Theologie & Auslegung

Gebete im Koran

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Satan,
Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

In der Lesung (Koran) wird das Kontaktgebet in über 70 Versen erwähnt. Doch Gott gab uns in allen Versen keine spezielle Anweisung, wie dieser Kontakt von jedem einzelnen praktiziert werden soll. Das Stehen, die Beugung, die Niederwerfung und die Anrufung von Gott allein sind feste Bestandteile. Die Menschen haben sich mit der Zeit auf bestimmte Abläufe geeinigt, damit sie miteinander beten können. Was beim Gebet gesagt werden kann, das können wir auch aus verschiedenen Versen der Lesung entnehmen. Wenn wir dieses Kontaktgebet verstehen und in uns verinnerlichen, dann sind wir fähig, diese Verbindung zu Gott aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

40:65 Er ist der Lebendige. Es gibt keinen Gott außer Ihm. So ruft zu Ihm, indem ihr Ihm gegenüber aufrichtig in der Lebensordnung seid. Das Lob sei Gottes, des Herrn der Welten!

Es gibt kein Rezept, wonach alle Krankheiten geheilt werden könnten. Genau so ist es beim Kontakthalten mit Gott. Jeder soll auf der Suche sein, wie er mit Gott am besten kommuniziert. Vielleicht ist es eine der schwierigeren Aufgaben, die wir im Leben zu bewältigen haben, aber der Weg lohnt sich.

Matthäus 7:7-11Von der Gebetserhörung
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!

Links übers Kontaktgebet im Koran:

Sura 1 Al-Fātiḥah – Der Schlüssel

1:1 Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen
1:2 Das Lob sei Gottes, Des Herrn der Welten
1:3 Des Erbarmers, des Gnädigen
1:4 König am Tag der Lebensordnung
1:5 Dir dienen wir und dich ersuchen wir
1:6 Leite uns den geraden Pfad
1:7 den Pfad derer, gegen die du gütig warst, nicht derer, denen gezürnt wird, und nicht der Irrenden

Weitere Gebete

2:32 Sie sagten: Gepriesen seist du. Wir haben kein Wissen, außer was du uns lehrtest. Du bist der Wissende, der Weise

2:127 … Unser Herr, akzeptiere von uns, denn du bist der Hörende, der Wissende
2:128 Unser Herr, und mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinschaft und zeige uns unsere Praktiken und nimm unsere Reue an, denn du bist der Reue Annehmende, der Gnädige

2:201 … Unser Herr, lasse uns Gutes im Diesseits und Gutes im Letzten zukommen und bewahre uns vor der Qual des Feuers

2:250 … Unser Herr, überschütte uns mit Geduld und festige unsere Füße und helfe uns gegen das ableugnende Volk

2:255 Gott, es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen. Weder ergreift ihn Gesetzmäßigkeit noch Schlaf. Für ihn ist das, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der bei ihm Fürsprache einlegt, außer mit seiner Erlaubnis. Er weiß, was zwischen ihren Händen ist und was nach ihnen ist und sie umfassen nichts aus seinem Wissen, außer bei dem, was er wollte. Sein Sitz weitet sich über den Himmeln und der Erde und ihn beschwert es nicht, beide zu bewahren. Und er ist der Erhabene, der Gewaltige

2:285 … Wir hörten und gehorchten. (Gewähre uns) Deine Vergebung, unser Herr, und zu dir geht das Schicksal
2:286 Keiner Seele trägt Gott auf, außer, was sie umfasst. Ihrer ist, was sie erwarb und über ihr ist, was sie sich erwarb. Unser Herr, nimm es uns nicht übel, falls wir vergessen oder Fehler machen. Unser Herr, und lasse uns keine Bürde tragen, so wie du sie jene tragen ließt, die vor uns waren. Unser Herr, und lasse uns nicht tragen, wofür wir keine Energie haben. Und verzeihe uns, vergib uns und erbarme dich unser. Du bist unser Beschützer, so helfe uns gegen das ableugnende Volk

3:8 Unser Herr, lass unsere Herzen nicht abweichen, nachdem du uns rechtgeleitet hast, und gewähre uns deinerseits Barmherzigkeit. Gewiss, du bist der Gewährende
3:9 Unser Herr, du versammelst die Menschen an einem Tag, an dem kein Zweifel ist. Wahrlich, Gott verfehlt das Versprechen nicht

3:16 Diejenigen, die sagen: Unser Herr, gewiss glaubten wir. So vergib uns unsere Missetaten und behüte uns vor der Qual des Feuers

3:26 Sage: Oh Gott, König der Königsherrschaft, du lässt die Königsherrschaft zukommen, wem du willst, und du entziehst die Königsherrschaft, wem du willst. Du ehrst, wen du willst, und du erniedrigst, wen du willst. In deiner Hand ist das Gute. Gewiss, du bist über alle Dinge mächtig
3:27 Du lässt die Nacht in den Tag gleiten und du lässt den Tag in die Nacht gleiten. Und du bringst das Lebendige aus dem Toten hervor und du bringst das Tote aus dem Lebendigen hervor. Und du versorgst, wen du willst, ohne Berechnung

3:53 Unser Herr, wir glaubten an das, was du herabsandtest, und wir folgten dem Gesandten, so schreibe uns auf mit den BezeugendenGebet

3:147 Ihre Aussage war nichts, außer dass sie sagten: Unser Herr vergib uns unsere Missetaten und unsere Maßlosigkeit in unserer Angelegenheit, festige unsere Füße und helfe uns gegen das ableugnende Volk

3:191 Die Gottes stehend, sitzend und auf ihren Seiten gedenken und über die Erschaffung der Himmel und der Erde nachdenken: Unser Herr, du erschufst dieses nicht fälschlicherweise. Gepriesen seist du, so behüte uns vor der Qual des Feuers
3:192 Unser Herr, wen du gewiss ins Feuer eintreten lässt, den verschmähtest du ja. Und für die Ungerechten gibt es keine Helfer
3:193 Unser Herr, gewiss hörten wir einen Rufer, der zum Glauben aufruft: Glaubt an euren Herrn. Und so glaubten wir. Unser Herr, verzeihe uns dann unsere Missetaten, entlaste uns von unseren Schlechtigkeiten und berufe uns mit den Gehorsamen ab
3:194 Unser Herr, lass uns zukommen, was du uns durch deine Gesandten versprachst, und verschmähe uns nicht am Tag der Auferstehung. Gewiss, du verfehlst das Versprechen nicht

6:1 Das Lob sei Gottes, der die Himmel und die Erde erschuf und die Finsternisse und das Licht machte. Danach weichen diejenigen, die ableugneten, von ihrem Herrn ab

6:162 Sage: Gewiss, mein Kontakt, meine Praktik, mein Leben und mein Sterben sind für Gott, dem Herrn der Welten

7:23 Beide sagten: Unser Herr, wir taten uns selbst Unrecht. Und wenn du uns nicht vergibst und dich unser erbarmst, werden wir sicherlich unter den Verlierern sein

7:43 Und wir nahmen weg, was in ihren Brüsten an Groll war. Unter ihnen verlaufen die Flüsse. Und sie sagten: Das Lob ist Gottes, der uns zu diesem rechtgeleitet hat. Wir hätten nicht rechtgeleitet werden können, wenn nicht Gott uns rechtleitete. Die Gesandten unseres Herrn kamen bereits mit der Wahrheit. Und es wurde ihnen zugerufen: Dies ist der Garten. Ihr habt ihn geerbt für das, was ihr zu tun pflegtet

7:89 … Unser Herr umfasste alle Dinge in Wissen. Auf Gott verließen wir uns. Unser Herr, eröffne zwischen uns und unserem Volk die Wahrheit. Und du bist der beste der Eröffnenden

7:126 Und du bemängelst nur an uns, dass wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns kamen. Unser Herr, überschütte uns mit Geduld und berufe uns als Gottergebene ab

7:151 Er sagte: Herr, vergib mir und meinem Bruder und lass uns in deine Barmherzigkeit eintreten. Und du bist der Gnädigste der Gnädigen

7:155 Und Moses wählte aus seinem Volk siebzig Männer für unseren Termin. Als sie aber das Erzittern ergriff, sagte er: Herr, wenn du gewollt hättest, hättest du sie und mich vorher vernichtet. Vernichtest du uns wegen dem, was die Törichten unter uns taten? Gewiss ist es nur eine Verführung, mit der du irreführst, wen du willst, und rechtleitest, wen du willst. Du bist unser Verbündeter, so vergib uns und erbarme dich unser. Und du bist der beste der Vergebenden.
7:156 Und bestimme für uns hier im Diesseits Gutes und im Letzten. Gewiss, wir ließen uns zu dir rechtleiten. Er sagte: Mit meiner Qual treffe ich, wen ich will, und meine Barmherzigkeit umfasste alle Dinge. So werde ich sie für diejenigen bestimmen, die achtsam sind, die zur Verbesserung beisteuern und die an unsere Zeichen glauben.

7:180 Und Gottes sind die schönsten Namen. So ruft ihn damit an und lasst diejenigen zurück, die von seinen Namen abweichen. Sie werden für das belohnt, was sie zu tun pflegten.

10:85 So sagten sie: Auf Gott verließen wir uns. Unser Herr, mache uns nicht zu einer Verführung für das Volk der Ungerechten
10:86 Und errette uns durch deine Barmherzigkeit vom Volk der Ableugner

11:47 Er sagte: Herr, gewiss suche ich Zuflucht bei dir davor, dass ich dich nach dem frage, wovon ich kein Wissen habe. Und ich bin unter den Verlierern, außer wenn du mir vergibst und dich meiner erbarmst.

12:101 Mein Herr, du hast mir etwas von der Königsherrschaft zukommen lassen und mich etwas von der Deutung der Erzählungen gelehrt. Du Schöpfer der Himmel und der Erde, du bist mein Verbündeter im Diesseits und Letzten. Berufe mich als gottergeben ab und lass mich den Rechtschaffenden folgen.

14:38 Unser Herr, gewiss weißt du, was wir verbergen und was wir veröffentlichen. Und vor Gott ist kein Ding verborgen – weder auf der Erde noch im Himmel

14:40 Herr, mache mich zu einem Aufrechterhaltenden des Kontakts – ebenso meine Nachkommenschaft. Unser Herr, nimm die Anrufung an
14:41 Unser Herr, vergib mir und meinen Eltern und den Gläubigen am Tag, an dem die Abrechnung bereitsteht

17:24 Und senke für sie aus der Barmherzigkeit die Flügel der Demut und sage: Herr, erbarme dich ihrer, wie sie mich als Kleines aufzogen.

17:80 Und sage: Herr, lass mich in einen wahrhaftigen Eingang hineingehen, lass mich aus einem wahrhaftigen Ausgang hinausgehen und mache mir deinerseits eine hilfreiche Ermächtigung

17:111 Und sage: Das Lob ist Gottes, er nahm sich weder ein Kind noch hatte er einen Gesellen in der Herrschaft noch hatte er einen Verbündeten aus Demütigung. Und verherrliche ihn in Verherrlichung

18:1 Das Lob ist Gottes, der auf seinen Diener die Schrift herabsenden ließ und daran nichts Krummes machte

18:10 … Unser Herr, lass uns deinerseits Barmherzigkeit zukommen und gestalte Vernünftiges für uns in unserer Angelegenheit

20:25 Er sagte: Herr, dehne mir meine Brust
20:26 und erleichtere mir meine Angelegenheit
20:27 und löse den Knoten in meiner Zunge
20:28 damit sie meine Aussage begreifen

20:114 Und hocherhaben ist Gott, der König, die Wahrheit. Und beeile dich nicht mit der Lesung, bevor seine Offenbarung zu dir erledigt wurde. Und sage: Herr, mehre mich an Wissen!

21:83 Und Hiob, als er zu seinem Herrn rief: Mich ergriff der Schaden und du bist der Gnädigste der Gnädigen

21:87 Und Dhulnun (Jonas), als er zornig ging und vermutete, dass wir nicht über ihn bestimmen werden. Dann rief er in den Finsternissen: Es gibt keinen Gott außer dir, gepriesen seist du. Gewiss war ich unter den Ungerechten

21:89 Und Zacharias, als er zu seinem Herrn rief: Herr, lass mich nicht als Einzelnen zurück und du bist der Beste der Erben

23:26 Er sagte: Herr, hilf mir gegen ihre Anschuldigung der Lüge

23:28 Wenn du dich also auf dem Schiff eingerichtet hast, du und die, die mit dir sind, dann sage: Das Lob ist Gottes, der uns vom ungerechten Volk errettete
23:29 Und sage: Herr, lass mir eine gesegnete Unterkunft herabsenden und du bist der Beste der Herabsendenden

23:94 Herr, dann lass mich nicht unter dem ungerechten Volk sein

23:97 Und sage: Herr, ich suche Zuflucht bei dir vor den Lästerungen der Satane
23:98 Und ich suche Zuflucht bei dir, Herr, davor, dass sie sich mir nicht nähern

23:106 Sie sagten: Unser Herr, unsere Unseligkeit überkam uns, und wir waren ein irrendes Volk.

23:109 Gewiss, eine Gruppe von meinen Dienern pflegte zu sagen: Unser Herr, wir glaubten, so vergib uns und erbarme dich unser. Du bist der Beste der Gnädigen

23:118 Und sage: Herr, vergib und erbarme dich. Du bist der Beste der Gnädigen

25:74 Und diejenigen, die sagen: Unser Herr, gewähre uns an unseren Partnern und unserer Nachkommenschaft Augentrost und mache uns zu Vorbildern für die Achtsamen

26:83 Herr, gewähre mir Urteilskraft und lass mich den Rechtschaffenden folgen
26:84 Und mache mir eine Zunge der Wahrhaftigkeit bei den Letzteren
26:85 Und mache mich zu einem der Erben des Gartens der Wonne

26:87 Und verschmähe mich nicht am Tag, da sie geschickt werden
26:88 Am Tag, an dem weder Vermögen noch Kinder nützen
26:89 Außer, wer zu Gott mit einem unversehrten Herzen kommt

26:169 Herr, errette mich und meine Leute von dem, was sie tun

27:19 Da schmunzelte er lachend über ihre Aussage und sagte: Herr, halte mich dazu an, dass ich für deine Gunst danke, mit der du mich und meine Eltern begünstigt hast, und dass ich Rechtschaffendes tue, womit du zufrieden bist. Lasse mich durch deine Barmherzigkeit unter deine rechtschaffenden Diener eintreten

27:40 Derjenige, der Wissen aus der Schrift besaß, sagte: Ich lasse ihn dir augenblicklich zukommen. Als er ihn dann bei sich aufgestellt sah, sagte er: Das ist von der Huld meines Herrn, damit er mich prüft, ob ich danke oder ableugne. Und wer dankbar ist, der dankt nur für sich selbst. Und wer ableugnete, so ist mein Herr gewiss reich und edelmütig

28:16 Er sagte: Herr, gewiss tat ich meiner Seele Unrecht, so vergib mir. So verzieh er ihm. Er ist gewiss der Vergebende, der Gnädige
28:17 Er sagte: Herr, da du mich begünstigt hast, werde ich für die Kriminellen keine Rückendeckung geben

29:30 Er sagte: Herr, hilf mir gegen das verderbende Volk

34:1 Das Lob ist Gottes, dem gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und sein ist das Lob im Letzten. Und er ist der Weise, der Kundige
34:2 Er weiß, was in die Erde gleitet, was aus ihr herauskommt, was aus dem Himmel herabkommt und was in ihn aufsteigt. Und er ist der Gnädige, der Vergebende

35:1 Das Lob ist Gottes, dem Erschaffer der Himmel und der Erde. Er machte die Engel zu Abgesandten mit zwei, drei oder vier Flügeln. Er fügt der Schöpfung hinzu, was er will. Gewiss ist Gott über alle Dinge mächtig

35:34 Und sie sagten: Das Lob ist Gottes, der von uns die Traurigkeit wegnahm. Gewiss, unser Herr ist vergebend, dankbar,
35:35 der uns aus seiner Huld in die beständige Wohnstätte zuließ. In ihr erfasst uns weder Mühsal noch erfasst uns in ihr Ermattung

37:100 Herr, gewähre mir einen von den Rechtschaffenden

39:46 Sage: O Gott, Erschaffer der Himmel und der Erde, Wissender des Verborgenen und des Bezeugbaren. Du richtest zwischen deinen Dienern über das, worüber sie uneinig zu sein pflegten

40:7 … Unser Herr, du umfasst alle Dinge in Barmherzigkeit und Wissen, so vergib denjenigen, die bereuten und deinem Weg folgten, und bewahre sie vor der Qual der Hölle.
40:8 Unser Herr, lasse sie in die Gärten Edens eintreten, die du ihnen versprochen hast, ebenso wer Recht schuf von ihren Vätern und ihren Partnern und ihrer Nachkommenschaft. Gewiss bist du der Ehrenvolle, der Weise
40:9 Und bewahre sie vor dem Schlimmen. Wen du an jenem Tag vor dem Schlimmen bewahrst, so hast du dich seiner ja erbarmt. Und dies ist der gewaltige Gewinn.

46:15 … Herr, halte mich dazu an, dass ich deiner Gunst dankbar bin, mit der du mich und meine Eltern begünstigt hast, und dass ich Rechtschaffendes tue, womit du zufrieden bist. Und mache meine Nachkommenschaft rechtschaffen. Gewiss, ich kehrte reumütig zu dir und gewiss bin unter den Gottergebenen

59:10 … Unser Herr, vergib uns und unseren Geschwistern, die uns im Glauben vorausgingen. Und mache keinen Groll in unseren Herzen für diejenigen, die glaubten. Unser Herr, gewiss bist du mitleidig, gnädig

59:22 Er ist Gott, derjenige, außer dem es keinen Gott gibt, der Wisser des Verborgenen und des Bezeugbaren. Er ist der Erbarmer, der Gnädige
59:23 Er ist Gott, derjenige, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede, der Absichernde, der Absolute, der Ehrenvolle, der Gewaltige, der Würdige. Gepriesen sei Gott über das, was sie beigesellen
59:24 Er ist Gott, der Schöpfer, der Entwickler, der Bildner. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und er ist der Ehrenvolle, der Weise

60:4 … Unser Herr, auf dich verließen wir uns, zu dir bekehrten wir uns und zu dir geht das Schicksal
60:5 Unser Herr, mach uns nicht zu einer Verführung für diejenigen, die ableugneten, und vergib uns. Unser Herr, du bist der Ehrenvolle, der Weise

66:8 O ihr, die ihr glaubtet, kehrt reumütig zu Gott in wohlberatener Reue. Möge euer Herr euch von euren Schlechtigkeiten entlasten und euch in Gärten eintreten lassen, worunter die Flüsse verlaufen. … Sie sagen: Unser Herr, vervollständige für uns unser Licht und vergib uns. Gewiss, du bist über alle Dinge mächtig

71:28 Herr! Vergib mir, meinen Eltern, dem, der mein Haus gläubig betrat, und den gläubigen Männer und Frauen, doch mehre den Ungerechten nichts außer Zerfall

Sura 112 Al-Ichlāṣ – Die Aufrichtigkeit

112:1 Sage: Er ist Gott, Der Einzige
112:2 Gott, Der Unvergängliche
112:3 Weder gebar Er noch wurde Er geboren
112:4 Und keiner ist Ihm ebenbürtig

Sura 113 Al-Falaq – Die Spaltung

113:1 Sage: Ich suche Zuflucht bei Dem Herrn der Spaltung
113:2 Vor dem Übel dessen, was Er erschuf
113:3 Und vor dem Übel der Finsternis, wenn sie hereinbricht
113:4 Und vor dem Übel der in die Knoten Pustenden
113:5 Und vor dem Übel des Neiders, wenn er neidet

Sura 114 – Al-Nās – Die Menschen

114:1 Sage: Ich suche Zuflucht beim Herrn der Menschen
114:2 Dem König der Menschen
114:3 Dem Gott der Menschen
114:4 Vor dem Übel des getarnten Einflüsterers
114:5 Der in die Brüste der Menschen einflüstert
114:6 Sei er von den Dschinn oder den Menschen

Weitere Gebete mit arabischer Lautschrift

Preis sei Dir oh Gott und Lob sei dir und gesegnet ist Dein Name und hoch erhaben ist Deine Herrschaft und es gibt keinen Gott außer Dir.
Subhanaka Allahumma wa bihamdika, wa tabaarakasmuka, wa ta’aala dschadduka, wa la ilaha ghairuka.

Unser Herr, Dein ist das Lob, reichliches, gutes und gesegnetes Lob.
Rabbana wa lakalhamd, hamdan kathiiran tayyiban mubaarakan fih.

Gott hört den, der Ihn lobt.
Sami’allahu liman hamidah.

Preis sei Gott, meinem höchsten Herr.
Subhana Rabbial’ala

Oh Gott, du bist der Frieden und von Dir kommt er. Du bist der Segen, oh Besitzer von Würde und Ehre.
Allahumma Antas-Salamu wa minkas-salaamu, tabaarakta ya dhal-Dschalali wal-Ikram.

Wieso ist die Tahiyyatu nirgends zu finden?

Oder: wo steckt Mohammed in all den Gebeten oder im Glaubensbekenntnis?

Jene, die ihre Religion nicht verstanden haben (39:45) oder ihren Glauben durch die Beigesellung der Hadith und Sunna vermischen (77:50, 42:21), halten es nicht aus, wenn Mohammed nicht erwähnt wird. Dies deshalb, weil sie ihn idolisieren und Gott beigesellen (39:45), sowohl im Gebet als auch in der Shahadah, dem Glaubensbekenntnis der Gottergebenen. Die Gläubigen machen zwischen den Gesandten keinen Unterschied laut Koran (2:285). Also gibt es auch keinen Grund, Mohammed speziell zu erwähnen, denn Gott erwähnte seine Shahadah bereits klar und deutlich für die Wissenden (3:18). Welchen Lehren wollen sie denn nach Gottes und Seinen Versen folgen? (45:6)

Beide Propheten Mohammed und Abraham sind gestorben. Es sind nicht die Toten, die einen Segen brauchen, da sie ihren Lohn bei Gott schon längst erhalten haben, sondern die Lebenden, damit sie erfolgreich aus dem Leben scheiden. Siehe hierzu: Sura Yasin für die Toten und das Koranlesen als Sport.

Das Gebet muss Gott allein gewidmet werden und deshalb darf auch niemand anderes angesprochen werden und für keinen Gesandten gibt es eine Ausnahme (72:18). Gott sagt im Koran, dass man Gebete verrichtet, um IHN alleine zu gedenken (20:14).

Zur Phrase (Allahomma sally alla Mohammed) ist folgender Artikel empfehlenswert: Gibt es den Segen auf den Propheten saw oder sas im Islam bzw. im Koran?

Ihm verdanken wir unser Wohl und Ihm danken wir und Ihn loben wir. Es gibt keinen Gott außer Gott.

Was ist der Islam?

Der Islam…

– stellt keine besondere Bezeichnung dar; In seiner Wurzel bedeutet es Unterordnung/Hingabe/Frieden. Dieses System, welches mit Abraham ein neues Stadium einleitete (4:125; 22:78) und von weiteren Gesandten stets überliefert worden war, wird von Gott mit diesem Wort benannt (5:111; 10:72; 98:5).

– bedeutet, sich Gott allein zu ergeben (2:112,131; 4:125; 6:71; 22:34; 40:66).

– ist das System, in welchem wir erschaffen worden sind (30:30).

– ist ein System mit universellen Prinzipien, welches mit der Natur in Einklang steht (3:83; 33:30; 35:43).

– verlangt nicht nur die empirischen, subjektiven Experimente, sondern auch die objektiven Beweise (3:86; 2:111; 21:24; 74:30).

– verlangt die Überprüfung von Behauptungen. Dabei sollen wir nicht auf die Masse oder die Gefühle achten, sondern unseren Verstand benutzen (17:36; 4:174; 8:42; 10:100; 11:17; 74:30-31).

– schätzt Wissen, Ausbildung und das Lernen sehr (35:28; 4:162; 9:122; 22:54; 27:40; 29:44,49).

– ermahnt uns, die Erschaffung und die Entwicklung der Menschheit wissenschaftlich zu erforschen (29:20).

– lehnt es ab, Gelehrte und Mittler zwischen Gott und dem Menschen zu stellen (2:48; 9:31-34).

– verachtet es, Profite aus der Religion (und ihrer Ausübung) zu ziehen (9:34; 2:41,79,174; 5:44; 9:9).

– verlangt Verantwortlichkeit, Freiheit und Widerstand gegenüber falschen Autoritäten (6:164).

– verteidigt die Glaubens- und die Meinungsfreiheit (2:256; 18:29; 10:99; 88:21-22).

– erfordert Besprechung und Vertretung in öffentlichen Angelegenheiten (42:38; 5:12).

– schlägt eine Demokratie vor, bei der alle Bürger des Volkes in der Führung mitbestimmen können (58:11).

– verbietet das Schmiergeld und fordert strenge Regeln gegen den Einfluss von Interessengruppen und Unternehmen in der Regierung (2:188).

– verlangt es, bei der Wahl der Amtspersonen die Prinzipien der Kompetenz und der Gerechtigkeit wahrzunehmen (4:58).

– verspricht jedem das Recht; in Rechtsfällen dürfen bestimmte Rassen, Religionen oder Gemeinschaften nicht bevorzugt werden (5:8).

– erkennt das Recht der Bürger an, gegen Ungerechtigkeiten, von Individuellen oder von der Regierung begangen, mit öffentlichen Petitionen vorzugehen und erkennt ebenfalls die Entschädigung der Regierung oder des Individuums an (4:148).

– treibt die Menschen an, soziale Hilfe zu gewährleisten, fördert die ökonomische Freiheit und fordert die Verteilung des Reichtums (2:215, 59:7).

– schenkt dem Wert des individuellen Lebens äußersten Respekt (5:32).

– macht es sich zum Grundsatz, dass die Eigenschaft eines Volkes von der Eigenschaft des Individuellen abhängt (13:11).

– verlangt, die Privatsphäre jedes Menschen zu respektieren (49:12).

– spricht den Angeklagten für unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde (49:12).

– gewährleistet den Zeugen Schutz vor mutmaßlichen Drohungen (2:282).

– zieht die Unschuldigen nicht für die Schuld anderer zu Rechenschaft (53:38).

– nimmt das Vermögen der Menschen unter Schutz (2:85,188; 4:29; außer in folgenden Gegebenheiten: 24:29 und 59:6-7).

– ratet uns von ergebnislosen Ökonomien ab (2:275; 5:90; 3:130).

– unterstützt die Wohltätigkeiten und die Fürsorge für die Armen (6:141; 7:156).

– legt fest, dass die Unterschiede zwischen den Nationen und Rassen als ein Vorteil angesehen werden und dass unsere Gleichheit dadurch gewährleistet ist, dass wir alle Kinder Adams sind (49:13).

– respektiert die Frauen genau gleich wie die Männer (3:195; 4:124; 16:97).

– betont die Wichtigkeit des Intellekts (5:90).

– ruft alle Nationen auf, miteinander in Frieden zu leben (2:62; 2:135-136, 208).

– betrachtet die Erde als der ganzen Menschheit zugehörig, akzeptiert das Recht der Immigration (4:97-98).

– fordert den Frieden, aber auch Abschreckung für aggressive Parteien (60:8,9; 8:60).

– verfolgt die Regel der Gleichwertigkeit, d.h. Vergeltung mit gelegentlichem Vergeben (42:20; 7:33).

– steht für die Menschenrechte und für die Unterdrückten ein (4:75).

– ermahnt die Menschen, miteinander in rechtschaffenen Eigenschaften zu wetteifern (16:90).

– ruft auf, die Menschen zu Frieden, Ehrlichkeit und Anständigkeit anzuregen und sie vom Schlechten umzustimmen (3:110)

– will, dass die Richtlinien der Moral und der Ethik hoch gehalten wird (25:63-76; 31:12-20; 23:1-11).

– befiehlt uns, mit der natürlichen Umgebung in Harmonie zu leben (30:41).

 

Kein Wunder, dass das einzige Gesetz/System, welches Gott akzeptiert/annimmt, der Islam ist (3:19,85).

übersetzt von Kerem A.

Anweisungen während eines Krieges

Bild: DVIDSHUB, CC-BY-2.0
Bild: DVIDSHUB, CC-BY-2.0

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Im Internet findet man heutzutage viele Seiten, die von einem Frieden feindlichen Islam berichten. Die Taten einiger Menschen, die sich als Muslime ausgeben, werden so dahingestellt, als ob man dadurch stellvertretend über den Islam denken könne. Wer den Koran kennt und studiert hat, kann auf keinen Fall behaupten, es sei denn die Absicht wäre Hetzerei, dass der Koran zu ungerechtfertigten Gewalttaten auffordere, geschweige denn zu Krieg anleite! Im Koran finden wir Anweisungen für die Kriegssituation (d. h. wenn der Krieg bereits durch einen Angriff der Gegnerseite eingetroffen ist)!

2:208 Ihr, die ihr glaubtet, tretet völlig in den Frieden ein und folgt nicht den Schritten des Satans. Er ist euch ein klarer Feind

Prof. Dr. Hans Küng schreibt über den Islam:

Eine Ethische Hochreligion

Es wäre falsch, den Islam als eine Religion von Feuer und Schwert zu disqualifizieren und nicht die religiöse Substanz zu sehen. Denn darüber besteht kein Zweifel: Durch den Propheten Muhammad sind die Araber auf die Ebene einer ethischen Hochreligion gehoben worden, die gegründet ist im Glauben an den einen Gott und in einem Grundethos der Humanität mit klaren Imperativen zu mehr Menschlichkeit und mehr Gerechtigkeit. Vom Ursprung her war der Islam weniger eine Religion des Gesetzes als des Ethos. Und so etwas wie Zehn Gebote, Grundstock eines gemeinsamen Menschheitsethos, gibt es auch im Islam.
Kein Zweifel: Muhammad war ein echter Prophet, in vielem nicht unähnlich den Propheten Israels. Doch darauf legen die Muslime größtes Gewicht: Der Prophet Muhammad steht im Islam nicht so im Zentrum […]

Und so ist denn der Islam eine Buchreligion par excellence! Der Koran vollendet und ersetzt die Tora der Juden und das Evangelium der Christen. Er ist für die Muslime unüberbietbar, vollkommen, absolut zuverläßig. Und so wird er denn auch feierlich rezitiert und vor allem auch von den Kundigen auswendig gelernt.

Hans Küng – Spurensuche, Die Weltreligionen auf dem Weg 2: Judentum, Christentum, Islam, S. 161
Ungekürzte Taschenbuchausgabe, November 2005, © 1999 Piper Verlag GmbH, München

Und 6 Seiten weiter in seinem Buch schreibt er über Religion und Gewalt:

Religion und Gewalt

Schon früh gründeten die Araber dieser ganzen nordafrikanischen Küste entlang in strategisch günstiger Lage wie hier Wehrklöster nach dem Vorbild byzantinischer Klosterfestungen. Das Ribat, das Wehrkloster von Monastir, hat den Namen vom griechischen „monasterion“, Kloster, eine der ältesten und imposantesten Festungsanlagen der Muslime in Nordafrika. Von hier aus führten sie ihre Kriege gegen das nahe christliche Sizilien. Aber ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, als ob es Glaubenskriege nur im Islam gegeben hätte. Glaubenskriege gab es auch im Judentum im Namen Gottes. Natürlich im Christentum die Kreuzzüge und auch die kolonialen Eroberungen und Missionierungen beinahe der ganzen islamischen Welt: ein Trauma für die Muslime bis heute!

In allen Religionen stellt sich das Problem von Gewalt. In allen Religionen gibt es Gewalt. Besonders aber gibt es Gewalt in den prophetischen Religionen, die nach außen orientiert sind, aktiv, kämpferisch, missionarisch. […]

Und bis heute wird natürlich der Koran zitiert mit seinen Aufforderungen zum „Djihad“. […] Djihad meint wörtlich „Anstrengung“: moralische Anstrengung für Gott, gegen die eigene Unvollkommenheit. Und nur im äußersten Fall soll nach der Auffassung vieler Muslime dieses „Sichabmühen auf dem Weg zu Gott“ verstanden werden als eine „Verpflichtung zum Kampf gegen die ungläubigen Feinde“.

Hans Küng – Spurensuche, Die Weltreligionen auf dem Weg 2: Judentum, Christentum, Islam, S. 167 f.
Ungekürzte Taschenbuchausgabe, November 2005, © 1999 Piper Verlag GmbH, München

Der Koran sieht ein föderalistisch laizistisches System vor (5:43-48), indem er Zwang in der Religion ablehnt. Die Siedlung in Medina stellte ein Beispiel solch eines Systems dar, als Mohammed, der keine weiteren Quellen als den Koran anerkannte (6:114), der Gründungsführer war und den Gruppen, die anderen Religionen und Gesetzen folgten, autonome Bereiche gegeben hatte. Die Beziehung zwischen den Muslimen, die den Koran als Hauptgesetz annehmen, und denjenigen, die anderen Gesetzen folgen, wird mit einem allgemeinen, für beide Parteien gültigem Gesetz festgelegt und unterschrieben.

2:256 Kein Erzwingen in der Lebensordnung. Nun ist die Vernunft gegenüber der Täuschung klar geworden. Wer sich dann von den Missetätern lossagt und an Gott glaubt, der hielt sich an die sichere Bindung, die keine Auflösung hat. Und Gott ist hörend, wissend

10:99 Und hätte dein Herr es gewollt, so hätten alle, die insgesamt auf der Erde sind, geglaubt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, Gläubige zu werden?

18:29 Sprich: „Das ist die Wahrheit von eurem Herrn. Wer glauben will, möge glauben, und wer ablehnen will, möge ablehnen.“ Wir haben für die Ungerechten eine Hölle bereitet, die sie dem Zelt gleich eingeschlossen hält. Wenn sie um Hilfe flehen, wird ihnen mit einem Wasser geholfen, das siedend heiß wie kochendes, trübes Öl ist und die Gesichter verbrennt. Einen schlimmeren Trunk und eine üblere Ruhestätte gibt es nicht.

88:21-22 So ermahne. Du bist ja nur ein Ermahner. Dir obliegt keine Macht über sie (sodass du über sie bestimmen dürftest)

5:43 Wie seltsam! Warum lassen sie (die Juden) dich richten, obgleich sie die Thora haben, die Gottes Rechtsbestimmungen enthält? Dennoch, und trotz alledem, kehren sie den Rücken; Sie kann man nicht als Gläubige bezeichnen.

Dieser eine Vers 5:43 ist die Antwort für diejenigen, die behaupten, der Prophet sei ein Schari (Gesetzesgeber). Die Juden werden hier getadelt, wie sie es wagen können, da sie doch die Tora haben, in der Gottes Gesetze sind, Mohammed zum Gesetzesgeber zu erheben. Die Ergebenen (Muslime) zur Zeit des Propheten Mohammed haben solch einen Unglauben nicht gezeigt, da sie den die Gottesgesetze beinhaltenden Koran hatten. Denn 6:114; 98:5; 39:11 und viele weitere Verse informieren uns, dass die Religionsquelle nur bei Gott allein ist. Doch wenn sich das Thema nicht um die Gesetzgebung von Religionsgesetzen und -regeln dreht, sondern um die Uneinigkeit der Muslime in ihren alltäglichen Geschäften, so müssen die Muslime sich an die vorher dafür gewählten Personen und Organisationen wenden. Als Mohammed am Leben war, war es notwendig, ihn zum Schiedsrichter bei Uneinigkeiten zu erheben, da er der von den Muslimen erwählte Führer der medinensischen Siedlungsgemeinschaft war (siehe auch 4:60). Kurz gesagt, in religiösen Angelegenheiten gehört die Gesetzgebung Gott allein, die Ausführung und Beurteilung aber wird denen überlassen, die von den Muslimen erwählt wurden. Für die gottergebenen Gläubigen gelten im Alltag allgemein folgende Verse:

31:15 Doch wenn sie mit dir eifern, damit du Mir das zur Seite setzest, wovon du keine Kenntnis hast, dann gehorche ihnen nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf geziemende Weise. Doch folge dem Weg dessen, der sich zu Mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir zurückkehren, und Ich werde euch verkünden, was ihr getan.

6:108 Ihr sollt diejenigen, die andere außer Gott rufen, nicht beschimpfen, sonst beschimpfen sie Gott, ohne Wissen, aus Feindseligkeit. Nur so haben wir jedem Volk sein Tun geschmückt, letztendlich kommen sie alle zu Gott zurück, dann sagt Er ihnen, was sie getan haben.

Die Bedingungen für einen Verteidigungskrieg

60:8-9 Gott verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Gott liebt die Gerechten. Doch Gott verbietet euch, mit denen, die euch des Glaubens wegen bekämpft haben und euch aus euren Häusern vertrieben und (anderen) geholfen haben, euch zu vertreiben, Freundschaft zu schließen. Und wer mit ihnen Freundschaft schließt – das sind die Missetäter.

22:39-40 Erlaubnis (sich zu verteidigen) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah – und Gott hat fürwahr die Macht, ihnen zu helfen. Jenen, die schuldlos aus ihren Häusern vertrieben wurden, nur weil sie sprachen: «Unser Herr ist Gott.» Und würde Gott nicht die einen Menschen durch die anderen im Zaum halten, so wären gewiss Klöster und Kirchen und Synagogen und Moscheen niedergerissen worden, worin der Name Gottes oft genannt wird. Gott wird sicherlich dem beistehen, der Ihm beisteht. Gott ist fürwahr allmächtig, gewaltig.

8:26 Und gedenket, als ihr wenige und im Land unterdrückt wart, euch fürchtetet, dass die Menschen euch hinwegraffen könnten; Er aber schirmte euch und unterstützte euch mit Seiner Hilfe und versorgte euch mit guten Dingen, auf dass ihr dankbar seid.

2:190-193 Und bekämpft auf Gottes Weg diejenigen, die euch bekämpfen und übertretet nicht. Gewiss, Gott liebt nicht die Übertreter. Und tötet sie, wo immer ihr sie vorfindet und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben, da die Anstiftung schlimmer als das Töten ist. Und bekämpft sie nicht bei der verbietenden Unterwerfungsstätte, bis sie selbst euch darin bekämpfen. Wenn sie euch dann bekämpfen, dann tötet sie. So ist die Vergeltung für die Ableugner. Wenn sie aber aufhören, so ist Gott vergebend, gnädig. Und bekämpft sie, bis keine Anstiftung mehr ist und die Lebensordnung Gott gilt.** Wenn sie jedoch aufhören, dann sei keine Feindschaft außer gegen die Ungerechten.

9:13 Bekämpft ihr nicht ein Volk, das seine Eide brach und sich dafür einsetzte, den Gesandten zu vertreiben? Dabei waren sie es, die zuerst bei euch anfingen. Fürchtet ihr euch etwa vor ihnen? Doch Gott gebührt es rechtmäßiger, dass ihr ihn fürchtet, wenn ihr gläubig seid.

** (ähnlich in 8:39) Die Religion oder die Lebensordnung Gottes beinhaltet als unumgängliches Prinzip die Religions- und Meinungsfreiheit. Die Religion sieht, mit den heutigen entsprechenden Begriffen, eine gesellschaftliche Struktur ähnlich zu einem demokratischen und föderalistisch-laizistischem System vor, die nicht eine einzelne Religion bevorzugt, sondern die Freiheit für alle gleich gewährleistet.

4:91 Ihr werdet andere finden, die vor euch und vor ihren Leuten Sicherheit haben wollen. Sooft sie wieder zur Feindseligkeit verleitet werden, stürzen sie kopfüber hinein. Wenn sie sich also weder von euch fernhalten noch euch Frieden bieten noch ihre Hände zügeln, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Denn gegen diese haben Wir euch volle Gewalt gegeben.

Solange Abfällige (Apostate) nicht mit den Feinden der Gottergebenen (Muslime), die die Sicherheit des Lebens und des Besitzes der Moslems nicht beachten, zusammen kriegen, darf ihnen nichts angetan werden. Für die Hauptbedingungen eines Krieges gelten 60:8-9.

Das richtige Verhalten gegenüber Apostaten

4:88-90 Was ist euch denn widerfahren, dass ihr in der Angelegenheit der Heuchler in zwei Parteien gespalten seid? Und Gott hat sie verstoßen wegen dem, was sie begangen haben. Wollt ihr denn rechtleiten, wen Gott ins Verderben hat gehen lassen? Und für den, den Gott ins Verderben gehen lässt, findest du keinen Weg. Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so dass ihr alle gleich werdet. Nehmt euch daher niemand von ihnen zum Verbündeten, solange sie nicht auf Gottes Weg wandern. Und wenn sie sich gegen euch wenden (d.h. kriegen), dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet; und nehmt euch keinen von ihnen zum Beschützer oder zum Helfer, mit Ausnahme derer, die zu Leuten gelangen, mit denen ihr ein Bündnis habt, und die zu euch kommen, weil ihre Herzen davor zurückschrecken, gegen euch oder gegen ihr eigenes Volk zu kämpfen. Und wenn Gott es gewollt hätte, hätte Er ihnen Macht über euch geben können; dann hätten sie sicherlich gegen euch gekämpft. Darum, wenn sie sich von euch fernhalten und nicht gegen euch kämpfen, sondern euch Frieden bieten; dann hat Gott euch keinen Grund gegen sie gegeben.

Einer unserer Leser fragte nach den unterschiedlichen Übersetzungen und den daraus resultierenden Problemen, z.B. gemäß den Übersetzungen von Azhar und Ahmadeyya erwecke dieser Vers (wenn man ihn aus dem Kontext reißt) den Anschein, dass Apostate allein schon aus dem Grund getötet werden müssen, weil sie vom Glauben abgefallen sind.

Was das arabische Wort im entsprechenden Vers angeht, so hat es mit der Wurzel Waw-Lam-Ya zu tun, was in etwa „nah sein, Nähe, folgen“ zu tun hat. Aus dieser Wurzel werden deshalb Wörter wie Walii abgeleitet, das Beschützer, Verbündete, Helfer bedeutet. Jemand der nahe folgt, einem nahe ist. In welchem Sinne das dann genau ist (politisch oder persönlich), ist wiederum eine andere Frage. Im Kontext des Qur’an ist von (politischen) Verbündeten die Rede, wenn es um Walii (Plural Awliyyaa) geht. Das sollte man sich in Erinnerung behalten, wenn ich folgendes schreibe: Das Verb im Vers lautet tawallaw und bedeutet „(um)kehren“, „(ab)wenden“, „(um)drehen“. Wörtlich steht im Vers: Wenn sie sich abwenden so ergreift sie und tötet sie.

Um die Bedeutung des Verses klarer zu stellen und Missverständnisse auszuräumen, schrieb ich in den Vers „gegen euch“ hinein. Dies ist aus dem Kontext der umliegenden Verse klipp und klar zu verstehen. In dem Sinne sollte dann auch der Vers gelesen werden, ansonsten wird dieser eben zur Todesstrafe bzgl. Apostasie missbraucht. Unsere Übersetzung bestätigt die darauffolgenden Verse 4:90-91, die klar machen, dass es sich hier um Apostate handelt, die die Muslime angegriffen haben. So besteht auch weiterhin die Glaubensfreiheit im Koran.

Aufruf zur Verteidigung!

8:39 Kämpft gegen die Ungläubigen, bis es keine Verfolgung mehr gibt und der Glaube an Gott allein vorherrscht! Wenn sie den Kampf aufgeben, wird Gott sie entsprechend richten, sieht Er doch alles.

9:5 Wenn dann die verbietenden Monate abgelöst sind, so tötet die Beigeseller, wo immer ihr sie findet, nehmt sie, umzingelt sie und setzt ihnen in jeder Lauerstellung zu. Wenn sie bereuten, den Kontakt aufrechterhielten und zur Verbesserung beisteuerten, dann gebt ihren Weg frei. Gewiss, Gott ist vergebend, gnädig

4:95-96 Diejenigen Gläubigen, die daheim bleiben (statt in den Krieg zu ziehen) – abgesehen von denen, die eine (körperliche) Schädigung haben -, sind nicht denen gleich, die mit ihrem Vermögen und mit ihrer eigenen Person um Gottes willen Krieg führen. Gott hat diejenigen, die mit ihrem Vermögen und mit ihrer eigenen Person kämpfen, gegenüber denjenigen, die daheim bleiben, um eine Stufe höher bewertet. Aber einem jeden (Gläubigen, ob er daheim bleibt oder Krieg führt) hat Gott das Allerbeste versprochen. Doch hat Gott die Kriegführenden gegenüber denen, die daheim bleiben, mit gewaltigem Lohn ausgezeichnet, (mit) Rangstufen (die sie) von ihm (zugewiesen bekommen) und Vergebung und Barmherzigkeit. Gott ist barmherzig und bereit zu vergeben.

2:244 Und kämpft auf Gottes Weg und wisst, dass Gott hörend, wissend ist

8:12-16 Da gab dein Herr den Engeln ein: „Ich bin mit euch; so festigt denn die Gläubigen. In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen. Trefft (sie) oberhalb des Nackens und schlagt ihnen jeden Finger ab!“ Weil sie gegen Gott und Seinem Gesandten Krieg geführt haben. Wer sich Gott und Seinem Gesandten widersetzt, den bestraft Gott hart. Dies sollt ihr kosten. Und für die Ungläubigen ist die Feuerspein bestimmt. Ihr Gläubigen! Wenn ihr mit den Ungläubigen in Gefechtsberührung kommt, dann kehret ihnen nicht den Rücken! Wer ihnen den Rücken kehrt – es sei denn er tut es aus Kriegstaktik oder um sich einer anderen Einheit anzuschließen – zieht sich Gottes Zorn zu und endet in der Hölle. Welch übles Ende!

Krieg und Frieden

47:35-38 So lasst nicht nach auf dem Weg zum Frieden, wo ihr doch die Oberhand habt. Und Gott ist mit euch, und Er wird euch eure Taten nicht schmälern. Wahrlich, das diesseitige Leben ist nur ein Spiel und Zeitvertreib. Wenn ihr gläubig und rechtschaffen seid, so wird Er euch euren Lohn geben und wird nicht euer Gut von euch verlangen. Sollte Er es von euch verlangen und drängen, würdet ihr geizig sein, und Er würde euren Widerwillen an den Tag bringen. Nun werdet ihr dazu aufgerufen, für Gottes Weg zu spenden. Einige geizen damit. Wer geizig ist, schadet nur sich selbst. Gott ist der Reiche, und ihr seid die Armen. Wenn ihr euch abwendet, wird Er euch durch ein anderes Volk ersetzen, das dann nicht wie ihr sein wird.

8:56-61 (Die Heuchler sind) diejenigen von ihnen, mit denen du einen Vertrag abgeschlossen hast, und sie dann ihren Vertrag ständig verletzen. Sie handeln nicht rechtschaffen. Wenn du sie nun im Krieg zu fassen bekommst, dann lass durch (die Härte gegen) sie diejenigen, die hinter ihnen stehen, auseinander stieben. Vielleicht ziehen sie daraus eine Lehre und mögen sich ermahnen lassen! Und wenn du von einem Volk Verrat fürchtest, so verwirf (die diplomatischen Beziehungen) gleichfalls. Wahrlich, Gott liebt die Verräter nicht. Und diejenigen, die ungläubig sind, sollen ja nicht meinen, sie würden (uns) davonlaufen. Sie können sich nicht entziehen. Und bereitet euch ihnen gegenüber mit allem vor, was euch an Macht und an Pferden (Kriegsmitteln) zur Verfügung steht, um damit die Feinde Gottes, eure Feinde und andere außer ihnen, die ihr nicht kennt aber Gott kennt, abzuschrecken. Was ihr für Gottes Sache spendet, wird euch vergolten. Euch geschieht kein Unrecht. Und wenn sie jedoch zum Frieden geneigt sind, so sei auch du ihm geneigt und vertraue auf Gott. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allwissende.

Kriegsbeute

8:1 Sie fragen dich nach der Beute. Sprich: „Die Beute gehört Gott und dem Gesandten.“ Ihr sollt Gott fürchten, gut zueinander sein und Gott und Seinem Gesandten gehorchen, wenn ihr wirklich gläubig seid.“

8:41 Ihr müsst wissen, wie es um die Beute steht. Wenn ihr etwas erbeutet, steht ein Fünftel davon Gott und dem Gesandten zu. Dies (ist so, weil dies) den nahen Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen und den Reisenden zusteht. Haltet dieses Gebot ein, wenn ihr wahrhaftig an Gott und die von Uns auf Unseren Diener am entscheidenden Tag, an dem beide Heere aufeinander stießen, herabgesandte Offenbarung glaubt! Gottes Allmacht umfasst alles.

59:7 Was Gott seinem Gesandten von den Bewohnern der Städte als Beute zugeteilt hat, gehört Gott und seinem Gesandten, und den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem Reisenden. Dies, damit es nicht eben unter den Reichen von euch die Runde macht. Und was der Gesandte euch zukommen läßt, das sollt ihr nehmen. Und was er euch verwehrt, davon sollt ihr euch fernhalten. Und fürchtet Gott. Gott verhängt eine harte Strafe.

Kontaktgebete während dem Krieg

4:101-102 Und wenn ihr durch das Land zieht, so ist es keine Sünde für euch, wenn ihr das Gebet verkürzt, wenn ihr fürchtet, die Ungläubigen könnten euch bedrängen (z.B. durch einen Überraschungsangriff). Wahrlich, die Ungläubigen sind eure offenkundigen Feinde. Wenn du mit den Gläubigen bist und du das gemeinsame Gebet anführst, so soll eine Gruppe von ihnen bei euch stehen und die Waffen bereithalten (um euch während dem Gebet zu schützen). Wenn sie sich niedergeworfen haben, sollen sie die Gruppe, die Wache hält, ablösen, damit diese nach vorne zum Gebet kommen kann. Die Ungläubigen möchten gern, dass ihr auf eure Waffen und Sachen nicht achtet, damit sie plötzlich über euch herfallen können. Ihr dürft jedoch die Waffen aufgrund Entschuldigungen wie Regen und Krankheit ablegen. Seid aber stets auf der Hut! Für die Ungläubigen hält Gott eine qual- und schmachvolle Strafe bereit.

Die Kontaktgebete dürfen nur in Gefahrensituationen verkürzt werden, nicht auf Reisen.

2:239 Falls ihr euch aber fürchtet, dann (betet) gehend oder reitend. Wenn ihr euch dann in Sicherheit befindet, so gedenkt Gott, wie er euch lehrte, was ihr nicht zu wissen pflegtet

Wenn auf internationalen Reisen befürchtet wird, den Bus, den Zug oder das Flugzeug zu verpassen, so kann das Kontaktgebet in sitzender Position verrichtet werden.

60:7 Vielleicht wird Gott Liebe setzen zwischen euch und denen unter ihnen, mit denen ihr in Feindschaft lebt; Denn Gott ist Allmächtig und Gott ist Allverzeihend, Barmherzig.

Dschihad

Die wörtliche Bedeutung des Wortes Dschihad ist Bemühung, Anstrengung, Abmühung, seine Energie vollends in eine Sache zu investieren, im islamischen Sinne dann die Gebote täglich einzuhalten und zu verwirklichen, den inneren Schweinehund zu besiegen. Es mag den christlichen Leser überraschen, dem Begriff Dschihad in diesem Zusammenhang zu begegnen, da sie gewöhnlich an den christlichen Begriff „Heiliger Krieg“ denken. Heiliger Krieg bedeutet auf Arabisch „Harb qudsiyy“. Es ist auch interessant, dass die muslimische Geschichte den Gebrauch des Ausdrucks „Heiliger Krieg“ erst aufgrund westlicher Einflüsse eingeführt hat.

Beim Dschihad gilt es zuerst vor der eigenen Haustür zu fegen. Der Dschihad ist die Anstrengung, die es kostet, sich selbst ständig zu kontrollieren, ständig gerecht zu sein, Gefühlen wie Neid, Geltungssucht, Zorn, Arroganz, Gier usw. nicht nachzugeben. Die eigene Trägheit zu überwinden und beispielsweise im Morgengrauen aufzustehen für das Dämmerungsgebet, ist ebenso Dschihad wie die Überwindung des Hungers im Fastenmonat Ramadan. Dschihad ist vor allem die Pflicht, die Gottergebenheit in die Tat umzusetzen: eine Kampfansage an Egoismus, Gleichgültigkeit und Fatalismus.

Dies betrifft natürlich auch das Umfeld des Gottergebenen. Die Gottergebenheit verpflichtet den Gottergebenen Unrecht in jeder Form zu bekämpfen. Das bedeutet jedoch nicht Gewalt. Auch hier Hinweise, welche Mittel ein Gottergebener einsetzen sollte, um Schlechtes zu verhindern, sei es mittels Petitionen und Politik, durch Kundgebungen oder Demonstrationen oder durch persönlichen Widerstand.

Helfende Hand

Politisch ist Dschihad beispielsweise die Zivilcourage, auch in Diktaturen aufzustehen und Unrecht anzuprangern. Gewalt ist auch nur erlaubt, wie bereits gezeigt wurde, um sich zu verteidigen. Auf staatlicher Ebene ist dies die Pflicht eines jeden Gottergebenen, sich zu bewaffnen und in den Krieg zu ziehen, wenn sein Land angegriffen wird: also das Prinzip einer Milizarmee.

Innenpolitisch gilt ebenfalls, das von einer bestimmten Gruppe direkt eine Bedrohung von Gut und Leben ausgehen muss, um Gewalt zur Eindämmung zu rechtfertigen. Der sogenannte Tyrannenmord wäre hier eine legitime Möglichkeit. Wichtig beim Einsatz von Gewalt ist das Gebot Maß zu halten. Gewalt darf nur den Aggressor treffen. Terrorakte, Massenvernichtungsmittel, Flächenbombardements, kurz alles, was Unbeteiligte treffen könnte, ist in der Gottergebenheit verboten.

Auch im Kampf gilt es maßvoll zu sein und Gefangene gut zu behandeln. Ein Gottergebener muss immer darauf bedacht sein, den Kampf so bald wie möglich zu beenden und nach Möglichkeiten des Friedens zu suchen.

Die Begriffe Dschihad wie auch „Terror“ werden immer wieder von militanten Gruppen und von Regierungen missbraucht, um zu suggerieren, dass nur sie für die gerechte Sache kämpfen. In Krisenzeiten greift man, wie auch im Christentum, gerne auf religiöse Argumente zurück, um die Masse der Gläubigen auf seine Seite zu bringen. Der gläubige Gottergebene muss diesen Missbrauch der Religion verurteilen, was sich wiederum als sein Dschihad äußern wird.

Die Gottergebenheit (Islam) ist in erster Linie der Glaube und die Religion des Friedens (dinu-s-salām), der Anweisungen im Krieg gibt, diesen schnellstmöglich beenden will und zum Frieden leitet.