bu konuda asıl kararı bir lider veya bir örgüt veremez; bu kararı tebliğ anını bizzat yaşayan muvahhit, koşulları değerlendirdikten sonra zekası, bilgisi ve tecrübesi ile verir.

Örneğin, Kuran’daki mucizelerin hepsini sembolik ifadeler olarak yorumlamaya çalışan bir kişiyle mucizelerle ilgili ayetler üzerinde tek tek tartışmak yerine onu bu yönteme yönelten ana sebebi araştırmak hem vakit kaybedilmesini önler hem de daha sağlıklı ve etkili bir tartışmanın yapılmasını sağlamış olur. Bazan bu tür insanların „Allah’ın sünnetinde bir değişilik bulamazsın“ ayetini yanlış anladıkları için bu yönteme başvurduklarını, yahut Kuran’a inanma konusunda ilan edilmeyen felsefi problemlere sahip olduklarını öğrenebiliriz. Eğer o kişinin Kuran’a güvenme konusunda problemleri varsa, ona geçmiş mucizelerin Kurandaki rivayetlerini aktarmanın hiçbir yararı olmaz. Böyle bir kişiye, onu suçlamamaya çalışarak, bir yolunu bularak Kuran’ın gerçekten Allah kelamı olduğunun delillendirilmesi gerekir…

Örneğin, 19 sistemini sadece eleştirilerden, kulaktan doyma bir biçimde işitmiş olan bir Sunniyle tartışırken belki 9:128-129 konusunu en sona bırakmayı tercih edebiliriz. Tabi o kişi çok israr ederse ve hayat riski yoksa o konudaki inancımızı apaçık bir biçimde ifade edebilmeliyiz.

Bazı arkadaşların mesajın içeriği konusundaki kagyılarına ve duyarlılıklarına katılıyorum. Ancak, mesajın eğilip bükülmeden, çarpıtılmadan, kime nasıl iletileceği konusunda soruları olan ve bu konudaki sorunları gören arkadaşlara da saygı duyarım.

Umarım bu konudaki tartışmalarımızı yaparken birbirimizi kırmadan ve birbirimizi anlamaya çalışarak, birbirimiz hakkında mümkün mertebe hüsnüniyet besleyerek yapacağız.

Şahsen, çoğunluğun tarih boyunca ilahi gerçekleri bulma konusunda pek becerikli davrandığına inanmıyorum. Ama, yaşadığımız çağın tarihin değişim noktalarından birine gebe olduğunu hissediyorum. Çoğunluğun içeriğine göstereceği muhtemel tepkiler üzerinde spekülasyonlar yapmadan ve onlara aldırış etmeden bildiğimiz doğruları ifade etmemizin acil bir görev olduğuna inanıyorum.

Dünya müslümanlarının acil bir uyarıya, açık ve kapsamlı bir çözüm yoluna, ve radikal bir paradigma değişimine ihtiyaçları var. İslam alemi büyük bir değişime gebe. Bence eskilerin iflas etmiş hurafelerden kaynaklanan kaygılarını ve duyarlılıklarını yolumuz için pusula olarak saymak hem prensip hem de pratik başarı açısından uygun değil. Resim ve kadın sesini dinleme yasağından, sakal bırakmanın gereğine kadar Sunnilerin çoğunluğunun bile artık kişisel hayatlarında bile uygula(ya)madığı mezheplerin müteassıp savunucularını ürkütmemek uğruna, dinlerini ve hatta Allah’a olan inançlarını bile sorgulamaya başlayan milyonlarca genç insanı unutmamalıyız.
Türkçe’yi pek güzel konuşamıyan, hitabet yeteneği olmayan, serveti olmayan, köylülüğüyle şehirlilere kaba görünen, hatta yirmi yıldır Pasifik Okyanusunun ötesinde yaşayan bir kişi olarak eğer Mesaj’ı milyonlarca kişiye ulaştırabilmişsem ve binlerce kişinin onu takdir etmesine vesile olmuşsam bu benim politik hesaplarımla gerçekleşmiş bir şey değil. Aranızda benden çok daha iyi Türkçe konuşan, hatta en az benim kadar iyi yazan arkadaşlar, benden daha sempatik kişiliğe sahip arkadaşlar var. Düşünün ki „emredildiğin gibi dosdoğru ol“ karşısında tüyleri ürperen oniki, kırk, veya yetmiş kişi ilahi mesajı tebliğ için güç ve gönül birliği etmeye karar verdi…

Amacımız, birçok dini tarikat ve cemaat gibi idare-i maslahatçılık ve takiyye yaparak kişiliksiz taraftarlar ve servet toplamak değilse (5:100); amacımız emredildiğimiz gibi dosdoğru olmaksa (15:94), amacımız sadece Allah’ın hidayetini, rızasını ve desteğini kazanmaksa (4:45; 4:81; 4:125; 4:132; 25:31; 29:52; 30:38; 31:22; 33:3; 33:39; 48:28; 92:20), Allah’ın ayetlerine tanık olma lutfuna ulaştıktan sonra onları başkalarına eğip bükmeden ve gizlemeden iletmekse (2:143; 3:187; 22:78; 57:19), ve amacımız mesaja göre kendimizi değiştirdikten sonra onu bilgelikle ve en güzel bir yöntemle insanlarla paylaşmaksa (6:108; 16:125; 20:44; 41:33); o zaman ne mesajı politik hesaplar uğruna kurban edebiliriz, ne de muhatabının niyetini, durumunu, sorularını, sorunlarını, ihtiyaçlarını veya zaaflarını bilmeden insanları gıcık edecek bir edayla ayetleri sadece balyoz gibi kullanarak nefsimizi tatmin edebiliriz.

Cahilleri ve müşrikleri kızdırmak için putları kırmadı İbrahim; onları ve bizleri düşündürmek için kırdı. En etkin yol, belki de o koşullarda onlara tevhid mesajını ulaştırmanın tek yolu buydu. İbrahim, „putları kırarsam kaç kişi bana inanır, bana ne yaparlar?“ diye misyonuyla çelişen politik hesaplar da yapmadı. O halde biz de koşullara ve kişelere göre değişebilecek en etkin, en güzel, en uygun tebliğ yöntemlerini bulma konusunda sürekli bir arayış ve tartışma içinde olacağız. Kısacası mesajın içeriği ve vurgusundan taviz vermeden, takiyye suistimaline girmeden ve erdemli tavrı bırakmadan gerektiğinde Nuh gibi haykırarak veya fısıldayarak (71:8), gerektiğinde büyük mucizeler göstererek veya barış ile ayrılarak (79:20 & 74:37; 43:89 & 109:6), gerektiğinde müjde vererek veya uyararak (4:165), … en uygun yöntemlerle insanları gerçeğe ve erdemli işlere davet edeceğiz, inşallah.

Kaynak: eski 19.org-forumu

Gott beschreibt Gott – Die Namen Gottes in den Schriften

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen,

Teil 1: Gottes Existenz und Einheit

‚Gott‘, wer oder was Er auch immer sein mag, ist nicht mit empirisch-physikalischen Daten zu erfassen. Auch der Geist selbst ist erschaffen und begrenzt. Das ist die menschliche Beschränktheit. Die Frage stellt sich, wieso „Gott“ eben in dieser Beschränktheit vorkommt?

Zu wissen, wer unser Erschaffer ist, ist nicht unbedeutend. Im Universum gibt es klare Strukturen und Ordnungen. Sie folgen den naturgemäßen, physikalischen Gesetzen, die alles aufrecht erhalten. Das obwohl wir diese Gesetze noch nicht wirklich gründlich erforscht haben. Selbst die Chaostheorie ordnet das „Chaos“ bzw. versucht, Ordnungen zu finden! Auch Fraktale sind regelmäßige wild durcheinander erscheinende gemischte Strukturen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die uns bekannten Naturgesetze in dem uns sichtbaren Universum überall gleich sind. Die Naturgesetze/-konstanten wurden genauso angelegt, sodass unser Leben entstehen konnte; wichen sie nur minimal davon ab, gäbe es uns nicht, weil entweder das Universum zu schnell expandierte oder wieder zu schnell in sich zusammenfiele. Es ist also ein erkennbarer Wille zum SEIN vorhanden. Dies sind klare Hinweise auf eine leitende, regierende Macht, quasi auf einen einzigen Kontrolleur. Würden weitere Willen, weitere Kontrolleure im Universum herrschen, gäbe es ein Chaos. Jeder dieser „Willen“ würde seinen eigenen Willen durchsetzen wollen. Ordnung, Gesetz und Struktur bedeutet, dass es nur einen Willen gibt, der das Universum regiert.

Demnach ist der Glaube an den Einen Gott, an den Einen Schöpfer eine Bestätigung der Wirklichkeit. Ich spreche hier von Wirklichkeit, weil sie uns allen bekannt ist, ob wir die Augen davor zudrücken oder nicht, ob wir diese Wahrheit annehmen oder nicht. Mir ist natürlich bewusst, dass in der Wissenschaft die Debatte um die Feinabstimmung der Konstanten noch nicht abgeschlossen ist. Ich leite meine Aussagen aus der Tatsache mit den „Beryllium-Barrieren“ ab. Ich möchte Ihnen hier die Gelegenheit bieten, sich damit auseinanderzusetzen und zu Ihren eigenen Schlüssen zu kommen:

Vortrag über die Feinabstimmung von Prof. P. Hägele von der Uni Ulm (ca. 2.68 MB, pdf-Datei)

– Was ist die Beryllium-Barriere? (aus der Fernsehsendung Alpha Centauri)

Der überzeugendste Beweis für die Existenz Gottes ist der Beweis, welcher der augenscheinlichen Harmonie jener Mittel entnommen ist, welche die Ordnung des Weltalls aufrecht erhalten und durch welche die Lebewesen in ihrem Organismus all das finden, was sie für ihre Fortdauer, Fortpflanzung, Entwicklung ihrer physikalischen und geistigen Fähigkeiten benötigen.
A. M. Ampere (1775-1836) frz. Physiker und Mathematiker

Es ist eine im Menschen tief verankerte Eigenschaft, an eine „höhere Instanz“, an dieses „Irgendetwas“ zu glauben und/oder (davon) zu sprechen. Ein atheistischer Freund erzählte mir, dass er in einer Situation, in der es ihm einfach nur schlecht ging, zu Gott betete. Er sagte selbst, er hätte dies nicht verstanden, obwohl er gegen eine Gottesvorstellung Abneigung hat.

30:30 Wende dich deshalb in aufrichtiger Weise als Monotheist dem Glauben zu; (dies entspricht) der natürlichen Veranlagung, mit der Gott die Menschen geschaffen hat. Es gibt keine Veränderung an Gottes Schöpfung. Das ist der beständige Glaube. Allein die meisten Menschen wissen es nicht.

Wenn wir eine manipulationsfreie Einstellung wie Abraham haben, der in seiner Zeit auch die vorherrschenden Meinungen ablehnte und von selbst auf „Gott“ kam, und unser Kopf von jeglichen Einflüssen befreien können, dann werden wir beobachten und das in der Wirklichkeit beobachtete bestätigen – mittels Gebrauch unserer Sinne und den zur Verfügung stehenden Mitteln. Unsere Gedanken werden frei sein von herkömmlichen religiösen Vorstellungen, so Gott will!

Teil 2: Wahrheit in der Beschränktheit der Sprache

Wenn wir unser Empfinden über diese Welt und das Universum auszudrücken versuchen, sprechen wir alle das Gleiche aus, nur mit anderen Formen (Formulierungen) und Hüllen (Worten). „Etwas“ ist da. Die koranische, biblische oder buddhistische Vorstellung von diesem „Etwas“ mag sehr unterschiedlich klingen, sich sogar scheinbar widersprechen. Doch ich frage: Ist dieses „Etwas“, was außerhalb von allem herkömmlichen Seins ist, wirklich begreifbar? Ist es nicht legitim, zu hinterfragen, ob die biblischen/koranischen Beschreibungen bzw. Attribute zu diesem „Etwas“ nicht selbst beschränkt sind?

Ja, denn diese Attribute sind in unserer Sprache, welche wiederum beschränkt ist. Wieso beschränkte Beschreibungen für ein nicht beschränktes Wesen verwenden? Schon allein dieses „Etwas“ mit ‚Etwas‘ zu beschreiben ist eigentlich ‚falsch‘. Wieso aber tun wir es trotzdem?

Einerseits lieben wir es, Dinge in Schubladen zu stecken, ihnen Namen zu geben. Anders könnten wir uns untereinander auch nicht verständigen. Wir lieben es, abstrakte Begriffe zu verwenden, die keinen konkret fassbaren Inhalt tragen. So hat beispielsweise jeder Mensch eine andere Vorstellung, was „Wahrheit“ bedeutet – es sei denn, im Gespräch wurde festgelegt, was das Wort heißen soll (was selten der Fall ist). Es gibt mystische, philologische, rechtliche, religiöse, philosophische Definitionen dieses Wahrheitsbegriffs. Einige Geschöpfe sind sogar der Meinung, Wahrheit sei so fundamental, sie lasse sich nicht definieren (Gottlob Frege, Donald Davidson). Gerne möchte ich zumindest eine eigene Definition anführen, die so Gott will Diskussionen anregt.

Wahrheit ist ein Sachverhalt, der für alle – unabhängig von menschlichen und/oder persönlichen Einwirkungen und/oder Entwicklungen (wie z.B. kulturelle, religiöse, subjektive Faktoren) – unter den gleichen Bedingungen stets auf eine wiederholbare Art erkannt werden kann, wobei ‚gleich‘ eine vernünftige Auslassung die für den Moment auf das Ergebnis einflusslosen Unterschiede bedeutet. Es kann dabei auch unbeweisbare/nicht überprüfbare Wahrheiten geben.
erarbeitet von Kerem A. und Kerstin L., Januar 2007

Die Art, wie Wahrheit erkannt werden kann, ist dem Menschen überlassen. Sie kann in eine für den Menschen verständliche Sprache übersetzt werden (Beschränktheit beachten) oder andere Mittel gebrauchen (z.B. Mathematik oder Musik; allgemein Methoden der Wissenschaft).

Andererseits brauchen wir Vorstellungen (Bilder) bzw. Beschreibungen, um etwas annähernd zu verstehen. Warum wir „Ihn“ beschreiben wollen, ja müssen, ist auch, so glaube ich, in unserem Drang zum forschen und erkennen wollen begründet; der Mensch „will wissen“, und zwar mit jeder Faser seines Herzens und vor allem will er ALLES wissen. (Und was er nicht versteht, versucht er sich zurechtzubiegen, wenn es sein muss auch mit Gewalt… so ist der Mensch, ein gewalttätiges wissbegieriges Wesen mit der Seele eines dreijährigen Kindes, welches nicht verstehen kann, warum etwas nicht geht und deshalb zornig wird, wenn es nicht bekommt, was es möchte.)

Alle Empfindungen der menschlichen Psyche – wie Dankbarkeit, Entrüstung, Liebe, Freundschaft, Billigung, Tadel, Mitleid, Wetteifer, Neid – stehen in offenkundiger Beziehung zu Zustand und Lage des Menschen und sind darauf berechnet, einem derartigen Wesen unter derartigen Umständen die Existenz zu sichern und es zur Tätigkeit anzuspornen. Es erscheint daher als unvernünftig, solche Empfindungen auf ein höchstes Wesen zu übertragen oder davon auszugehen, dass dieses Wesen von ihnen bewegt wird. Außerdem sind die Gegebenheiten im Universum nicht beeignet, eine derartige Theorie zu stützen. Alle unsere Vorstellungen, die sich von den Sinnen herleiten, sind auf eine verworrene Weise falsch und trügerisch; sie können deshalb in einem höchsten Geist nicht vorausgesetzt werden.
Aus: David Hume „Dialoge über natürliche Religion“

‚Gott ist gut, Gott ist weise, Gott ist unendlich, Gott ist gerecht‘ – das alles ist so unsinnig, wie wenn ich Schwarzes weiß nennen würde. Du bist das, was du über deinen Gott denkst, und du lästerst ihn, wenn du ihn damit behängst. Nimm ihn ohne Eigenschaft als überseiendes Sein und eine überseiende Nichtheit…
Meister Eckhart

Wieso beschreibt sich Gott selbst in den Schriften? Es ist verständlich, dass Worte nicht ausreichen, um Gott annähernd zu beschreiben, denn nichts ist vergleichbar mit Ihm. Es erscheint also durchaus merkwürdig, dass der Koran alle schön(st)en Namen für Gott reserviert.

Es ist aber in der Tat ein großes Problem der Menschheit, Handlungen und/oder Sachverhalte auf Gott zurückzuführen, Ihm ihre eigenen Vorstellungen unterzujubeln. … Denn oft tut der Mensch Schlechtes und erwähnt Gott dabei. Allerdings haben wir alle unweigerlich ein Bild von Gott (ja, sogar selbst ein Atheist) – ob wir wollen oder nicht, und selbst Eckhart, der andere für ihr spezifisches Bild von Gott kritisiert, hat selbst eins – sonst könnte er den letzten Satz nicht schreiben. Denn eine Existenz, überseiendes Sein und überseiende Nichtheit ist auch eine Eigenschaft, die unserem beschränkten Denken entspringt. Der Mensch ist nun mal begrenzt in seiner Wahrnehmung – der Koran schreibt Gott das Beste zu, was der Mensch als Gefühl ansatzweise erfahren durfte.

Wieso? Weil der Mensch nicht mehr erkennt und erkennen kann. Gottes Wort benutzt die Sprache der Menschen, damit wir überhaupt erst dazu in der Lage sind, Seine Worte zu verstehen. Es ordnet das Chaos in unseren Köpfen.

Ich gebe David Hume Recht, denn wenn wir von Gottes Barmherzigkeit sprechen, dürfen wir sie nicht mit der menschlichen Barmherzigkeit vergleichen oder gar für teilweise gleichstellen. Denn die Beschreibung über Gott ist, selbst wenn oder gerade deshalb weil sie in unserer menschlichen Sprache erfolgt, nicht wirklich begreifbar.

Die Natur hat Vollkommenheit, um zu zeigen, dass sie das Abbild Gottes ist, und Mängel, um zu zeigen, dass sie nur das Abbild ist.
Blaise Pascal

Dass die Materie den geistigen Prinzipien des Schöpfers gehorcht ist keine Voraussetzung dafür, dass diese Prinzipien auch in Gott zu finden sind. Gott geht weit über unsere Vorstellungskraft hinaus, Er steht außerhalb unseres Raum-Zeitdenkens. Aus diesem Grund ist es egal, mit welchem Namen wir Gott anrufen, Ihm gehören die schönsten Namen.

17:110 Sprich: Ruft Gott oder ruft den Erbarmer an. Welchen ihr auch anruft, Ihm gehören die schönsten Namen. Und sei nicht laut beim Gebet, und auch nicht leise dabei. Suche einen Weg dazwischen.

FAUST: Mißhör mich nicht, du holdes Angesicht! Wer darf ihn nennen? Und wer bekennen: Ich glaub ihn. Wer empfinden und sich unterwinden zu sagen: ich glaub ihn nicht? Der Allumfasser, Der Allerhalter, faßt und erhält er nicht Dich, mich, sich selbst? Wölbt sich der Himmel nicht dadroben? Liegt die Erde nicht hierunten fest? Und steigen freundlich blickend ewige Sterne nicht herauf? Schau ich nicht Aug in Auge dir, und drängt nicht alles nach Haupt und Herzen dir, und webt in ewigem Geheimnis unsichtbar sichtbar neben dir? Erfüll davon dein Herz, so groß es ist, und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist, nenn es dann wie du willst, nenns Glück! Herz! Liebe! Gott! Ich habe keinen Namen dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch, umnebelnd Himmelsglut…

… und aus diesen Tagen stammt auch die Erfahrung, daß mir »Gott« zu sagen, so leicht, so wahrhaftig, so – wie mein Freund sich würde ausgedrückt haben – so problemlos einfach sei.
http://www.rilke.de/kunst/kunst_9.htm

Teil 3: Der Sinn in den Namen Gottes

Es ist aber in der Tat ein großes Problem der Menschheit, Handlungen und/oder Sachverhalte auf Gott zurückzuführen, Ihm ihre eigenen Vorstellungen unterzujubeln. Es gibt sogar dermaßen weltfremde Menschen, die ohne jeglichen Anstand aussagen, was Gott tut und nicht tut, ohne Beweise zu haben (wie z.B. Verse aus der Schrift). Denn oft tut der Mensch Schlechtes und erwähnt Gott dabei. Doch aus diesem abzuleiten, dass ich Gott nicht oft erwähnen soll, ist nicht möglich. Ich denke sogar, dass Gott viel zu selten erwähnt wird. Es hat sich dem Anschein nach in unserer ‚modernen‘ Gesellschaft nach ein wenig verloren, Dem zu gedenken, Dem wir alles zu verdanken haben. Natürlich hat Gott unsere Liebe nicht nötig, wir aber dafür umso mehr Seine Liebe, die wir u.a. durch das Danken spüren. Und hier liegt des Pudels Kern: Emotionalität.

Die Namen Gottes haben ihren Sinn für uns Menschen auch darin, dass wir unsere Dankbarkeit ausdrücken und wir die so sehnlichst erwünschte Verbindung zu Ihm aufbauen können. Wenn wir an Gott denken, so verbindet jeder von uns eine bestimmte Vorstellung mit Ihm. Und vielleicht ist es so, dass wir Gott dann auch immer gemäß unseren Vorstellungen, unseren Erwartungen erleben. So wie ich Gott gegenüber eingestellt bin, so werde ich Ihn „erleben“. Denke ich an einen strafenden, vielleicht sogar sehr strengen oder gar drohenden Gott, so werde ich selbst auf diese Weise handeln und dieses dann in Gott implizieren. Sehe ich Gott als einen gnädigen und barmherzigen Gott, der es in allem gut mit uns meint, so werde ich aus freien Stücken versuchen gut zu handeln und nicht nur, damit ich im Jenseits eine Belohnung oder keine Strafe bekomme. Dies wird dann auch positiv nach außen wirken. Gottes Namen sind abstrakte Begriffe – welche der Mensch auffüllt, ob er will oder nicht, einige mehr, andere weniger.

Und deshalb ist es notwendig, dass Gott sich selbst beschreibt, damit wir, als naive Seelen in dieser Welt, die ihren Urinstinkt in diesen Dingen zu verkopfen versuchen, nicht an falsche Vorstellungen geraten, die uns bekanntlich ins Übel manövrieren. Mit seinen Beschreibungen über sich selbst sorgt Er wiederum dafür, dass wir unserem Wunsch, uns an eine höhere Macht wenden zu können und nicht in geistige Ohnmacht zu fallen, auf die beste Art und Weise gerecht werden gerade mit Seiner Hilfe. Wer die Namen Gottes verkennt, verkennt sich selbst. Wer sie gesund nach dem Vorbild des Koran allesamt dosiert, erfüllt sein eigenes Leben mit Vernunft, Gnade, Liebe, nötiger Strenge zu sich selbst und zu anderen, Disziplin und Feinfühligkeit. Wer Gottes Namen versteht, beginnt ein erfüllteres Leben zu führen, das Gute und Rechte zu gebieten, das Schlechte zu verbieten und ein Vorbild für die Menschen zu sein. Er geht mit den Schwierigkeiten im Leben besser um, weil er sich das richtige Setting fürs Leben angeeignet hat. Wer sie mit falschen Vorstellungen füllt, füllt sein eigenes Leben mit Schlechtem und führt sich selbst ins Verderben. Nicht zuletzt deshalb ist es unverzeihlich Gott mit anderen Partnern zu vermischen (shirk; Götzentum). Und nicht zuletzt deshalb ist es so wichtig und vom Koran betont (29:45), dass das Gedenken Gottes eine zentrale Stellung in unserem Leben genießen sollte, damit wir verbunden bleiben und nicht irregehen.

Es ist ein weiteres Wunder, dass Gott uns in der Beschreibung Seiner eigenen Namen einen unschätzbaren Dienst erwiesen hat. Gott sei gepriesen und Gott sei Dank!

Es ist mir ganz deutlich geworden, dass man Gott nicht als Lückenbüßer unserer unvollkommenen Erkenntnis figurieren lassen darf; wenn nämlich dann – was sachlich zwangsläufig ist – sich die Grenzen der Erkenntnis immer weiter herausschieben, wird mit ihnen auch Gott immer weiter weggeschoben und befindet sich demgemäß auf einem fortgesetzten Rückzug. In dem, was wir erkennen, sollen wir Gott finden, nicht aber in dem, was wir nicht erkennen; nicht in den ungelösten, sondern in den gelösten Fragen will Gott von uns begriffen sein. Das gilt für das Verhältnis von Gott und wissenschaftlicher Erkenntnis. Aber es gilt auch für die allgemein menschlichen Fragen von Tod, Leiden und Schuld. Es ist heute so, dass es auch für diese Fragen menschliche Antworten gibt, die von Gott ganz absehen können. Menschen werden faktisch auch ohne Gott mit diesen Fragen fertig und es ist einfach nicht wahr, daß nur das Christentum eine Lösung für sie hätte. Gott ist auch hier kein Lückenbüßer; nicht erst an den Grenzen unserer Möglichkeiten, sondern mitten im Leben muß Gott erkannt werden; im Leben und nicht erst im Sterben, in Gesundheit und Kraft und nicht erst im Leiden, im Handeln und nicht erst in der Sünde will Gott erkannt werden.
Dietrich Bonhoeffer

Si comprehendis non est deus.
Was immer du begreifst, kann – ebendeswegen – nicht Gott sein.
Aurelius Augustinus

Über meine intellektuelle und spirituelle Wandlung

Oder was auch immer.

IM NAMEN GOTTES, DES GNÄDIGSTEN, DES BARMHERZIGSTEN

Mein Name ist Abdulrahman Khan*. Ich wurde 1985 in Pakistan in eine liebenswürdige, sunnitische Familie der Mittelschicht geboren. Sie nannten sich selbst Sunniten und waren hauptsächlich unwissend, was den Inhalt ihrer Schriften anbelangt. So wie die meisten Pakistanis praktizierten sie den „moderaten“ Islam, d. h. den selektiven, sunnitischen Islam. Ich war der älteste Enkelsohn der Familie, weshalb mich alle (meine Eltern, meine Großmutter, mein Onkel, meine Tanten etc.) sehr mochten.

Den selektiven sunnitischen Islam lernte ich in der Schule: meist über die Einheit Gottes, die „Säulen des Islam“ (Schahadah (Bekenntnis), Salâh (Gebet), Fasten, Almosen, Hadsch), die (angebliche) Lebensweise des Propheten Mohammed, seine (angeblichen) Aussprüche, die (angeblichen) Schlachten, die er geführt hat etc. Mir wurde auch beigebracht, den Koran auf Arabisch zu rezitieren. Aber nur auf Arabisch.

Ich verstehe Arabisch immer noch nicht.

Gott sei Dank hatte ich eine gute Kindheit. Bis ich 12 oder 13 Jahre alt war, lebte ich sorglos – im weltlichen Leben versunken. Mein Hauptinteresse galt dem Lesen von Comicbüchern, und dem Zeichnen (mit einem Bleistift). Ich war nicht sehr religiös („Papiermoslem“). Ich glaubte zwar an die Existenz Gottes, jedoch war es ein blinder und somit schwacher Glaube. Das Problem, das ich im Alter von etwa 13 Jahren hatte, lautete: „Gott segnete andere mit vielen Dingen, mit denen Er mich nicht gesegnet hatte.“ Ich hatte in diesem Alter mit einigen Problemen zu kämpfen, wodurch ich sehr traurig und depressiv war. Ich fühlte mich sehr hoffnungslos und war selten glücklich. Oft stellte ich die Frage: „Wieso ich, Gott?“ und hatte das Gefühl, meine Gebete zu Gott blieben „unbeantwortet“. Da ich ein wenig ignorant und Gott undankbar war, bemerkte ich nicht, wie viel Gott mir gegeben hatte und wie sehr Er für mich sorgte. Wie auch immer, ich erreichte einen Punkt im Leben, an dem es mich davor graute, in die Moschee zu gehen, um derselben alten trockenen Khutba (Predigt) zuzuhören über das Befolgen der Sunnah des Propheten und wie, wenn wir sie befolgten, all unsere Probleme einfach verblassen würden. Mit der Zeit ermüdete ich wegen Hadith und Sunnah, ich ermüdete wegen „der Prophet sagte dies, der Prophet verbat das, der Prophet sah dann, der Prophet machte dies“ etc. Zu viele Probleme und zu viel Unerledigtes, zu wenige wahre Antworten. In dieser Zeit ergaben sich für mich auch einige Fragen (die heute beantwortet sind), wie etwa:

– Wie können wir der Existenz Gottes sicher sein?

2:164 In der Schöpfung der Himmel und der Erde und im Wechsel von Nacht und Tag und in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was den Menschen nützt, und im Wasser, das GOTT niedersendet vom Himmel, womit Er die Erde belebt nach ihrem Tode und darauf allerlei Geschöpf verstreut, und im Wechsel der Winde und der Wolken, die dienen müssen zwischen Himmel und Erde, sind fürwahr Zeichen für solche, die verstehen.

 

– Wenn Gott so sehr wünscht, dass wir an Seine Existenz glauben, wieso zeigt Er uns dann nicht einige Zeichen, einige Wunder, wie Er sie früheren Generationen zu zeigen pflegte?

40:13 Er ist es, Der euch Seine Zeichen sehen lässt und euch vom Himmel Gaben herabsendet. Nur wer sich vollständig ergibt, lässt sich ermahnen.

 

– Wieso beantwortet Er meine Gebete nicht und wieso hilft Er mir nicht?

2:186 Und wenn Meine Diener dich nach Mir fragen: Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet der Bittenden, wenn sie zu Mir beten. So sollten sie auf Mich hören und an Mich glauben, damit sie rechtgeleitet werden.

2:216 … Es kann sein, dass man etwas hasst, was einem nützt oder etwas liebt, was einem schadet. Gott allein weiß alles, und ihr wisst nichts.

17:11 Der Mensch bittet (manchmal) um das Schlimme, wenn er glaubt, dass er um das Gute bittet. Der Mensch ist voreilig.

 

– Wieso gibt es so viel Elend und Leiden in der Welt? Hat Gott uns nur erschaffen, um uns zu quälen und zu foltern?

7:96 Hätte aber das Volk (jener) Gemeinschaften geglaubt und wären sie rechtschaffen gewesen, so hätten Wir ihnen ganz gewiss vom Himmel und von der Erde Segnungen eröffnet. Doch da sie entschieden, abzuleugnen, bestraften Wir sie um dessentwillen, was sie sich erwarben.

10:44 GOTT fügt den Menschen kein Unrecht zu, die Menschen aber begehen Unrecht an ihren eigenen Seelen.

89:16-20 Wenn Er ihn aber prüft, indem Er ihm seine Versorgung verkürzt, dann spricht er: „Mein Herr hat mich erniedrigt.“ Falsch! Ihr seid die Verursacher, indem ihr die Waisen missachtet habt. Ihr ermahnt euch nicht gegenseitig, den Bedürftigen zu essen zu geben. Und ihr verzehrt das Erbe (der hilflosen Waisen) und ihr liebt den Reichtum zu sehr.

17:7 Wenn ihr das Gute tut, nützt ihr euch selbst, und wenn ihr das Böse tut, schadet ihr euch selbst.

 

– Ist Gott dermaßen grausam und unbarmherzig, dass Er jemanden in die Hölle werfen würde, nur weil er nicht an Ihn glaubt?

10:8 Sie enden in der Hölle als Vergeltung für die Sünden, die sie sich aufgebürdet haben. (10:44)

 

– Schon sehr früh in meinem Leben fragte ich mich, weshalb gerade ich solches Glück hatte, in diese Religion geboren zu sein und dadurch in den Garten Eden zu gehen. Wieso nicht auch die anderen Kinder aus einer anderen Religion bzw. Sekte? Sehr tief im Innern wusste ich, dass Gott nicht dermaßen ungerecht sein kann und dass das, was ich lernte, nicht zu 100% wahr sein kann. In jeder Religion und jeder Sekte ist ein Teil der Wahrheit zu finden. Wie können wir sicher sein, welche Religion die wahre Religion ist oder welches Buch das Buch Gottes ist?

2:136 Wir glauben an GOTT und was zu uns herabgesandt wurde, und was herabgesandt ward Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und (seinen) Kindern, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward (allen andern) Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen; und Ihm ergeben wir uns.

Also begann ich sowohl meine eigene Sekte als auch meine Glaubenspraktiken auf eine sehr kritische Art und Weise zu hinterfragen. In meinem Land gibt es sogar gebildete Leute, die denken, Mohammed würde für sie Fürsprache einlegen am Tag der Auferstehung und dass sie, gleichgültig wie viele Sünden sie begangen haben, in den Himmel gehen werden und der Rest der Welt würde – trotz ihrer guten Taten – in der Hölle enden, nur deshalb, weil sie keine Mohammedaner sind (Sunniten oder Schiiten oder Hanafi oder Malaki oder…).

Ich pflegte dumme Dinge zu tun damals. Da ich kein regelmäßiger „Fünf-Mal-Am-Tag-Beter“ war, bat ich Gott einmal, einige meiner Probleme zu lösen und im Gegenzug dafür würde ich beginnen, fünf Mal am Tag zu beten! Oder dass ich aufhören würde, Lebewesen zu zeichnen, da dies im Sunnitischen Islam als eine Sünde angesehen wird. Sehr kindisch. (Ich mag das Zeichnen wirklich sehr. Gott sei aller Dank, dass meine Probleme nicht gelöst wurden.)

Das war der Zeitpunkt, an dem ich begann, an der Existenz Gottes zu zweifeln. Ich dachte: „Wieso beantwortet Er meine Gebete nicht? Gott, falls Du existierst, dann bitte beantworte meine Gebete, zeig mir einige Zeichen und lass mich wissen!“ Eines Nachts flehte ich dermaßen innig, dass ich dachte, dass Gott, falls Er existiert, meine Gebete definitiv erhören und beantworten wird und sich meine Wünsche quasi über Nacht erfüllen. Es gab „keine Antwort“. Ich war frustriert.

21:37 Der Mensch ist ein Geschöpf der Eilfertigkeit. Ich werde euch Meine Zeichen zeigen, aber fordert nicht von Mir, dass ich Mich übereile.

In den folgenden Tagen wurde ich zu einer Art Gott-Hasser/Atheist. Ich bin nicht sicher, was ich war, weil ich mir der Existenz Gottes nicht sicher war. Vielleicht war ich auch nur ein eifriger Agnostiker. Meine Haltung in dieser Lebensphase war: „Ich weiß nicht, ob Gott existiert oder nicht. Selbst wenn Er existiert, ich hasse Ihn und ich rebelliere gegen Ihn. Er kümmert sich nicht um mich, also kümmere ich mich nicht um Ihn.“ Meine Familie wusste nichts über meine Gedanken im Hinblick auf Glauben.

Mein Herz war voller Hass gegen Ihn, und ich dachte, ich würde mich Ihm nie ergeben, selbst wenn Gott vor mir erscheinen würde und selbst wenn Er mich in die Hölle geworfen hätte. Heute hoffe ich, dass Gott keine solchen Pläne für mich hat. Ich beschuldigte Gott fast die ganze Zeit für all das Schlechte, das mir passierte. Dies erreichte solch ein Ausmaß, dass ich buchstäblich auf den Namen Gottes trat (auf dem Medaillon meiner Tante). Gott, bitte verzeih mir.

Dieser Hass endete als ich etwa 15 war, da ich herausfand, dass ich jemanden/etwas hasste und beschuldigte, dessen Existenz ich mir nicht mal sicher war. Gott sei Dank entschied ich mich rational zu sein und Antworten zu meinen Fragen zu finden, statt Gott für alles Schlechte zu beschuldigen. Ich gab mich wieder hin zu Gott. Ich flehte Gott an, mir Seine Wunder zu zeigen, mich auf den rechten Pfad, der richtigen Religion zu leiten, mir zu helfen, meine Traurigkeit zu lindern und meine Probleme zu lösen, wenn Er wirklich der Allmächtige, Gnädigste und Barmherzigste, der Schöpfer von allem Sein ist. Ich versprach Gott, dass ich bereitwillig akzeptieren werde, wenn Er mir Seine Zeichen und den rechten Weg zeigt. Ich bat Gott um Führung. Ich bat Gott darum, mich zu korrigieren. Gott ist ständig nahe und hört immer zu.

Gott offenbarte schon bald Seine Zeichen für mich. Im selben Jahr sah ich den Dokumentarfilm „Die Wunder des Koran“ im Fernsehen. Er handelte über die wissenschaftlichen Fakten, die im Koran schon 1400 Jahre zuvor erwähnt, aber erst kürzlich mit Hilfe der modernen Technologie entdeckt wurden und die auf diese Weise die koranische Behauptung bewiesen, dass der Koran das Wort Gottes ist. Genau ins Schwarze! Ich war wie weggeblasen. Ich war erstaunt. Dann begann ich im Internet nach weiteren Wundern zu suchen. Und ich fand viele mehr. Ich dankte Gott, ich bereute und kehrte zu Gott zurück. In diesem Moment war ich sicher, dass Gott meine Gebete erhört hatte und mir eine Botschaft sandte, die Lösung für all meine Probleme, Sein Wort, der glorreiche Koran.

7:143 … „Gepriesen Seist Du, ich bekehre mich zu Dir, und ich bin der erste der Gläubigen.“

Nach einer Weile kaufte ich mir eine CD, die drei englische Koranübersetzungen und fast alle „authentischen“ Ahadith (Aussprüche und Traditionen, die dem Propheten Mohammed zugeschrieben werden) enthielt. Ich hatte nicht viel Wissen über Ahadith und ich hatte erst begonnen, den Koran ordnungsgemäß zu lesen. Der Koran war (und wird immer) wunderbar (sein). Obwohl ich die englische Übersetzung las und nicht das originalarabische Wort Gottes, erschien mir die Botschaft und der vernünftige Rat des Koran als ob sie direkt von Gott kämen. Der Koran gab mir die Antworten auf all meine Fragen. Ich fühlte, als ob der Koran lebendig wäre, als ob er alles über mich wisse und auch, was in meinen Gedanken war. Ich realisierte dann, dass Gott uns erschaffen hatte, um Ihm zu dienen und uns zu testen. Gott prüft uns durch Gutes und Schlechtes. „Hilf mir, Gott“ klang dann besser als „Wieso ich, Gott?“

3:142 Oder denkt ihr etwa, dass ihr in den Garten Eden eintreten könnt, ohne dass Gott vorher ermittelt, wer unter euch sich tatkräftig bemüht hat und wer die Standfesten sind?

Ich realisierte dann, dass Gott mich mit vielen Dingen segnete, mit denen Er andere nicht gesegnet hatte. Ich begann Gott zu lieben und ich ordnete mich vollständig dem Willen Gottes unter. All meine Traurigkeit und Sorgen entschwanden schließlich. Gott führte mich durch Seine Botschaft im Koran wieder in die Welt zurück und zeigte mir die Realität. Ich erwartete von Gott, was mir vorher nicht möglich war zu erwarten. Und ich war noch nie glücklicher.

10:57 O ihr Menschen! Nunmehr ist eine Erleuchtung zu euch gekommen von eurem Herrn und eine Heilung für das, was in den Herzen sein mag, und eine Führung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.

13:28 … Ja! Im Gedenken Gottes ist es, dass Herzen Trost finden können.

Ich begann auch die Ahadith auf der CD zu lesen. Und die Ahadith schockierten mich. Sie waren gewaltsam, sexistisch, hässlich, unwissenschaftlich und voller Unsinn. Die Ahadith machten mich äußerst krank. Ich war fast im Stande, mich über den PC zu übergeben. Laut den Ahadith war der Prophet Mohammed ein brutaler, Sex-verrückter Tyrann, der Geschlechtsverkehr mit Sklaven und temporäre Ehen erlaubte, Menschen wegen Ehebruch steinigte, „Apostate“ umbrachte etc. Ich fragte mich: „War der Prophet Mohammed wirklich so?“ Unzählige Ahadith, die ich las, standen in Widerspruch zum Koran und waren sehr beleidigend gegenüber dem Propheten Mohammed, seinen Frauen und Gott selbst. Gott sei Dank konnte ich nicht daran glauben, was ich da las.

Es überraschte mich nicht, was die FPÖ-Politikerin Winter vor kurzer Zeit sagte. Ihr wurde Rassismus vorgeworfen auf den Satz hin: Mohammed wäre „im heutigen System ein Kinderschänder“. Was die wahren Absichten von Frau Winter angeht, kann ich nichts sagen – sie könnte es aus politischen (Provokation) oder persönlichen (Entrüstung) oder sonstigen Gründen gesagt haben. Aber wenn es darum geht, den Propheten Mohammed falsch darzustellen, wie er in den eigenen Büchern der Sunniten und Schiiten beschrieben wird, so hat sie meiner Meinung nach noch kräftig untertrieben. Der Prophet Mohammed wäre laut diesen nichtislamischen Büchern im heutigen System ein Kinderschänder, sexsüchtiger Psychopath, Kriegstreiber, Unterdrücker, Missachter der Meinungsfreiheit, ein abergläubischer Mensch, ein Tyrann, ein Despot, ein Frauenhasser. Es gäbe bestimmt noch mehr, womit der sunnitische Mohammed beschrieben werden könnte, jedoch ist das glücklicherweise nicht der wahre Mohammed, der den Koran überbracht hat und von dem geschrieben steht, dass er „große Tugendeigenschaften besitzt“.

17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Das Ohr und das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

Als ich einige Tage später auf der Suche nach „Wundern des Koran“ war, las ich auf einer Webseite einige Koranverse, die befahlen, den Koran als einzige Religionsquelle zu befolgen. Ich las auch auf dieser Webseite, dass die Ahadith sehr unzuverlässig und äußerst verfälscht waren und dass diese falschen Traditionen, die Generationen nach dem Propheten zusammengestellt wurden, die große Religion des Islam erheblich verfälschten. Ich begann zu sehen, wie selbst die wichtigsten „islamischen“ Praktiken und Glaubensinhalte eigentlich nur menschliche Innovationen bzw. Erfindungen waren und der Lehre des Propheten, d. h. dem Koran, widersprachen. Es schockte mich, dass fast alles in Frage gestellt wurde, was ich über den Islam gelernt habe. Mir war ganz mulmig geworden. Anfangs dachte ich, dass es sich hierbei um eine Sekte handle. Doch sie hatten ein Argument, das ich nicht abschlagen konnte: den Koran. Ich begann zu verstehen, dass der Mislam bzw. der traditionelle Islam mit dem Koranischen Islam, der wahren Lehre des Propheten, nichts mehr zu tun hat (vgl. Koran 42:21). Ich möchte hier – in Anbetracht des wahren Ausmaßes der unzähligen Einschiebungen in die Religion – eine wirklich sehr kurze Liste der (unnötigen) Praktiken bzw. Verfügungen auflisten, die entfallen, wenn der Koran als alleinige Grundlage akzeptiert wird:

  • Die Gebetswaschung wird auf vier Schritte reduziert.
  • Irgendein Ritual bei der Waschung nicht nötig, Schahada nach der Waschung unnötig – sie stehen nicht im Koran.
  • Niyah (das Aussprechen der Absicht) für die Waschung nicht nötig – steht nicht im Koran.
  • Wenn wir einen fahren lassen, wird die Waschung nicht ungültig – steht nichts dazu im Koran.
  • Wenn wir tief schlafen und aufwachen, bei Samenflüssigkeit, Trunkenheit und Bewusstlosigkeit ist keine Waschung nötig, denn im Koran steht nichts dazu.
  • Einen Gebetsteppich brauchen wir nicht – steht nicht im Koran.
  • Das Aussprechen von ‚Salam‘ für die Engel links und rechts nach Gebetsabschluss kommt im Koran nicht vor.
  • Die Hände vors Gesicht zu halten für das Gebet wird zu einer freiwilligen Angelegenheit.
  • Das Gebet für den Propheten Mohammed und Abraham (at-tahiyatu) ist schirk, somit verboten.
  • Den Namen Mohammed mit dem Segensgruss „sas“ zu sagen – Widerspruch zum Koran!
  • Mekka-Pilgerfahrt, 7 mal Kaaba umkreisen, Tawaf unnötig – der Koran hat eigene Bestimmungen.
  • Aufenthalt in Mina nicht notwendig.
  • Steine aufsammeln in Muzdafilah für die Steinigung des Teufels ist Unsinn und Götzendienst.
  • Umra zum Ramadan mit Ganztagsgebet unnötig.
  • Propheten-Moschee unnötig, dort zu beten bringt keine zusätzliche Hassanat ein, allgemein kein Hassanat System nach sunnitischem Verständnis – denn nichts steht dergleichen im Koran.
  • Frauen mit Regelblutung dürfen beten, fasten, pilgern und alle Praktiken ausüben – ist nicht unrein.
  • Details zum Fasten sind individuell anpassbar; Nasenbluten, Parfüm oder Zähneputzen – alles eine individuelle Sache. Die koranischen Verfügungen sind in dieser Hinsicht minim.
  • Kopftuch beim Gebet unnötig, Kopftuch für die Frau keine Pflicht.
  • Langer Gewand für die Männer beim Gebet unnötig.
  • Die Riten beim Freitagsgebet unnötig.
  • Ahadith unnötig.
  • Geschichten und Einzelheiten über den Propheten und über seine Gefährten (Sahaba), seine Lebensgeschichte unnötig, sie werden auf ihr Menschsein, Mohammed auf seine koranische Aufgabe der Gesandtschaft reduziert; einzig wichtig ist der Koran.
  • Schahada bereits gültig allein mit Gottes Namen (la ilaha illa Allah – keine Gottheit außer Gott), Mohammeds Namen in diesem höchsten Gebot zu erwähnen wird als schirk klassifiziert.

Wie Sie vielleicht in dieser wirklich kurzen (!) Liste sehen können, plagen sich die sog. „Muslime“ mit unzähligen, teilweise abergläubischen Praktiken, ohne dass sie je eine Zustimmung dafür im Koran finden können. Die Mehrheit der „Muslime“ hat nichts mit der Botschaft Mohammeds zu tun, so wie viele „Christen“ nichts mit der Botschaft von Christus zu tun haben. Sie befolgen nichts außer Mutmaßung. Nachdem ich dies realisiert hatte, entschied ich mich, mich vollständig und allein Gott zu ergeben, den Koran als einzige Religionsquelle zu nehmen und dadurch Gott als meinen alleinigen Führer, so wie es der Koran uns befiehlt. Ich begann, zu verstehen, dass es auch ein großer Segen Gottes war, dass ich den wahren Islam, den Islam des Koran kennen lernen durfte. Der wahre Islam ist wie ein winziger und unglaublich wertvoller Diamant in einem großen, von Menschen produziertem Misthaufen.

6:114 Soll ich denn anstelle Gottes eine andere Gesetzesquelle suchen, wo Er doch euch das Buch klar gemacht und herabgesandt hat?

Ich sah auch ein, dass die Menschen um mich herum, die „Muslime“, insbesondere die Sunniten, in Wahrheit Mohammed idolisierten. Ich konnte die Vergötterung des Propheten Mohammed überall sehen. Im Fernsehen, in „Na’ath“ (Lieder, die Mohammed preisen) Wettbewerben, in den Moscheen nach jedem Freitagsgebet, wo sie seine Segnungen singen, aber nichts erwähnen zum Lob und Preis von Gott. Im Monat Ramadhan erreicht der sunnitische Götzentum seinen Gipfel. Schalten Sie nur die pakistanischen Fernsehkanäle im Ramadhan ein. Es erschien mir, als ob Ramadhan (für Sunniten) dafür da sei, Mohammed zu preisen und zu erhöhen. Einer ihrer urdu na’ath sagte: „Mohammed ist nicht Gott, aber er ist auch nicht von Gott getrennt“. Zu sehen, wie auf solche Art irgendjemand Gott beigesellt wurde, brachte mich jedes Mal zum Kochen.

26:75-85 Er sagte: „Seht ihr denn die Idole, die ihr verehrt, ihr und eure Vorväter? Sie sind mir (als Idole) feind, und ich bin nur dem Herrn der Welten ergeben. Der mich erschaffen hat und Der mich richtig führt, Der mir zu essen und zu trinken gibt. Und wenn ich krank bin, ist Er es, Der mich heilt. Und Der mich sterben lassen wird und mich dann wieder zum Leben zurückbringt, und von dem ich hoffe, dass er mir am Tag der Auferstehung meine Sünde vergibt.“

Indem wir Mohammed „mythisieren“ bzw. in unserer Vorstellung „perfektionieren“ (obwohl er auch nur ein Mensch ist und laut Koran Fehler gemacht hat), ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir selber Götzendienst betreiben bzw. dass wir nicht mehr monotheistisch glauben, viel größer, auch wenn dieses vielen nicht bewusst ist. Es gibt leider auch sehr viele Menschen (meist von Geburt an Muslime), die kaum mehr den Koran kennen, aber dafür umso mehr die Ahadith, und die nicht mehr wissen, dass dies Ahadith sind und keine Koranaussprüche. Das ist dann so in der Tradition verankert, dass jede Generation so weiter erzogen wird. Ich bin froh, dass ich aus dieser Tradition ausgebrochen bin. Und ich werde auch nicht mehr zurückgehen, so Gott will.

(Übrigens war ich auch mal ein Götzendiener. Doch mein Idol war nicht Mohammed oder Jesus, sondern der „King of Pop Michael Jackson“. Ich mag seine Musik immer noch, doch er ist nicht mehr ständig in meinen Gedanken.)

Die Integrität des Charakters unseres geliebten Propheten, seine Güte, seine Warmherzigkeit, seine Mitleidsfähigkeit, sein Gottvertrauen und seine Opferbereitschaft sind vorbildlich für Menschen aller Zeiten. Hier sollen wir uns an ihm als einem menschlichen Vorbild orientieren. Aber in Fragen der Regeln, Verbote, Gebote usw. ist unsere Orientierung allein der Qur’an, der ja auch vollständig offenbart wurde und die ewig gültige „Richtschnur für die Rechtschaffenen“ ist. Dafür hat Gott der Erhabene ihn nämlich offenbart. Und indem wir ihn, den Qur’an, befolgen, folgen wir auch dem Propheten nach. Denn den Qur’an zu verkünden und zu etablieren war schließlich sein Lebenswerk.

Wir können die Ahadith nicht über den Qur’an stellen. Der Qur’an ist Gottes unverfälschtes Wort. Darüber hinaus ist selbst die Authentizität dieser Aussagen (Ahadith) äußerst fragwürdig, da sie eben sehr leicht zu fälschen waren und sie so gut zur Unterstützung der eigenen Ansichten herangezogen werden können. Wussten Sie übrigens, dass Mohammed selber nicht wollte, dass man seine Aussagen schriftlich festhielt?

Willig, die erhaltene Botschaft allen zu übermitteln, öffnete ich eine MSN Webseite mit einem Forum, um das Wort zu verbreiten. Ich war 16 und nutzte die meiste Zeit, um über den Koran zu debattieren. Nach einer Weile ermüdete ich, weil einige Teilnehmer so sehr auf ihre Ansichten bestanden und dadurch nicht offen waren, um eventuell Neues zu lernen – als ob ihre Herzen verschlossen waren.

12:108 Sag: „Das ist mein Weg. Ich rufe zu GOTT aufgrund eines sichtbaren Hinweises, ich und diejenigen, die mir folgen. GOTT sei gepriesen! Ich bin keiner von den Polytheisten.“

Gott zeigte mir den Weg und Er zeigte mir die Beweise. Also verließ ich die Religion meiner Vorväter, den Sunnitischen Islam, den verfälschten Islam. Meine neue Religion brachte mir Konflikt zwischen mir und meiner Familie ein, aber nur einen kleinen, da ich ihnen nicht alles erzählte. Ich hatte nur nicht den Mumm dazu. Ich war nie sehr mutig. Jedes Mal, wenn ich meine Familie mit der Koranischen Botschaft konfrontierte, und ihnen die Verse zeigte, die uns befahlen, nichts neben dem Koran als eine Religionsquelle einzuhalten, wurde mir gesagt, dass meine Interpretation des Koran sehr falsch und unreif sei. Sie sagten mir, dass der Koran für mich zu schwer zum Verstehen sei, insbesondere in solch einem jungen Alter. Sie sagten, ich solle stattdessen den Koran auf Arabisch lesen. Sie sagten mir, ich solle damit aufhören „Mist im Internet“ zu lesen oder sie würden meinen PC und mich rauswerfen. Ich sagte ihnen, dass der „Mist“ nicht im Internet, sondern im Koran sei. Wenn ich ihnen zeige, was für einen Unsinn ihre Hadith-Bücher enthalten, werden sie wütend und sagen mir, ich solle den Mund halten, und sie meinen „Die sahih (authentischen) Bücher enthalten solche Ahadith nicht“. Manchmal gerate ich in Diskussionen mit meinem Vater bzgl. Religion, aber sie enden stets fruchtlos. Vielleicht ist es teilweise meine Schuld, ich sollte offener sein aufgrund des schlimmen Fehlers, in dem sie stecken. Möge Gott sie auf den rechten Weg führen.

17:24 … „Herr! Erbarm dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war!“

Ich versuchte auch einigen meiner engen Freunden zu zeigen, dass es besser ist, den Weg der Vernunft zu gehen. Gott hat uns den Verstand geschenkt, damit wir selbst nachdenken. Ohne großen Erfolg. Sie machten sich eine Zeit lang lustig über mich. Manchmal sagten sie: „Abdulrahman wurde verrückt.“ Sie behaupteten: „Du bist nur Einer, sollen wir dir oder den Gelehrten folgen, deinen Behauptungen, die in der islamischen Geschichte nie vorkamen?“, „Dies ist nur eine Phase, die er durchmacht, also macht euch keine Sorgen und wartet, er wird zu unserer Religion zurückkehren, wenn er reif ist.“ Ich hoffe nicht. Wenn ich ihnen die Botschaft des Koran erzähle, lachen sie über mich, obwohl Gott es Ernst meint im Koran. Einige unter ihnen sagten, dass „wahre“ Muslime nicht ihre Religion hinterfragen sollen. Einer meiner Freunde riet anderen, nicht mit mir über solche Themen zu sprechen, da sie ansonsten „fehlgeleitet“ werden würden.

23:24-25 Aber die ableugnenden Bürger des Volkes, die hervortraten, sprachen: „Er ist nur ein Mensch wie ihr; er möchte sich bloß über euch erheben. Hätte GOTT gewollt, Er hätte doch gewiss Engel hinabsenden können. Wir haben nie von solchem unter unseren Vorvätern gehört. Er ist nur ein Verrückter. Ignoriert ihn darum eine Weile.

23:33-34 Die ableugnenden Bürger seines Volkes, die hervortraten und (mit ihrer Haltung in Wirklichkeit) die Begegnung im Jenseits leugneten und denen Wir die guten Dinge des irdischen Lebens beschert hatten, sprachen: „Das ist nur ein Mensch wie ihr. Er isst von dem, was ihr esst, und trinkt von dem, was ihr trinkt. Wenn ihr einem Menschen euresgleichen gehorcht, seid ihr gewiss Verlierer.“

23:38 (Sie sagen:) Er ist nur ein Mensch, der eine Lüge gegen GOTT erdichtet hat. Wir werden ihm nicht glauben.“

Sie bestehen darauf, ich solle irgendeinen „islamischen“ (sie meinen hanafitisch-sunnitischen) Gelehrten konsultieren, um den Koran zu studieren, da sie „mehr Wissen besitzen als du und sie können dich besser informieren“. Doch was die meisten „Gelehrten“ besitzen sind Falschinformationen. Der Lehrer des Koran (55:1-2) lehrte mich:

35:14 … Und niemand kann dich so unterrichten wie der Eine, der Kundig ist.

Ich liebe meine Familie und meine Freunde immer noch. Möge Gott sie auf den rechten Pfad führen.

Meine Erwartungen für die Zukunft? Nun gut, ich hoffe, dass wir eine Gemeinschaft von aufgeschlossenen Gottergebenen (Muslimen) gründen können, die allen Ratschlägen zuhören und dem Besten folgen. Ich hoffe, dass wir das Wort Gottes verbreiten können, damit Seine Religion maßgebend ist. Ich plane auch, den Koran auf Deutsch zu übersetzen, nachdem ich gut genug Arabisch gelernt habe. Ich möchte meinen Freunden eine aufrichtige, direkte Übersetzung des Koran bieten. Aller Dank gebührt Gott, dass Er mir den rechten Pfad gezeigt hat.

4:113 Und wäre nicht GOTTES Gnade gegen dich und Seine Barmherzigkeit, ein Teil von ihnen hätte dich irregeführt. Aber sie führen (in Wirklichkeit) nur sich selber in die Irre und dir können sie keinerlei Schaden tun. GOTT hat das Buch und die Weisheit zu dir niedergesandt und dich gelehrt, was du nicht wusstest, und groß ist GOTTES Gnade über dir.

In der Tat.

Die eigene Religion zu hinterfragen kostet schließlich viel Zeit und Kraft, aber es führt kein Weg daran vorbei und es lohnt sich.

Salâm
* Der Name ist frei erfunden, doch die gesamte Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten.