Theologie & Auslegung

Die Pluralformen „Uns“ und „Wir“

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

In einer Welt, in der die Doktrin der Trinität verbreitet ist, sind einige Leute von Gottes Gebrauch der Pluralformen im Koran fasziniert. Die überwältigende Botschaft des Koran, bei welcher es absolut keinen Kompromiss gibt, ist die Botschaft:

GOTT IST EINER
(2:133, 163; 4:171 5:73; 6:19; 9:31; 12:39; 13:16; 14:48, 52; 16:22, 51; 18:110; 21:108; 22:34; 37:4; 38:65; 39:4; 40:16; 41:6; 112:1).

Wenn die erste Person Plural vom Allmächtigen gebraucht wird, deutet dies ausnahmslos eine Teilnahme anderer Wesenheiten an, wie z.B. den Engeln. Beispiel: die Offenbarung dieses Korans involvierte die Teilnahme des Engels Gabriel und des Propheten Mohammed. Daher der Gebrauch der Pluralform in 15:9: Wir haben diese Ermahnung herabgesandt, und Wir werden ihr Hüter sein.“ Die Pluralform reflektiert hier die einfache Tatsache, dass der Engel Gabriel und der Prophet Mohammed im Prozess der Überlieferung des Koran teilgenommen haben.

Ein weiteres Beispiel befasst sich mit dem Einhauchen des Lebenshauches in Adam und Jesus. Die Schöpfung Adams fand im Himmel statt und Gott blies ihm direkt das Hauch des Lebens ein. Also wird konsequenterweise die erste Person Singularform gebraucht: „und ihm Meinen Geist eingehaucht habe“ (15:29, 38:72).

Wenn wir den Koran aufmerksam lesen, werden wir so Gott will verstehen können, dass die Engel im Prozess der Erschaffung mitgewirkt haben auf Gottes Befehl. Da Gottes physikalische Energie „zu groß“ ist (7:143), dass diese Welt sie ertragen könnte, griff Gott direkt ein, sind es Engel, die als Boten Gottes das bewerkstelligen, was ihnen befohlen wurde. Es ist auch aus diesem Grund, dass wir Feinde Gottes werden können, indem wir schon allein uns als Feinde der Engel verhalten würden – sprich als Feind der Natur und der Lehre, die durch die Engel überbracht wird im Ungesehenen (2:98).

Die Aufgaben der Engel sind unterschiedlicher und vielfältiger Natur. Sie können Naturkräfte sein, aber auch Gesandte, die in Menschenform auf der Erde das verrichten, was sie machen müssen. Als Beispiel hierfür dienen die zwei Gesandten, die zu Abraham kamen und ihm mitteilten, dass sie zu einem ungerechten Volk kamen. Aus dieser Geschichte ist auch zu erkennen, dass die Engel Naturgewalten sein können.
Oder auch der Gesandte, den Moses für eine Weile begleitete. Weitere Beispiele: So sind über das Höllenfeuer Engel als Wächter gesetzt (66:6). Es gibt einen Engel des Todes, der nicht namentlich erwähnt wird (32:11), sowie Engel, die den Toten ihre Seelen entnehmen (6:93).

Die Schöpfung von Jesus andererseits geschah auf Erden und Gabriel übertrug Gottes „Wort“ zu Maria. Die Pluralform wird konsequenterweise gebraucht, wenn die Schöpfung Jesu in Betracht gezogen wird (21:91, 66:12). Als Gott zu Moses direkt sprach, ohne die Vermittlung der Engel, sehen wir, dass Gott exklusiv in der Singularform spricht: „Wahrlich, Ich bin Gott. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.“ (20:14).

Jedes Mal, wenn die Anbetung Gottes gemeint wird, wird die Singularform gebraucht (51:56).

Alkohol, Drogen und Berauschendes

Ich nehme Zuflucht bei Gott vor dem verworfenen Satan,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Der Schaden, den alkoholische Getränke, Drogen und Glücksspiele für die Gesellschaft und das Individuum verursachen, ist bekannt und wurde weitgehend in den einschlägigen Medien berichtet. Jedoch ist der Alkohol als Quelle des vergiftenden Rausches ein Weltenunterschied zu seinen vorteilhaften Aspekten: Alkohol wird häufig auch als Konservierungsmittel und Lösungsmittel in der Medizin benötigt. Dennoch werden sehr häufig Predigten in den Moscheen gehalten, in denen geboten wird, alkoholhaltige Medizin zu vermeiden. „Islamische“ Zeitungen können kaum gelesen werden, ohne dass der Mensch über einen Artikel stolpert, der den frommen Moslems rät, den Alkohol und andere Bestandteile in der Medizin zu überprüfen. Sogar Zahnpasta – eine Reinigungssubstanz – wird von den selbst ernannten „Islam-Verteidigern“ nicht verschont.

Die Mullahs, die Imame und die Gelehrten, schwer mit korrupten, unislamischen Werten beladen, sind unverrückbar in ihrem Glauben, der auf einem Hadith gründet, dass der Koran Alkohol sogar als Lebensretter verbiete.

Andererseits zieht das Argument der Weinbefürworter nicht, bestimmte Rotweine in einer vorgeschriebenen Begrenzung einzunehmen, sei in hohem Grade vorbeugend gegen Herz-Attacken. Das Argument stimmt, es aber vorzubringen, um Alkoholgetränke zu legitimieren, offenbart die wahre Absicht. Denn das genau gleiche Argument der Herz-Attacken-Vorbeugung gilt auch für Traubensaft.

Was nun sagt aber der Koran wirklich über den Alkohol und das Berauschende aus? Die Charakteristik der eindeutigen Verbote im Koran beginnen gewöhnlicherweise mit der Formulierung „verboten für euch“ (5:3) oder in manchen Situationen wird sogar das Höllenfeuer als Strafe genannt (4:93).

Es gibt fünf Verse im Koran, die über Rauschmittel berichten.

2:219 Sie befragen dich über Berauschendes und Glücksspiel. Sprich: „In beiden liegt Übel und Nutzen für die Menschen. Doch ihr Übel ist größer als ihr Nutzen.“

4:43 O die ihr glaubt, nahet nicht dem Kontaktgebet, wenn ihr berauscht seid, bis ihr versteht, was ihr sprecht…

5:90 O ihr, die ihr glaubt! Berauschendes, Glücksspiel, Heilige Steine und Heiligenschreine sind ein Gräuel, das Werk des Satans. So meidet ihn, auf dass ihr erfolgreich seid;

5:91 Satan will durch das Berauschende und das Glücksspiel nur Feindschaft und Hass zwischen euch auslösen, um euch vom Gedenken an Gott und vom Gebet abzuhalten. Doch werdet ihr euch abhalten lassen?

5:93 Die Gläubigen, die gute Werke vollbringen, brauchen sich keine Sorgen zu machen wegen des Konsumierten, solange sie Gott fürchten, auf dem Glauben bestehen und gute Werke tun, wahrhaftig bei der Frömmigkeit bleiben und auf dem Glauben beharren und weiter bei der Frömmigkeit bleiben und gute Werke vollbringen, denn Gott liebt die Rechtschaffenen, die gute Taten verrichten.

16:67 Und von den Früchten der Dattelpalmen und den Trauben erhält ihr sowohl berauschenden Trank als auch gute Nahrung. Wahrlich, darin ist ein Zeichen für Leute, die vom Verstand Gebrauch machen.


Die Wurzel des Wortes, das wir als Berauschendes übersetzt haben, ist „kha-mim-ra“ und bedeutet „zu bedecken“. Dieses Wort mit „Wein“ oder „Alkohol“ zu übersetzen schränkt den Bedeutungsumfang ein. Alles, was die geistigen Fähigkeiten bedeckt oder behindert wird angesprochen. Dies beinhaltet alles, was das Bewusstsein negativ abwandelt, wie zum Beispiel Marihuana, Heroin, Kokain, Alkohol, Haschisch und alle anderen Substanzen dieser Art, die das Bewusstsein beeinflussen. Aus Glücksspielen Geld zu gewinnen und wegen Rauschmittel eine fröhliche Zeit zu verbringen kann als Nutzen betrachtet werden. Jedoch liegt der Schaden weitaus höher als der Nutzen.

Es liegt an unserer Entscheidung, ob wir einen Schaden oder einen Nutzen aus den von Gott geschenkten Gaben ziehen. Wir können die nukleare Energie sowohl für eine Bombe als auch als eine Energiequelle gebrauchen; mit Feuer unsere Hand verbrennen, oder unser Essen kochen. Der Koran lenkt die Aufmerksamkeit auf diese Entscheidung, indem er die alkoholischen Getränke mit den Traubensäften vergleicht.

Der Koran teilt mit, dass trotz dem Nutzen, den Rauschmittel haben, der Schaden größer ist und rät den Gläubigen, sie zu meiden (2:219; 5:90). Zwischen dem im Koran enthaltenen Satz: „O ihr Gläubigen! Berauschendes, Glücksspiel, Heilige Steine und Heiligenschreine sind ein Gräuel, das Werk des Satans. So meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid!“ und dem Satz der Gelehrten, dass „alles, was berauschend wirkt, ist verboten“, sind zwei verschiedene Welten.

Aus Seiner Barmherzigkeit gab Gott uns die Natur mit ihren Geheimnissen, so dass wir sie erforschen und entdecken und uns nach dem einrichten, was uns, den Tieren und der Natur gut tut. Auch der menschliche Körper hat seine körpereigenen Drogen, die in bestimmten Situationen wie etwa bei Angst, Gefahr oder auch bei Schmerz ausgelöst werden.

Der Ratschlag, die Rauschmittel zu vermeiden, ist kategorisch und beinhaltet sowohl das Wenige als auch das Viele. Der zu bezahlende Preis aus ökonomischer, sozialer, familiärer und psychologischer Sicht ist für ein Volk, welches keine strengen Prinzipien gegen beispielsweise alkoholische Getränke besitzt, sehr hoch. Der Koran sieht es nicht vor, dass die alkoholischen Getränke von der Regierung verboten oder dass die Alkohol-Trinker bestraft werden sollen. Uns wird in dieser Hinsicht befohlen, mit einem Ratschlag und gutem Benehmen zu antworten. Es ist möglich, dass das Volk angemessene Strafen für den Alkoholgebrauch in öffentlichen Gebäuden, während dem Autofahren und/oder während der Arbeit erlässt, da ansonsten die Sicherheit und die Gesundheit anderer Menschen in Gefahr gebracht wird.

Wer sich eingehender mit den Wirkungen von Psychostimulanzien auf den menschlichen Organismus beschäftigen möchte, dem sei als Einstieg die Doku-Reihe von Arte empfohlen.

Um es noch einmal mit Nachdruck deutlich zu erklären. Der Konsum von Rauschmitteln wird von Gott abgeraten, da es „das Werk des Satans“ darstellt, weil „der Satan damit Zwietracht unter den Menschen säen will“. Dass der Konsum von Rauschmitteln nicht als Sünde angerechnet wird, gilt unter der Bedingung, dass der Mensch glaubt und gute Werke vollbringt. Die guten Taten sind wichtiger als das, was der Mensch konsumiert, werden sie ja in 5:93 vier Mal erwähnt, was die Wichtigkeit der rechtschaffenen Werken betont. Dass die 5. Sure „Der Tisch“ (Al-Maidah) heißt und Gott die Frage „Doch werdet ihr euch abhalten lassen?“ stellt, lässt uns unmissverständlich verstehen, dass es unsere Hausaufgabe ist, Gottes Gebote, Verbote und Ratschläge einzuhalten. Gläubige, die Gott innig lieben, meiden die Rauschmittel in ihrer negativ wirkenden Form und werden im Gegenzug dafür von Ihm geliebt, das heißt sie werden so Gott will ein schönes Leben führen, erfolgreich in der Karriere und glücklich in der Familie sein.

Nur weil es nicht explizit und im strengen üblichen Sinne verboten wird, heißt es noch nicht, dass wir nun mit gutem Gewissen Wein oder sonstige alkoholische Getränke trinken oder Drogen einnehmen dürften. Das drei Mal tägliche Kontaktgebet dient da auch als Möglichkeit einer Betrachtung (4:43). Da auch ein kleiner Rausch zwangsläufig dazu führt, wegen der Berauschtheit nicht beten zu dürfen (womit eine wichtige Pflicht eines Ergebenen nicht erfüllt werden kann), ist es wichtig und besser, sich von Rauschmitteln fern zu halten.

Im Koran wird nicht der Khamr an sich als eine Übertretung beschrieben, sondern in ihm liegt diese. In 5:90 wird Khamr in einer Reihe mit Glückspielen und Wahrsagerei und sonstigen negativen Brauchtümern genannt, welche das Werk des Satans darstellen, das heißt sie dienen dazu den Menschen vom Wege Gottes abzubringen. Es kommt also auf die Art und Weise an, wie wir damit umgehen: so können Schmerzmittel sinnvoll eingesetzt werden, gleichzeitig können wir damit aber auch unsere Gesundheit zerstören. Des Weiteren macht uns 2:219 darauf aufmerksam, dass der Schaden überwiegt. Der Einsatz von Khamr steht also im Zusammenhang mit dessen Notwendigkeit: der Nutzen ensteht durch die Not!

Kurz zusammengefasst: Der Koran verbietet Khamr nicht gänzlich, aber gebietet sich von diesen Substanzen zu distanzieren, sie zu meiden. Der persönliche Erfolg wird im Koran davon abhängig gemacht.

Informieren Sie sich bitte über die Drogen. Zögern Sie auch nicht, einen Suchtberater zu konsultieren. Entscheiden Sie sich entschieden gegen die Substanzen!

Möge Gott Sie segnen. Gepriesen sei der gnadenvolle, barmherzige Herr!

Kind springt zum Vater

Wer oder was ist dein Gott?

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Die meisten Leute sind empört über diese Frage. Sie fragen: „Was meinst du mit ‚Wer oder was ist dein Gott?'“ und antworten: „Mein Gott ist der Schöpfer der Himmel und der Erde.“ Und die meisten dieser Leute werden schockiert sein, wenn sie herausfinden, dass ihre Proklamation, dass ihr Gott der Schöpfer der Himmel und der Erde sei, nichts anderes als Lippenbekenntnis ist und dass sie in Wahrheit für die Hölle vorbestimmt sind (12:106).

Ihr Gott ist wer oder was auch immer Ihre Gedanken die meiste Zeit beschäftigt.

Ihr Gott können Ihre Kinder sein (7:190), Ihr Ehepartner (9:24), Ihr Geschäft bzw. Ihre Arbeit (18:35) oder Ihr Ego (25:43). Dies ist der Grund wieso es uns auffällt, weswegen das wichtigste und meist wiederholte Gebot im Koran folgender ist:

33:41-42 O ihr Gläubigen, gedenkt Gottes häufig und lobpreist Ihn Tag und Nacht!

Um dieses Gebot in die Praxis umzusetzen, müssen wir uns gewisse Angewohnheiten aneignen, bei denen wir es garantieren können, dass Gott unsere Gedanken mehr beschäftigt als alles andere. Der Koran hilft uns, solche seelenrettende Angewohnheiten zu etablieren:

1, Die Kontaktgebete (Salat):

Jene, die ihre täglichen Gebete verrichten, kommen einen erheblichen und bedeutenden Schritt näher, Gott bedeutsam zu gedenken. Die Gebete helfen uns nicht nur Gott während den wenigen Minuten zu gedenken, sondern auch während der der Zeit der Erwartung (der Gebete). Um 11:00 Uhr kann jemand auf seiner Uhr nachsehen, ob das Mittagsgebet bereits fällig ist. Diese Handlung verursacht das Gedenken Gottes, und dies wird dementsprechend gutgeschrieben (20:14).

2. Das Gedenken Gottes vor dem Essen:

Vers 6:121 ermahnt uns, Gottes Namen auszusprechen, bevor wir essen:

Und esst nicht von dem, worüber Gottes Name nicht ausgesprochen wurde.

3. So Gott will (IN SHAA ALLAH):

18:23-24 Und sprich nie von einer Sache: „Ich werde dies oder jenes morgen tun“, es sei denn (du fügst hinzu): „So Gott will“ (insha’Allah). Und gedenke deines Herrn, wenn du dies vergessen hast, und sprich: „Ich hoffe, mein Herr wird mich noch näher als diesmal zum rechten Wege führen.“

Dies ist ein direkter Befehl, den wir ausführen müssen, ungeachtet dessen, mit wem wir sprechen.

4. Gottes Geschenk (MAA SHAA ALLAH):

Um Gottes Schutz für unsere geliebten Objekte – unsere Kinder, unsere Autos, unsere Häuser etc. – anzuflehen, werden wir in 18:39 ermahnt „Maa shaa Allah“ zu sagen (Dies ist Gottes Geschenk) [Anm. d. Übers.: eigentlich wörtl. ‚was Gott wollte‘].

5. Lobpreise Gott Tag und Nacht:

Wenn wir etwas essen, sollten wir nicht wie die Tiere sein; wir müssen über die Schöpfung Gottes nachdenken, wenn wir etwas essen – Geschmack, Genuss, den wir dank unserer Sinne, die Gott uns gegeben hat, empfinden, die perfekte Verpackung der Banane oder der Orange, die Verschiedenheiten der Meeresnahrungen etc. – und Ihn lobpreisen, wenn wir Seine Versorgungen verzehren. Wenn wir eine schöne Blume, schöne Tiere oder wunderbare Sonnenuntergänge sehen, dann müssen wir Gott lobpreisen. Wir müssen jede mögliche Situation ausnützen, um Gott zu gedenken und Ihn zu lobpreisen, sodass Gott unser Gott wird.

6. Die Erste Äußerung:
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, jeden Morgen im Moment des Erwachens

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen. Es gibt keine Gottheit außer Gott.

zu sagen. Wenn Sie sich dieses Verhalten angewöhnen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie am Tag der Auferstehung als erstes das Gleiche sagen werden, so Gott will.


12:106 Die meisten unter ihnen, die an Gott glauben, stellen Ihm gleichzeitig Götzen zur Seite.

7:190 Wenn ihnen das gesunde Kind geboren wird, gesellen sie Gott, der allein ihnen die Gabe beschert hat, andere Gottheiten bei. Erhaben ist Gott über alles, was man Ihm beigesellt.

9:24 Sprich: „Wenn euch eure Eltern, Kinder, Geschwister, Ehepartner, Verwandten und das von euch erworbene Vermögen und der Handel, um dessen Rückgang ihr bangt, und die Wohnstätten, die ihr gern habt, euch lieber sind als Gott, Sein Gesandter und die Anstrengung auf dem Wege Gottes, dann wartet Gottes schwerwiegendes Urteil ab!“ Gott leitet die Frevler nicht zum rechten Pfad.

18:35 Und er betrat seinen Garten, während er sündig gegen die eigene Seele war. Er sprach: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser je zugrunde gehen wird.“

25:43 Hast du den gesehen, der seine persönliche Neigung zu seinem Gott macht?

20:14 Wahrlich, Ich bin Gott. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.

übersetzt von Kerem A.

Die Charaktereigenschaften der Muslime

Muslime ergeben sich Gott allein

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

17:9 Wahrlich, dieser Koran leitet zum wirklich Richtigen und bringt den Gläubigen, die gute Taten verrichten, die frohe Botschaft, auf dass ihnen großer Lohn zuteil werde.

27:81 und 30:53 Du kannst die, die sich blind stellen, nicht vom Irrtum abbringen und rechtleiten. Du kannst nur die hören lassen, die gewillt sind, an Unsere Zeichen zu glauben und sich Uns ergeben. (siehe auch 40:13 und 43:69)

2:112 Doch wer sich Gott hingibt und Gutes tut, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn; und diese werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein. (siehe auch 31:22)

25:30 Und der Gesandte (Mohammed) wird (am Tage des Gerichts) sprechen: „O mein Herr! Mein Volk hat wahrlich diesen Koran verlassen!“

Wir wollen hier einführend das Thema „der ideale Charakter des Muslim gemäß Koran“ behandeln. Dafür müssen wir zuerst wissen, wie das Wort „Muslim“ überhaupt zu verstehen ist.

Muslim bedeutet in deutscher Übersetzung schlicht und einfach: Ergebener. Es ist nicht von ungefähr, dass die Wörter Islam (Hingabe / Ergebung) und Muslim (Ergebener) vom gleichen Wortstamm S-L-M abstammen, aus dem auch das Wort Salam (Frieden) abgeleitet wird. Wenn man sich ergibt und/oder hingibt, leistet man keinen Widerstand; und die Absenz von Widerstand bedeutet Frieden. In religiösem Sinne bedeutet das also, dass der Mensch ein Muslim ist, wenn er sich Gott ergeben hat, wenn er sozusagen seinen Frieden mit Gott geschlossen hat. Der Name „Muslim“ stellt keinen besonderen Status oder auch keinen spezifischen Namen dar, sondern ist das Paradigma ALLER Gläubigen (Christen, Juden, Muslime und weitere…). Ergebener zu werden ist der erste Schritt aller Gläubigen. Der Glauben verankert sich erst dann stetig weiter, so Gott will (vgl. 49:14). Die Bezeichnung Ergebener hat uns Gott durch Abraham zuteil werden lassen, wie wir aus folgendem Koranvers entnehmen:

22:78 Und eifert in Gottes Sache, wie dafür geeifert werden soll. Er hat euch erwählt und hat euch nichts auferlegt, was euch in der Religion bedrücken könnte, der Religion eures Vaters Abraham. Er (Gott) ist es, Der euch vordem schon Muslime nannte und (nun) in diesem (Buch ebenfalls), damit der Gesandte Zeuge über euch sei und damit ihr Zeugen über die Menschen sein möget. Also verrichtet das Gebet und zahlt die Almosen und haltet an Gott fest. Er ist euer Beschützer, der beste Beschützer und der beste Helfer!

Alle Gesandten haben die gleiche Botschaft überliefert (Dient Gott allein) und ließen es verkünden, dass sie Ergebene seien. Noah, Moses, Salomon, Jesus und ihre Anhänger bekannten ebenfalls, Ergebene zu sein (10:72, 10:84, 27:31, 5:111). Sie alle ergaben sich dem Schöpfer der Welten freiwillig und aus vollstem Herzen.

Wenn der Spieß umgedreht und der freie Wille des Menschen zur Seite geschoben wird, so muss auch gesagt werden, dass ein Mensch sich den Naturgesetzen unterwerfen muss, die Gott geschaffen hat. Es gab bis jetzt noch keinen Menschen, der aus sich selbst heraus entschied, die genetische Codierung in der DNS selbst vorzunehmen.

3:83 Trachten sie etwa nach einer anderen Lebensordnung als Gottes, wobei sich ihm, was in den Himmeln und auf der Erde ist, freiwillig oder erzwungen, ergab (aslama) und sie zu ihm zurückkehren

13:15 Vor Gott beugen sich – willig oder unwillig – alle Wesen in den Himmeln und auf Erden, desgleichen alle Schatten mittags und in der Dämmerung.

Sogar die Ableugner beugen sich vor Gott, d.h. sie akzeptieren (un)bewusst und/oder (un)gewollt die Allmacht Gottes und unterwerfen sich Seinen Gesetzen. Jeder Mensch, ob er will oder nicht, ergibt sich den Naturgesetzen Gottes. Jene, die die Allmacht Gottes nicht akzeptieren wollen, können in Spekulationen über die Kontrolle ihrer Körper verfallen. Jedoch prägt der Koran ein einfaches Beispiel, welches die Ableugner nicht zu umgehen vermögen: Der Schatten des Menschen beugt sich vor Gott. In anderen Worten liegt es außerhalb der Kontrolle eines Menschen, Einfluss in die Umdrehung der Erde um die Sonne zu nehmen, welche die Schattenbewegungen bestimmen. Die von der Sonne geworfenen Schatten sind nach Tag, Zeit und geografischen Koordinaten bestimmt.

41:11 Dann wandte ER sich dem Himmel zu, während er noch Rauch war, dann sagte ER ihm und der Erde: „Kommt beide freiwillig oder widerwillig!“ Beide sagten: „Wir kamen freiwillig.“

Alle Galaxien und ihre „Inhalte“ sind Muslime, die den physikalischen Gesetzen Gottes gehorchen. Mit diesem Verständnis gelangt man auch weiter zur Gottesfurcht, wenn man bedenkt, dass sich eine eigentlich „leblose“ Flasche Gott ergibt, weil sie stets die Gesetze befolgt, die Gott auferlegt hat. Dieses Prinzip wird ein weiteres Mal in 2:74 deutlich:

2:74 … und es gibt Steine, die aus Furcht vor Gott herabfallen. Gott entgeht nichts von euren Taten.

Ein Gottergebener sollte also wissen, dass alles Erschaffene lebendig ist. Es sind nicht nur einfache chemische Verbindungen oder molekulare Zusammensetzungen, sondern Leben, wie wir auch. Gepriesen sei also der König, der Gestalter, der Bildner und der Erschaffer von allem, der Leben gibt und nimmt, wie Er will! Gepriesen sei Gott, der auch die „Djinns“ erschaffen hat, unter denen es ebenfalls Ergebene gibt, wie wir aus Sure „Djinn“ erfahren (dürfen):

72:14 Und unter uns gibt es Ergebene (al-muslimiena) und Frevler. Diejenigen nun, die ergeben sind, folgen der rechten Leitung.

Es sollte indes aber deutlich bemerkt werden, dass es nicht ausreicht, sich physisch Gott zu ergeben, um die Erlösung zu erlangen. Das deutlichste Beispiel für uns ist immer noch Pharao, der die Kinder Israels peinigte, verspottete und schließlich verfolgte und sich erst kurz vor seinem Tod Gott ergab.

10:90-92 Wir ließen die Kinder Israels das Meer durchqueren. Und Pharao und seine Truppen verfolgten sie widerrechtlich und feindlich. Als er nahe daran war, zu ertrinken, sprach er: „Ich glaube, dass es keinen Gott gibt außer dem, an den die Kinder Israel glauben. Und ich gehöre zu denen, die sich (ihm) ergeben haben (al-muslimina).“ Wie? Jetzt? Wo du bisher ungehorsam und einer derer warst, die Unheil stifteten? Heute erretten Wir deinen Leib, damit du zum Zeichen für die wirst, die dir nachfolgen werden. Viele Menschen achten nicht gebührend auf Unsere Zeichen.

Gott schützte, indem er den Ägyptern ein spezielles Wissen der Mumifizierung gegeben hat, die Leiche der Pharaonen. Die Leiche Pharaos wird heute im Kairoer Museum in Ägypten gelagert. Die Leiche dient uns heute also als ein lebendiges Zeichen Gottes…

15:2 Die Ableugner werden oftmals im Jenseits wünschen, sie hätten an Gott geglaubt und sich Ihm ergeben.

39:54 Kehrt euch zu eurem Herrn, und ergebt euch Ihm, bevor die Strafe über euch kommt; (denn) dann werdet ihr keine Hilfe finden.

Damit uns solches nicht widerfährt, dass wir nicht auch wie Pharao erst kurz vor unserem Tod (dies können auch nur wenige Jahre vor unserem Tod sein) uns Gott ergeben, sollten wir Gott, wie unser Vorbild Abraham bereits, darum anflehen, anbeten und bitten, uns Ergeben zu machen:

2:128 Und, unser Herr, mach uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde, die Dir ergeben ist.

46:15 … Wenn er bis zur vollen Kraftentfaltung herangewachsen und vierzig Jahre alt ist, sagt er: „Mein Herr! Bringe mich dazu, Dir für Deine Gnade zu danken, die Du mir und meinen Eltern erwiesen hast, gute Werke zu verrichten, die dir wohl gefallen, und lasse meine Nachkommen rechtschaffen sein! Ich komme reumütig zu Dir und gehöre zu denen, die sich Dir ergeben.“

Denn wie wir folglich entnehmen werden können, wurde es mehreren Gesandten und Propheten bereits befohlen, sich Gott zu ergeben:

6:71 … Sprich: „Gottes Führung allein ist die (nötige) Führung, und uns ist befohlen, uns dem Herrn der Welten zu ergeben.“

6:163 Er hat niemanden neben Sich. Dies (zu bekennen) wurde mir befohlen. Und ich bin der erste von denen, die sich (Gott) ergeben haben (al-muslimiena).

10:72 Wenn ihr euch (von der Botschaft) abwendet, so bedenkt, dass ich euch um keinen Lohn gebeten habe. Meinen Lohn bekomme ich von Gott allein. Mir wurde geboten, mich unter die zu reihen, die sich ergeben.“

Siehe auch 6:14, 27:91, 39:12 und 40:66. Folgende Versangaben handeln ebenfalls von den früheren, vergangenen Ergebenen: 2:131-133; 3:52,67; 12:101; 27:38,42; 28:52-53; 37:103; 38:24,30; 51:36.

3:102 Ihr, die ihr glaubtet, seid Gottes achtsam, so wie die Achtsamkeit ihm gegenüber rechtmäßig ist, so sterbt nicht, außer ihr seid Ergebene

7:126 … Unser Herr, gewähre uns viel Geduld und nimm uns als Ergebene zu Dir!

Ebenso sprach dereinst Joseph:

12:102 Mein Herr! Du hast mir vom Königtum zuteil werden lassen und lehrtest mich von der Deutung der Träume – Du Schöpfer der Himmel und Erde -, Du bist mein Beschützer im Diesseits und im Jenseits, lasse mich als Ergebener sterben und nimm mich unter die Rechtschaffenen auf!

Es ist also von entscheidender und essentieller Bedeutung, früh genug ein Gottergebener zu werden, falls Gott und Seine Botschaft erkannt wurde, und als ebenso einer zu sterben. Denn, wie kann Gott die Menschen bestrafen, die zuvor noch keinen wahrhaftigen Zeichen Gottes begegnet sind? Nein, Gott vergibt denjenigen, die sich im entscheidenden Moment, auch wenn kurz vor dem Tod, Gott ergeben. Als deutliches Beispiel dienen die damaligen Scharlatane zu Pharaos Zeiten:

Moses fordert den mächtigen Diktator Pharao heraus

7:103-115 Dann entsandten Wir nach ihnen Moses mit Unseren Zeichen zu Pharao und seinen Notabeln, aber sie lehnten sie unrechtmäßig ab. Achte auf das Ende der Unheilstifter! Moses sprach: „Pharao! Ich bin ein Gesandter Gottes, des Herrn der Welten. Ich bin verpflichtet, nichts anderes über Gott zu verkünden, als die Wahrheit. Ich bin zu euch mit einem eindeutigen Beweis von eurem Herrn gekommen. Lass die Kinder Israels mit mir ziehen!“ Pharao erwiderte: „Wenn du mit einem Zeichen gekommen bist, weise es vor, wenn du die Wahrheit sagst!“ Da warf Moses seinen Stock hin, und er wurde auf der Stelle zu einer grossen Schlange. Und er streckte seine Hand hervor und sie war für alle, die hinsahen, weiß. Da sagten die Notabeln um Pharao: „Das ist wahrlich ein kenntnisreicher Zauberer! Er will euch aus eurem Land vertreiben. Was veranlasst ihr nun?“ Sie sagten: „Halte ihn mit seinem Bruder hin, und schicke in die Städte Boten, sie sollen dir die geschicktesten Zauberer bringen.“ Die Zauberer erschienen vor Pharao und sprachen: „Wir bekommen doch bestimmt einen hohen Lohn, wenn wir die Sieger sind?“ Er antwortete: „Ja, und ihr werdet zu meinen Vertrauten gehören.“ Da sprachen sie: „Moses! Entweder wirfst du zuerst, oder wir sind es, die zuerst werfen.“

Zauberei und Magie:
Zusammenspiel aus psychologischer Eingebung und Illusion

7:116-117 Er sagte: „Werft ihr!“ Und als sie geworfen hatten, haben sie die Augen der Menschen verzaubert und ihnen Angst eingejagt. Und sie vollbrachten gewaltige Magie. Und Wir offenbarten Moses: „Wirf deinen Stock!“ Und siehe, er verschlang alles, was sie an Trug vorgebracht hatten.

Magie und Talismane sind je ein Teil der Scharlatanerie. Dieses Thema hat keine metaphysische Sicht. Die Magier zu Moses‘ Zeiten haben das Volk durch Hypnose unter ihr Einfluss genommen und spielten ihren Augen mit Illusionen etwas vor. Moses hat durch Gottes Erlaubnis eine die Illusionen schluckende Wahrheit ans Licht gebracht, und so das in Trance verfallene Volk aufgeklärt. Dass das Zeichen von Moses keine Illusion war, wussten die Zauberer selbst am besten und haben, sogar zum Preis ihres eigenen Lebens, an ihn geglaubt.

Die Scharlatane, die mit ihren Behauptungen der Heilgebung und Zauberentkräftung das naive Volk ausnützen, kommen eiligst in die Krankenhäuser, wenn Menschen erkranken. Leider erhalten die Schwätzer und Scharlatane in Völkern, wo unbekannte Krankheiten verbreitet sind, großes Interesse. James Randi, der selbsterklärte Gegner von Pseudowissenschaften und bekannt durch seine „Eine-Million-Dollar-Herausforderung“, hat Gott sei Dank diesen Scharlatanen den Krieg erklärt!

Die Wissenden erkennen die Wahrheit

7:118-126 Bewiesen war die Wahrheit, und ihr Trugwerk war entlarvt. So wurden sie dort besiegt und kehrten danach erniedrigt um. Und die Zauberer trieb es, in Anbetung niederzufallen. Sie sprachen: „Wir glauben an Gott, den Herrn der Welten, den Herrn von Moses und Aaron…“ Pharao sprach: „Glaubt ihr wirklich an Ihn, bevor ich es euch erlaube? Das ist eine Verschwörung, die ihr in der Stadt geschmiedet habt, um ihre Bewohner zu vertreiben. Ihr werdet bald wissen, wie ich eure Untat bestrafen werde. Ich werde eure Hände und Füße wechselseitig abhacken und euch alle zusammen kreuzigen.“ Sie sagten: „Wir werden (sowieso) zu unserem Herrn zurückkehren. Du nimmst uns nur übel, dass wir an die Zeichen Gottes, unseres Herrn, glaubten, als sie uns erreichten. Gott, unser Herr, gewähre uns viel Geduld und nimm uns als Gottergebene zu Dir!“

Bevor wir nun zum eigentlichen Thema übergehen, will ich noch über den Abfall vom Glauben sprechen.

3:80 Und Er gebietet euch nicht, euch die Engel oder die Propheten zu Herren zu nehmen. Sollte Er euch die Ableugnung gebieten, nachdem ihr (Ihm) ergeben geworden seid?

Jene „Muslime“, die dem Propheten Mohammed nicht mehr „Gottes Sohn“ sagen konnten, wurden Götzendiener, indem sie ihm etliche Titel zuschrieben und ihn idolisierten. Beispiele: In der Schahadah haben sie seinen Namen zu Gottes Namen hinzugefügt, während dem Gebet wurde sein Name gepriesen, sein Name wurde zum Gebetsruf (Adhan) hinzugefügt und sie haben ihn sogar zum höchsten Propheten ernannt. Mit ihren Fürsprache-Geschichten ihn als jemanden bezeichnet, der seine Umma vor Gott retten könnte, ihn als einen von Geburt an bis zum Tod sündenlosen Menschen dargestellt, die ihm zugeschriebenen falschen Ahadith als Quelle der Religion anerkannt und sie haben sogar behauptet, dass die ganze Welt nur wegen Mohammed erschaffen worden sei. Viele der Namen Gottes haben sie ihm auch gegeben. Gemäß Koran ist das eindeutiger „Schirk“ (Beigesellung; Ableugnung). Dennoch werden diese „Muslime“ nie meinen, dass sie Ableugner sind (6:23). (Was das Wort ‚Ableugner‘ bedeutet, können Sie im Artikel „Die Eigenschaften der Kafir“ nachschlagen.)

9:74 Sie schwören bei Gott, dass sie nichts gesagt haben, doch sie führten unzweifelhaft lästerliche Rede und fielen in Ableugnung zurück, nachdem sie ergeben waren. Sie sannen auf das, was sie nicht erreichen konnten. Und sie nährten nur darum Hass, weil Gott und Sein Gesandter sie reich gemacht hatten aus Seiner Huld. Wenn sie nun bereuen, so wird es besser für sie sein; wenden sie sich jedoch ab, so wird Gott sie strafen mit schmerzlicher Strafe in dieser Welt und im Jenseits, und sie sollen auf Erden weder Freund noch Helfer finden.

Eigenschaften der Gottergebenen

Es ist natürlich klar, das mit der folgenden Auflistung nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Das wäre auch nicht meine Absicht; durch die Koranverse sollen wir alle eine ausreichende Basis für weitere Fragen erhalten. Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns diese gerne als Kommentar oder per Mail stellen – wir werden sie mit bestem (Ge)wissen beantworten, so Gott will.

Frage 1: Wie verhalten sich die Gottergebenen gegenüber den Ableugnern?

31:15 Doch wenn sie mit dir eifern, damit du Mir das zur Seite setzest, wovon du keine Kenntnis hast, dann gehorche ihnen nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf geziemende Weise. Doch folge dem Weg dessen, der sich zu Mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir zurückkehren, und Ich werde euch verkünden, was ihr getan.

6:108 Ihr sollt diejenigen, die andere außer Gott rufen, nicht beschimpfen, sonst beschimpfen sie Gott, ohne Wissen, aus Feindseligkeit. Nur so haben wir jedem Volk sein Tun geschmückt, letztendlich kommen sie alle zu Gott zurück, dann sagt Er ihnen, was sie getan haben.

41:33 Und wer ist besser in der Rede als einer, der zu Gott ruft und Gutes tut und spricht: „Ich bin einer der (Gott)ergebenen“?

Wenn die Muslime schuld daran sind, dass die Andersgläubigen Gott schmähen, werden sie mitschuldig. Gott ist das Heiligste, was es überhaupt geben kann – wir sollten nie Schmähungen provozieren. Das wird durch ein friedliches, wohlwollendes Verhalten gewährleistet. Siehe auch den Hauptartikel zu dieser Frage: Das Verhältnis der Muslime zu Andersgläubigen

Frage 2: Wie reagieren Muslime angemessen und mit Würde auf Anfeindungen und Schmähungen?

25:63 Die Diener des Barmherzigen sind die, die bescheiden auf der Erde umhergehen, und wenn die unwissenden törichten Ableugner sie unbotmäßig ansprechen, sagen: „Friede sei mit euch!“

41:34-36 Das Gute ist nicht dem Schlechten gleich. Wehre ab mit dem, was besser ist und gleich wird derjenige, mit dem du verfeindet warst, wie ein warmer Freund sein. Diese Huld wird nur denen gewährt, die geduldig sind und denen, die ein Höchstmaß an innerer Größe besitzen und die großes Glück haben. Und wenn du von seiten des Satans (zu Bosheit und Gehässigkeit) aufgestachelt wirst, dann such Zuflucht bei Gott! Er ist der Allhörende und Allwissende.

3:135 Jene, die eine schändliche Tat begangen oder sich selbst unrecht getan haben, sollen sich Gott vergegenwärtigen und um Vergebung ihrer Sünden bitten. Wer, außer Gott, vergibt die Sünden? Sie haben nicht wissentlich auf ihren bösen Taten beharrt.

4:140 Und Er hat euch schon in dem Buch offenbart: Wenn ihr hört, dass die Zeichen/Verse Gottes geleugnet und verspottet werden, dann sitzt nicht bei ihnen, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen; Ihr wärt sonst wie sie. Wahrlich, Gott wird die Heuchler und die Ableugner allzumal in der Hölle versammeln.

73:10 Und gedulde dich über das, was sie sagen, und verlasse sie mit einem schönen Verlassen

Frage 3: Was machen Gottergebene miteinander um Gottes Willen?

34:46 Sprich: „Ich mahne euch nur an eines: dass ihr euch ernsthaft mit Gottes Sache – zu zweit oder einzeln – befasst und dann nachdenken sollt…“

Wenn man sich zu zweit mit der Sache Gottes befasst, sollte weiter folgendes in Erinnerung gerufen werden:

42:10 Und über was immer ihr uneins seid, die Entscheidung darüber ruht bei Gott. Das ist Gott, mein Herr; auf Ihn vertraue ich, und zu Ihm wende ich mich.

Frage 4: Wie verhalten sich Gottergebene bei Zorn und Wut?

42:36-43 Was euch gegeben wurde, ist vergängliche Freude des irdischen Lebens. Was aber im Jenseits bei Gott ist, ist das Beste, das Bleibende für die Gläubigen, die sich auf ihren Herrn verlassen, die die großen Untaten und Abscheulichkeiten meiden, und die verzeihen, wenn sie zum Zorn herausgefordert werden, die sich ihrem Herrn fügen, das Gebet verrichten, sich untereinander beraten und von den Gaben geben, die Wir ihnen beschert haben, und die sich verteidigen, wenn ihnen Unrecht geschieht. Eine böse Tat wird mit einer gleichen vergolten. Wer jedoch verzeiht und sich versöhnt, den wird Gott belohnen. Gott liebt nicht die Ungerechten. Wer sich nach erlittener Ungerechtigkeit zur Wehr setzt und den Feind gleichermaßen bestraft, der ist nicht zu tadeln. Zu tadeln sind die Ungerechten, die den Menschen Unrecht zufügen und ohne Recht Gewalttaten auf Erden begehen. Ihnen gebührt qualvolle Strafe. Geduld zu fassen und dem Täter zu verzeihen, darum soll sich der Rechtschaffene bemühen.

3:134 Das sind jene, die Spenden geben, ob es ihnen gut oder schlecht geht, die ihren Zorn unterdrücken und den Menschen verzeihen. Gott liebt diejenigen, die das Gute tun.

Frage 5: Welches Verhalten weisen die Gottergebenen auf?

4:86 Wenn ein Grußwort an euch gerichtet wird, müsst ihr mit einem besseren oder mindestens mit dem gleichen antworten. Gott zieht jeden zur Rechenschaft für alle Taten.

4:94 O die ihr glaubt, wenn ihr auszieht auf Gottes Weg, so stellt erst gehörig Nachforschung an und sagt nicht zu jedem, der euch den Friedensgruß bietet: „Du bist kein Gläubiger.“…

Wir als Gottergebene sollten stets schöne Worte auf die beste Art und Weise gebrauchen, bescheiden und sanftmütig sein:

14:24-25 Siehst du nicht, wie Gott das Gleichnis vom guten Wort anführt? Er vergleicht das gute Wort mit einem guten Baum, dessen Wurzeln fest in der Erde liegen und dessen Äste hoch in den Himmel ragen. Er trägt seine Früchte mit Gottes Erlaubnis zur bestimmten Zeit. Gott führt Gleichnisse für die Menschen an, damit sie sich Gedanken machen.

31:19 Gehe bescheidenen Schrittes, und dämpfe deine Stimme! Die hässlichste Stimme ist die des Esels.“

16:125 Lade ein zum Weg Deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und debattiere mit ihnen auf die beste Art und Weise! Dein Herr ist es, Der am besten weiß, wer sich von Seinem Weg abwendet und wer zur Rechtleitung findet.

3:159 Und (nur) auf Grund der Gnade von GOTT warst du ihnen gegenüber sanftmütig. Doch wärst du barsch, hartherzig gewesen, hätten sie dich gewiss verlassen. So verzeih ihnen, bitte um Vergebung für sie und berate dich mit ihnen über die ganze Angelegenheit. Wenn du einen Beschluss fasst, dann vertraue auf Gott, denn Gott liebt diejenigen, die sich auf Ihn verlassen.

13:22 die sich aus Verlangen nach dem Antlitz ihres Herrn gedulden, die die Kontaktgebete verrichten, von Gottes Gaben öffentlich und heimlich spenden und das Schlechte durch das Gute abwehren. Ihnen gebührt die herrliche Wohnstätte im Jenseits.

Zu fluchen und „schlechte Worte“ zu gebrauchen, arrogant zu sein, die Natur hemmungslos auszubeuten, über andere Menschen zu spotten stellen nicht ein rechtschaffenes Verhalten dar:

14:26 Ein schlechtes Wort aber ist wie ein schlechter Baum, der aus der Erde entwurzelt ist und keinen Halt im Boden hat.

31:18 Behandle die Menschen nicht mit Arroganz und schlendere auf der Erde nicht sorglos. Gott liebt keine eingebildeten Prahler.

49:11 O ihr Gläubigen! Kein Mann darf über einen anderen spotten; vielleicht ist dieser besser als er. Keine Frau darf über eine andere spotten; vielleicht ist diese besser als sie. Verleumdet euch nicht gegenseitig! Sagt einander keine bösen Wörter und Schimpfnamen! Es gibt nichts Schlimmeres, als diesen Frevel zu begehen, nachdem man den Glauben angenommen hat. Wer nicht reumütig davon ablässt, gehört wahrhaftig zu den Ungerechten.

Gottergebene dürfen NICHT misstrauisch und rassistisch sein, nicht spionieren und verleumden:

49:6 O ihr Gläubigen, wenn ein Frevler euch eine Kunde bringt, so stellt Nachforschungen an, damit ihr nicht anderen Leuten in Unwissenheit ein Unrecht zufügt und hernach bereuen müsst, was ihr getan habt.

49:12-13 O ihr Gläubigen! Meidet Mutmaßungen, denn sie können sündhaft sein! Bespitzelt keinen, verleumdet einander nicht mit Nachreden! Möchte etwa jemand vom Fleisch seines toten Bruders essen? Wie ihr das verabscheut, verabscheut auch die Nachrede! Fürchtet Gott! Gott ist voller Barmherzigkeit und nimmt die Reue an. O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Rechtschaffenste ist. Wahrlich, Gott ist Allwissend, Allkundig.

Frage 6 (Hauptfrage): Was sind die Idealen der Gottergebenen? Was sind die Hauptgrundsätze der Rechtschaffenheit?

33:35 Den Ergebenen, den Gläubigen, den Gehorsamen, den Ehrlichen, Geduldigen, Demütigen, den Spendenden, Fastenden, den Keuschen und denen, die unablässig Gottes gedenken, ob es Männer oder Frauen sind, hat Gott Vergebung und höchste Belohnung verheißen.

70:22 …die Betenden,
70:23 die ihre Gebete stets einhalten,
70:24 die von ihrem Hab und Gut einen Teil bestimmen
70:25 für den Bittenden und für den, der sich schämt zu betteln.
70:26 Und die, die den Tag des Gerichts für wahr und wirklich erklären,
70:27 und die, die die qualvolle Strafe ihres Herrn fürchten,
70:28 denn vor der qualvollen Strafe ihres Herrn ist keiner sicher,
70:29 und sich des Geschlechtsverkehrs enthalten,
70:30 außer ihren Gattinnen und denen gegenüber, was ihre Rechte Hand besitzt, denn da sind sie nicht zu tadeln.
70:31 Diejenigen aber, die darüber hinaus etwas suchen, das sind die Übertreter.
70:32 Diejenigen, die das ihnen Anvertraute treu verwalten und ihr Wort halten
70:33 und die, die in ihrer Zeugenaussage aufrichtig sind,
70:34 und diejenigen, die ihre Gebete einhalten:
70:35 Sie alle werden in Paradiesgärten geehrt.

25:64 Es sind diejenigen, die die Nacht stehend und sich niederwerfend im Gebet verbringen.
25:65 Und die sagen: „Herr! Verschone uns mit der Höllenstrafe!“ – Das ist eine (qualvoll) bedrückende Strafe.
25:66 Die Hölle ist ein schlimmer Aufenthalt und eine schlimme Bleibe.
25:67 Es sind diejenigen, die, wenn sie ausgeben, weder verschwenden noch knausern, sondern zwischen beiden Extremen Maß halten.
25:68 Es sind diejenigen, die neben Gott keine anderen Götter anbeten, keinen Menschen zu unrecht töten, und jene, die keine Unzucht begehen. Und wer das aber tut, der soll dafür zu büßen haben.
25:69 Die qualvolle Strafe am Jüngsten Tag wird ihm verdoppelt werden, und er wird sie für immer in Schmach erleiden,
25:70 außer denjenigen, die umkehren, glauben und rechtschaffen handeln. Denen wird Gott (bei der Abrechnung) ihre schlechten Taten gegen gute eintauschen. Er ist barmherzig und bereit zu vergeben.
25:71 Wer reumütig ist und gute Werke verrichtet, dem wird Gott seine Sünden vergeben, und er wird wahrhaftig zu Gott zurückfinden.
25:72 Es sind diejenigen, die kein falsches Zeugnis ablegen, und wenn sie auf dem Wege törichtes Gerede hören, (es nicht beachten und) würdevoll vorbeigehen.
25:73 Und es sind diejenigen, die, wenn sie durch Gottes Verse ermahnt werden, sich ihnen nicht verschließen, als wären sie blind und taub.
25:74 Und diejenigen, die sagen: „O unser Herr! Gib, dass wir an unseren Gattinnen und an unserer Nachkommenschaft Freude erleben, und mach uns zu einem Vorbild für die Rechtschaffenen!“
25:75 Diese werden mit der höchsten Stätte im Paradies für ihr geduldiges Ausharren belohnt werden, und sie werden dort mit Gruß und Frieden empfangen.
25:76 Dort werden sie ewig bleiben. Welch schöne Bleibe und welch herrliche Wohnstätte!
25:77 Sprich: „Mein HERR würde euch nicht beachten, wären nicht eure Gebete. Wenn ihr leugnet, wird die Strafe unumgänglich sein.“

17:22 Geselle Gott keine andere Gottheit bei, sonst bist du verachtet und verstoßen!
17:23 Dein Herr befahl, dass ihr Ihm allein dienen und zu euren Eltern gut sein sollt. Wenn einer oder beide unter Altersschwäche leiden, sage ihnen niemals ein mürrisches Wort und fahre sie nicht an, sondern sprich sanft und ehrerbietig mit ihnen!
17:24 Sei ihnen gegenüber gütig, bescheiden und voller Mitleid und sage: „Herr, sei barmherzig zu ihnen, so wie sie mich barmherzig aufgezogen haben, als ich klein war!“
17:25 Euer Herr weiß am besten, was ihr in eurem Innern hegt. Wenn ihr rechtschaffen seid und euch nach einer begangenen üblen Tat reumütig an Ihn wendet, ist Er den Reumütigen gegenüber voller Vergebung.
17:26 Gib dem Verwandten seinen rechtmäßigen Anteil, auch dem Armen und dem mittellosen Durchreisenden, doch sei nicht verschwenderisch!
17:27 Die Verschwender sind Brüder der Satane, und der Satan ist der entschiedene Leugner seines Herrn.
17:28 Wenn du den Hilfsbedürftigen aus Mangel an Mitteln nichts geben kannst, und selbst Gottes Gnade anstrebst, so sprich freundlich und tröstend mit ihnen!
17:29 Geize nicht, als wäre deine Hand an deinen Hals gefesselt, und verschwende nicht, als wäre deine Hand völlig offen, damit du nicht geschmäht oder mittellos dahinleben musst!
17:30 Dein Herr gibt dem einen mehr, dem anderen weniger, nach Seinem weisen Ermessen, so wie Er will. Er kennt Seine Diener bestens und ist ihnen gegenüber voller Nachsicht.
17:31 Ihr sollt eure Kinder aus Furcht vor Armut nicht töten. Wir versorgen sie und euch. Sie zu töten, ist eine schwere Sünde.
17:32 Ihr sollt euch der Unzucht nicht nähern, denn das ist eine abscheuliche Sünde und ein übler Weg.
17:33 Ihr sollt keinen Menschen töten, denn Gott verbietet das, es sei denn aus rechtmäßigem Grund. Wenn einer unrechtmäßig getötet wird, gewähren Wir seinem nächsten Angehörigen die Vollmacht zur Rache. Er darf aber beim Töten nicht maßlos sein, denn es wird ihm gewiss Hilfe zuteil.
17:34 Ihr sollt das Vermögen der Waisen, bis sie volljährig sind, nicht antasten, außer es auf die beste Art zu verwalten. Ihr sollt die Vereinbarung einhalten, denn ihr habt euch vor Gott zu verantworten.
17:35 Ihr sollt volles Maß geben und mit der genauen Waage abwiegen. Das ist durchaus vorteilhaft und letzten Endes das Beste.
17:36 Du sollst nicht behaupten, etwas zu wissen, wenn du es nicht weißt. Jeder hat sich vor Gott für Gehör, Gesicht und Verstand zu verantworten.
17:37 Gehe nicht überheblich und selbstgefällig auf der Erde umher! Du kannst die Erde nicht durchbohren und nicht die Höhe der Berge erreichen.
17:38 Jedes derartige schlechte Verhalten ist deinem Herrn zuwider.
17:39 Das sind Lehrsätze der Weisheit, die Gott dir eingegeben hat. Geselle Gott keine Gefährten bei, sonst wirst du verschmäht und verstoßen in die Hölle geworfen!

Zum Abschluss noch ein kurzer Hinweis: Obwohl hier sehr viele Koranverse zitiert wurden, die eine ausführliche Beschreibung des muslimischen Charakters laut Koran ermöglichen, so ist natürlich dennoch zu beachten, dass im Koran weitaus mehrere „Arten“ von Koranverse vorhanden sind, die den Ergebenen auffordern, sich an die Beispiele zu halten (z.B. kann dieser Koranvers ein Gleichnis, ein Beispiel oder eine Geschichte sein, von der wir hermeneutisch ethische Prinzipien ableiten können). Das Ziel dieses Artikels ist, dem Leser eine Grundidee der Prinzipien zu vermitteln, die das Lebenssystem der Ergebung umfassen, ebenso.

3:64 Sprich: „O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, dass wir nämlich Gott allein dienen und nichts neben Ihn stellen und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen außer Gott.“ Und wenn sie sich abwenden, so sprecht: „Bezeugt, dass wir (Ihm) ergeben sind.“

25:30 Und der Gesandte wird sprechen: „O mein Herr! Mein Volk hat wahrlich diesen Koran verlassen!“

 

Gepriesen sei der allmächtige Herr!

Der Begriff ‚Geist / Seele‘ im Koran

15:28 Und damals sprach dein Herr zu den Engeln: „Ich bin im Begriff, den Menschen aus trockenem, tönendem Lehm zu erschaffen, aus schwarzem, zu Gestalt gebildetem Schlamm.
15:29 Wenn Ich ihn nun vollkommen geformt und ihm Meinen Geist eingehaucht habe, dann werft euch vor ihm nieder.“

Die allgemeine Bedeutung des Begriffs „Geist“ oder „Seele“ stimmt nicht mit der Bedeutung überein, die aus dem Koran abgeleitet wird. Wenn die Koranverse betrachtet werden, bedeutet „ruh“ Offenbarung, Information oder Befehl. Die genetische Beschaffenheit der Menschen, mittels Begrifflichkeiten der Computerwelt formuliert, ist wie eine die Befehle (den Geist) Gottes beinhaltende Hardware (Einrichtung, Material) und Software (System-Programm). Das „Ego“, ein Systemprogramm der genetischen Beschaffenheit, wurde mit Softwareprogrammen ausgestattet, die sich mit Infos und Handlungen weiterbilden. Die Entscheidungen und Handlungen, welche mit der Hardware und dem System widersprechen, bewirken eine Schutzlosigkeit gegenüber den Angriffen der Viren. Das „Ego“ (System-Programm) degeneriert durch schlechte Gedanken und schlechtem Benehmen, mit falschen Angewohnheiten und Freundschaften. So verliert es seine Besonderheit und seine Funktion. Die schönen Gedanken und das gute Benehmen, richtige Angewohnheiten und Freundschaften nähren das Ego positiv. Auf diese Weise entwickelt es sich in Richtung der ursprünglichen Schöpfung (Geist/Seele – ruh) und verdient die ewige Zufriedenheit. Siehe dazu:

17:85 Und sie befragen dich über die Seele. Sprich: „Die Seele ist eine Angelegenheit meines Herrn; und euch ist vom Wissen nur wenig gegeben.“

Das Wort „Geist“ (ruh) wird allgemein in einer von der griechischen Philosophie übernommenen Bedeutung gebraucht. In der koranischen Terminologie bedeutet „Ruh“ Offenbarung oder göttliche Information. Im Moment des Todes oder des Schlafs wird das Bewusstsein und die Persönlichkeit entzogen (der „nefs“) (39:42). Im Sprachgebrauch eben die Seele. Der Engel Gabriel, der für Offenbarungs-Überlieferungen zuständig ist, trägt den Beinamen „Ruh ul Quds“ (Heilige Offenbarung – 6:102). Gott hat den Menschen mit einer besonderen Offenbarung, mit einem Bewusstsein und einer Persönlichkeit ausgestattet (15:29; 38:72; 33:9). Die teuflischen Viren und die falsche Anwendung hat das Bewusstseins- und Persönlichkeitsprogramm degeneriert. Wir können die „Ruh“ genannte Software in unser Hirn aufnehmen und die Programme wieder verbessern. Die Offenbarung erweckt die originalen Ruhs, die in der genetischen Beschaffenheit verloren wurden (6:122; 8:24).

Der mit dem Tode in das Hauptregister Gottes gespeicherte Nefs kann nicht wieder zurückgeholt werden. „Seelen rufen“ zu können ist ein Wunschdenken von naiven Leuten und eine Ausbeutungsmöglichkeit der Scharlatane.

Können die Informationen, welche sich im authentischen Neuronennetz des menschlichen Gehirns befinden und ansammeln, manchmal sogar lebenslang dort bleiben, mit einer fortgeschrittenen Technologie auf ein anorganisches Material, z.B. eine mit Giga-Giga-Bytes versehene Harddisk, übertragen und gespeichert werden? In anderen Worten: Kann man die Persönlichkeit vom organischen Gehirn als „Info“ abstrahieren und abtransportieren, sichern, vermehren? Wenn die Entwicklung der Technik betrachtet wird, so ist es eher wahrscheinlicher, dass etwas derartiges real werden kann, als nicht. „Werden etwa die verfaulten Knochen wiedererweckt werden?“ war der Satz der Ableugner, die die Wiedererweckung leugneten.

Der biologische Tod lehrt uns, dass nach dem Tod nicht alles verloren geht, und der Mensch wird aus einer Ansammlung von „Informationen“ geschaffen; die Resultate der Laborberichte. Statt sich dem Hohen Gott zu ergeben, Der diese Wahrheit über Tausende von Jahren durch Gesandte immer wieder laut gemacht hatte, werden die Ableugner mit einer großen Wahrscheinlichkeit wegen ihrem Stolz und ihrer Ehre weiterhin leugnen… Zweifellos wird dieser Stolz mit der Stunde enden (10:24).

 


39:42 Gott nimmt die Seelen (der Menschen) zur Zeit ihres Sterbens (zu Sich) und (auch die Seelen) derer, die nicht gestorben sind, wenn sie schlafen. Dann hält Er die zurück, über die Er den Tod verhängt hat, und schickt die anderen (wieder) bis zu einer bestimmten Frist (ins Leben zurück). Hierin sind sicher Zeichen für Leute, die nachdenken.

6:102 Das ist Gott, euer Herr. Außer Ihm gibt es keinen Gott. Er ist der Schöpfer, Der alles erschaffen hat, so dienet Ihm allein; Er wacht über alles.

38:72 Und wenn Ich ihn gebildet und Meinen Geist in ihn eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder.“

33:9 O ihr, die ihr glaubt! Gedenkt der Gnade Gottes gegen euch, als Heerscharen gegen euch heranrückten; und Wir sandten gegen sie einen Wind und Heerscharen, die ihr nicht gesehen hattet. Und Gott sieht, was ihr tut.

6:122 Kann wohl einer, der tot war und dem Wir Leben gaben und für den Wir ein Licht machten, um damit unter den Menschen zu wandeln, dem gleich sein, der in Finsternissen ist und nicht daraus hervorzugehen vermag? Und so wurde den Ungläubigen schön gemacht, was sie zu tun pflegten.

8:24 O ihr, die ihr glaubt, hört auf Gott und den Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, das euch Leben verleiht, und wisset, dass Gott zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr vor Ihm versammelt werdet.

10:24 Das Gleichnis des irdischen Lebens ist nur wie das Wasser, das Wir aus den Wolken herabsenden; damit vermischen sich dann die Gewächse der Erde, wovon Mensch und Vieh sich nähren, bis zu ihr – wenn die Erde ihren Prunk angelegt und sich schön geschmückt hat und ihre Bewohner glauben, sie hätten Macht über sie – Unser Befehl in der Nacht oder am Tage kommt und Wir sie zu einem niedergemähten Acker machen, als wäre sie nicht am Tage zuvor gediehen. Also machen Wir die Zeichen für die Leute klar, die nachdenken.

zu 10:24: Gott weiß natürlich, ob der Jüngste Tag (die Stunde) am Tag oder in der Nacht eintritt. Da aber die Erde rund ist, wird die Hälfte der Erde in der Nacht und die andere am Tag sein, wenn der Moment der Stunde gekommen ist.

übersetzt von Kerem A.

Prädestination – Vorbestimmung

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Wir sind völlig frei und entscheiden selbst, ob wir an Gott glauben oder nicht. Es ist Gottes Wille, das wir wollen. (18:29, 25:57, 73:19, 74:37, 76:29, 78:39, 80:12).

Nachdem wir unsere ursprüngliche Sünde begangen hatten, gab Gott uns eine Chance, unser Vergehen zu denunzieren und Seine absolute Autorität zu akzeptieren. Wir waren es, die entschieden hatten, die Verantwortung zu übernehmen (33:72). Viele Leute protestieren gegen die Tatsache, dass Gott sie erschaffen hätte, um sie durch solch einen Test zu schicken. Diese Leute sind sich offensichtlich nicht bewusst, dass sie es waren, die diesen Test wollten.

Wir lernen aus 57:22, dass alles aus unserem Leben bereits verzeichnet wurde, wie auf einem Videotape. Gott weiß, welche Entscheidung wir machen werden. Er weiß, wer von uns in die Hölle und wer von uns ins Paradies gehen wird. Sogar bevor wir in diese Welt hineingeboren wurden, wusste Gott, welche Seele gut und welche Seele teuflisch war. Solange Gottes Allwissen betrachtet wird, können wir einen Stempel auf jedermanns Stirn vorstellen, die entweder mit „Hölle“ oder „Paradies“ beschriftet ist. Sobald wir aber in unserem Maße denken, sind wir völlig frei, Gottes Allmacht und absolute Autorität oder die polytheistischen Ansichten von Satan anzuerkennen. Prädestination oder Vorbestimmung ist deswegen solange ein Faktum, wenn Gottes Wille und nicht das menschliche Handeln betrachtet wird.

Dieses Verständnis erklärt mehrere Verse, welche von „Gott leitet recht, wen Er will und führt in die Irre, wen Er will“ sprechen. Auf Seinem Willen basierend lässt Gott unsere Seelen in den Zuständen leben, die wir verdienen (und auch brauchen). Als Gott zu den Engeln „Ich weiß, was ihr nicht wisst!“ sagte (2:30), bedeutete dies, dass Einige von uns die Chance verdienten, uns selbst zu erlösen. Ein Beispiel der Leitung Gottes für diejenigen, die sie verdienen, findet man in 21:51: „Und vordem gaben Wir Abraham seine Rechtschaffenheit; denn Wir kannten ihn.“ In anderen Worten wusste Gott, dass Abraham eine gute Seele war, die es verdiente, rechtgeleitet zu werden und Gott gab ihm seine Rechtleitung und das Verständnis. Ein weiteres gutes Beispiel wird in 12:24 statuiert. Josef fiel auf die Ehefrau des adligen Ägypters herein und beging fast Unzucht, „wenn er nicht ein deutliches Zeichen von seinem Herrn gesehen hätte.“ Gott lehrt uns in 12:24, dass „Das geschah, um Schlechtigkeit und Unsittlichkeit von ihm abzuwenden. Wahrlich, er war einer Unserer auserwählten Diener.“ War es Josef, der seine Lust kontrollierte? Oder war es Gottes Schutz, welches ihn keusch hielt?

Das ist Vorbestimmung.

übersetzt von Kerem A.

Die Natur des Koran in 40 Punkten

1. Glaube an Gott und lebe rechtschaffen. (2:62, 112)

2. Diene Gott allein und geselle Ihm nichts oder niemanden bei. (17:22-23)

3. Fürchte nicht die Menschen, aber Gott. (5:44; 33:37, 39)

4. Respektiere und ehre deine Eltern. (17:23-24)

5. Gewähre das Gute und verbiete das Schlechte. (3:104)

6. Kämpfe für die Gerechtigkeit und die Wahrheit mit deinem Gut und deinem Leben. (4:75; 9:111)

7. Handle gerecht, begehe nichts Teuflisches und handle gemäß Gottes Gesetz, d. h. Gerechtigkeit, Wahrheit und Gnade. (4:58, 135; 5:8; 7:28-29; 5:44)

8. Verrichte Gebete und andere rituale Formen, ohne über die Methodik zu streiten und entrichte die Almosen. (98:5; 22:67)

9. Gehorche gerechten Führern, respektiere, ehre und unterstütze sie, aber verehre sie nicht. (4:59; 33:56; 9:30-31)

10. Sei ein aktiver, dynamischer, kreativer und mutiger Mensch. (2:30-34; 4:75-77; 15:28-30)

11. Sei weder egoistisch noch stolz. (25:43; 17:37)

12. Behandle jeden mit Anstand und grüße jeden. (2:83; 28:55; 43:89; 4:86)

13. Halte an Prinzipien fest aber sei flexibel in der Methode. (2:67-71, 142; 3:103; 5:54; 22:67)

14. Bevorzuge moralische Werke, aber missachte nicht deine materiellen Bedürfnisse. (28:77)

15. Rette Leben und töte nicht außer es sei der Gerechtigkeit wegen. (17:33)

16. Töte nicht aus Angst vor Armut. (17:31)

17. Praktiziere nicht Geiz, aber Großzügigkeit. (2:275-80)

18. Sei ehrlich und fair in finanziellen und ökonomischen Handlungen. (6:152)

19. Berate dich mit anderen (gehe demokratisch vor), um Probleme zu lösen. (42:38)

20. Akzeptiere keine unbewiesenen Informationen. (17:36)

21. Höre allen Meinungen zu und folge der besten. (39:18)

22. Lese um zu wissen, aber lese kritisch. (96:1-5)

23. Einige und teile nicht. (3:103; 6:159; 61:4)

24. Halte Versprechungen ein. (17:34)

25. Praktiziere weder Bestechung noch Korruption. (2:188)

26. Verschlinge nicht die Güter der Waisen. (17:34)

27. Sei nicht extravagant, verschwenderisch und/oder kleinlich. (17:26-29)

28. Gib den Verwandten und den Armen Spendengelder und unterstütze die Sozialhilfe. (9:60; 17:26)

29. Sei nicht aggressiv, aber wehre dich gegen Aggression. (7:33; 42:39)

30. Gläubige sind Brüder und mach Frieden zwischen Geschwister. Vermeide Verdacht, Missgunst, Ausspionieren und Hinterhalt unter den Gläubigen. (49:9-10,12)

31. Halte durch in jeder guten Mühe und fürchte nicht, Schwierigkeiten und Härten entgegenzutreten. Erfolg kommt nur nach Härten. (2:45, 177; 94:5-8)

32. Benutze die Intelligenz, den Verstand und historische Beispiele um Gottes Befehle zu verstehen und auszutragen. (7:179; 8:22; 10:100; 12:111; 3:137)

33. Sprich stets die Wahrheit und lüge nicht, außer um lebensbedrohliche Situationen zu meistern. (8:7-8; 25:72; 33:70; 12:70-81)

34. Heirate Gläubige und heirate keine Ableugner, und begehe keine Unzucht. (5:5; 30:21; 17:32)

35. Kooperiere und helfe anderen in guten Taten; helfe nicht in teuflischen Taten. (5:2)

36. Esse und trinke moderat und vermeide Berauschendes und Glücksspiele. (7:31; 2:219)

37. Kleide dich anständig. (24:30-31)

38. Sei nett und vergebend. (42:40,43)

39. Verspottet oder verhöhnt euch nicht. (49:11)

40. Frage nicht nach kleinlichen und unsinnigen Details. (2:67-71; 5:101-102; 22:67)

übersetzt von Kerem A.

Schlüssel zum Verständnis des Koran

Dieser Artikel ist veraltet und wird inhaltlich nicht weiter gepflegt. Er ist nur noch zu Archivzwecken online verfügbar. Der Artikel wurde überarbeitet und ist nun aktuell im Buch „Schlüssel zum Verständnis des Koran“ von Kerem Adıgüzel zu finden.

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Sind Sie jemand unter denjenigen, die Wissen über den Koran suchen oder Sie wünschen Ihr Wissen über die Schrift zu verbessern? Dann haben wir hier für Sie sieben Prinzipien, welche unermesslich für jeden Student der Schrift sein können. Diese Punkte werden bei der Lektüre sehr offensichtlich erscheinen, dennoch zeigen sie gewisse Fallen auf, in die man tappen könnte. An diese Prinzipien erinnert zu werden kann so Gott will allen etwas nützen.

 

1. Sprache ist kein Hindernis

Der erste Punkt im Studium des Koran ist verständlicherweise die Sprache. Die meisten der Muslime, die an der Schrift festhalten wollen, wurden unterrichtet, dass der Koran nur auf Arabisch verstanden und vorgelesen werden und dass keine Übersetzung je die exakte Bedeutung wiedergeben könne. Es ist wirklich amüsant, dass die gleichen selbsternannten Gelehrten den Arabern sagen werden, dass der Koran „zu schwer“ für sie zum Verstehen sei und dass sie das Verständnis den „Experten“ überlassen sollten! Es sieht so aus, als ob Galileo Galilei solch eine Erfahrung ebenfalls gemacht habe, denn er sagte einst:

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen.

Natürlich sagt der Koran selber, dass die Sprache kein Hindernis darstellt um ihn zu verstehen, da Gott Derjenige ist, Der ihn den Menschen erklärt, die ihr Herz Ihm gegenüber öffnen. In unzähligen Versen spricht uns Gott mit „Oh ihr, die ihr glaubt…“ an und nicht mit „Oh ihr, die ihr Arabisch sprecht…“

41:44 Hätten Wir ihn als einen Koran in fremder Sprache abgefasst, hätten sie gesagt: „Wären Seine Verse doch nur klar gemacht worden?“ Arabisch oder fremdsprachig, sprich: „Er ist eine Führung und eine Heilung für die Gläubigen.“ Doch diejenigen, die nicht glauben – ihre Ohren sind taub, und sie sind blind; diese werden wie von einem weit entfernten Ort angerufen.

Gottes Buch ist anders als jedes andere Buch auf Erden, da es Seinem System und Seinen Gesetzen unterliegt. Das Verständnis wird an der Ehrlichkeit/Reinheit der Leute gemessen (und nicht an der Sprache oder an den Qualifikationen oder am Fachwissen des Lesers):

56:77-80 Dass dies wahrlich ein edler Koran ist. In einer wohl aufbewahrten Urschrift. Keiner kann sie berühren, außer den (im Herzen) Reinen. Eine Offenbarung vom Herrn der Welten.

Natürlich ist jegliches Fachwissen wie auch jegliches Können von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Das Verständnis zum Beispiel des Wortes „Hadith“ im Koran lässt sich auch mittels Transliterationen und weiteren Hilfsmitteln erarbeiten.

 

2. Den Vers vollständig durchlesen

Verse aus ihrem Kontext zu reißen ist bislang der größte Fehler, welchen sogar die Schüler der Schrift wiederholen. Diese Zitier-Methode kann gebraucht werden, um jeden Wunsch und um jede Sicht zu legitimieren, egal wie ungöttlich sie auch erscheinen mag.

Als Beispiel ein Topfavorit, welches von vielen Gruppen ausgewählt wird um zu behaupten, dass der Koran das Töten und die Gewalt fördere: „Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt.“ (2:191).

Sobald wir jedoch die Methode der Berücksichtigung des Kontexts gebrauchen, eröffnet sich ein völlig neuer Sinn und es erscheint ein neues Bild:

2:191 Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; Denn die Verfolgung ist schlimmer als Töten. Und kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie aber gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ableugner.

Hier beschäftigen wir uns mit einer Kriegssituation; den Menschen, die ausgetrieben wurden, wird die Erlaubnis zum Rückschlag erteilt. Ein Weltenunterschied zum sporadischen Töten, welches angedeutet wird, wenn nicht aus dem Kontext heraus zitiert wird.

 

3. Umliegende Verse nicht vergessen

Ein weiterer ausschlaggebender Punkt beim gründlichen Studium des Koran: die umliegenden Verse eines bestimmten Verses zu einer speziellen Geschichte. Ein Beispiel eines falschen Verständnisses, wenn die umliegenden Verse in Vergessenheit geraten, könnte wie folgt aussehen:

2:54 Und da sagte Moses zu seinen Leuten: „O meine Leute! Ihr habt auf euch selbst eine schwere Schuld geladen, indem ihr euch das Kalb nahmt; so kehrt reumütig zu eurem Schöpfer zurück und tötet euch selbst. Dies ist für euch besser bei eurem Schöpfer.“ Alsdann vergab Er euch; wahrlich, Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.

Dieser allein stehende Vers erschafft ein Mysterium, dass Moses seinen Leuten Selbstmord vorgeschrieben haben soll, während es gemäß Gottes Gesetz verboten ist Selbstmord zu begehen und mit der Hölle bestraft werden kann (4:29-30). Wenn wir jedoch das „breitere“ Bild zu Gemüte ziehen, welches in den Versen vor und nach diesem Vers erscheint, nimmt die Geschichte einen völlig anderen Verlauf:

2:51-57 Und denkt daran, dass Wir Uns mit Moses vierzig Nächte verabredeten, als ihr dann hinter seinem Rücken das Kalb nahmt und ihr unrechtmäßig wart. Alsdann vergaben Wir euch, auf dass ihr dankbar sein möget. Und denkt daran, dass Wir Moses das Buch gaben, sowie die Unterscheidung, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget. Und da sagte Moses zu seinen Leuten: „O meine Leute! Ihr habt auf euch selbst eine schwere Schuld geladen, indem ihr euch das Kalb nahmt; so kehrt reumütig zu eurem Schöpfer zurück und tötet euch selbst. Dies ist für euch besser bei eurem Schöpfer.“ Alsdann vergab Er euch; wahrlich, Er ist der Allvergebende, der Barmherzige. Und ihr sagtet: „O Moses! Wir werden dir gewiss nicht glauben, bis wir Gott unverhüllt sehen“, da traf euch der Blitzschlag, während ihr zuschautet. Dann erweckten Wir euch wieder nach eurem Tode, auf dass ihr dankbar sein möget. Und Wir ließen die Wolken über euch Schatten werfen und sandten euch Manna und Wachteln herab: „Esst von den guten Dingen, die Wir euch gegeben haben“; sie schadeten Uns aber nicht; vielmehr schadeten sie sich selbst.

Ob nun symbolisch oder wörtlich gemeinter Tod: Es war das Design des Allmächtigen, diese bestimmte Gruppe von den Kindern Israels wiederbeleben zu lassen um Seine Zeichen zu manifestieren. So wird das Paradoxon entfernt, da Gott der Einzige ist, der Leben nimmt, weil es auch Sein an uns gegebenes Geschenk ist.

 

4. Mehrdeutige Wörter beachten

Einige arabische Wörter, genauso wie in der deutschen Sprache, können mehr als eine einzelne Bedeutung in sich tragen. Dadurch kann die zugeschriebene Bedeutung manchmal Widersprüche zwischen den Versen der Schrift oder ein merkwürdiges Verständnis des Themas verursachen. Ist es in solchen Fällen ratsam der besten Bedeutung, die abgeleitet werden kann, zu folgen?

39:18 Jene, die jedem Wort zuhören und dem besten von ihm folgen sind es, denen Gott den Weg gewiesen hat, und sie sind es, die Verstand besitzen.

Ein klares Beispiel von dem, was ein mehrdeutiges Wort und seine inkorrekte Anwendung an seriösen Problemen verursachen kann, ist das Wort „Daraba“, welches in 4:34 vorkommt und von den meisten Übersetzern primär mit „schlagen“ übersetzt wird.

4:34 Die Männer haben die Frauen zu unterstützen; Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Aufrechte Frauen, die achtsam über ihre Privatsphäre sind, bewahren das Verborgene im dem Sinn, wie Gott es vorsieht. Die Frauen aber, deren Verlassenheit ihr befürchtet, gebt ihnen gute Ratschläge und vermeidet sie in den Betträumen und ‚Idriboohun‘. Wenn sie aber eure Argumente einsehen, dann sucht keinen Vorwand sie zu ärgern. Gott ist erhaben und groß.

Die Wahl von „schlagen/prügeln“ in diesem Beispiel erzeugt eine bizarre Bedeutung, da der Vers über einen Streit zwischen den Ehegatten handelt. Der Vers schlägt eine Lösung vor, wie schrittweise vorzugehen ist, um die Ehe zu retten; dass der letzte Schritt seine Frau zu „schlagen“ wäre, beendet die Ehe mit Sicherheit, statt sie zu retten! Das Wort ‚Daraba‘ hat mindestens 6 Bedeutungen im arabischen und alle werden im Koran gebraucht:

4:94 O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr auszieht (darabtum) auf dem Weg Gottes, so stellt erst gehörig Nachforschungen an und sagt zu keinem, der euch den Friedensgruß bietet: „Du bist kein Gläubiger.“ Ihr trachtet nach den Gütern des irdischen Lebens, doch bei Gott ist des Guten Fülle. So wart ihr einst, dann aber hat Gott euch Seine Huld erwiesen; darum stellt erst gehörig Nachforschungen an. Seht, Gott ist eures Tuns wohl kundig.

47:27 Was aber, wenn (die) Engel sie abberufen und sie ins Gesicht und auf den Rücken schlagen? (Yadriboona)

18:11 Sodann versiegelten (darabna) Wir in der Höhle ihre Ohren für eine Anzahl von Jahren.

43:5 Sollen Wir da die Ermahnung von euch abwenden (na’drib), weil ihr ein zügelloses Volk seid?

14:24 Siehst du nicht, wie Gott das Gleichnis eines guten Wortes prägt (daraba)? (Es ist) wie ein guter Baum, dessen Wurzeln fest sind und dessen Zweige bis zum Himmel (ragen).

2:273 Für die Armen, die auf dem Weg Gottes gehindert werden, sich frei im Land zu bewegen (daraba). Der Unwissende hält sie für reich wegen (ihrer) Zurückhaltung. Du aber erkennst sie an ihrem Auftreten. Sie betteln die Menschen nicht aufdringlich an. Und was immer ihr an Gutem spendet, wahrlich, Gott weiß es.

Die beste Bedeutung kann dann erlangt werden, wenn nach einer logischen und konsistenten Bedeutung gesucht wird. In diesem Falle, wenn die Bedeutung auf „lassen/trennen“ gesetzt wird:

4:34 Die Männer haben die Frauen zu unterstützen; Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Aufrechte Frauen, die achtsam über ihre Privatsphäre sind, bewahren das Verborgene im dem Sinn, wie Gott es vorsieht. Die Frauen aber, deren Verlassenheit ihr befürchtet, gebt ihnen guten Rat, und vermeidet sie in den Betträumen und hinterlasst sie sich selbst. Wenn sie aber eure Argumente einsehen, dann sucht keinen Vorwand sie zu ärgern. Gott ist erhaben und groß.

Natürlich sollten bei diesem Schritt möglichst viele Wurzel-Lexikone aufgeschlagen werden. In alQuran.eu lesen wir z.B. im Wurzellexikon über Daraba:

Nom.
ضرب [d´arb] Schlagen, Multiplizieren,
جدول الضرب [jadwal ald´arb] Einmaleins,
[d´oroub] Gattung, Art,
ضربة [d´arbah] Schlag, Stoß,
ضِراب [d´iraab] Paarung,
ضريبة [d´aribah] Steuer,
إضراب [id´rab] Streik,
مِضرب [med´rab] Schlaginstrument, Schläger, Schlegel,
مضرب [mud´rib] Streikender,
مضاربة [mud´aarabah] Spekulation,
إضطراب [id´t´iraab] Unruhe, Schwankung,

V.
ضرب [d´araba] (ab-)schlagen, (mit Plagen, Schmach, Elend) treffen lassen, (Erdbeben) einschlagen, (Belagerung) einschließen, (mit Kugeln) beschießen, (Musikinstrument) spielen, (Schreibmaschine) schreiben, (Glocke) läuten, (Zelt) aufschlagen, (Beispiel) anführen, (Math.) multiplizieren, (durch Länder) umherziehen, (durch-)reisen, (Wunde) schmerzen, (Tiere) sich paaren, (Münz) prägen, (2 Sachen) zusammenmischen, (Rekord) brechen,
أضرب [ad´raba] sich abwenden, streiken,
تضارب [tad´aaraba] sich gegenseitig schlagen, Meinungsverschiedenheit haben, kollidieren,
إضطرب [id´t´araba] unruhig sein, erregt sein,

Adj.
ضربي [d´arby] multiplizierend, schlagend,
مضروب [mad´roub] geschlagen, multipliziert,
مضطرب [mod´t´areb] unruhig,
ضريبي [d´arieby] steuerlich

Auf diese Weise wird nicht nur ersichtlich, wieso dieser Vers von den gängigsten Übersetzern mit „schlagen“ übersetzt wurde, sondern ebenso auch, dass eben gerade rein sprachlich kein Zwang besteht, dieses Wort als „schlagen“ zu verstehen. Insbesondere mit dem Hintergrundwissen, dass diese Gelehrten oft aus einer patriarchalisch geprägten Kultur entstammen und ebenso die patriarchalisch durchsetzten Ahadith verwenden, wird klar, wieso diese sogenannten Gelehrten heute noch wider besseren Wissens dieses Wort als „schlagen“ übersetzen anstelle der konsistenteren Wahl der „Trennung“.

 

5. Verse gleichen Themas zusammenstellen

Der Punkt, welcher bei Muslimen seit mehreren Jahrhunderten gefehlt hat, ist die Fähigkeit, die koranischen Verse gemäß ihrem Thema zusammenzustellen um seine Bedeutung zu suchen. Der Koran spricht selber darüber: Wir sollen eine Zusammenstellung machen; unter dem Befehl „Ratil“:

73:2-4 Verbringe die Nacht stehend bis auf weniges. Die Hälfte von ihr, oder ein weniger davon. Oder ein bisschen mehr; und trage (ratil) den Qur’an in seiner Zusammenstellung zusammen.

‚Ratil‘ ist ein arabisches Wort, welches ‚ähnliches miteinander zusammenstellen‘ bedeutet. Beispiel: Eine Serie von Tanks in einer Linie zusammengestellt wird ‚Ratil Dababat‘ genannt. Wir würden „ratil“ nicht erwähnen, wenn die Dinge nicht ähnlich wären (wenn z. B. die Serie Autos, Flugzeuge und Tanks beinhaltete, so könnte das Wort „Ratil“ nicht gebraucht werden). Deswegen müssen wir, wenn wir irgendein Thema in seiner Tiefe studieren wollen, alle Verse, die dieses Thema behandeln und über das Buch hinweggestreut sind, finden und sie „zusammenstellen“ (Tarteel).

Der nächste Punkt, nachdem wir alle Verse, die über ein spezifisches Thema handeln, zusammengestellt haben, ist die „Relativierung der Bedeutung“.

73:20 Dein Herr weiß wahrlich, dass du weniger als zwei Drittel der Nacht aufstehst und eine Hälfte oder ein Drittel davon, und auch vom Teil derer, die mit dir sind. Und Gott bestimmt das Maß der Nacht und des Tages. Er weiß, dass ihr nicht durchhalten könnt. Darum hat Er Sich euch mit Nachsicht zugewandt. So studiert (iqr’a) denn so viel vom Koran, wie es (euch) leicht fällt. Er weiß, dass einige unter euch sein werden, die krank sind, und andere, die im Lande umherreisen – nach Gottes Gnadenfülle strebend -, und wieder andere, die für Gottes Sache kämpfen. So studiert (iqr’a) davon, was (euch) leicht fällt, und verrichtet das Gebet und entrichtet die Almosen und gebt Gott ein gutes Darlehen. Und das, was ihr an Gutem für eure Seelen vorausschickt, werdet ihr bei Gott als besseren und größeren Lohn finden. Und bittet Gott um Vergebung. Wahrlich, Gott ist Allvergebend, Barmherzig.

Das Wort ‚Iqra‘ bedeutet: ‚relativieren/verstehend lesen/studieren‘. Das Wort „Ratil“ wurde in seiner Gebräuchlichkeit vermindert zu „vortragen/rezitieren“. Beispiel: Wenn eine Person die Nachrichten von einem Blatt Papier oder einem Teleprompter liest, „yatlu“ diese Person die Nachricht (nicht Qar’a oder Iqr’a). Wenn ein Lehrer jedoch das Konzept der Relativität in Physik seinen Schülern beibringt, so „yaqra“ (erklärt/relativiert) er die Bedeutung, ähnlich wie bei einer Vorlesung.

 

Beispiel einer Zusammenstellung ähnlicher Verse

Wenn wir das Thema „Scheidung“ untersuchen, so sehen wir, dass das Thema über drei verschiedene Kapitel verteilt ist (Kapitel 2, 33 und 65), welche erst miteinander kombiniert ein komplettes Bild der Prozeduren und den Gesetzen bzgl. Scheidung liefern.

2:226 Jene, die sich von ihren Frauen scheiden wollen, sollen (für eine gereifte Entscheidung) vier Monate warten.[i] Wenn sie sich aussöhnen: Gott ist der Allvergebende, der Allbarmherzige.
2:227 Doch wenn sie den festen Entschluss zur Scheidung gefasst haben, dann ist Gott Allhörend, Allwissend.
2:228 Geschiedene Frauen sollen selbst drei Menstruationszyklen abwarten (bevor sie mit einem anderen Mann heiraten) und es ist ihnen nicht erlaubt, zu verbergen, was Gott in ihrer Gebärmutter erschaffen hat, wenn sie an Gott und an den Jüngsten Tag glauben. Und ihren Gatten steht es am ehesten (von allen Männern) zu, sie dann (im Falle einer Schwangerschaft) zurückzunehmen, wenn sie eine Aussöhnung herbeiführen wollen. So wie die Männer Rechte über die Frauen haben, so haben auch die Frauen die gleichen Rechte über die Männer.[ii] (Im Falle einer Schwangerschaft) haben die Männer eine größere Stufe über ihnen. Gott ist Allmächtig, Allweise.
2:229 Die Scheidung ist zweimal.[iii] Die geschiedenen Frauen sind gerecht unterzubringen oder auf geziemende Weise zu entlassen.[iv] Und es ist euch nicht erlaubt, irgend etwas von dem zurückzunehmen, was ihr ihnen gegeben habt, es sei denn, beide (Mann und Frau) befürchten, die Schranken Gottes nicht einhalten zu können. Wenn ihr befürchtet, die Schranken Gottes nicht einhalten zu können, dann ist es kein Vergehen, wenn die Frau die Gaben zurückgeben will. Dies sind die Schranken Gottes, so übertretet sie nicht. Und wer die Schranken Gottes übertritt – das sind diejenigen, die Unrecht tun.
2:230 Hat ein Mann seine Ehefrau wieder (zum dritten Mal) verstoßen, darf er sie nicht wieder heiraten.[v] Es sei denn, dass sie einen anderen heiratet und von ihm geschieden wird. Dann ist es keine Sünde für sie, wenn sie sich aussprechen und eine neue Ehe eingehen. Dabei müssen sie fester Absicht sein, die Grenzen Gottes einzuhalten. Das sind Gottes Gebote und Verbote, die Er für die Menschen klar stellt, die sich um Wissen bemühen.
2:231 Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie die Wartezeit (drei Menstruationszyklen) erfüllt haben, dann behaltet sie in gütiger Weise oder entlasst sie in gütiger Weise. Doch behaltet sie nicht (aus Abneigung), um sie zu schikanieren; das wäre eine Übertretung. Und wer dies tut, der fügt sich selbst Unrecht zu. Nehmt die Zeichen (ayat) Gottes nicht leicht. Gedenkt der Gnade Gottes, die Er euch erwiesen hat und dessen, was Er euch vom Buch und der Weisheit herabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen. Hört auf Gott und wisst, dass Gott der Allwissende ist.
2:232 Wenn die Frauen nach ausgesprochener Scheidung und verstrichener Wartezeit eine neue Ehe mit dem gleichen Mann eingehen wollen, so dürfen sie nicht daran gehindert werden, wenn beide Partner eine Versöhnung im Guten erzielt haben. Dies ist eine Ermahnung für diejenigen unter euch, die an Gott und an den Jüngsten Tag glauben. Für euch ist dies segensreicher und reiner. Gott weiß alles, während ihr es nicht wisst.

33:49 O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr gläubige Frauen heiratet und euch dann von ihnen scheiden lasst, ehe ihr Geschlechtsverkehr mit ihnen gehabt habt, so besteht keine Wartefrist von ihnen euch gegenüber, die eingehalten werden muss. Darum beschenkt sie und entlasst sie auf geziemende Weise.

65:1 O Prophet! Wenn ihr euch von den Frauen scheidet, beachtet die Wartezeit, die ihr genau berechnen sollt! Hört auf Gott, euren Herrn. Treibt sie nicht aus ihren Häusern, noch lasst sie hinausgehen, es sei denn, sie hätten eine bewiesene Unzucht begangen. Das sind die Rechtsbestimmungen Gottes. Wer Gottes Rechtsbestimmungen übertritt, hat sich selbst unrecht getan. Du weißt nicht, vielleicht lässt Gott nach der Scheidung etwas Unerwartetes geschehen.
65:2 Wenn die Frist um ist, behaltet sie entweder in Güte oder trennt euch in Güte von ihnen und ruft dazu zwei rechtschaffene Leute aus eurer Mitte zu Zeugen; und macht das Zeugnis um Gottes Willen! Dies ist eine Ermahnung für diejenigen, die an Gott und an den Jüngsten Tag glauben; und dem, der auf Gott hört, verschafft Er ihm eine Lösung.
65:3 und versorgt ihn in der Art und Weise, mit der er nicht rechnet. Und wer auf Gott vertraut – für den reicht Er aus. Wahrlich, Gottes Befehl wird durchgeführt. Für alles hat Gott ein Maß bestimmt.
65:4 Für die Frauen, die in der Menopause sind, beträgt die Wartezeit drei Monate, wenn ihr Zweifel hegt. Die Wartezeit für Frauen, die keine Menstruation haben und schwanger sind, endet mit der Entbindung.[vi] Wer auf Gott hört, dem erleichtert Gott seine Angelegenheiten.
65:5 Das ist Gottes Vorschrift, die Er euch herabgesandt hat. Wer auf Gott hört, dem tilgt Gott die schlimmen Taten, und dem erhöht Er den Lohn.
65:6 Lasst sie wohnen, wo ihr wohnt, gemäß euren Mitteln. Und tut ihnen nichts zuleide in der Absicht, die Trennung herbeizuführen. Wenn sie schwanger sind, kommt ihr für ihren Unterhalt auf, bis sie gebären. Und wenn sie das Kind für euch stillen, (dann) zahlt für ihre Bemühungen. Geht gütig miteinander um; Wenn ihr euch aber nicht einigen könnt, so soll eine andere Frau das Kind stillen.

Hier ist eine Zusammenfassung dieser Regeln für die Scheidung, erhalten durch die Zusammenstellung der ähnlichen Verse:

  • Eine Periode der ‚Abkühlung‘ von vier Monaten wird benötigt, bevor eine Scheidung beginnen kann. (2:226)
  • Wenn immer noch auf die Scheidung bestanden wird, so muss die Ehefrau und der Ehemann während der „zwischenzeitlichen Periode“ (Wartefrist) im gleichen Haus zusammenbleiben. (65:1)
  • Wenn sich das Paar versöhnt, lässt sich die Scheidung widerrufen und die Wartefrist wird unterbrochen. (2:229)
  • Die Scheidung wird automatisch widerrufen, wenn die Partner während der Wartefrist geschlechtlichen Verkehr miteinander hatten. (2:226, 65:1)
  • Die benötigte Wartefrist beträgt drei Menstruationszyklen. Die Wartefrist für Frauen, die keine Menstruation mehr haben, beträgt drei Monate. Die Zeit für schwangere Frauen beträgt solange, bis sie ihr Kind bekommen. (2:228, 65:4)
  • Es kann keine Wartefrist geben (bzw. es wird keine benötigt), wenn noch nie ein geschlechtlicher Kontakt stattfand. Es kann also wieder geheiratet werden. (33:49)
  • Wenn das Paar immer noch wünscht, die Scheidung nach der Wartefrist zu vollziehen, so werden zwei Zeugen gebraucht, um die Prozedur zu vervollständigen. (65:2)
  • Ist dies die 3. Scheidung, so kann das Paar nicht mehr miteinander heiraten, bis die Frau mit einem anderen Mann verheiratet war und sich geschieden hat. (2:230)

Wie in diesem Beispiel der Scheidung gezeigt wird, erbringt der simple Schritt der Untersuchung aller relevanten Verse eine sehr detaillierte Beschreibung der Scheidungsschritte, welche in jeder modernen und zivilen Gesellschaft angewandt werden können.

 

6. Nach Beispielen im Koran suchen

Sobald eine Bedeutung abgeleitet wurde, besteht der letzte Fehlerfreiheitstest bzw. Genauigkeitsüberprüfung solch einer Bedeutung darin, einen Vergleich mit den Geschichten, die im Koran erzählt werden, zu machen, falls solch eine Geschichte überhaupt gefunden werden kann. Der Grund hierfür ist, dass die Geschichten im Koran „lebendige“ Beispiele sind, von denen wir lernen und die Situationen vergleichen können. Die Geschichten sind nicht umsonst erklärt worden oder nicht nur für unsere Unterhaltung bestimmt.

12:3 Wir erklären dir die schönsten der Geschichten, indem Wir dir diesen Koran offenbaren, obwohl du zuvor unter denen warst, die keine Kenntnis besaßen.

Einer der klarsten Beispiele für das Benutzen dieser Methode ist das Behandeln des Themas „Dieb“. Es gibt einen Vers, welcher das Gesetz für Diebe angibt und seine Interpretation kann sehr stark variieren, je nach dem, welche Bedeutung den arabischen Wörtern zugeschrieben wird:

5:38 Dem Dieb und der Diebin sollen die Hände / Ressourcen (Einnahmen) / Macht / Besitzeigentümer / Güter (Aydiyahum) abgeschnitten / geschnitten / aufgelöst / abgetrennt (Iqta) werden als Vergeltung für das, was sie begangen haben und als abschreckende Strafe von Gott. Und Gott ist Allmächtig, Allweise.

Die heutigen Gelehrten und die der Vergangenheit haben sich alle für die Bedeutung „Hand abschneiden“ entschieden und so werden wir heutzutage Zeugen von Amputationen in Ländern, wo behauptet wird, dem Koran zu folgen. Hätten sie im Koran nach Beispielen gesucht, um die Anwendung dieses Gesetzes zu lernen, so kämen sie zu einer unterschiedlichen Schlussfolgerung – fern von Amputationen. Die Geschichte von Josef mit seinen Brüdern liefert uns das klarste und simpelste Beispiel, wie mit dem Thema „Dieb“ umzugehen ist.

12:73-75 Sie sagten: „Bei Gott, ihr wisst doch, dass wir nicht gekommen sind, um Unheil im Land zu stiften, und wir sind keine Diebe.“ Er sagte: „Was soll dann die Strafe dafür sein, wenn ihr Lügner seid?“ Sie sagten: „Die Strafe dafür sei: Der, in dessen Satteltaschen (der geklaute Goldbecher) gefunden wird, soll es selbst sein. So bestrafen wir die Übeltäter.

Also wird die Bedeutung des Verses wie folgt übersetzt:

5:38 Dem Dieb und der Diebin sollen die Einnahmen (Aydiyahum) geschnitten (iqtau) werden, als Vergeltung für das, was sie begangen haben, und als abschreckende Strafe von Gott. Und Gott ist Allmächtig, Allweise.

Solch eine Bedeutung bestätigt auch die allgemeinen Gesetze der koranischen Gerechtigkeit bzw. Gesetzmäßigkeit: Die Strafe soll nicht die Tat an Maß überschreiten (16:126).

 

7. Geduldig sein und Gott um Hilfe bitten

Selbst mit all den Fähigkeiten und dem Wissen, die wir besitzen könnten, ist das Studium der Schrift stets fehlerhaft, wenn Gott nicht um Hilfe und Unterstützung gebeten wird. Letzten Endes ist Er der ultimative Lehrer der Menschheit. Er ist der Lehrer von Allem, insbesondere Seiner Schrift (55:1-2).

16:98-100 Und wenn du den Koran liest, so suche bei Gott Zuflucht vor Satan, dem Verfluchten. Wahrlich, er hat keine Macht über die, welche glauben und auf ihren Herrn vertrauen. Siehe, seine Macht erstreckt sich nur auf jene, die bei ihm Beistand suchen und die (Gott) Götter zur Seite stellen.

Wir sollen nicht erschrocken, verängstigt oder verwirrt sein, wenn die Ergebnisse oder das eigene Verständnis nicht mit dem übereinstimmt, was andere Gelehrten/Araber etc. sagen. Die Wahrheit braucht nicht die Mehrheit, um die Wahrheit zu sein.

6:116 Und wenn du den meisten derer auf der Erde gehorchst, werden sie dich von Gottes Weg irreführen. Sie folgen nur Vermutungen, und sie raten nur.

Als letztes erinnere man sich immer daran, dass wir hier auf diesem Planeten sind, um Gott zu dienen und uns bemühen, auf Seinem Wege zu gehen. Wir sind nicht hier um uns selbst oder unseren eigenen Ansichten oder Ego zu dienen: „Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Hilfe.(1:5)

 

Schlussfolgerung

Jetzt sollten alle nötigen „Werkzeuge“ zugänglich gemacht worden sein, um sich selber gemäß dem System des Korans auszubilden. Versuchen Sie es zu einer Gewohnheit werden zu lassen, die Antworten auf eigene Faust zu suchen, nebst der Bitte an Gott für Führung und Unterstützung. Zögern Sie nicht andere über die Bedeutung eines bestimmten Verses zu befragen, aber versuchen Sie trotzdem die Bindung mit Gott direkt herzustellen. Es ist nur durch diese Selbstbewusstheit möglich, dass Leute einen defensiven Mechanismus gegen Fehlinformationen und Ignoranz haben, welche nun bereits über mehrere Generationen hinweg gelehrt wurden.

Wir sollten versuchen es anzustreben, dass Gott der Fokus unserer Handlungen und unseres Lebens wird. Lassen wir Seine Worte unsere Führung sein, um Erfolg in diesem und im nächsten Leben zu haben… Es ist unbedeutend, wie viel Wohlstand wir erreichen oder wie mächtig wir werden, sondern bedeutender ist wie wir diesen Wohlstand nutzen, um anderen zu helfen und wie wir unsere Macht und Position ausnützen, um der Menschheit zu helfen, damit die Welt besser wird.

63:9-11 O ihr, die ihr glaubt, lasst euch durch euer Vermögen und eure Kinder nicht vom Gedenken an Gott abhalten. Und wer das tut – das sind die Verlierenden. Und spendet von dem, was Wir euch gegeben haben, bevor einen von euch der Tod ereilt und er sagt: „Mein Herr! Wenn Du mir nur Aufschub für eine kurze Frist gewähren würdest, dann würde ich Almosen geben und einer der Rechtschaffenen sein.“ Und nie wird Gott jemandem Aufschub gewähren, wenn seine Frist um ist; und Gott ist dessen wohl kundig, was ihr tut.

Wir sind sicher, dass der/die Studierende/Schüler/in der Schrift mehr als erwartet finden kann, wenn der Koran gelesen und studiert wird. Obwohl die Schrift in seiner Form von Wörtern und Seiten „begrenzt“ ist, ist es bezüglich dem Wissen und den Lehren innerhalb dieser physikalischen Form „unbegrenzt“.


Fußnoten

[i] 2:226 Jene, die die nach dem Propheten erfundenen Lehren Hadith und Sunna dem Koran beigesellen, haben durch die verschiedenen Scheidungsgesetze innerhalb ihrer Rechtsschulen unzählige Familien auseinander gezerrt und ein Gesetz für gültig erklärt, sodass der Mann, wenn er die bestimmten Worte der Scheidung ausspricht, sich von seiner Frau für ewig geschieden hat. Jene, die aus Versehen oder aus Wut diese Worte ausgesprochen und sich unwiderruflich geschieden haben und nach einer Möglichkeit einer erneuten Heirat suchten, sahen sich gezwungen, Fatwas durch Mullahs einzuholen, die für ihre Leistungen Geld verlangten. Siehe 2:229 und 9:34-35.

[ii] 2:228 Dieser Vers, der über die Scheidung handelt, teilt mit, dass die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer haben. Die Mentalität, welche die so genannten Hadith und Sunnah, Kollektionen von zahlreicher Vermutungen und Lügen, dem Koran beigesellt oder gar vorzieht, hat der Frau das Recht der Scheidung entzogen und hat sie der Tyrannei der Männer überlassen und sie somit in eine Position ähnlich der Sklaverei gestellt.

[iii] 2:229 Die Scheidung ist ein Vorgang, der Monate lang andauert; Nicht wie es die Folger von Hadith und Sunna behaupten, ein kurzer Moment gewisser Worte, die aus dem Mund des Mannes entspringen. Drei Mal „Ich scheide dich“ zu sagen bedeutet nicht, dass die Frau drei Mal geschieden wurde. Um sich drei Mal scheiden zu lassen werden auch drei vollbrachte Heiratsprozeduren benötigt. Das von Gott gegebene Recht der Wiederheirat nach zweimaligem Scheiden wird angeblich von einigen, erfundenen Gerüchten (Ahadith) aufgehoben. So z.B. meint die Hanafi-Rechtsschule, dass der Mann sogar dann nicht mehr erneut die gleiche Frau heiraten kann, wenn er sich von seiner Frau unter Bedrohungen scheiden lassen musste. Die Folger der Rechtsschulen haben Familienkatastrophen verursacht, welche durch die drei Worte der Scheidung entstanden sind, und schreckliche „Lösungen“ erbracht, wie z.B. die so genannte „Hulla“, bei der in einer einzelnen Nacht geheiratet wird, um Geschlechtsverkehr zu erlauben, um sie später wieder aufzulösen und dass der Mann, der die Hulla begangen hat, im Stande sei, die Frau zwangsweise zu scheiden, wenn er sie nicht mehr scheiden könnte. Siehe außerdem 33:49. Und wenn wir schon dabei sind, wie die Hanefi-Rechtsschule die Koranverse aufheben lässt, so wollen wir auch gleich weitere Verse nennen, die gemäß (so die Meinung der Hanefi) den Ahadith keine Gültigkeit mehr haben sollten: 2:180,240; 4:11-12,15,23-24; 5:106; 6:145

[iv] 2:229 Das Haus und den Unterhalt der geschiedenen Frau übernimmt als generelle Regel der Mann (2:241).

[v] 2:230 Religionsgelehrte haben diesen Vers missbraucht, um eine Unzucht für eine einzelne Nacht, Hulla genannt, zu ermöglichen.

[vi] 65:4 Durch eine schreckliche, falsche, hadithische Verzerrung dieses Verses wird in fast allen Übersetzungen die Wartezeit für Frauen, die noch keine Menstruation hatten, d. h. Kinder, ebenfalls beschrieben! Es ist bekannt, dass die Sunna Ahadith enthält, die den Propheten Mohammed mit Pädophilie beleidigen. Solchen Heuchlern und schrecklichen Missetätern und Ableugnern erinnern wir die Verse 6:112-116 und ebenso Psalm 37!

Gebete im Koran

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Satan,
Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

In der Lesung (Koran) wird das Kontaktgebet in über 70 Versen erwähnt. Doch Gott gab uns in allen Versen keine spezielle Anweisung, wie dieser Kontakt von jedem einzelnen praktiziert werden soll. Das Stehen, die Beugung, die Niederwerfung und die Anrufung von Gott allein sind feste Bestandteile. Die Menschen haben sich mit der Zeit auf bestimmte Abläufe geeinigt, damit sie miteinander beten können. Was beim Gebet gesagt werden kann, das können wir auch aus verschiedenen Versen der Lesung entnehmen. Wenn wir dieses Kontaktgebet verstehen und in uns verinnerlichen, dann sind wir fähig, diese Verbindung zu Gott aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

40:65 Er ist der Lebendige. Es gibt keinen Gott außer Ihm. So ruft zu Ihm, indem ihr Ihm gegenüber aufrichtig in der Lebensordnung seid. Das Lob sei Gottes, des Herrn der Welten!

Es gibt kein Rezept, wonach alle Krankheiten geheilt werden könnten. Genau so ist es beim Kontakthalten mit Gott. Jeder soll auf der Suche sein, wie er mit Gott am besten kommuniziert. Vielleicht ist es eine der schwierigeren Aufgaben, die wir im Leben zu bewältigen haben, aber der Weg lohnt sich.

Matthäus 7:7-11Von der Gebetserhörung
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!

Links übers Kontaktgebet im Koran:

Sura 1 Al-Fātiḥah – Der Schlüssel

1:1 Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen
1:2 Das Lob sei Gottes, Des Herrn der Welten
1:3 Des Erbarmers, des Gnädigen
1:4 König am Tag der Lebensordnung
1:5 Dir dienen wir und dich ersuchen wir
1:6 Leite uns den geraden Pfad
1:7 den Pfad derer, gegen die du gütig warst, nicht derer, denen gezürnt wird, und nicht der Irrenden

Weitere Gebete

2:32 Sie sagten: Gepriesen seist du. Wir haben kein Wissen, außer was du uns lehrtest. Du bist der Wissende, der Weise

2:127 … Unser Herr, akzeptiere von uns, denn du bist der Hörende, der Wissende
2:128 Unser Herr, und mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinschaft und zeige uns unsere Praktiken und nimm unsere Reue an, denn du bist der Reue Annehmende, der Gnädige

2:201 … Unser Herr, lasse uns Gutes im Diesseits und Gutes im Letzten zukommen und bewahre uns vor der Qual des Feuers

2:250 … Unser Herr, überschütte uns mit Geduld und festige unsere Füße und helfe uns gegen das ableugnende Volk

2:255 Gott, es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Beständigen. Weder ergreift ihn Gesetzmäßigkeit noch Schlaf. Für ihn ist das, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der bei ihm Fürsprache einlegt, außer mit seiner Erlaubnis. Er weiß, was zwischen ihren Händen ist und was nach ihnen ist und sie umfassen nichts aus seinem Wissen, außer bei dem, was er wollte. Sein Sitz weitet sich über den Himmeln und der Erde und ihn beschwert es nicht, beide zu bewahren. Und er ist der Erhabene, der Gewaltige

2:285 … Wir hörten und gehorchten. (Gewähre uns) Deine Vergebung, unser Herr, und zu dir geht das Schicksal
2:286 Keiner Seele trägt Gott auf, außer, was sie umfasst. Ihrer ist, was sie erwarb und über ihr ist, was sie sich erwarb. Unser Herr, nimm es uns nicht übel, falls wir vergessen oder Fehler machen. Unser Herr, und lasse uns keine Bürde tragen, so wie du sie jene tragen ließt, die vor uns waren. Unser Herr, und lasse uns nicht tragen, wofür wir keine Energie haben. Und verzeihe uns, vergib uns und erbarme dich unser. Du bist unser Beschützer, so helfe uns gegen das ableugnende Volk

3:8 Unser Herr, lass unsere Herzen nicht abweichen, nachdem du uns rechtgeleitet hast, und gewähre uns deinerseits Barmherzigkeit. Gewiss, du bist der Gewährende
3:9 Unser Herr, du versammelst die Menschen an einem Tag, an dem kein Zweifel ist. Wahrlich, Gott verfehlt das Versprechen nicht

3:16 Diejenigen, die sagen: Unser Herr, gewiss glaubten wir. So vergib uns unsere Missetaten und behüte uns vor der Qual des Feuers

3:26 Sage: Oh Gott, König der Königsherrschaft, du lässt die Königsherrschaft zukommen, wem du willst, und du entziehst die Königsherrschaft, wem du willst. Du ehrst, wen du willst, und du erniedrigst, wen du willst. In deiner Hand ist das Gute. Gewiss, du bist über alle Dinge mächtig
3:27 Du lässt die Nacht in den Tag gleiten und du lässt den Tag in die Nacht gleiten. Und du bringst das Lebendige aus dem Toten hervor und du bringst das Tote aus dem Lebendigen hervor. Und du versorgst, wen du willst, ohne Berechnung

3:53 Unser Herr, wir glaubten an das, was du herabsandtest, und wir folgten dem Gesandten, so schreibe uns auf mit den BezeugendenGebet

3:147 Ihre Aussage war nichts, außer dass sie sagten: Unser Herr vergib uns unsere Missetaten und unsere Maßlosigkeit in unserer Angelegenheit, festige unsere Füße und helfe uns gegen das ableugnende Volk

3:191 Die Gottes stehend, sitzend und auf ihren Seiten gedenken und über die Erschaffung der Himmel und der Erde nachdenken: Unser Herr, du erschufst dieses nicht fälschlicherweise. Gepriesen seist du, so behüte uns vor der Qual des Feuers
3:192 Unser Herr, wen du gewiss ins Feuer eintreten lässt, den verschmähtest du ja. Und für die Ungerechten gibt es keine Helfer
3:193 Unser Herr, gewiss hörten wir einen Rufer, der zum Glauben aufruft: Glaubt an euren Herrn. Und so glaubten wir. Unser Herr, verzeihe uns dann unsere Missetaten, entlaste uns von unseren Schlechtigkeiten und berufe uns mit den Gehorsamen ab
3:194 Unser Herr, lass uns zukommen, was du uns durch deine Gesandten versprachst, und verschmähe uns nicht am Tag der Auferstehung. Gewiss, du verfehlst das Versprechen nicht

6:1 Das Lob sei Gottes, der die Himmel und die Erde erschuf und die Finsternisse und das Licht machte. Danach weichen diejenigen, die ableugneten, von ihrem Herrn ab

6:162 Sage: Gewiss, mein Kontakt, meine Praktik, mein Leben und mein Sterben sind für Gott, dem Herrn der Welten

7:23 Beide sagten: Unser Herr, wir taten uns selbst Unrecht. Und wenn du uns nicht vergibst und dich unser erbarmst, werden wir sicherlich unter den Verlierern sein

7:43 Und wir nahmen weg, was in ihren Brüsten an Groll war. Unter ihnen verlaufen die Flüsse. Und sie sagten: Das Lob ist Gottes, der uns zu diesem rechtgeleitet hat. Wir hätten nicht rechtgeleitet werden können, wenn nicht Gott uns rechtleitete. Die Gesandten unseres Herrn kamen bereits mit der Wahrheit. Und es wurde ihnen zugerufen: Dies ist der Garten. Ihr habt ihn geerbt für das, was ihr zu tun pflegtet

7:89 … Unser Herr umfasste alle Dinge in Wissen. Auf Gott verließen wir uns. Unser Herr, eröffne zwischen uns und unserem Volk die Wahrheit. Und du bist der beste der Eröffnenden

7:126 Und du bemängelst nur an uns, dass wir an die Zeichen unseres Herrn glaubten, als sie zu uns kamen. Unser Herr, überschütte uns mit Geduld und berufe uns als Gottergebene ab

7:151 Er sagte: Herr, vergib mir und meinem Bruder und lass uns in deine Barmherzigkeit eintreten. Und du bist der Gnädigste der Gnädigen

7:155 Und Moses wählte aus seinem Volk siebzig Männer für unseren Termin. Als sie aber das Erzittern ergriff, sagte er: Herr, wenn du gewollt hättest, hättest du sie und mich vorher vernichtet. Vernichtest du uns wegen dem, was die Törichten unter uns taten? Gewiss ist es nur eine Verführung, mit der du irreführst, wen du willst, und rechtleitest, wen du willst. Du bist unser Verbündeter, so vergib uns und erbarme dich unser. Und du bist der beste der Vergebenden.
7:156 Und bestimme für uns hier im Diesseits Gutes und im Letzten. Gewiss, wir ließen uns zu dir rechtleiten. Er sagte: Mit meiner Qual treffe ich, wen ich will, und meine Barmherzigkeit umfasste alle Dinge. So werde ich sie für diejenigen bestimmen, die achtsam sind, die zur Verbesserung beisteuern und die an unsere Zeichen glauben.

7:180 Und Gottes sind die schönsten Namen. So ruft ihn damit an und lasst diejenigen zurück, die von seinen Namen abweichen. Sie werden für das belohnt, was sie zu tun pflegten.

10:85 So sagten sie: Auf Gott verließen wir uns. Unser Herr, mache uns nicht zu einer Verführung für das Volk der Ungerechten
10:86 Und errette uns durch deine Barmherzigkeit vom Volk der Ableugner

11:47 Er sagte: Herr, gewiss suche ich Zuflucht bei dir davor, dass ich dich nach dem frage, wovon ich kein Wissen habe. Und ich bin unter den Verlierern, außer wenn du mir vergibst und dich meiner erbarmst.

12:101 Mein Herr, du hast mir etwas von der Königsherrschaft zukommen lassen und mich etwas von der Deutung der Erzählungen gelehrt. Du Schöpfer der Himmel und der Erde, du bist mein Verbündeter im Diesseits und Letzten. Berufe mich als gottergeben ab und lass mich den Rechtschaffenden folgen.

14:38 Unser Herr, gewiss weißt du, was wir verbergen und was wir veröffentlichen. Und vor Gott ist kein Ding verborgen – weder auf der Erde noch im Himmel

14:40 Herr, mache mich zu einem Aufrechterhaltenden des Kontakts – ebenso meine Nachkommenschaft. Unser Herr, nimm die Anrufung an
14:41 Unser Herr, vergib mir und meinen Eltern und den Gläubigen am Tag, an dem die Abrechnung bereitsteht

17:24 Und senke für sie aus der Barmherzigkeit die Flügel der Demut und sage: Herr, erbarme dich ihrer, wie sie mich als Kleines aufzogen.

17:80 Und sage: Herr, lass mich in einen wahrhaftigen Eingang hineingehen, lass mich aus einem wahrhaftigen Ausgang hinausgehen und mache mir deinerseits eine hilfreiche Ermächtigung

17:111 Und sage: Das Lob ist Gottes, er nahm sich weder ein Kind noch hatte er einen Gesellen in der Herrschaft noch hatte er einen Verbündeten aus Demütigung. Und verherrliche ihn in Verherrlichung

18:1 Das Lob ist Gottes, der auf seinen Diener die Schrift herabsenden ließ und daran nichts Krummes machte

18:10 … Unser Herr, lass uns deinerseits Barmherzigkeit zukommen und gestalte Vernünftiges für uns in unserer Angelegenheit

20:25 Er sagte: Herr, dehne mir meine Brust
20:26 und erleichtere mir meine Angelegenheit
20:27 und löse den Knoten in meiner Zunge
20:28 damit sie meine Aussage begreifen

20:114 Und hocherhaben ist Gott, der König, die Wahrheit. Und beeile dich nicht mit der Lesung, bevor seine Offenbarung zu dir erledigt wurde. Und sage: Herr, mehre mich an Wissen!

21:83 Und Hiob, als er zu seinem Herrn rief: Mich ergriff der Schaden und du bist der Gnädigste der Gnädigen

21:87 Und Dhulnun (Jonas), als er zornig ging und vermutete, dass wir nicht über ihn bestimmen werden. Dann rief er in den Finsternissen: Es gibt keinen Gott außer dir, gepriesen seist du. Gewiss war ich unter den Ungerechten

21:89 Und Zacharias, als er zu seinem Herrn rief: Herr, lass mich nicht als Einzelnen zurück und du bist der Beste der Erben

23:26 Er sagte: Herr, hilf mir gegen ihre Anschuldigung der Lüge

23:28 Wenn du dich also auf dem Schiff eingerichtet hast, du und die, die mit dir sind, dann sage: Das Lob ist Gottes, der uns vom ungerechten Volk errettete
23:29 Und sage: Herr, lass mir eine gesegnete Unterkunft herabsenden und du bist der Beste der Herabsendenden

23:94 Herr, dann lass mich nicht unter dem ungerechten Volk sein

23:97 Und sage: Herr, ich suche Zuflucht bei dir vor den Lästerungen der Satane
23:98 Und ich suche Zuflucht bei dir, Herr, davor, dass sie sich mir nicht nähern

23:106 Sie sagten: Unser Herr, unsere Unseligkeit überkam uns, und wir waren ein irrendes Volk.

23:109 Gewiss, eine Gruppe von meinen Dienern pflegte zu sagen: Unser Herr, wir glaubten, so vergib uns und erbarme dich unser. Du bist der Beste der Gnädigen

23:118 Und sage: Herr, vergib und erbarme dich. Du bist der Beste der Gnädigen

25:74 Und diejenigen, die sagen: Unser Herr, gewähre uns an unseren Partnern und unserer Nachkommenschaft Augentrost und mache uns zu Vorbildern für die Achtsamen

26:83 Herr, gewähre mir Urteilskraft und lass mich den Rechtschaffenden folgen
26:84 Und mache mir eine Zunge der Wahrhaftigkeit bei den Letzteren
26:85 Und mache mich zu einem der Erben des Gartens der Wonne

26:87 Und verschmähe mich nicht am Tag, da sie geschickt werden
26:88 Am Tag, an dem weder Vermögen noch Kinder nützen
26:89 Außer, wer zu Gott mit einem unversehrten Herzen kommt

26:169 Herr, errette mich und meine Leute von dem, was sie tun

27:19 Da schmunzelte er lachend über ihre Aussage und sagte: Herr, halte mich dazu an, dass ich für deine Gunst danke, mit der du mich und meine Eltern begünstigt hast, und dass ich Rechtschaffendes tue, womit du zufrieden bist. Lasse mich durch deine Barmherzigkeit unter deine rechtschaffenden Diener eintreten

27:40 Derjenige, der Wissen aus der Schrift besaß, sagte: Ich lasse ihn dir augenblicklich zukommen. Als er ihn dann bei sich aufgestellt sah, sagte er: Das ist von der Huld meines Herrn, damit er mich prüft, ob ich danke oder ableugne. Und wer dankbar ist, der dankt nur für sich selbst. Und wer ableugnete, so ist mein Herr gewiss reich und edelmütig

28:16 Er sagte: Herr, gewiss tat ich meiner Seele Unrecht, so vergib mir. So verzieh er ihm. Er ist gewiss der Vergebende, der Gnädige
28:17 Er sagte: Herr, da du mich begünstigt hast, werde ich für die Kriminellen keine Rückendeckung geben

29:30 Er sagte: Herr, hilf mir gegen das verderbende Volk

34:1 Das Lob ist Gottes, dem gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und sein ist das Lob im Letzten. Und er ist der Weise, der Kundige
34:2 Er weiß, was in die Erde gleitet, was aus ihr herauskommt, was aus dem Himmel herabkommt und was in ihn aufsteigt. Und er ist der Gnädige, der Vergebende

35:1 Das Lob ist Gottes, dem Erschaffer der Himmel und der Erde. Er machte die Engel zu Abgesandten mit zwei, drei oder vier Flügeln. Er fügt der Schöpfung hinzu, was er will. Gewiss ist Gott über alle Dinge mächtig

35:34 Und sie sagten: Das Lob ist Gottes, der von uns die Traurigkeit wegnahm. Gewiss, unser Herr ist vergebend, dankbar,
35:35 der uns aus seiner Huld in die beständige Wohnstätte zuließ. In ihr erfasst uns weder Mühsal noch erfasst uns in ihr Ermattung

37:100 Herr, gewähre mir einen von den Rechtschaffenden

39:46 Sage: O Gott, Erschaffer der Himmel und der Erde, Wissender des Verborgenen und des Bezeugbaren. Du richtest zwischen deinen Dienern über das, worüber sie uneinig zu sein pflegten

40:7 … Unser Herr, du umfasst alle Dinge in Barmherzigkeit und Wissen, so vergib denjenigen, die bereuten und deinem Weg folgten, und bewahre sie vor der Qual der Hölle.
40:8 Unser Herr, lasse sie in die Gärten Edens eintreten, die du ihnen versprochen hast, ebenso wer Recht schuf von ihren Vätern und ihren Partnern und ihrer Nachkommenschaft. Gewiss bist du der Ehrenvolle, der Weise
40:9 Und bewahre sie vor dem Schlimmen. Wen du an jenem Tag vor dem Schlimmen bewahrst, so hast du dich seiner ja erbarmt. Und dies ist der gewaltige Gewinn.

46:15 … Herr, halte mich dazu an, dass ich deiner Gunst dankbar bin, mit der du mich und meine Eltern begünstigt hast, und dass ich Rechtschaffendes tue, womit du zufrieden bist. Und mache meine Nachkommenschaft rechtschaffen. Gewiss, ich kehrte reumütig zu dir und gewiss bin unter den Gottergebenen

59:10 … Unser Herr, vergib uns und unseren Geschwistern, die uns im Glauben vorausgingen. Und mache keinen Groll in unseren Herzen für diejenigen, die glaubten. Unser Herr, gewiss bist du mitleidig, gnädig

59:22 Er ist Gott, derjenige, außer dem es keinen Gott gibt, der Wisser des Verborgenen und des Bezeugbaren. Er ist der Erbarmer, der Gnädige
59:23 Er ist Gott, derjenige, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede, der Absichernde, der Absolute, der Ehrenvolle, der Gewaltige, der Würdige. Gepriesen sei Gott über das, was sie beigesellen
59:24 Er ist Gott, der Schöpfer, der Entwickler, der Bildner. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und er ist der Ehrenvolle, der Weise

60:4 … Unser Herr, auf dich verließen wir uns, zu dir bekehrten wir uns und zu dir geht das Schicksal
60:5 Unser Herr, mach uns nicht zu einer Verführung für diejenigen, die ableugneten, und vergib uns. Unser Herr, du bist der Ehrenvolle, der Weise

66:8 O ihr, die ihr glaubtet, kehrt reumütig zu Gott in wohlberatener Reue. Möge euer Herr euch von euren Schlechtigkeiten entlasten und euch in Gärten eintreten lassen, worunter die Flüsse verlaufen. … Sie sagen: Unser Herr, vervollständige für uns unser Licht und vergib uns. Gewiss, du bist über alle Dinge mächtig

71:28 Herr! Vergib mir, meinen Eltern, dem, der mein Haus gläubig betrat, und den gläubigen Männer und Frauen, doch mehre den Ungerechten nichts außer Zerfall

Sura 112 Al-Ichlāṣ – Die Aufrichtigkeit

112:1 Sage: Er ist Gott, Der Einzige
112:2 Gott, Der Unvergängliche
112:3 Weder gebar Er noch wurde Er geboren
112:4 Und keiner ist Ihm ebenbürtig

Sura 113 Al-Falaq – Die Spaltung

113:1 Sage: Ich suche Zuflucht bei Dem Herrn der Spaltung
113:2 Vor dem Übel dessen, was Er erschuf
113:3 Und vor dem Übel der Finsternis, wenn sie hereinbricht
113:4 Und vor dem Übel der in die Knoten Pustenden
113:5 Und vor dem Übel des Neiders, wenn er neidet

Sura 114 – Al-Nās – Die Menschen

114:1 Sage: Ich suche Zuflucht beim Herrn der Menschen
114:2 Dem König der Menschen
114:3 Dem Gott der Menschen
114:4 Vor dem Übel des getarnten Einflüsterers
114:5 Der in die Brüste der Menschen einflüstert
114:6 Sei er von den Dschinn oder den Menschen

Weitere Gebete mit arabischer Lautschrift

Preis sei Dir oh Gott und Lob sei dir und gesegnet ist Dein Name und hoch erhaben ist Deine Herrschaft und es gibt keinen Gott außer Dir.
Subhanaka Allahumma wa bihamdika, wa tabaarakasmuka, wa ta’aala dschadduka, wa la ilaha ghairuka.

Unser Herr, Dein ist das Lob, reichliches, gutes und gesegnetes Lob.
Rabbana wa lakalhamd, hamdan kathiiran tayyiban mubaarakan fih.

Gott hört den, der Ihn lobt.
Sami’allahu liman hamidah.

Preis sei Gott, meinem höchsten Herr.
Subhana Rabbial’ala

Oh Gott, du bist der Frieden und von Dir kommt er. Du bist der Segen, oh Besitzer von Würde und Ehre.
Allahumma Antas-Salamu wa minkas-salaamu, tabaarakta ya dhal-Dschalali wal-Ikram.

Wieso ist die Tahiyyatu nirgends zu finden?

Oder: wo steckt Mohammed in all den Gebeten oder im Glaubensbekenntnis?

Jene, die ihre Religion nicht verstanden haben (39:45) oder ihren Glauben durch die Beigesellung der Hadith und Sunna vermischen (77:50, 42:21), halten es nicht aus, wenn Mohammed nicht erwähnt wird. Dies deshalb, weil sie ihn idolisieren und Gott beigesellen (39:45), sowohl im Gebet als auch in der Shahadah, dem Glaubensbekenntnis der Gottergebenen. Die Gläubigen machen zwischen den Gesandten keinen Unterschied laut Koran (2:285). Also gibt es auch keinen Grund, Mohammed speziell zu erwähnen, denn Gott erwähnte seine Shahadah bereits klar und deutlich für die Wissenden (3:18). Welchen Lehren wollen sie denn nach Gottes und Seinen Versen folgen? (45:6)

Beide Propheten Mohammed und Abraham sind gestorben. Es sind nicht die Toten, die einen Segen brauchen, da sie ihren Lohn bei Gott schon längst erhalten haben, sondern die Lebenden, damit sie erfolgreich aus dem Leben scheiden. Siehe hierzu: Sura Yasin für die Toten und das Koranlesen als Sport.

Das Gebet muss Gott allein gewidmet werden und deshalb darf auch niemand anderes angesprochen werden und für keinen Gesandten gibt es eine Ausnahme (72:18). Gott sagt im Koran, dass man Gebete verrichtet, um IHN alleine zu gedenken (20:14).

Zur Phrase (Allahomma sally alla Mohammed) ist folgender Artikel empfehlenswert: Gibt es den Segen auf den Propheten saw oder sas im Islam bzw. im Koran?

Ihm verdanken wir unser Wohl und Ihm danken wir und Ihn loben wir. Es gibt keinen Gott außer Gott.

Was ist der Islam?

Der Islam…

– stellt keine besondere Bezeichnung dar; In seiner Wurzel bedeutet es Unterordnung/Hingabe/Frieden. Dieses System, welches mit Abraham ein neues Stadium einleitete (4:125; 22:78) und von weiteren Gesandten stets überliefert worden war, wird von Gott mit diesem Wort benannt (5:111; 10:72; 98:5).

– bedeutet, sich Gott allein zu ergeben (2:112,131; 4:125; 6:71; 22:34; 40:66).

– ist das System, in welchem wir erschaffen worden sind (30:30).

– ist ein System mit universellen Prinzipien, welches mit der Natur in Einklang steht (3:83; 33:30; 35:43).

– verlangt nicht nur die empirischen, subjektiven Experimente, sondern auch die objektiven Beweise (3:86; 2:111; 21:24; 74:30).

– verlangt die Überprüfung von Behauptungen. Dabei sollen wir nicht auf die Masse oder die Gefühle achten, sondern unseren Verstand benutzen (17:36; 4:174; 8:42; 10:100; 11:17; 74:30-31).

– schätzt Wissen, Ausbildung und das Lernen sehr (35:28; 4:162; 9:122; 22:54; 27:40; 29:44,49).

– ermahnt uns, die Erschaffung und die Entwicklung der Menschheit wissenschaftlich zu erforschen (29:20).

– lehnt es ab, Gelehrte und Mittler zwischen Gott und dem Menschen zu stellen (2:48; 9:31-34).

– verachtet es, Profite aus der Religion (und ihrer Ausübung) zu ziehen (9:34; 2:41,79,174; 5:44; 9:9).

– verlangt Verantwortlichkeit, Freiheit und Widerstand gegenüber falschen Autoritäten (6:164).

– verteidigt die Glaubens- und die Meinungsfreiheit (2:256; 18:29; 10:99; 88:21-22).

– erfordert Besprechung und Vertretung in öffentlichen Angelegenheiten (42:38; 5:12).

– schlägt eine Demokratie vor, bei der alle Bürger des Volkes in der Führung mitbestimmen können (58:11).

– verbietet das Schmiergeld und fordert strenge Regeln gegen den Einfluss von Interessengruppen und Unternehmen in der Regierung (2:188).

– verlangt es, bei der Wahl der Amtspersonen die Prinzipien der Kompetenz und der Gerechtigkeit wahrzunehmen (4:58).

– verspricht jedem das Recht; in Rechtsfällen dürfen bestimmte Rassen, Religionen oder Gemeinschaften nicht bevorzugt werden (5:8).

– erkennt das Recht der Bürger an, gegen Ungerechtigkeiten, von Individuellen oder von der Regierung begangen, mit öffentlichen Petitionen vorzugehen und erkennt ebenfalls die Entschädigung der Regierung oder des Individuums an (4:148).

– treibt die Menschen an, soziale Hilfe zu gewährleisten, fördert die ökonomische Freiheit und fordert die Verteilung des Reichtums (2:215, 59:7).

– schenkt dem Wert des individuellen Lebens äußersten Respekt (5:32).

– macht es sich zum Grundsatz, dass die Eigenschaft eines Volkes von der Eigenschaft des Individuellen abhängt (13:11).

– verlangt, die Privatsphäre jedes Menschen zu respektieren (49:12).

– spricht den Angeklagten für unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde (49:12).

– gewährleistet den Zeugen Schutz vor mutmaßlichen Drohungen (2:282).

– zieht die Unschuldigen nicht für die Schuld anderer zu Rechenschaft (53:38).

– nimmt das Vermögen der Menschen unter Schutz (2:85,188; 4:29; außer in folgenden Gegebenheiten: 24:29 und 59:6-7).

– ratet uns von ergebnislosen Ökonomien ab (2:275; 5:90; 3:130).

– unterstützt die Wohltätigkeiten und die Fürsorge für die Armen (6:141; 7:156).

– legt fest, dass die Unterschiede zwischen den Nationen und Rassen als ein Vorteil angesehen werden und dass unsere Gleichheit dadurch gewährleistet ist, dass wir alle Kinder Adams sind (49:13).

– respektiert die Frauen genau gleich wie die Männer (3:195; 4:124; 16:97).

– betont die Wichtigkeit des Intellekts (5:90).

– ruft alle Nationen auf, miteinander in Frieden zu leben (2:62; 2:135-136, 208).

– betrachtet die Erde als der ganzen Menschheit zugehörig, akzeptiert das Recht der Immigration (4:97-98).

– fordert den Frieden, aber auch Abschreckung für aggressive Parteien (60:8,9; 8:60).

– verfolgt die Regel der Gleichwertigkeit, d.h. Vergeltung mit gelegentlichem Vergeben (42:20; 7:33).

– steht für die Menschenrechte und für die Unterdrückten ein (4:75).

– ermahnt die Menschen, miteinander in rechtschaffenen Eigenschaften zu wetteifern (16:90).

– ruft auf, die Menschen zu Frieden, Ehrlichkeit und Anständigkeit anzuregen und sie vom Schlechten umzustimmen (3:110)

– will, dass die Richtlinien der Moral und der Ethik hoch gehalten wird (25:63-76; 31:12-20; 23:1-11).

– befiehlt uns, mit der natürlichen Umgebung in Harmonie zu leben (30:41).

 

Kein Wunder, dass das einzige Gesetz/System, welches Gott akzeptiert/annimmt, der Islam ist (3:19,85).

übersetzt von Kerem A.