Koran

Widersprüche im Koran?

Ich suche Zuflucht bei meinem Herrn vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

In diesem vergleichsweise kurzen Versuch werde ich einige aufgestellte Widersprüche unter die Lupe nehmen. Da die meisten Seiten, die angebliche Widersprüche zerlegen, sich möglichst kurz halten, was bei mir meistens dazu führt, dass Fragen dennoch offen bleiben, verzichte ich auf solches und gehe ausführlich auf alle Punkte ein. Das heißt, will ein Sachverhalt erklärt und begründet werden, so brauchen wir Belege aus dem Koran wie auch ihre nähere Betrachtung.

Weiter sei angemerkt, dass dieser Artikel es eher beabsichtigt, Andersgläubigen wie auch Muslimen den Koran näher zu bringen. Einige Evangelikalen gebrauchen meistens „Widersprüche“, welche äußerst leicht gelöst werden können. Hier habe ich versucht, diese auszulassen. Zum Beispiel soll im Koran stehen, dass die Erde eine Scheibe sei (sic!). Damit will ich weder meine noch eure Zeit verschwenden. Dieser Text soll auch dazu anregen, seine eigenen Interpretationen zu gebrauchen und dazu dienen, sich Gedanken über die behandelte Materie zu machen. Aus den oben genannten Gründen habe ich auch Widersprüche nicht allzu „alltäglicher“ Art behandelt. Somit wird es wahrscheinlicher, dass viele Gottergebene diese Widersprüche zum ersten Mal hören.

Um zu verdeutlichen, was die jeweiligen Widersprüche-Sucher (ich nenne ihn im Text „Schreiber“) gefunden haben wollen, werde ich die so genannten Widersprüche kursiv markieren.

4:82 Machen sie sich denn keine Gedanken über den Koran? Wenn er von jemand anderem als Gott wäre, würden sie in ihm viele Widersprüche finden.

 

Die jungen Männer in der Höhle

Im ersten Widerspruch handelt es sich um die Frage, wo die Sonne untergehe. Der Schreiber meint, dass laut Koran die Sonne in einem sumpfigen Tümpel untergehe. Seine formulierte These beinhaltet gleich mehrere Punkte und umfasst mehrere Verse.

1- Laut Vers 18:17 weiche die Sonne einer Höhle auf der Erde aus, in der von Gott geschützte Menschen ruhen sollen.
2- Laut Vers 86 des gleichen Kapitels gehe die Sonne an einem festen Ort, dem Ort des Sonnenuntergangs in einem Tümpel unter, nicht dahinter.
3- Laut Vers 90 geht die Sonne an einem festen Ort auf, an dem ein Volk wohnt, das Gott trotzdem nicht vor der Sonne schützt.

Um auf diese Punkte ausführlich einzugehen, muss ich mehrere Koranverse zitieren, um den wahren Sachverhalt erläutern zu können. Bei der Lektüre der Verse werden gleich alle Punkte widerlegt.

18:17 Und hättest du sehen können, wie die Sonne, als sie aufging, sich von ihrer Höhle nach rechts wegneigte, und als sie unterging, sich von ihnen nach links abwandte; Und (wie) sie in einem Hohlraum mitten dazwischen waren. Das gehört zu den Zeichen Gottes. Wen Gott leitet, der ist rechtgeleitet; Doch du wirst für den keinen führenden Helfer finden, welchen Er irregehen lässt.

Antwort auf die Interpretation des Verses:
Zuallererst bemerkt man die ungenaue Lektüre des Schreibers. Aus seinen Punkten ist zu folgern, dass er diesen Sachverhalt als einen allgemeinen Vorfall bewertet hat. Seine Formulierungen, dass die Sonne der Höhle ausweiche und „in der von Gott geschützte Menschen ruhen“, bestätigen meine Bemerkung.

In der Höhle ruhen nicht vereinfacht nur Menschen, sondern Jünglinge, junge Männer, die auf dem Wege der Rechtleitung sind. Es besteht ein Unterschied zwischen der Formulierung, dass in der Höhle allgemein Menschen seien oder ob es gewisse, bestimmte junge Männer waren, deren Geschichte uns als Beispiel dienen sollte für eine etwaige theologische Auseinandersetzung. Wenn der Schreiber das ganze Kapitel aufmerksam lesen würde, dann sähe er, dass dieser Vorgang in Kapitel 18 einen nicht allgemeinen Vorfall darstellt. So wie auch die Teilung der Meere bei Moses ein sehr seltener Vorfall ist, ist auch der Vorfall mit der Höhle etwas Besonderes! Den meisten ist dies unter dem Titel „Die Siebenschläfer“ bekannt.

Die Verse zu Punkt 1
18:9-22
Manch einer denkt, dass die Leute der Höhle und die mit ihnen relevanten Zahlen etwas anderes seien als unsere Wunderzeichen. Als sich die Männer in jene Höhle begaben, sprachen sie: „Unser Herr, lass uns von Dir Barmherzigkeit zukommen und zeige uns einen rettenden Weg.“ Darauf machten Wir in der Höhle für abgezählte Jahre ihre Ohren taub. Dann ließen Wir sie wieder auferstehen um zu erfahren, welche von den beiden Gruppen die Zeit, die sie dort verbrachten, genauer berechnen konnte.
Wir erzählen dir ihre Geschichte wahrheitsgemäß. Es waren junge Leute gewesen, die an ihren Herrn glaubten. Wir bestärkten sie in ihrer Rechtleitung. Wir festigten ihre Herzen, als sie aufstanden und sie sprachen: „Unser Herr ist der Herr der Himmel und der Erde. Wir nehmen keinen anderen Gott außer Ihn an. Ansonsten hätten wir ein falsches Wort gesagt.
Unser Volk nahm sich außer Gott andere Gottheiten. Hätten sie dafür nicht einen offenen, eindeutigen, klaren Beweis erbringen müssen, dass diese Gottheiten Gott seien? Gibt es einen ungerechteren Menschen als den, der über Gott Lügen erdichtet? Da ihr euch von ihnen und von den Gottheiten, die sie außer Gott anbeten, abgesondert habt, sucht Schutz in der Höhle! Gott wird euch von Seiner Barmherzigkeit gewähren und euch bei eurem Vorhaben manche Erleichterung verschaffen. Du hättest sehen können, wie die Sonne an der Höhle, als sie aufging, nach rechts und als sie unterging, nach links wegneigte, während sie darinnen im Schlaf lagen. Das ist eines der Zeichen Gottes. Wen Gott rechtleitet, der hat die Wahrheit erkannt, und für den, den Er irregehen lässt, wirst du keinen anderen beschützenden Führer finden. Obwohl sie schlafen, meinte man sie seien wach. Und Wir wendeten sie von links nach rechts und ihr Hund lag mit ausgestreckten Vorderpfoten am Eingang. Hättest du sie gesehen, so hättest du dich von ihnen abgewandt und wärst schreckerfüllt fortgelaufen. Dann weckten Wir sie auf, damit sie einander befragten. Einer unter ihnen fragte: „Wie lange wart ihr hier?“ Sie antworteten: „Ein Tag oder weniger.“ Dann: „Euer Herr weiß am besten, wie lange ihr hier wart. Schickt einen von euch mit diesem Geld in die Stadt, um nach den reinsten Speisen zu suchen und euch davon etwas zu holen!“ Sie fügten noch hinzu: „Er soll vorsichtig sein und niemand auf sich aufmerksam machen.“ Wenn sie euch bemerken, so würden sie euch zu Tode steinigen oder euch zwingen, zu ihrem Glauben zurückzukehren und so werdet ihr nie Erfolg haben.“
Wir ließen die Stadtbewohner sie dann entdecken, damit sie lernten, dass Gottes Versprechung wahr ist und dass der Jüngste Tag ohne Zweifel kommen wird. Als das Volk dann untereinander stritt, was sie mit ihnen machen sollten, sagten einige: „Errichtet über ihnen ein Gebäude!“ Gott kennt sie besser. Diejenigen, die die Kontrolle über die Situation ergriffen hatten, sagten: „Wir werden hier eine Gebetsstätte bauen.“ Einige der schätzenden Leute werden sagen: „Sie waren drei und ihr Vierter war ihr Hund.“ Und andere sagen: „Sie waren fünf und ihr Sechster war ihr Hund.“ Und sie sagen: „Sie waren sieben und ihr Achter war ihr Hund.“ Sag: „Mein HERR weiß besser Bescheid über ihre Anzahl, und niemand kennt sie außer wenigen.“ Also diskutiere nicht über diesen Vorgang, es sei denn es wäre ein oberflächliches Diskutieren, und befrage niemanden von ihnen über sie!

Also wissen wir jetzt gleich auch noch, dass bei einer Setzung des Titels „Die Siebenschläfer“ ein falsches Verhalten praktiziert wird, das unbedingt vermieden werden muss. Niemand weiß es besser als Gott!

18:25 Und sie verweilten in ihrer Höhle dreihundert Jahre und ihnen wurden neun noch hinzugefügt.

Die Bedeutung von „ihnen wurden neun hinzugefügt“ ist sehr simpel zu erklären: 300 Sonnenjahre gleichen 309 Mondjahren. Gott hat uns in einem einzigen Vers gleich zwei Angaben mitgeteilt (300+9)!

Die Verse zu Punkt 2
18:83-86 Sie fragen dich nach dem „Besitzer zweier Generationen“. Sprich: Ich werde euch etwas von seiner Geschichte erzählen: Wir haben ihm Macht auf Erden gegeben und ihm alle möglichen Mittel zur Verfügung gestellt. So folgte er dem gegebenen Weg, bis er dann den Ort des Sonnenuntergangs erreichte, welchen er so vorfand, dass sie in einer schlammigen Quelle untergehe, und er fand dort auch ein Volk vor. WIR sagten: „Besitzer zweier Generationen! Je nach deinem Willen kannst du sie bestrafen oder ihnen Gutes gewähren.“

Hier wird ein weiteres Mal entlarvt, dass der Schreiber nicht genau liest, denn es ist ein spezieller Vorfall; Hier wird von „Dhu-l-Qarnain“ – Besitzer zweier Generationen – berichtet. Der Widersprüche suchende Schreiber hat „er fand sie in einem Quell von schlammigem Wasser untergehen“ mit „er fand sie in einem Tümpel untergehen“ gleichgesetzt. Edip Yüksel gebraucht in seiner türkischen Übersetzung das Wort „Ozean“. Der Fehler des Schreibers lag nicht in der Lektüre der falschen Übersetzung, sondern er lag darin, dass der Schreiber die Formulierung wortwörtlich verstanden hat, statt sie metaphorisch zu bewerten. Die metaphorische Sichtweise wird durch den Ausdruck „welchen er so vorfand“ legitimiert. Ihm erschien es lediglich so. Wenn wir beispielsweise in der Ferne einen Berg sehen, und die Sonne „hinter dem Berg“ untergeht, so wissen wir alle, dass die Sonne nicht wirklich hinter dem Berg untergegangen ist, sondern uns nur so erschienen ist.

Wenn man eifrig Widersprüche finden will, dann findet man sie überall! Gerade im Alltagsgespräch lassen sich sprachphilosophisch interessante Formulierungen wiederfinden, die eigentlich Widersprüche sind und Missverständnisse hervorrufen könnten, doch leider würde es den Rahmen sprengen, das hier besprechen zu wollen.

Die Verse zu Punkt 3
18:89-90 Dann folgte er einem Weg. Als er dann den Ort des Sonnenaufgangs erreichte, fand er sie so, dass sie über Leute aufgeht, welchen Wir keinen Schutz gegen sie gaben.

Hier möchte ich mich nicht wiederholen. Lieber stelle ich eine Frage: Dies hier ist nun ein anderer Ort, an der Gott den Menschen keinen Schutz gegen die Sonne gegeben hat. Kann es also sein, dass Gott diesen Menschen beispielsweise keinen Schutz vor UV-Strahlen gewährt hat? Doch Gott weiß es natürlich besser.

 

Die Trinität wird falsch dargestellt

Im Koran wird der christliche Trinitätsgedanke als Dreiheit von Gott, Jesus und Maria aufgefasst. Maria sei demnach Teil der Trinität und werde von den Christen als Gott verehrt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeit#Islam

5:116-117 Und wenn Gott sprechen wird: „O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: „Nehmet mich und meine Mutter als zwei Götter neben Gott“?“, wird er antworten: „Heilig bist Du. Nie konnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, Du würdest es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du im Sinn trägst. Du allein bist der Wisser der verborgenen Dinge. Ich habe ihnen nichts gesagt außer dem, womit DU mich beauftragt hast: ‚Dient GOTT, meinem HERRN und eurem HERRN.‘ Und ich war Zeuge über sie, solange ich unter ihnen weilte. Doch als DU meine Frist hast ablaufen lassen, warst DU der Wachende über sie. Und DU bist über alles bezeugend.“

Hier wird die Situation angesprochen, dass Menschen Jesus und Maria vergöttern. Dass Jesus unter den Christen meist als Gott angesehen wird, ist kein Geheimnis und auch Marias Name genießt einen Status, den viele mit Götzentum vergleichen (so beschreibt z. B. Peter De Rosa seitenweise in seinem Buch „Der Jesus-Mythos“ über den Götzenkult um Maria). Als Jesus noch lebte, da war er Zeuge über die Geschehnisse und konnte direkt eingreifen. Doch als er starb, da war nur noch Gott der Wachende.

„Andere Götter neben Gott“ heißt im Koran NICHT immer, dass etwas als Gottheit angesehen wird, die Wikipedia-Schreiber haben ihre Recherchen bzgl. des Shirk-Konzepts im Koran nicht gründlich vorgenommen und erwecken nun damit den Eindruck, der Koran enthielte Missverständnisse bzgl. Trinität. Durch gewisse Handlungen, Bewertung einer Person kann die Person vergöttert werden (Heiligtum, Machtzuschreibungen, Fürsprache-Mythologie, Idolisierung, Verherrlichung etc.). Die Person oder der Gegenstand wird zum Partner neben Gott. Es gibt Menschen, die vergöttern Mohammed, aber nennen ihn nicht Gott. Sie würden es auch nie zugeben, dass sie Mohammed vergöttern (6:23). Doch ihre Handlungen, ihr Denken etc. bezeugen etwas anderes.

Abraham versucht sein Volk von der Götzenanbetung abzubringen…
21:66-67 Er sprach: „Verehrt ihr denn statt Gott das, was euch nicht den geringsten Nutzen bringen noch euch schaden kann? Pfui über euch und über das, was ihr statt Gott anbetet! Wollt ihr denn nicht begreifen?“

Asad kommentiert Götzenanbetung bzw. Polytheismus so, dass Menschen in allen Zeiten und in jeder Situation dazu neigen andere Dinge als Gott anzubeten. Und damit sind nicht ausschließlich „richtige Götzen“, also Statuen gemeint, sondern zum Beispiel die Gier nach Ruhm und Macht, Ansehen etc. Das heißt, wenn ein Mensch sein Leben auf solche falschen Werte fokussiert, betreibt er eigentlich auch Götzenanbetung bzw. Polytheismus. Also kann auch ein Muslim, der z. B. Reichtum nachläuft und sein Leben darauf ausrichtet, möglichst viel Geld zu scheffeln, oder z.B. versucht, so viel wie möglich die angeblichen Taten des Propheten zu imitieren, die nicht im Koran stehen, genauso ein Götzenanbeter wie jemand sein, der daheim einen Stein anbetet.

4:171 Leute der Schrift! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit und sagt gegen Gott nichts aus, außer der Wahrheit! Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und Sein Wort, das Er der Maria entboten hat, und Sein Geist von Ihm. Darum glaubt an Gott und seine Gesandten und sagt nicht (von Gott, dass er in einem) drei (sei)! Hört auf! Das ist besser für euch. Gott ist nur ein einziger Gott. Gepriesen sei er! (Er ist darüber erhaben) ein Kind zu haben. Ihm gehört, was im Himmel und auf Erden ist. Und Gott genügt als Richter.

5:116 mit 4:171 in Verbindung zu bringen ist deswegen ein Fehler, weil dadurch etwas interpretiert wird, was im Koran auf diese Art nicht vorkommt. 5:116 und 4:171 behandeln zwei voneinander unterschiedliche Situationen. Während 5:116 die Tatsache anspricht, dass um die menschlichen, fehlerbehafteten Wesen Jesus und Maria ein Götzenkult errichtet worden ist, ermahnt 4:171 die Schriftbesitzer, von Jesus nur die Wahrheit zu sagen. Dieser letztere Vers lehnt die Dreifaltigkeit als solche ab, ohne ihren Hintergrund genauer anzugeben, weil sie bereits als bekannt vorausgesetzt wird. Er verbietet, von Gott als „drei“ zu sprechen, in welcher Form einige Christen dies nun auch tun mögen.

Um 5:116 besser verstehen zu können, sollte das arabische Wort „schafaah“ untersucht werden. Schafaah bedeutet in koranischer Terminologie „die Wahrheit zu bezeugen“ (20:109; 43:86; 78:38). Laut Koran wird am Jüngsten Tag Schafaah (Fürbitte) nur stattfinden, um die Wahrheit zu verkünden und zu bestätigen. Die einzige Schafaah, die z. B. Mohammed einlegen wird, wird seine Klage in 25:30 sein.

Um es zu verdeutlichen: Jesus wird z.B. folgende Schafaah einlegen: Matthäus 7:21-23. Und diese Schafaah wird im Koran ebenfalls in 5:116 beschrieben; Jesus wird die Wahrheit bestätigend aussagen, solch falsche Glaubensdogmen nicht gepredigt zu haben. Diese Rede hält Jesus, um diejenigen abzulehnen, die ihn und seine Mutter „vergöttern“.

46:6 Und wenn die Menschen versammelt werden, werden sie ihre Feinde sein und ihre Anbetung verleugnen.

Das bedeutet wiederum, dass es die Menschen waren, die Maria und Jesus zu „Gottheiten“ neben Gott erhoben haben.

Siehe auch: Die Mythologie der Fürsprache

 

Die Erbteilung

Die Teilung des Erbes, das von Eltern oder Verwandten zurückgelassen wird, soll gemäß Vers 4:7 gleichmäßig erfolgen, was aber durch Vers 11 und 12 abgeändert wurde, wo befohlen wird, dass Männer den doppelten Anteil von Frauen erhalten sollen. Und zudem scheint Mohammed nicht die Rechnerei beherrscht haben zu können. Die Frau erhält 1/8 = 3/24, die Töchter 2/3 = 16/24, der Vater 1/6 = 4/24 und die Mutter 1/6 = 4/24. Im Gesamten erhalten wir total 27/24, was aber über 100% liegt.

4:7 Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, und ebenfalls den Frauen steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu. Sei es wenig oder viel. Das gilt als vorgeschriebener Anteil.

Nirgends in diesem Vers wird konkret eine gleichmäßige Verteilung angeordnet.

4:8-11 Und wenn bei der Teilung die Verwandten und die Waisen und die Armen anwesend sind, so schenkt ihnen etwas davon und sprecht freundliche Worte zu ihnen. Und fürchten sollen sich diejenigen, die, wenn sie schwache Nachkommen hinterließen, für sie bangen würden; Gott sollen sie fürchten und geziemende Worte sprechen. Wahrlich, diejenigen, die der Waisen Gut ungerecht aufzehren, die zehren Feuer in ihre Bäuche auf und werden in einem Höllenfeuer brennen. Gott schreibt euch hinsichtlich eurer Kinder vor: Auf eines männlichen Geschlechts kommt gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Sind es aber nur Frauen, mehr als zwei, sollen sie zwei Drittel der Hinterlassenschaft erhalten. Ist es nur eine, soll sie die Hälfte haben. Und jedes Elternteil soll den sechsten Teil der Hinterlassenschaft erhalten, wenn der Verstorbene Kinder hat; hat er jedoch keine Kinder, und seine Eltern beerben ihn, steht seiner Mutter der dritte Teil zu. Und wenn er Brüder hat, soll seine Mutter den sechsten Teil, nach Bezahlung eines etwa gemachten Testamentes oder einer Schuld, erhalten. Eure Eltern und eure Kinder – ihr wisst nicht, wer von beiden euch an Nutzen näher steht. (Dies ist) ein Gebot von Gott; wahrlich, Gott ist Allwissend, Allweise.

In 4:11-12 und in 2:180 sehen wir, dass die oberste Priorität beim Schreiben des Testamentes und bei der Bezahlung der Schulden liegt, bevor eine Aufteilung vorgenommen wird. Gemäß den Versen sollten zuerst die Testamente der verstorbenen Personen erfüllt und falls der Verstorbene Schulden hinterlassen hat, diese beglichen werden. Der Koran gibt den Menschen diese Freiheit aus folgenden Gründen: verschiedene Kulturen, spezielle Umständen, spezielle Fragen, gewisse Bedürfnisse – dank eines Testamentes können all diese Punkte beachtet werden.

Beispielsweise können die Eltern einer armen Tochter und eines reichen Sohnes ihre Erbschaft zum großen Teil der Tochter hinterlassen wollen. Falls der/die Sterbende eine Frau bzw. einen Mann, eine Mutter oder einen Vater hat, die/der krank ist und deswegen finanzielle Unterstützung braucht, kann der/die Erbe hinterlassende Person mit dem Testament seinem Ehepartner oder seiner Mutter/seinem Vater den Großteil der Hinterlassenschaft gutschreiben.

Wie wir sehen, hat der Koran bezüglich der Verteilung des Erbguts die Priorität auf ein Testament gesetzt. So ermöglicht Gott uns eine biegsame Anpassung an die verschiedenen Bedingungen und verschiedenen Kulturen.

4:12 Und ihr bekommt die Hälfte von dem, was eure Frauen hinterlassen, falls sie keine Kinder haben; haben sie aber Kinder, dann erhaltet ihr ein Viertel von ihrer Erbschaft, nach allen etwa von ihnen gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und ihnen steht ein Viertel von eurer Erbschaft zu, falls ihr keine Kinder habt; habt ihr aber Kinder, dann erhalten sie ein Achtel von eurer Erbschaft, nach allen etwa von euch gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und wenn es sich um einen Mann handelt – oder eine Frau -, dessen Erbschaft geteilt werden soll, und der weder Eltern noch Kinder, aber einen Bruder oder eine Schwester hat, dann erhalten diese je ein Sechstel. Sind aber mehr (Geschwister) vorhanden, dann sollen sie sich ein Drittel teilen, nach allen etwa gemachten Vermächtnissen oder Schulden, ohne Beeinträchtigung – dies ist eine Vorschrift von Gott, und Gott ist Allwissend, Milde.

Nachdem die Schulden und das Testament abgezahlt sind, werden den Eltern des Verstorbenen (solange sie noch leben) und seiner/m Ehepartner/in ihre Anteile ausgezahlt. Der Rest wird unter den Männern und Frauen in den vom Koran bestimmten Verhältnissen aufgeteilt. Was nicht vergessen werden darf ist der Punkt, dass der Koran die aufgeteilten Verhältnisse unter einer Wichtigkeit der Betrachtung des Ganzen, sowie unter der gleichen Wichtigkeit der Betrachtung der Beziehungen untereinander ausmacht. Kurz gesagt, so wie diese Zahlen sich auf das Ganze auswirken, wirken sie sich ebenso untereinander aus. Wenn die Person stirbt, kommt es darauf an, ob ein Elternteil (Mutter oder Vater) noch lebt, oder ob beide verstorben sind, ob die/der Ehepartner/in (nicht mehr) lebt, Töchter, Söhne usw. So können fast hunderte von Testamenten abgeleitet werden. Hätte der Koran präzise Angaben bezüglich der Verteilung gemacht, dann wären mehrere hundert Verse erforderlich, nur um alles präzis anzugeben. Aber auf diese Weise haben wir genug Angaben, die uns eine Präzisierung der Verteilung ermöglichen. Beispielsweise habe ein verstorbener Mann folgende Erben: seine Frau und seinen Vater. Die Erbschaft betrage 50 Goldstücke. Also (1/4)m+(1/6)m=50 Gold, wo m eine „Gleichsetzer“-Funktion besitzt. Wenn wir den gemeinsamen Nenner nehmen, sehen wir die Erbanteile deutlicher. Nochmals: Die Brüche werden summiert und dem Erbe gleichgesetzt, und auf diese einfache Weise lassen sich die Erbanteile berechnen. Der Nenner wird unwichtig, wenn wir einen gemeinsamen Nenner berechnen, und das Erbe wird nach den Zählern aufgeteilt. Dann erhalten wir folgendes Ergebnis: (3/12)m+(2/12)m=50. Die Frau bekommt also 30 Gold-, der Vater 20 Goldstücke (m beträgt in dieser Rechnung m=120).

Noch zur falschen Rechnung: Nehmen wir wieder 50 Goldstücke als Erbgut. (2/3)+(1/6)+(1/6)+(1/8)= 50, also 16m + 4m + 4m + 3m = 50 Goldstücke wo m = 1.851 Goldstücke (für den mathematisch Versierten ist natürlich klar, dass ‚m‘ in diesem Zusammenhang einen anderen mathematischen Sinn hat, als den von oben). Deshalb erhalten die drei Töchter 29.629 Goldstücke, die Mutter 7.407 Goldstücke, der Vater 7.407 Goldstücke und die Ehefrau 5.555 Goldstücke. Übrig bleiben 0.002 Goldstücke, die an Bedürftige oder (Waisen)Kinder gegeben werden. Wenn die Erben pingelig sein wollen, könnten die Kommastellen ganz einfach bis zur 19. Stelle berechnet werden… aber dieser Fall erfordert einen großen Streit und bringt nur Stress.

Wie wir sehen, ist die ganze Angelegenheit leicht zu verstehen, doch manchmal gibt es Dinge, die wir nicht sehen oder übersehen!

 

Das Gute und Schlechte von Gott

4:79 Was dich an Gutem trifft, ist von Gott. Und was dich an Schlechtem trifft, ist von dir selbst.

9:51 Sprich: Uns wird nur das treffen, was Gott uns bestimmt hat.

Mit anderen Worten:

1- Für jedes x gilt: wenn x gut ist und uns trifft, dann ist x von Gott.
2- Für jedes x gilt: wenn x schlecht ist und uns trifft, dann ist x nicht von Gott (sondern von einem selbst).
3- Für jedes x gilt: wenn x uns trifft, dann ist x von Gott (bestimmt).

2) besagt, dass das uns treffende Schlechte nicht von Gott herrührt, wohingegen 3) besagt, dass alles uns Treffende von Gott herrührt, und folglich auch das uns treffende Schlechte. Daraus ergibt sich der Widerspruch, dass das uns treffende Schlechte sowohl von Gott als auch nicht von Gott herrührt.

4:78-79 … Wenn sie etwas Gutes trifft, sagen sie: „Das ist seitens Gottes.“ Und wenn sie etwas Schlechtes trifft, sagen sie: „Das ist von deiner Seite.“ Sprich: „Alles ist seitens Gottes.“ Was ist mit diesen Leuten los, dass sie kaum eine Aussage begreifen? Was dich an Gutem trifft, kommt von Gott, und was dich an Schlimmem trifft, kommt von dir selbst. Und Wir haben dich als einen Gesandten zu den Menschen entsandt. Und Gott genügt als Zeuge.

9:51 Sprich: „Nichts kann uns treffen außer dem, was Gott uns bestimmt hat. Er ist unser Beschützer. Und auf Gott sollen die Gläubigen vertrauen.“

42:30 Was euch an Unheil geschieht, rührt von euren bösen Taten her. Gott vergibt jedoch viele üble Taten.

64:11 Kein Unglück trifft ein, es sei denn mit Gottes Erlaubnis. Wer an Gott glaubt, dessen Herz leitet Gott. Gottes Wissen umfasst alles.

Gott allein ist der wahre Beschützer (Mewlana). Der Satz „Er ist unser Beschützer“ in Sure 9 spielt eine enorm wichtige Rolle für die Betrachtung der Funktion Gottes. Gott ist derjenige, der bestimmt, ob wir uns selbst Schaden zufügen oder nicht. Nichts geschieht ohne Gottes Willen.

In Vers 9:51 wird keine qualitative Aussage darüber gemacht, ob Gott für das Schlechte (oder für das Gute) verantwortlich ist. Der 51. Vers aus Kapitel 9 legt den Menschen nur nahe, dass nichts geschieht, das nicht im Willen Gottes liegt. Es liegt kein Widerspruch zwischen den Aussagen vor.

Letzten Endes liegt alles unter der Kontrolle und dem Willen Gottes (4:78; 8:17); jedoch geschieht alles Schlechte als Konsequenz unserer Handlungen (42:30; 64:11). Zur Verdeutlichung einige, triviale Beispiele: Wir verbrennen unsere Hand, wenn wir sie ins Feuer legen, und fügen uns Schaden zu. Dieser Schaden kommt nicht von Gott, sondern von uns selber. Jedoch ist das Brennen des Feuers ein Gesetz Gottes und deswegen von Gott. Wir wollen eure Aufmerksamkeit auf ein interessantes Detail lenken: Das Wort „indi“ (bei oder Seite/seitens) kommt in 4:78 vor, in 4:79 aber nicht. Der erstere deutet an, dass die Relation indirekt ist. Der zweite von beiden deutet den direkten Zusammenhang an.

Jedoch aber besteht ein Widerspruch zwischen einer der 99 Namen, die Gott aufgrund eines Hadiths zugeschrieben werden, und dem Vers 42:30. Es ist der Name „Ad-Dar“ (Der, der Schaden zufügt bzw. der Erzeuger der Not – الضّار ). Ob es noch wirklich erwähnt werden muss, dass dieser Name fortan in den Müll (also eigentlich Satan) gehört? Damit wurde auch eindeutig bewiesen, dass der folgende Hadith, welcher in „sahih Bukhary“ aufgelistet wird, falsch ist und somit eine Verleumdung gegenüber Gott und dem Propheten darstellt.

Wahrlich, Gott hat neunundneunzig Namen, einen weniger als hundert. Wer sie aufzählt geht ins Paradies. (Quelle: Bukhary Ausg. 3, Band 50, Nr. 894)

Wer trotz diesen Beweisen immer noch auf die Sunnah von Bukhary, Abu Huraira und Konsorten beharrt, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen!

Frieden wünsche ich euch und euren Herzen!

 

Links

http://www.zeit.de/2003/05/Abu_Zaid

http://home.arcor.de/gerkan/widerspk.htm

http://www.studytoanswer.net/myths_ch1.html

http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/is04_koran.html

Widerlegung

DEUTSCH

http://www.islamic.org.uk/deutsch/internalc.html

http://www.way-to-allah.com/themen/korankritik.html

 

ENGLISCH

http://www.answering-christianity.com/ac3.htm#links

No Contradiction in the Quran

 

TÜRKISCH: Kuranda çelişki yoktur

Kontaktgebete (Salâh) gemäß Koran allein?

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verworfenen Teufel

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

„Wie können wir die Kontaktgebete einhalten, indem wir nur den Koran befolgen?“ ist eine der beliebtesten Fragen unter den Anhängern der sunnitischen und schiitischen Sekten, die sekundären Texten folgen – religiöse Anweisungen, Lehren und Gesetze, die alle von Menschen verfasst wurden. Anhand dieser Frage versuchen beide Abspaltungen die Notwendigkeit und Verbreitung von widersprüchlichen sektiererischen Lehren, mittelalterlicher arabischer Kultur, unterdrückender Gesetze, angefüllt mit zahllosen Verboten und Vorschriften zu rechtfertigen, die fälschlicherweise alle Gott und Seinem Propheten zugeschrieben werden. Vielleicht ist die beste Antwort für diejenigen, die diese Frage stellen, folgende:

Wenn Sie die Fürbitte von Mohammed und vieler anderer Heiligen erwarten, wenn Sie Ihre Religionsführer Gott als Partner beigesellen, indem Sie deren Religion autorisieren, autoritäre Regierungsformen rechtfertigen, indem Sie die Rechte der Frauen missachten und sie in schwarze Säcke stecken, indem Sie keinerlei Toleranz zeigen für die Äußerung von oppositionellen Ideen und Kulturen, indem Sie die Steinigung als Todesstrafe für Ehebrecher rechtfertigen, indem Sie zahlreichem Aberglauben anhängen, wie z.B. das Wohnzimmer mit dem linken Fuß zu betreten, das Kind zwingen, mit der rechten Hand zu essen, die Musik und bildende Kunst zu verbieten… Kurz, wenn Sie sich selbst und Ihre Gesellschaft verwerfen für ein rückständiges und erbärmliches Leben, nur weil Sie von diesen sektiererischen Quellen lernen, wie Sie ihren Leib beugen oder wo Sie Ihre Hände hinlegen müssen, dann ist es besser für Sie überhaupt nicht zu beten. Solch ein Gebet (genauer gesagt, eine mechanische Übung) ist es nicht Wert Monotheismus gegen Polytheismus, Licht gegen Dunkelheit, Frieden gegen Konflikte, Universalität gegen Stammessysteme, Fortschritt gegen Rückschritt auszutauschen.

Aber diese Antwort reicht vielleicht nicht aus, um sie wachzurütteln und sie zu vor dem Spinnennetz der Geistlichen zu schützen. Sie werden uns weiterhin dazu auffordern, eine Gebrauchsanweisung für das Gebet zu erstellen. Wie und wie oft sie sich beugen, wo und wie sie ihre Hände hinlegen, was sie mit ihren Fingern machen, wo und wie sie auf ihren Füßen stehen sollen etc. Für viele Anhänger der sunnitischen und schiitischen Sekten ist die Frage nur eine Entschuldigung um die Anstrengung zu vermeiden, sich selbst zu reformieren. Sie wissen, dass der Koran nicht für jede klitzekleine Angelegenheit eine ausgedehnte Erklärung vorsieht, die in ihren Gedanken ersonnen werden. Deshalb wird die Frage meist in einem rhetorischen Sinn gestellt: „Im Koran kannst du nicht ersehen, wie oft du dich beugen und niederwerfen musst, oder wie ich meinen Zeige- oder kleinen Finger im Kontaktgebet halten muss, deshalb werde ich weiterhin all diesen Bänden widersprüchlicher Bücher folgen, die mit dummen Geschichten und abscheulichen Vorschriften gefüllt sind!“

Als Ergebnis davon wird Monotheismus in eine Anonyme Gesellschaft (AG) mit beschränkter Haftung umdefiniert, in welcher die Bestätigung und die Unterwerfung an Gott alleine zu einem Widerspruch wird; eine logische Unvereinbarkeit in welchen sich anderen „Teilhabern“ unterworfen wird, die von solchen „Gläubigen“ akzeptiert werden. Die gebräuchlichste Anordnung für ’sunnitischen shirk (Polytheismus)‘ ist: Der Koran (Gott) + Ahadith und Sunna (Gesandter) + die Vorgehensweise der Gefährten des Propheten + die Vorgehensweise der Gefährten der Gefährten des Propheten + die Meinung der Imame (Idschtihad) + der Konsens der Ulema (Gelehrten) der jeweiligen Sekte (Idschma‘) + die Anmerkungen und Meinungen ihrer Schüler + der Stellungnahmen und Meinungen der frühen Ulama + der Stellungnahmen und Meinungen der späteren Ulama + der Fatwas der gegenwärtigen/lebendigen Ulama.

Bei der schiitischen Version von ’shirk‘ werden zu den zuvor genannten Partnern noch die 12 Unfehlbaren Imame (allesamt Verwandte und Nachkommen des Propheten Mohammed, beginnend mit Ali) und der lebende stellvertretende Imam hinzugezählt zum Leitungsgremium der Heiligen AG mit beschränkter Haftung. Der Koran wird gewöhnlich als ein vieldeutiges Buch gesehen und wird im Wesentlichen verzerrt und für ihre Rechtfertigung für diesen ‚Shirk‘ missbraucht, der darin besteht Gott Partner beizugesellen.

Islam, was Unterwerfung zu Gott in Frieden bedeutet, ist die Geisteshaltung aller Menschen, die sich nur Gott unterwerfen. Alle Gesandten, Noah, Abraham, Moses, Salomon, Jesus und alle vorhergehenden Monotheisten waren ‚Ergebene‘ (2:131; 5:111; 7:126; 10:72,84; 22:78; 27:31,42,91; 28:53; 72:14). Daher ist die einzige von Gott anerkannte Religion die Unterwerfung an Gott (3:19). Gott der Allmächtige ist es, der dieses Attribut benützt, um diejenigen zu beschreiben, die sich Seinem Gesetz unterordnen (22:78). Auf den Islam wird in vielen Versen als die ‚Religion von Abraham‘ verwiesen, da die mekkanischen Götzenanbeter für sich in Anspruch nahmen, ihrem Vater Abraham zu folgen (2:130,135; 3:95; 4:125; 6:161; 12:37-38; 16:123; 21:73; 22:78). Und Mohammed war ein Folger von Abraham (16:123).

Unwissend über die Tatsache, dass Abraham Kontaktgebete eingehalten hat (21:73), fordern viele der heutigen Muslime Gott heraus, indem sie fragen, wo wir die Anzahl der Einheiten in jedem Kontaktgebet finden können. Unkundig der Tatsache, dass Gott den Koran als vollständig bezeichnet (6:112-116), erkennen sie nicht, dass ALLE religiösen Gewohnheiten von Unterordnung/Monotheismus schon vor der Offenbarung des Koran festgesetzt waren (8:35; 9:54; 16:123; 21:73; 22:27; 28:27). Die Gesandten nach Abraham haben Kontaktgebete, obligatorische Almosengaben und das Fasten ausgeübt (2:43; 3:43; 11:87; 19:31,59; 20:14; 28:27; 31:17).

Die ‚mekkanischen Mushriks (Polytheisten)‘ glaubten daran, dass sie Nachfolger von Abraham seien. Sie haben keine Statuen oder Idole angebetet, wie es von den Hadith-Erfindern behauptet wird, aber sie haben um schafaat (Fürsprache) von einigen heiligen Namen gebetet, solche wie al-Lat, al-Uzza, und al-Manaat (53:19-23). Deshalb werden sie, entgegen ihrer falschen Behauptung, Monotheisten zu sein (6:23), beschuldigt, dass sie ‚Mushrik“ seien oder Gott Teilhaber zuordnen (39:3).

Sunnitische und schiitische Gelehrte haben nachträglich Geschichten fabriziert, im Bestreben jegliche Ähnlichkeit zwischen ihnen und den Mushriks auszulöschen. Aber indem sie das machten, haben sie durch widersprüchliche Äußerungen über diese Statuten ihre eigenen ihnen innewohnenden Lügen dargelegt (siehe beispielsweise Al-Kalbi’s klassisches Buch über Statuten: Kitab-ul Asnam). Mekkanische Mushriks, die auf Abrahams Legende stolz waren, konnten nicht den eigentlichen Brauch des Götzendienstes ausführen; sie entschieden sich für eine eher metaphysische satanische Falle, indem sie Fürsprache und menschengemachte religiöse Verbote akzeptiert hatten (6:145-150; 39:3). Sie waren metaphysische oder spirituelle Götzenanbeter.

Mekkanische Mushriks haben während der Ära des Propheten Mohammed die von Abraham gebaute Heilige Moschee respektiert (9:19). Sie haben ihre Kontakgebete, das Fasten und die Pilgerfahrt ausgeführt (2:183,99; 8:35 – die Bedeutung dieses Verses ist in traditionellen Übersetzungen absichtlich verzerrt –; 9:54; 107:4-6). Obwohl sie Zakah (Pflicht der Almosengabe) kannten, haben sie ihre Pflicht nicht erfüllt (53:34). Während der Zeit des Propheten Mohammed haben die Menschen die Bedeutung der Wörter Salâh (Gebet), Zakah (Almosen), Sawm (Fasten) und Hadsch (Pilgerfahrt) gekannt. Es waren keine Fremdwörter.

Gott hat den Koran in ihrer Sprache gesandt. Und wie bei jedem weiterem Buch wurde die Offenbarung in ihrer Zeit gegeben und in der Sprache der Menschen, die die Offenbarung erhalten haben. Gott befiehlt und offenbart in einer Weise, die sowohl verstanden als auch beobachtet werden kann, und dann detailliert Er Seine Bestimmungen von Seinen Leuten durch Sein ganzes Buch hindurch (16:103; 26:195). Außerdem informiert uns Gott, falls Er eine neue Bedeutung eines bekannten Wortes hinzufügen möchte. Zum Beispiel wird das arabische Wort ‚al-din‘ das in 1:4 vorkommt, in 82:15-19 erklärt.

Vers 16:123 ist ein direkter Beweis, dass alle religiösen Praktiken im Islam intakt waren, als Mohammed geboren wurde. Deshalb wurde ihm befohlen der „Religion Abrahams zu folgen“. Wenn ich Sie bitte, Fahrrad zu fahren, dann setze ich voraus, dass Sie wissen, was ein Fahrrad ist und Sie entweder Fahrrad fahren oder es von anderen lernen können. Desgleichen wenn Gott Mohammed auferlegt, den Praktiken von Abraham zu folgen (16:123), dann müssen solche Praktiken bereits bekannt gewesen sein.

Trotzdem erläutert der Koran entgegen der allgemeinen Meinung die Kontaktgebete. Während weder der Koran noch Hadith-Bücher Illustrationen für das Kontaktgebet enthalten (oder Videoclips, die zeigen, wie die Propheten ihr Gebet verrichtet haben), beschreibt der Koran das Gebet. Die koranische Beschreibung des Kontaktgebets ist aus folgenden Gründen von höherer Bedeutung:

  • Die Sprache des Koran ist der Sprache der Ahadith überlegen. Ahadith sind eine Sammlung von Erzählungen, die zahllose verschiedene Dialekte enthalten und sie stecken voller chronischen und endemischen sprachlichen Problemen. Die Sprache des Koran ist viel einfacher, was von jenen bestätigt wird, die sich sowohl mit dem Koran als auch mit den Hadith befassen. Die Eloquenz der koranischen Sprache wird im Koran mit einer wiederholten rhetorischen Frage betont (54:17,22,32,40).
  • Hadith-Bücher beinhalten vielleicht mehr Einzelheiten. Aber sind diese Einzelheiten hilfreich und im Einklang mit dem Koran? Wie entscheidet ein Gläubiger bei widersprüchlichen Details? Wählt er nur die Worte seines Lieblings-Imams? Wenn wir die Worte eines bestimmten bevorzugten Imams nehmen, bedeutet das dann, dass wir wirklich den Praktiken des Propheten folgen? Beispielsweise können Sie dutzende Ahadith in Sahih Muslim finden, die erzählen, dass der Prophet Mohammed die erste Sure des Koran (al-Fatiha) gelesen habe und sich beugte ohne weitere Verse aus dem Koran gelesen zu haben. Es kann sein, dass Sie viele andere Ahadith finden, die aussagen, dass der Prophet dieses oder jenes Kapitel nach al-Fatiha gelesen habe. Es gibt auch viele sich widersprechende Ahadith bezüglich der Waschung, welches die Quelle verschiedener Rituale unter den Sekten ist. Ahadith, die mehr oder weniger Gottes Wort mit widersprüchlichen Details vermischen, können nicht zur Wahrheit führen. Es ist für ignorante Gläubige und Gemeindeleiter, die die Gläubigen manipulieren, ein notwendiges Übel geworden.
  • Die Hadithbücher erzählen eine lächerliche Geschichte bezüglich der Zeiten und der Ausführung der Kontaktgebte. Die Geschichte von der ‚Miradsch‘ (Himmelfahrt) ist eine der längsten Ahadith bei Bukhari. Angeblich habe Mohammed, nachdem er wiederholten Ratschlag von Moses erhalten hat, als er zwischen dem 6. und dem 7. Himmel auf und abgestiegen ist, mit Gott darüber verhandelt, die Anzahl der Gebet von 50 mal am Tag (umgerechnet ein Gebet pro 28 Minuten) auf 5 mal täglich zu reduzieren. Dieser Hadith beschreibt Mohammed als einen mitfühlenden Gewerkschaftsführer, der seine Leute vor Gottes unbarmherziger und unmöglicher Forderung bewahrt.

 

Kontaktgebet (Salâh) gemäß Koran

– Das Einhalten des Kontaktgebetes wird häufig zusammen mit dem Geben von Almosen erwähnt und somit wird das soziale Bewusstsein und die gesellschaftliche Verantwortung derjenigen, die das Gebet verrichten, betont (2:43,83,110; 4:77; 22:78; 107:1-7).

– Das Kontaktgebet wird ausgeführt, um Gott alleine zu gedenken und sich an Ihn zu erinnern (6:162; 20:14).

– Die Erinnerung an das Kontaktgebet schützt uns vor Sünden und davor, anderen zu schaden (29:45).

– Das Kontaktgebet sollte fortwährend bis zum Tod abgehalten werden (19:31; 70:23,34).

– Das Kontaktgebet ist dafür da, Gott zu gedenken (20:14).

– Das Kontaktgebet ist für Männer und Frauen (9:71).

– Das Kontaktgebet wird regelmäßig zu 3 Zeiten an jedem Tag ausgeführt (24:58; 11:114; 2:238; 17:78).

– Das Kontaktgebet erfordert einen nüchternen Verstand (4:43).

– Das Kontaktgebet erfordert Sauberkeit (5:6).

– Das Kontaktgebet wird abgehalten mit einer einigenden Richtung (2:144).

– Das Kontaktgebet wird in einer feststehenden Position abgehalten (2:238-239).

– Das Kontaktgebet geht einher mit dem Eid, der an Gott gemacht wird (1:1-7), gefolgt vom Rezitieren der Schrift (29:45).

– Das Kontaktgebet verlangt eine moderate Lautstärke (17:110).

– Das Kontaktgebet geht einher mit Niederwerfung (4:102).

– Das Kontaktgebet wird beendet mit dem Niederwerfen und dem Sprechen bestimmter Worte (4:102, 17:111).

– Das Kontaktgebet kann im Kriegsfall gekürzt werden (4:101).

– Das Kontaktgebet kann im Notfall in Bewegung oder sitzend abgehalten werden (2:239).

– Das Kontaktgebet muss der eigenen Familie angeordnet werden (20:132).

– Das Kontaktgebet wird auch mit der Gemeinschaft ausgeführt (62:9-10).

 

Waschung

Um ein Gebet abzuhalten, muss die Waschung gemacht werden (4:43; 5:6). Die Waschung wird nur ungültig durch Geschlechtsverkehr oder Urinieren und dem Stuhlgang. Die Waschung bleibt gültig auch beim Pupsen, dem Händeschütteln mit dem anderen Geschlecht oder wenn eine Frau menstruiert (Anmerkung des Übersetzers: im verzerrten Islam wird die Waschung durch diese Ereignisse ungültig). Eine menstruierende Frau darf entgegen abergläubischem kulturellem Glauben die Kontaktgebete abhalten (5:6; 2:222; 6:114-115).

 

Kleiderordnung

Es gibt keine spezielle Kleiderordnung für das Gebet, tatsächlich können Sie in Ihrem Privatbereich sogar nackt beten, wenn Sie wollen. Das Bedecken unserer Körper ist eine soziale und kulturelle Notwendigkeit, die bezweckt, uns selbst vor Belästigung, Missverständnissen und unerwünschten Konsequenzen zu schützen (7:26; 24:31; 33:59).

 

Gebetszeiten

Der Koran erwähnt 3 Zeitabschnitte in Verbindung mit dem Kontaktgebet. Mit anderen Worten, der Koran beschreibt das Wort ‚Salâh‘ durch 3 verschiedene Zeitwörter:

(1) Salat-al Fajr (Morgengebet),

(2) Salat-al Esha (Abendgebet),

(3) Salat-al Wusta (mittleres Gebet).

Das Morgengebet (24:58) und das Nachtgebet (24:58) sollte an den beiden Enden des Tages und einem Teil der Nacht abgehalten werden (11:114). (Wir werden die genauen Zeiten der Kontaktgebete später am Ende dieses Artikels noch im Detail besprechen.)

 

Gebetsrichtung

Für das Gebet sollte man sich zur Heiligen Moschee richten, die von Abraham gebaut wurde: die Ka’ba (2:125,143-150; 22:26). Um die perfekte Qibla (Richtung) zu finden, sollte man im Kopf behalten, dass die Welt ein Globus ist, ganz im Gegensatz zu Mercators flachen Landkarte. Da das Gebet in Notzeiten und bei Gefahren auf eine Einheit gekürzt wird, sollte es unter normalen Umständen mindestens 2 Einheiten umfassen und während des Gebets sollte der Kontakt zur Umwelt drastisch reduziert werden (4:101-103). Gebete können, anders als das Fasten, nicht später nachgeholt werden, wenn sie versäumt wurden. Sie müssen rechtzeitig abgehalten werden (4:103).

 

Gemeinschaftsgebet

Gläubige, Männer und Frauen, sind einmal in der Woche an einen bestimmtem Ort einzuladen, um das Gemeinschaftsgebet (Dschuma Gebet) am Dschuma-Tag gemeinsam zu verrichten. Nach dem Gemeinschaftsgebet, das von einem Mann oder einer Frau geführt wird (62:9-11), gehen sie zurück an ihre Arbeit und fahren mit dem normalen Tagesablauf fort. Die Moscheen oder Masjids (Gebetsstätten) sollten alleine Gott geweiht sein, daher sollte die Einladung darauf beschränkt sein, Gott anzubeten und keine anderen Namen sollten auf den Wänden der Gebetsstätten geschrieben sein und niemanden außer Gott sollte gedacht werden (72:18-20). Diejenigen, die in die Gebetsstätte gehen, sollten festlich gekleidet sein, da Gebetsttätten öffentliche Orte der Anbetung und für Treffen sind (7:31).

 

Gebetshaltung

Das Gebet sollte in stehender Position begonnen werden (2:238; 3:39; 4:102) und der Platz sollte nicht gewechselt werden, außer bei ungewöhnlichen Umständen wie Reiten oder Fahren (2:239). Die Ergebung in Gott sollte körperlich und symbolisch durch Beugen und Niederwerfen ausgedrückt werden (4:102; 22:26; 38:24; 48:29). Dieses physikalische Ritual ist in Notsituationen, in Bedrängnis und unter außerordentlichen Umständen nicht erforderlich (2:239).

 

Bedeutung und Absicht des Gebets

Wir müssen die Bedeutung unserer Gebete verstehen, da dies die Momente sind, in denen wir direkt mit Gott kommunizieren (4:43). Wir müssen während unserer Kontaktgebete ehrfürchtig sein (23:2). Einhergehend mit dem Verstehen was wir sagen, können wir uns eines von Gottes Attribute ins Gedächtnis rufen, je nach unserem Bedürfnis und unserer Verfassung bei unserem Gebet (17:111). Das Gebet ist da, um Gott zu gedenken und nur Gott allein (6:162; 20:14; 29:45). Das Gebet soll Gott loben, verherrlichen und uns an Seine Größe, seine Barmherzigkeit und letztendlich an unsere Abhängigkeit von jedem Seiner Eigenschaften erinnern (1:1-7; 20:14; 17:111; 2:45). Deshalb widerspricht auch das Erwähnen anderer Namen neben Gottes Namen unserer Liebe zu Ihm und unserem Vertrauen auf Ihn (72:17; 29:45).

 

Rezitation beim Kontaktgebet

Dem Koran beim Rezitieren den Vorzug zu geben hat praktische Vorteile, da Gläubige in der ganzen Welt zusammen gemeinsam beten können, ohne darüber zu diskutieren, welche Sprache gewählt oder welche Übersetzung benützt wird. Das erste Kapitel Al-Fatiha (Die Eröffnende) ist das einzige Kapitel, welches Gott in Seiner Gesamtheit anspricht und es ist ein angemessenes Gebet für das Kontaktgebet. Für Nicht-Araber sollte es nicht zu schwer sein, die Bedeutung der Worte in al-Fatiha zu erlernen, da sie aus sieben kurzen Versen besteht. Diejenigen die nicht fähig sind, die Bedeutung von al-Fatiha zu erlernen, sollten in der Sprache beten, die sie verstehen. Ich erkenne keine praktischen Gründe dafür, ein persönlich abgehaltenes Gebet zwangsweise in Arabisch zu rezitieren. Wir sollten die Kontaktgebete in einem moderaten Ton rezitieren und wir sollten weder unsere Gebete verbergen, noch aus politischer oder religiöser Bekundung in der Öffentlichkeit beten (17:111). Wenn es in der Gemeinschaft abgehalten wird, sollten wir auf die Rezitation des Mannes oder der Frau hören, welche/r das Gebet leitet (7:204; 17:111). Nach dem Abschluss des Gebets sollten wir fortfahren, Gott zu gedenken (4:103).

 

Gebetseinheiten

Der Koran legt keine bestimmte Anzahl an Einheiten fest. Es ist unserem Ermessen überlassen. Wir könnten eine ungefähre Vorstellung davon aus der Betrachtung der Länge des Gebets von 4:101-102 erhalten. Vers 101 ermöglicht es uns unser Gebet abzukürzen, wenn in Kriegen die Gefahr besteht, von einem Feind aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden. Der nachfolgende Vers erklärt, wie abwechselnd gebetet wird; er erwähnt nur eine Niederwerfung, wodurch eine Einheit impliziert wird. Wenn das Abkürzen der Gebete als eine Reduzierung der Anzahl der Einheiten angesehen wird, dann könnte gefolgert werden, dass die gewöhnliche Anzahl aus mindestens zwei Einheiten besteht. Dass die Einheiten des Gemeinschaftsgebets 2 beträgt ist einleuchtend, da es wahrscheinlicher ist, dass es sorgfältig eingehalten wird. Aber nochmals: die Gebetseinheiten sind im Koran nicht festgelegt; es liegt im Ermessen des Einzelnen und von Gruppen.

 

Gebet bei der Beerdigung

Es gibt kein Kontaktgebet bei Beerdigungen. Es ist jedoch eine Bürgerpflicht, sich an diejenigen zu erinnern, die als Monotheisten gestorben sind und den Verwandten die Unterstützung der Gemeinschaft anzubieten.

 

Sektiererische Innovationen

Es gibt viele konfessionsgebundene Innovationen, die sich von Konfession zu Konfession unterscheiden. Einige der Neuerungen sind: die Zeiten der Gebete zu verbinden, verpasste Gebete später abzuhalten, die Gebete während normaler Reisen zu kürzen, zusätzliche Gebete wie „sunna“ und „nawafil“ hinzuzufügen, einen bezahlten geistlichen Beruf des Gebetsleiters neu einzuführen, Frauen davon abzuhalten die Gebete zu leiten, während des Sitzens ein Gebet „at-Tahiyat“ zu rezitieren, welches an den Propheten Muhammad gerichtet ist, als sei er lebendig und allgegenwärtig, Muhammads Namen der Schahada hinzuzufügen, zamm-us Sura (extra Kapitel) nach der al-Fatiha zu rezitieren, sich in sektiererischen Argumenten über Kleinigkeiten zu schwelgen, wie z.B. die Hand- oder die Fingerhaltung, das Waschen von Mund und Nase als Elemente der Waschungen anzunehmen, vor dem Beginn des Gebets die Zähen mit „miswak“ (ein trockener Zweig eines Baumes, der an einem Ende in Fasern geschlagen wurde als eine Zahnbürste) zu putzen, das Tragen von Turbanen oder Schals, um mehr Ansehen zu erhalten…

 

Wie viele Gebete täglich?

Im Koran werden nur 3 Kontaktgebete namentlich erwähnt. Mit anderen Worten wird das Wort „Salâh“ in drei Fällen mit erklärenden Worten beschrieben. Diese sind:

  1. Salat-al Fajr – DÄMMERUNGSGEBET (24:58; 11:114),
  2. Salat-al Esha – ABENDGEBET (24:58; 17:78; 11:114),
  3. Salat-al Wusta – MITTLERES GEBET (2:238; 17:78).

Alle diese Verse, die die Zeiten der Gebete definieren, sind einem dieser 3 Gebete zurechenbar. Schauen wir nun die zugehörigen Verse an: DÄMMERUNGS- UND ABENDGEBETE bei ihren Namen:

 

„… Das muss zu 3 Zeiten ausgeführt werden: vor dem Dämmerungsgebet, um die Mittagszeit, wenn ihr eure Kleider wechselt um zu ruhen, und nach dem Abendgebet…“ (24:58)


Für den Gebrauch des Wortes „esha“ (Abend) siehe: 12:16; 79:46. Die Zeiten von DÄMMERUNGS- UND ABENDGEBETE definiert:

 

„Verrichte das Kontaktgebet an beiden Endpunkten des Tages, das ist bei den angrenzenden Stunden der Nacht …“ (11:114)


Traditionelle Übersetzer und Kommentatoren betrachten den letzten Satzteil (zulfan minal layl) des Verses als ein separates Gebet, der auf das „Nacht“-Gebet hinweise. Wir jedoch betrachten diesen Satzteil nicht als eine Addition, sondern als eine Erklärung des vorhergehenden unklaren Abschnitts. Er erklärt die zeitliche Ausrichtung der Enden des Tages. Die Grenzen von „Nahar“ (Tageslicht) werden durch zwei eindeutige Punkte markiert. Sprich die Gebete sollten nicht genau nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang abgehalten werden, sondern vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang.

Des Weiteren führt das traditionelle Verständnis zum Problem, der Ausübung genau dieser Tradition zu widersprechen. Traditionell werden sowohl die Morgen- als auch die Abendgebete in einem Zeitraum abgehalten der koranisch als „LaYL“ (Nacht) angesehen wird, da die Layl mit dem Sonnenuntergang beginnt und beim Sonnenaufgang endet. Das Wort „Layl“ ist im Arabischen viel umfassender, als das Wort „night“, das im Englischen benutzt wird.

Wenn der Ausdruck „tarafayin nahar“ (beide Enden des Tages) auf die Morgen- und Abendgebete hinweist, die Teile von „Layl“ (Nacht) sind, dann kann der letzte Satzteil keine weitere Gebetszeit beschreiben.

Die Zeiten für das MITTAGS- und ABENDGEBET definiert:

 

„Verrichte das Gebet beim Neigen der Sonne bis zum Dunkel der Nacht. Du sollst auch das Lesen des Korans bei Tagesanbruch verrichten. Die Lesung des Korans bei Tagesanbruch wird bezeugt.“ (17:78)


Die Neigung der Sonne kann sowohl als Neigung vom Zenit verstanden werden, die den Beginn des Mittagsgebets markiert, als auch als Neigung hinter den Horizont, die das Abendgebet markiert. Es gibt zwei gegensätzliche Theorien bezüglich des Verwendungszwecks von „duluk“ (reiben) im Vers; dennoch widersprechen beide Auffassungen nicht der Idee der 3 Zeiten am Tag, da sowohl Mittags- als auch Abendgebete akzeptiert werden.

MITTLERES GEBET (Mittag)

 

„Verrichtet die Gebete regelmäßig, und besonders das mittlere Gebet und gebt euch beim Gebet vollständig Gott hin!“ (2:238)


Vers 38:32 impliziert, dass die Zeit des Mittleren Gebets bei Sonnenuntergang endet. Wir können das Mittlere Gebet leicht als ein Gebet zwischen den anderen Gebeten verstehen, die mit Namen genannt werden (Morgendämmerung und Abend).

Das Alte Testament hat mindestens 3 Verse, die auf die Kontaktgebete (Salâh) hinweisen und sie bestätigen dieses Verständnis. Obwohl wir den Bibelübesetzungen vielleicht nicht wortwörtlich glauben, dürfen wir diese nicht als Irrtümer ansehen, da sowohl die interne als auch die externe Widerspruchsfreiheit der Bibelpassagen bezüglich der Kontaktgebete herausragend ist. [Anmerkung des Übers.: Die Angaben zu Psalm 55,16-17 und Daniel 6:10 entsprechen der englischen King James Version. In den deutschen Übersetzungen lauten die Versangaben Psalm 55,17-18 und Daniel 6:11.]

 

„Und als der Knabe weggegangen war, stand David auf hinter dem Steinhaufen und fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder, und sie küssten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten.“ (1.Samuel 20,41)

„Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mich retten. Morgens, mittags und abends bete ich laut (d.h. leidenschaftlich) in meiner Not, und der Herr hört meine Stimme.“ (Psalm 55,17-18)

„Als nun Daniel erfuhr, dass das Edikt unterschrieben war, ging er hinauf in sein Haus, wo er in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin hatte, und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte.“ (Daniel 6:11)


Die Anhänger der schiitischen Sekte (Konfession) verrichten 5 Gebete zu 3 Zeiten: morgens, mittags und abends. Diese ungewöhnliche Praxis war vielleicht das Ergebnis eines historischen Kompromisses mit der dominanten sunnitischen, täglich fünfmaliger Ausübung.

Keiner außer den Reinen kann den Koran berühren

56:77-79 Dass dies wahrlich ein edler Koran ist in einer geschützten Schrift. Keiner kann sie berühren, außer den (im Herzen) Reinen.

Diese Verse sind diejenigen, die beinahe auf allen Fassungen des Koran zu finden sind. Wieso wird genau diese Beschreibung „karim“ (edel/glorreich) ausgewählt aus den über fünfzig Namen, die dem Koran zugeschrieben werden? Zumal kommt sie auch nur einmal im Koran vor?

Wir wissen, dass die Koranverräter, die ihre Lehren (Hadith und Sunna) dem Koran beigesellen, Wörter wie Hadith, Sunnah und Idschma’a gebrauchen, welche aber im Koran einen negativen Sinn erhalten, wenn die Begriffe nicht für den Koran selbst verwendet werden (vgl. 33:38; 35:43). Die Sure YaSin, die (vor allem in der Türkei) schon fast den Toten gewidmet ist, enthält die einzige Stelle, in der wir daran erinnert werden, dass die Botschaft für die „Lebendigen“ herab gesandt wurde (36:70).

Wieso werden also nicht Namen, die für den Koran häufig gebraucht werden wie Dhikr (Botschaft), Hakim (Weisheit), Mubin (Offenbar) und Nuur (Licht) anstelle von „Karim“ verwendet? Wieso dieser Vers? Wieso zum Beispiel nicht der Vers, der viermal in derselben Sure betont, dass der Koran leicht zu verstehen ist? (54:17,22,32,40) Oder wieso nicht einer der Verse 12:111; 15:1; 17:9; 17:88-89; 30:58; 41:3; 55:2 . . .? Die Antwort ist denen, die Wissen vom Koran besitzen, nicht unbekannt.

Die heidnischen Religionsgelehrten haben diese drei Verse (56:77-79) in einer völlig verzerrten Form verstanden und dadurch versucht, die Mehrheit der Masse vom Koran zu entfernen; leider mit Erfolg. Die falschen Religionsgelehrten übersetzen diesen Vers so, dass man ungewaschen den Koran NICHT BERÜHREN darf. Wenn wir uns auch bewusst werden, dass diese Gelehrten die in der Menstruation befindlichen Frauen als „schmutzig/unrein“ ansehen, so lässt sich leicht verstehen, dass die Bedeutung des durch Idschma’a verzerrten Verses am populärsten und der Name, welcher in diesem Vers vorkommt, zum populärsten Namen wurde – ein verachtenswertes Produkt teuflischer Mentalität. Leider war der Plan, den Koran als Taschenbuch, als ständiger Führer und Begleiter zu meiden und den Koran auf die lange Bank zu schieben und an die Wand zu nageln in einem großen Maße erfolgreich.

Der Koran wurde zu einem gefährlichen Objekt gemacht, welches einen wie ein Zug oder ein unter Hochspannung stehender Trafo treffen könnte. Wenn der Koran zu einem „erhabenen“ Buch wird, das schwer zu verstehen, zu berühren gefährlich und zu erreichen unmöglich sei, dann heißt es: willkommen Ahadith, Sunna, Madhabs (Rechtsschulen) und sämtliches Geschwätz! Den Ableugnern, die den edlen Koran nicht als genug betrachten, wird es seitens Gott verboten, den edlen Koran zu lernen (17:45; 18:57).

Es ist sehr interessant, dass gerade diejenigen, denen der Koran als Quelle nicht ausreicht, die Verse nicht verstanden haben, die über das Verstehen des Korans berichten. Denn die Verse 7:3; 17:46; 41:44 und 56:79 sind ein Kunstwerk, die den Beweis bereits in die These legen.

übersetzt von Kerem A.

Erste Säule der Ergebung: Keine Gottheit außer Gott

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Vers 3:18 gibt die Erste Säule des Islam (Ergebung) wieder:

„Gott bezeugt, dass es keinen anderen Gott neben Ihm gibt, ebenso die Engel und jene, welche das Wissen haben.“

Diese wichtigste Säule ist verzerrt worden. Millionen von Gottergebenen haben Satans polytheistische Version angenommen und bestehen darauf, den Namen Mohammeds neben dem Namen Gottes zu erwähnen. Jedoch stempelt das große Kriterium des Koran in 39:45 solche Muslime als Ableugner ab:

Wenn Gott allein erwähnt wird, schreckt das Herz derjenigen, die nicht ans Jenseits glauben, mit Widerwillen, aber wenn andere mit Ihm genannt werden, dann werden sie zufriedengestellt.

Ich habe umfangreiche Untersuchungen über dieses Kriterium geführt und ich bin zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: den Verehrern von Idolen, die sich nicht an die Erste Säule des Islam in 3:18 halten, ist es von Gott verboten, die richtige Shahadah von sich zu geben. Sie können einfach nicht nur „Aschhadu An laa Elaaha Ella Allah“ sagen, ohne den Namen Mohammeds zu erwähnen. Versuchen Sie es mit einem dieser Verehrer der Idolen, der behauptet, ein Muslim zu sein. Fordern Sie ihn auf „Aschhadu An laa Elaaha Ella Allah“ als vollständiges Glaubensbekenntnis zu sagen. Sie können es einfach nicht sagen. Da dies die Religion von Abraham ist (2:130, 135; 3:95; 4:125; 6:161; 12:37-38; 16:123; 22:78; Abraham: der erste Prophet der Ergebung), muss das einzige Glaubensbekenntnis „LAA ELAAHA ELLA ALLAH (es gibt keine Gottheit außer dem Gott)“ lauten. Mohammed existierte nicht vor Abraham auf der Erde.

 

Eine schwerwiegende Blasphemie

Es gibt keine größere Blasphemie als den Koran zu verzerren, um den Propheten Mohammed gegen seinen Willen zu idolisieren. Vers 19 der Sure „Mohammed“ (47:19) sagt aus:

Du sollst wissen, dass es keine Gottheit außer dem Gott gibt.

Unten wird ein Abbild des normalen Aufdrucks einer ‚muslimischen‘ Veröffentlichung THE REVIEW OF RELIGIONS (The London Mosque, 16 Gressenhall Road, London SW18 5QL, England.) gezeigt. Indem es den koranischen Stil der Kalligraphie verwendet, hat der Herausgeber die Aussage „Mohammed Rasool Allah“ in einer Art und Weise hinzugefügt, dass es den falschen Eindruck erweckt, dies sei die Aussage des Koran in 47:19. Was für eine Blasphemie!

Hadith
Du sollst wissen, dass es keinen Gott außer Gott gibt.
Mohammed ist ein Gesandter von Gott.
[Die Blasphemie]
Talha Çakır

Das Verhältnis der Muslime zu Andersgläubigen

basierend auf Das Verhältnis der Muslime zu den Andersgläubigen nach dem Koran von Hüseyin Yaşar

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

1. Das koranische Menschenbild

Nach den Aussagen des Korans wurde der Mensch im biologischen Sinne als ein vollkommenes Wesen geschaffen (95:4). Er ist ein soziales Wesen, das mit technischen und kulturellen Fähigkeiten begabt ist (17:70). Der Schöpfer hat den Menschen mit geistigen und moralischen Werten ausgestattet und ihn ein System der Nachfolge (Khalifa) gerufen (2:30; 6:165; 7:69,74; 10:14,73; 27:62; 35:39 und 38:26). Der Mensch hat im Vergleich zu den anderen Geschöpfen eine gesonderte Stellung vor Gott, während Gott absolut über den Menschen steht (112:2; 3:34; 2:255).

Der Mensch ist ein auf Gott bezogenes Wesen. Auch wenn die Menschen sich sozial und religiös unterscheiden, haben sie doch Gott gegenüber die gleichen Pflichten und sind somit einander gleichgestellt. Die Menschen mögen sich verschiedenen Stämmen und Völkern zugehörig fühlen und unterschiedlicher Hautfarbe sein, sie sind dennoch allesamt Nachkommen Adams (49:13), sind sie alle Kinder Adams (7:26,27,31). Der Beste unter ihnen ist daher auch nur derjenige, der die Weisungen Gottes am besten einhält (49:13).

 

2. Die Religionen im Koran

Gott hat die Menschen als Angehörige zivilisierter und kultivierter Völker geschaffen (5:49-50). Er hat zu den Menschen aller Nationen und Stämme, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Gesandte und Propheten gesandt. Diese überbrachten ihnen die Offenbarung Gottes und warnten sie vor dem Unglauben (13:7; 35:24). Daraus folgt logischerweise, dass der Glaube an Gott universell ist, erreichten doch die Offenbarungen Gottes die gesamte Menschheit. Die geographischen Unterschiede und die mangelnde Kommunikation zwischen den Menschen führten jedoch allmählich zum Verlust der Originalität der religiösen und kulturellen Werte.

Da nach dem Koran Gott zu allen Völkern Propheten geschickt hatte, stammen alle Religionen und der Glaube aller Menschen von der göttlichen Religion ab. Daher anerkennt der Koran auch innere Verwandtschaft des Islams (Ergebung) mit den anderen Religionen, wie z.B. mit dem Christentum und das Judentum, die dem Islam bekanntlich geographisch und inhaltlich besonders nahe stehen. So nennt er Juden und Christen ebenfalls ‚Schriftbesitzer‘ (ahl al-kitâb). Der Koran erkennt den Anhängern der christlichen und jüdischen Religion einen höheren Stellenwert zu als den Angehörigen anderer Religionen, bestätigt er doch die Wahrheit ihrer Heiligen Bücher, die vor dem Koran offenbart worden sind (5:43-48). Dies zeigt unmissverständlich, dass der Koran auf diesen Traditionen fußt, und dass er die gleiche Botschaft wie die zwei vor ihm geoffenbarten Bücher verkündet (42:15).

Der Koran bestätigt aber nicht nur die früheren Heiligen Bücher, sondern er bringt auch neue Botschaften Gottes. Trotzdem ist jeder Muslim verpflichtet, an alle Heiligen Bücher Gottes zu glauben (42:15). Daraus folgt, dass in der himmlischen Botschaft der Muslime und der Angehörigen der Religionen der anderen Heiligen Bücher Gemeinsamkeiten bestehen. In Anbetracht der Gemeinsamkeiten der Offenbarungen können die Angehörigen der himmlischen Religionen bei der Suche nach Lösungen für die religiösen und kulturellen Probleme, denen die Menschheit ausgesetzt sind, kooperieren.

 

3. Die Respektierung der Andersgläubigen und ihrer Religionen

Die Koranexegese behandelt das Thema Glaube und Unglaube sehr ausführlich. Der Glaube aber, der mit dem islamischen Glaubensbekenntnis nicht im Einklang steht, wird nicht ignoriert und deren Anhängern wird ein unverbrüchliches Recht auf Leben, auf Gemeinschaft und Religionsausübung zugestanden. Dazu heißt es im Koran: „Euer Glauben für Euch, mein Glaube für mich“ (109:6; 18:29; 10:41; 2:256). Diese Verse dienen als Fundament der islamischen Lehre von der Religions-, Gewissens- und Meinungsfreiheit.

Der Koran missbilligt darüber hinaus die gegenseitige Missachtung von Judentum und Christentum (2:11,113). Er dagegen nimmt beide Religionen im Blick auf die Wahrheitsfrage ernst, sieht in ihnen notwendige Dialogpartner und schottet sich daher von ihnen religiös nicht ab. Die klaren Religionsunterschiede, die nicht übersehen werden, sollten aber kein Grund für feindselige Auseinandersetzungen zwischen den Religionen sein. Ganz im Gegenteil, sie sollten eher Grund für einen Wettstreit unter den verschiedenen Gläubigen sein. Eine solche friedliche Auseinandersetzung ist nach islamischer Lehre Gottes ausdrücklicher Wille. Gott wollte und will diesen edlen Wettstreit, damit Menschen unterschiedlichen Glaubens miteinander kommunizieren und in einen Dialog eintreten. Gott hätte es ansonsten so arrangiert, dass die Menschen nur eine einzige Religion pflegten, nur ein einziges Volk bildeten und immer nur den Einen Gott anbeteten. Aber das wollte Gott nicht. Durch die religiöse Unterscheidung und Vielfalt wollte Gott die Menschen zum Wettkampf geradezu zwingen, um sie so zu prüfen (5:48). Damit ist nun allerdings nicht gesagt, dass der Koran alle vorislamischen Religionen in jeder Hinsicht anerkennt. Der Koran bestätigt zwar die ursprüngliche Wahrheit der älteren Heiligen Bücher, gleichzeitig weist er aber auch auf, dass spätere Auslegungen sie entstellt, ja oft verfälscht haben (5:17,72-75,77-78). Deshalb lädt der Koran ja auch die Anhänger dieser Religionen ein, der die Entstellungen der Auslegung der älteren Heiligen Bücher aufgedeckt hat, anzunehmen (3:64).

Der Koran achtet gleichzeitig andere Religionen, denn in 6:108 heißt es:

Ihr sollt diejenigen, die andere außer Gott rufen, nicht beschimpfen, sonst beschimpfen sie Gott, ohne Wissen, aus Feindseligkeit. Nur so haben wir jedem Volk sein Tun geschmückt, letztendlich kommen sie alle zu Gott zurück, dann sagt Er ihnen, was sie getan haben.

Dieser Koranvers verbietet das Verfluchen anderer Religionen. Dergleichen führe nur zu unnötigen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und den Angehörigen anderer Religionen. Es heißt, dass der Vers zu einer Zeit offenbart wurde, als es bereits zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Verfolgern von Mohammed gekommen war. Der zitierte Vers soll die Eskalation dieses gefährlichen Konflikts zwischen den Muslimen und Götterverehrern verhindert haben.

Dabei muss man sich vor Augen halten, dass die damaligen Andersgläubigen keineswegs Juden oder Christen, sondern vielmehr Polytheisten waren, die nach dem Koran niedriger als die Anhänger der Buchreligionen bewertet werden (6:106; 2:105) , gilt doch die Vielgötterei im Islam als die größte Sünde (31:13). Trotzdem verbietet der Islam das Verfluchen der Polytheisten. Es ist ein zeitloses und allgemeingültiges Verbot. Dieser Koranvers kann ebenfalls als die Grundlage für Religions- und Gewissensfreiheit interpretiert werden.

Der Mensch denkt im Rahmen der Gesetzmäßigkeiten, die Gott geschaffen hat. Der Mensch geht seinen Weg und er verteidigt sein Tun aus seinen Vorstellungen heraus, auch wenn sein Verhalten nicht korrekt ist. Derjenige, der den rechten Weg geht, findet sein Verhalten schön. Aber auch der Mensch, der den richtigen Weg nicht gefunden hat und schlecht handelt, sieht seine Handlungen als schön an, weil der das Handeln des Menschen relativiert, womit der auch versucht, das Handeln der Ungläubigen zu erklären.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man Andersgläubige, unabhängig von Religion und Nation, nicht verfluchen oder beleidigen, dass man ihr Gewissen nicht verletzten darf. Das gilt auch unabhängig davon, wie falsch oder unsinnig die Religion des Andersgläubigen sein mag. Der Sinn dieser strengen Bestimmungen zum interreligiösen Frieden besteht also darin, der Achtung vor anderen Religionen gottgewollte, d.h. unbedingte Geltung zu verschaffen.

 

4. Nachbarschaftsrechte im Islam

Der Koran teilt die zwischenmenschlichen Beziehungen in die Grundkategorien Frieden und Krieg ein. Grundlage dafür sind die Verse 8 bis 9 der Sure 60:

Gott verbietet euch nicht, gegen diejenigen pietätvoll und gerecht zu sein, die aus religiösen Gründen nicht gegen euch gekämpft, und die euch nicht aus euren Wohnungen vertrieben haben. Gott liebt die, die gerecht handeln. Er verbietet euch nur, euch denen anzuschließen, die der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch aus euren Wohnungen vertrieben oder bei eurer Vertreibung mitgeholfen haben. Diejenigen (Muslime), die sich diesen anschließen, sind die (wahren) Frevler.

Der Koran erlaubt also den Muslimen denjenigen Andersgläubigen zu helfen oder mit ihnen freundschaftliche Beziehungen zu pflegen, die sich mit ihnen nicht im Kriegszustand befinden. Der Koran verbietet also den Muslimen den freundschaftlichen Umgang nur mit den Andersgläubigen, die mit ihnen Krieg führen. Solange also die Nichtmuslime weder den Islam noch die Muslime bekämpfen, dürfen Muslime mit ihnen Freundschaft pflegen und darüber hinaus Hilfe leisten.

Da der Koran Gerechtigkeit als Fundament der Religion ansieht, verbietet er den Muslimen, Andersgläubigen Unrecht zu tun. Der Koran verbietet darüber hinaus, einen anderen Menschen überhaupt zu etwas zu zwingen (2:256). Denn derjenige Mensch, der einen anderen ungerecht behandelt, verliert die Liebe Gottes (2:190). Dagegen gewinnt der Muslim, der die anderen Menschen liebt, die Liebe Gottes (60:8).

Die Aussage im Vers „Gott verbietet nicht“ will also sagen, dass die Andersgläubigen gut behandelt werden müssen. Der Vers widerlegt also die Meinung vieler traditionellen Muslime, die meinen, dass man Andersgläubige nicht gerecht behandeln und auch nicht helfen dürfe. Der Vers macht unmissverständlich den Willen Gottes klar, dass die Muslime die Andersgläubigen, die nicht an den Islam glauben oder den Islam nicht bekämpfen, gut und gerecht behandeln müssen.

Auch der Koranvers 36 der Sure 4 weist in die gleiche Richtung, denn dort heißt es:

Und dient Gott und gesellt ihm nichts (als Teilhaber an seiner Göttlichkeit) bei! Und zu den Eltern (sollt ihr) gut sein und zu den Verwandten, den Waisen und den Armen, zum Verwandten und zum fremden Beisassen, zum Gefährten(, der euch) zur Seite (steht), zu dem, der unterwegs ist, und zu dem, was eure Rechte Hand besitzt. Wer eingebildet und prahlerisch ist, den liebt Gott nicht.

Die gute Behandlung der Eltern ist nach dem Gebet also die nächste moralische Pflicht für den Muslim (17:23-25; 29:8; 31:14-15; 46:15). Nach den Eltern kommen dann im Pflichtkatalog die nahen Verwandten, die Waisen, die Armen, die Nachbarn, die Freunde, die Reisenden und diejenigen, für deren Unterhalt man zuständig ist. Der Vers zählt alle möglichen Gruppen von Menschen, denen man im Leben begegnen kann, auf und fordert, dass man sie gut behandeln und mit ihnen ein harmonisches Zusammenleben suchen soll. Dieses sozialmoralische Verhalten gilt im Islam als eine Art von Gottesdienst.

In der islamischen Tradition gehören die Hilfeleistungen an Arme zu den wichtigen religiösen Handlungen. Sie werden durch die Vorschriften der ‚zakât‘, d.h. der Almosen, geregelt. Sie kommen nicht nur den nahen Verwandten zugute, sondern vor allen Dingen denjenigen, die diese Unterstützung am meisten benötigen (9:60).

Nach dem Koran wurde der Mensch geschaffen, um sich den Willen Gottes zu unterwerfen (15:99; 51:56; 67:2; 72:16-17). Sein Leben ist daher eine Prüfung. Der Koran ist ihm dabei die Rechtleitung. Der oben zitierte Koranvers 4:36 nennt zwar die Verpflichtung des Muslim zum Gottesdienst als erste Pflicht. Dann folgt aber sofort der göttliche Auftrag, alle Menschen gut zu behandeln und ihnen Hilfe zu leisten. Daraus folgt, dass auch diese ethischen Werke zu den gottesdienstlichen Handlungen gehören. Sie werden denn auch von Gott belohnt.

Jeder Muslim, der an Gott glaubt, hat also seine Nachbarn gut zu behandeln. Das heißt auch, dass der sich um ihre Sicherheit sorgen soll. Und wenn eine Notsituation entsteht, und er ihnen nicht helfen kann, soll er sie zumindest auch nicht stören. Ein Nachbar kann sowohl ein Muslim als auch ein Nichtmuslim sein. Der Muslim ist also gehalten, jeden Nachbarn gut zu behandeln, ohne irgendwelche Beurteilungen vorzunehmen.

Über die Nachbarschaftsrechte kann abschließend gesagt werden, dass der Muslim da, wo er lebt, sich im Rahmen, den der Islam ihm vorgibt, integrieren soll. Die eigene soziale Integration in die Gesellschaft, ist nach dem Koran eine notwendige moralische Aufgabe für jeden Muslim.

 

5. Die Speisevorschriften und das gemeinsame Mahl
mit Andersgläubigen in der Diaspora

Durch die modernen Kommunikationsmittel und durch die schnellen Verkehrsverbindungen ist unsere Welt kleiner geworden, und im Unterschied zur Vergangenheit leben wir in einem Weltdorf. Das führt zur Mobilität und Migration. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Anhänger verschiedener Religionen leben heute auf engem Raum zusammen. Doch die kulturellen und soziale Probleme, die daraus entstehen, lassen sich nicht so schnell lösen. Im Koran werden lediglich vier Sorten von Nahrungen verboten, was das Leben der Muslime enorm erleichtert. In Sure 5:5 heißt es dazu auch:

Heute sind euch die guten Dinge erlaubt. Und was diejenigen essen, die die Schrift erhalten haben, ist für euch erlaubt und (ebenso) was ihr esst, für sie.

Diejenigen, denen die Schrift gegeben war, sind die Christen und die Juden. Der zweite Teil des Verses zeigt, dass Integration möglich ist, weil die Anhänger der Buchreligion gemeinsam essen können. Der Koran verbietet das gemeinsame Mahl von Muslimen mit Christen in keiner Weise. Doch das Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch, Blut (5:3; 6:145) und die Meidung alkoholischer Getränke (5:90-91) gelten weiter.

Da der Koran den Muslimen nicht verbietet, gemeinsam mit den Nichtmuslimen zu essen, kann so das gemeinsame Mahl die nachbarschaftlichen Beziehungen verbessern helfen und die Integration fördern.

In seiner türkischen Übersetzung der Botschaft des Korans (Mesaj) schreibt Edip Yüksel bei Vers 5:4:

Wir sollten Gottes Namen gedenken, bevor wir zu trinken und zu essen beginnen. Dieser Vorgang des Gedenkens kann wörtlich oder gedanklich und in jeder Sprache erfolgen. Es gibt keine Pflicht, den allgemein als „Bismillah“ bekannten Vorgang des Gedenkens während dem Schlachten der Tiere zu vollbringen. Denn im 5. Vers wird das Essen der Schriftsbesiter als erlaubt beschrieben…

Des Weiteren ist es den Ergebenen erlaubt, einem bestimmten Essverhalten auf individueller Basis nachzugehen, wie zum Beispiel nur noch vegetarische oder gar veganische Kost zu sich zu nehmen, weil im Koran diesbezüglich keine regulatorischen Bestimmungen vorzufinden sind, die Entscheidung nach dem Koran also dem Individuum überlassen ist (5:101-103).

 

6. Die Herausforderung für die Muslime auf der Welt

7:128 Da sagte Moses zu seinem Volk: „Bittet Gott um Hilfe und seid geduldig! Die Erde ist Gottes, und Er vererbt sie, wem Er will unter Seinen Dienern. Das gute Ende gehört den Frommen.“

Die im Koran festgeschriebenen Pflichten und Verbote gelten für jeden Einzelnen und für alle Zeiten. Dazu gehören die Vorschriften zum Kontaktgebet sowie die ethischen Gesetze. Sie hängen aber nicht davon ab, ob der Muslim in einem „islamischen“ oder „nichtislamischen“ Land lebt. Der koranische Islam beabsichtigt es nicht, die Welt in ein so genanntes „Haus des Islam“ (Dar al-Islam) zu verwandeln, sondern zieht es eindeutig vor, die Vielfalt und die Verschiedenheit der unzähligen Völker als Vorteil aufzufassen (49:13). Der Muslim hat also den Aspekt zu berücksichtigen, dass die Erde der ganzen Menschheit vererbt wurde. Somit muss der Muslim auch das Recht der Immigration akzeptieren (4:97-98; 7:128). Die Vorschriften zu beten, gerecht zu handeln, sein Versprechen zu halten, nicht zu lügen, nicht zu töten, niemanden zu belästigen etc. sind überall auf der Welt zu befolgen.

Die Muslime müssen also in allen Ländern ihre Versprechen halten, sie dürfen die Einwohner nicht gefährden, d.h. sie dürfen sie nicht töten und ihre Ehre nicht verletzen. Der Muslim hat sich zu verantworten, wenn gegen die Gesetze des Landes verstoßen wurde, oder wenn ein Mitbewohner des Landes sich in seinen Rechten durch einen Muslim verletzt fühlt. Zuständig ist allein die Rechtssprechung des Gastgeberlandes. Daraus folgt, dass die Muslime die dort gültigen Gesetze achten müssen und nicht gegen sie verstoßen dürfen. Die Muslime sind verpflichtet, das Eigentum der Gastgeber zu respektieren und dürfen das Land, in dem sie leben, auch nicht verraten.

Aus dem Gesagten folgt, dass der Koran die Muslime auffordert, sich friedlich in eine andersartige Umgebung zu integrieren und ihre andersartigen neuen Mitmenschen gerecht und gut zu behandeln. Er ist sogar verpflichtet, die Werte und Traditionen seiner neuen Heimat auf einer friedlichen Weise kennenzulernen und – auch wenn er allenfalls nicht alle inhaltlich bejahen kann – zu achten (49:13).

gehorcht dem gesandten

Jesus im Koran

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel, Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen.
In einem Gedicht seines Divan sagt Goethe (WA I, 6, 128):

Närrisch, dass jeder in seinem Falle Seine besondere Meinung preist! Wenn Islam Gott ergeben heißt, In Islam leben und sterben wir alle.

Teil 1: Koran über Jesus

Falls Sie denken, in dieser Zusammenstellung fehle etwas, die Übersetzung einer bestimmten Stelle sei ungenau oder sonst etwas sei zu beanstanden, so kontaktieren Sie uns bitte oder schreiben Sie ruhig einen Kommentar.

Die Geburt Jesu

[3:45-60] 45 Damals sprachen die Engel: „O Maria, siehe, Gott verkündet dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias, Jesus, der Sohn der Maria, angesehen im Diesseits und im Jenseits, und einer von denen, die (Gott) nahe stehen. 46 Und reden wird er in der Wiege zu den Menschen und auch als Erwachsener, und er wird einer der Rechtschaffenen sein.“ 47 Sie sagte: „Mein Herr, soll mir ein Sohn (geboren) werden, wo mich doch kein Mann intim berührte?“ Er sprach: „Gott schafft ebenso, was Er will; wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: »Sei!« und es ist.“ 48 Und Er wird ihn das Buch lehren und die Weisheit und die Thora und das Evangelium 49 und wird ihn entsenden zu den Kindern Israels. (Sprechen wird er:) „Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Gottes Erlaubnis ein Vogel werden; und ich heile den Blindgeborenen und den Aussätzigen und mache die Toten mit Gottes Erlaubnis lebendig, und ich verkünde euch, was ihr esst und was ihr in euren Häusern speichert. Wahrlich, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr gläubig seid. 50 Und als ein Bestätiger der Thora, die vor mir da war, und um euch einen Teil von dem zu erlauben, was euch verboten war, bin ich zu euch gekommen mit einem Zeichen von eurem Herrn. So fürchtet Gott und gehorcht mir; 51 wahrlich, Gott ist mein Herr und euer Herr, darum dient Ihm. Dies ist ein gerader Weg.“ 52 Und als Jesus ihren Unglauben wahrnahm, sagte er: „Wer ist mein Helfer (auf dem Weg) zu Gott?“ Die Jünger sagten: „Wir sind Gottes Helfer; wir glauben an Gott, und (du sollst) bezeugen, dass wir (Ihm) ergeben sind. 53 Unser Herr, wir glauben an das, was Du herab gesandt hast, und folgen dem Gesandten. Darum führe uns unter den Bezeugenden auf.“
54 Die Widersacher ersannen listige Pläne, doch auch Gott fasste Seine Pläne. Gott ist der beste Planer. 55 Damals sprach Gott: „O Jesus, siehe, Ich will dich verscheiden lassen und will dich zu Mir erhöhen und will dich von den Ungläubigen befreien und will deine Anhänger über die Ungläubigen setzen bis zum Tag der Auferstehung. Alsdann werdet ihr zu Mir wiederkehren, und Ich will zwischen euch richten über das, worüber ihr uneins wart. 56 Was aber die Ungläubigen anbelangt, so werde Ich sie schwer im Diesseits und im Jenseits bestrafen; und sie werden keine Helfer finden.“
57 Was aber diejenigen anbelangt, die glauben und gute Werke tun, so wird Er ihnen ihren vollen Lohn geben. Und Gott liebt nicht die Ungerechten. 58 Dies verlesen Wir dir von den Zeichen und der weisen Ermahnung. 59 Wahrlich, Jesus ist vor Gott gleich Adam; Er erschuf ihn aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm: „Sei!“ und da war er. 60 (Dies) ist die Wahrheit von deinem Herrn! Darum sei keiner der Zweifler.

Stufe/Erhöhung

[2:253] Dies sind die Gesandten. Wir haben einigen von ihnen den Vorrang über andere gegeben. Unter ihnen sind welche, zu denen Gott gesprochen hat, und einige, die Er um Rangstufen erhöht hat. Und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch Heilige Eingebung, und wenn Gott es so gewollt hätte, dann hätten sich diejenigen, die nach ihnen kamen, nicht gegenseitig bekämpft, nachdem klare Beweise zu ihnen gekommen waren. Sie wurden jedoch uneins. Die einen von ihnen waren gläubig, die anderen ungläubig. Wenn Gott es so gewollt hätte, dann hätten sie sich nicht gegenseitig bekämpft. Doch Gott tut, was Er will.

Begriff „Sohn Gottes“

[2:116] Und sie sagen: „Gott hat Sich einen Sohn genommen.“ Gepriesen sei Er! Wahrlich, Ihm gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist – alles ist Ihm untertan,

[10:68-69] 68 Sie sagen: „Gott hat Sich einen Sohn genommen.“ Gepriesen sei Er! Er ist der Sich-Selbst-Genügende. Sein ist, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Ihr habt keinen Beweis hierfür. Wollt ihr von Gott etwas behaupten, was ihr nicht wisst? 69 Sprich: „Jene, die eine Lüge gegen Gott erdichten, werden keinen Erfolg haben.“

[6:101] Schöpfer der Himmel und der Erde! Wie sollte Er einen Sohn haben, wo Er keine Gefährtin hat und wo Er alles erschuf und alle Dinge kennt?

[9:30-33] 30 Und die Juden sagen, Uzair sei Gottes Sohn, und die Christen sagen, der Messias sei Gottes Sohn. Das ist das Wort aus ihrem Mund. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem ungläubig waren. Gottes Fluch über sie! Wie sind sie (doch) irre geleitet! 31 Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen außer Gott; und den Messias, den Sohn der Maria. Und doch war ihnen geboten worden, allein den Einzigen Gott anzubeten. Es ist kein Gott außer Ihm. Gepriesen sei Er über das, was sie (Ihm) zur Seite stellen! 32 Sie wollten Gottes Licht mit ihrem Munde auslöschen; jedoch Gott will nichts anderes, als Sein Licht zu vollenden; mag es den Ungläubigen auch zuwider sein. 33 Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er sie über alle (anderen) Religionen siegen lasse; mag es den Götzendienern auch zuwider sein.

[43:80-83] 80 Oder meinen sie etwa, dass Wir nicht hören, was sie geheim halten und was sie besprechen? Doch, und Unsere Boten sind bei ihnen und schreiben es auf. 81 Sprich: „Hätte der Allerbarmer einen Sohn, so wäre ich der erste, der (ihn) angebetet hätte.“ 82 Gepriesen sei der Herr der Himmel und der Erde, der Herr des Thrones, Der frei ist von all dem, was sie behaupten. 83 So lass sie sich in eitler Rede ergehen und sich vergnügen, bis sie ihrem Tag begegnen, der ihnen angedroht wird.

Sohn der Maria

[5:78-80] 78 Verflucht wurden die Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge Davids und Jesus‘, des Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und (gegen die Gebote) verstießen. 79 Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun pflegten. 80 Du siehst, wie sich viele von ihnen die Ungläubigen zu Beschützern nehmen. Wahrlich, übel ist das, was sie selbst für sich vorausgeschickt haben, so dass Gott ihnen zürnt; und in der Strafe werden sie auf ewig bleiben.

[21:90-92] 90 Da erhörten Wir ihn und schenkten ihm Johannes (den Täufer) und heilten seine Frau. Sie pflegten miteinander in guten Taten zu wetteifern, und sie riefen Uns in Hoffnung und in Furcht an und waren demütig vor Uns. 91 Und der, die ihre Keuschheit wahrte, hauchten Wir von Unserem Geist ein und machten sie und ihren Sohn zu einem Zeichen für die Welten. 92 Diese eure Gemeinschaft ist eine einheitliche Gemeinschaft; und Ich bin euer Herr, darum dient Mir.

[23:50] Und Wir machten den Sohn der Maria und seine Mutter zu einem Zeichen und gewährten ihnen Zuflucht zu einem Hügel mit einer grünen Fläche und einem fließenden Quell.

[43:57-58] 57 Und wann immer die Rede von dem Sohn der Maria ist, siehe, dann bricht dein Volk darüber in Geschrei aus; 58 Und sie sagen: „Sind unsere Götter besser oder er?“ Sie erwähnen das vor dir nur aus Widerspruchsgeist. Nein, sie sind wahrlich ein streitsüchtiges Volk.

Bündnis

[33:7-8] 7 Und dann gingen Wir mit den Propheten den Bund ein und mit dir (Mohammed) und mit Noah und Abraham und Moses und mit Jesus, dem Sohn der Maria. Und Wir gingen mit ihnen einen gewaltigen Bund ein, 8 auf dass Er die Wahrhaftigen nach ihrer Wahrhaftigkeit befrage. Und für die Ungläubigen hat Er eine schmerzliche Strafe bereitet.

Kreuzigung

[4:156-159] 156 Und wegen ihres Unglaubens und wegen ihrer Behauptung, die sie gegen Maria mit einer enormen Lüge vorbrachten 157 und wegen ihrer Rede: „Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Gottes, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet. 158 Vielmehr hat Gott ihn zu Sich empor gehoben, und Gott ist Allmächtig, Allweise. 159 Und es gibt keinen unter den Leuten der Schrift, der nicht vor seinem Tod daran glauben wird; und am Tage der Auferstehung wird er ein Zeuge gegen sie sein.

Evangelium Jesu

[5:46-47] 46 Wir ließen ihnen Jesus, den Sohn der Maria, folgen; zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war; und Wir gaben ihm das Evangelium, worin Rechtleitung und Licht war, zur Bestätigung dessen, was vor ihm in der Thora war und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen. 47 Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Gott darin offenbart hat; und die sich nicht nach dem richten, was Gott herab gesandt hat – das sind die (wahren) Frevler.

[57:27-28] 27 Dann ließen Wir Unsere Gesandten ihren Spuren folgen; Und Wir ließen (ihnen) Jesus, den Sohn der Maria, folgen, und Wir gaben ihm das Evangelium. Und in die Herzen derer, die ihm folgten, legten Wir Güte und Barmherzigkeit. Doch das Mönchstum, das sie im Trachten nach Gottes Wohlgefallen erfanden – das schrieben Wir ihnen nicht vor; Und doch befolgten sie es nicht auf die richtige Art. Dennoch gaben Wir denen von ihnen, die gläubig waren, ihren Lohn, aber viele von ihnen waren Frevler. 28 O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Gott und glaubt an Seinen Gesandten! Er wird euch einen doppelten Anteil von Seiner Barmherzigkeit geben und wird euch ein Licht bereiten, worin ihr wandeln werdet, und wird euch vergeben – und Gott ist Allvergebend, Barmherzig.

Einhaltung der Religion

[42:13] Er verordnete für euch die Religion, die Er Noah anbefahl und die Wir dir offenbart haben und die Wir Abraham und Moses und Jesus anbefohlen haben. Nämlich (die), in der Einhaltung der Religion treu zu bleiben und euch deswegen nicht zu spalten. Hart ist für die Götzendiener das, wozu du sie aufrufst. Gott erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu den, der sich bekehrt.

[43:63-65] 63 Und als Jesus mit klaren Beweisen kam, sagte er: „Wahrlich, ich bin mit der Weisheit zu euch gekommen, und um euch etwas von dem zu verdeutlichen, worüber ihr uneinig seid. So fürchtet Gott und gehorcht mir. Wahrlich, 64 Gott allein ist mein Herr und euer Herr. Darum dient Ihm. Das ist ein gerader Weg.“ 65 Doch die Parteien wurden dann untereinander uneinig; wehe dann denen, die freveln, vor der Strafe eines schmerzlichen Tages!

Jesus der Messias

[4:171-173] 171 O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt von Gott nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und Sein Wort, das Er Maria entboten hat, und von Seinem Geist. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten, und sagt nicht: „Drei.“ Lasst (davon) ab – (das) ist besser für euch. Gott ist nur ein einziger Gott. Es liegt Seiner Herrlichkeit fern, Ihm ein Kind zuzuschreiben. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Gott genügt als Beschützer. 172 Der Messias wird es niemals verschmähen, Diener Gottes zu sein; Ebenso nicht die (Gott) nahestehenden Engel; und wer es verschmäht, Ihn anzubeten, und sich dazu zu erhaben fühlt – so wird Er sie alle zu Sich versammeln. 173 Denen aber, die glauben und gute Werke tun, wird Er den vollen Lohn und noch mehr von Seiner Huld geben; die aber, die verschmähen und stolz sind, die wird Er schmerzlich bestrafen. Und außer Gott finden sie weder Freund noch Helfer.

[5:72-75] 72 Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gott ist der Messias, der Sohn der Maria“, während der Messias doch selbst gesagt hat: „O ihr Kinder Israels, betet zu Gott, meinem Herrn und eurem Herrn.“ Wer Gott Götter zur Seite stellt, dem hat Gott das Paradies verwehrt, und das Feuer wird seine Herberge sein. Und die Frevler sollen keine Helfer finden. 73 Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gott ist einer von dreien“; und es ist kein Gott da außer einem Einzigen Gott. Und wenn sie nicht von dem, was sie sagen, Abstand nehmen, wahrlich, so wird diejenigen unter ihnen, die ungläubig bleiben, eine schmerzliche Strafe ereilen. 74 Wollen sie sich denn nicht reumütig Gott wieder zuwenden und Ihn um Verzeihung bitten? Und Gott ist Allverzeihend, Barmherzig. 75 Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiss, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen. Und seine Mutter war eine Wahrhaftige; beide pflegten Speise zu sich zu nehmen. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und siehe, wie sie sich abwenden.

[61:6] Und da sagte Jesus, der Sohn der Maria: „O ihr Kinder Israels, ich bin Gottes Gesandter bei euch, der Bestätiger dessen, was von der Thora vor mir gewesen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein.“ Und als er zu ihnen mit den Beweisen kam, sagten sie: „Das ist ein offenkundiger Zauber.“

Anmerkung: der Name Ahmad ist hier kein spezieller Name, sondern heißt „der Gepriesene, der Gelobte etc.“ Ahmad hat den gleichen Wurzelstamm wie Mohammed – HMD, welcher auch in der hebräischen Bibel vorkommt und Mohammeds Ankunft ankündigt.

[61:14] O ihr, die ihr glaubt, seid Gottes Helfer wie Jesus, der Sohn der Maria, (als er) zu den Jüngern sagte: „Wer sind meine Helfer für Gott?“ Die Jünger sagten: „Wir sind Gottes Helfer.“ So glaubte ein Teil der Kinder Israels, während ein Teil ungläubig blieb. Da verliehen Wir denen, die glaubten, Stärke gegen ihren Feind, und sie wurden siegreich.

[2:87-88] 87 Wahrlich, Wir gaben Moses das Buch und ließen ihm die Gesandten nachfolgen; Und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch Heilige Eingebung. Doch sooft euch ein Gesandter etwas brachte, was euch nicht behagte, wart ihr hochmütig und erklärtet einige für Lügner und erschlugt andere! 88 Und sie sagten: „Unsere Herzen sind unempfindlich.“ Aber nein! Gott hat sie wegen ihres Unglaubens verflucht. Darum sind sie wenig gläubig.

Das Wunder Jesu

[5:110] Wenn Gott sagen wird: „O Jesus, Sohn der Maria, gedenke Meiner Gnade gegen dich und gegen deine Mutter; wie Ich dich stärkte mit der heiligen Eingebung – du sprachst zu den Menschen sowohl in der Wiege als auch im Mannesalter; und wie Ich dich die Schrift und die Weisheit lehrte und die Thora und das Evangelium; und wie du mit Meiner Erlaubnis aus Ton bildetest, was wie Vögel aussah, du hauchtest ihm dann (Atem) ein, und es wurde mit Meiner Erlaubnis zu (wirklichen) Vögeln; und wie du mit Meiner Erlaubnis die Blinden und die Aussätzigen heiltest; Und wie du mit Meiner Erlaubnis die Toten erwecktest; und wie Ich die Kinder Israels von dir abhielt als du zu ihnen mit deutlichen Zeichen kamst und die Ungläubigen unter ihnen aber sagten: »Das ist nichts als offenkundige Zauberei.«“

[19:20-36] 20 Sie sagte: „Wie soll mir ein Sohn (geschenkt) werden, wo mich doch kein Mann (je) berührt hat und ich auch keine Hure bin?“ 21 Er sprach: „So ist es; dein Herr aber spricht: »Es ist Mir ein leichtes, und Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine beschlossene Sache.«“ 22 Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. 23 Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte: „O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!“ 24 Da rief er ihr von unten her zu: „Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein Bächlein fließen lassen; 25 Und schüttele den Stamm der Palme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. 26 So iss und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: »Ich habe dem Allerbarmer zu Fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden.«“
27 Dann brachte sie ihn auf dem Arm zu den Ihren. Sie sagten: „O Maria, du hast etwas Unerhörtes getan. 28 O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, und deine Mutter war keine Hure.“ 29 Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: „Wie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?“ 30 Er (Jesus) sagte: „Ich bin ein Diener Gottes; Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. 31 Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge, und Er befahl mir Gebet und Almosenspende, solange ich lebe; 32 Und ehrerbietig gegen meine Mutter (zu sein); Er hat mich nicht gewalttätig und unselig gemacht. 33 Und Friede war über mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird über mir sein) an dem Tage, wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt werde.“
34 Dies ist Jesus, Sohn der Maria – (dies ist) eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind. 35 Es geziemt Gott nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschließt, so spricht Er nur: „Sei!“ Und es ist. 36 „Wahrlich, Gott ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader Weg.“

Wird Jesus nochmals erscheinen?

Das zweite Erscheinen von Jesus ist eine einfache Geschichte, welche dem Koran widerspricht:

  1. Jesus war ein Prophet Gottes und er kündete seine Prophetenschaft an, als er ein Kind war (19:30).
  2. Muhammad war der Gesandte Gottes und der letzte Prophet. Kein Prophet wird nach Mohammed erscheinen (33:40).
    Wenn wir diesen zwei Punkten zustimmen, dann werden wir dem dritten Punkt als eine logische Schlussfolgerung ebenfalls zustimmen müssen:
  1. Nach dem letzten Prophet Muhammad wird Jesus nicht zurückkommen, da Jesus ein Prophet war.

Zu behaupten, dass Jesus bei seinem zweiten Erscheinen kein Prophet sei, verleugnet den koranischen Vers über das Prophetentum Jesus. Wenn Jesus zurückkommt, muss er dem koranischen Vers glauben, welcher sagt, dass er ein Prophet ist. Wenn er es akzeptiert, ein Prophet zu sein, würde er die letzte Prophetenschaft Mohammeds verleugnen.

Die Muslime, die christliche Geschichten über das zweite Erscheinen von Jesus adoptiert haben, versuchten die Bedeutung gewisser Verse zu manipulieren, wie z.B. 43:61 und 4:159. Für die korrekten Bedeutungen kann die folgende (englische) Übersetzung herangezogen werden: „Quran, The Final Testament“ übersetzt von Dr. Rashad Khalifa

Fragen zum Nachdenken für diejenigen, die behaupten, Jesus komme zurück:

  • Wenn Jesus wie behauptet zurückkommt, wird er den koranischen Vers akzeptieren, welcher aussagt: „Jesus ist ein Prophet“?
  • Wenn Jesus als Prophet zurückkommt, wie kann Muhammad dann der letzte Prophet sein?
  • Was ist eure Meinung über den Hadith, welcher behauptet, dass Jesus bei seinem zweiten Erscheinen einige UNRECHTLICHE Dinge RECHTLICH machen wird? (Bukhary: 34/102; 46/31). Ist dieser Hadith glaubwürdig? Was über den Vers 5:3, wo Gott meint, dass die Religion durch den Koran vollendet sei?
  • Wie wird Jesus erkannt? Wird er die gleichen Wunder zeigen wie vorher?

Christentum, Trinität und Koran?

Gott wirft im Koran dem Volk der Schrift vor, Seine Worte durch ihre Zungen entstellt, also durch theologische Abhandlungen den Sinn der Worte verdreht haben (3:78, 4:46, 5:13, 5:41). Nirgends wird darüber berichtet, dass sie das Wort Gottes physisch abgeändert hätten, allenfalls haben sie etwas hinzugedichtet und dies als Wort Gottes weiter überliefert. Denn es ist klar zu sehen, dass bei einer Betrachtung beider Schriften immense Gemeinsamkeiten sichtbar sind.

Auch die sogenannte Dreifaltigkeit oder Trinität wird im Koran angesprochen (5:73) und abgelehnt. Wer die Sprache des Koran kennt, wird sehen, dass lediglich die wörtliche Interpretation der Trinität abgelehnt (wie z.B. in der Lehre der katholischen Kirche) und als Götzentum beschrieben wird, eine theologische Interpretation wird von vornherein nicht abgelehnt und könnte als Grundlage für den interreligiösen Dialog gesehen werden. Denn dieselben Worte können je nach Mensch andere Bedeutungen erhalten. Der Koran lehnt oft nur eine wörtliche Interpretation vieler Bibelstellen ab und lässt die weiteren Bedeutungen zu (beispielsweise Begrifflichkeiten wie „Vater“ und „Kind/Sohn Gottes“). Denn auch unter Christen ist das Thema der Dreifaltigkeit umstritten.

Die Christen also, die Jesus „Sohn Gottes“ nennen, aber nicht biologisch sondern geistlich meinen, sind also nicht Ungläubige oder Ableugner, da sie ihn ja deutlich unter Gott ordnen und nur an den einen Gott glauben. Zudem können wir nicht Christen per se als Ableugner einstufen, denn das ginge schon allein aufgrund der Verse 2:62 und 5:69 im Koran nicht. In der Tat werden Christen und Juden im Qur’an auch zusammen angesprochen als Leute der Schrift. Eine Bezeichnung oder eine Namensgebung bedeutet auch laut Qur’an noch lange nicht, dass jemand ableugnet oder tief glaubt. Selbst sich „Muslim“ zu nennen ist keine Garantie. Siehe dafür die ersten 15 Verse der zweiten Surah. Genauso ist es kein Garant, dass ein Christ oder ein Jude aufgrund seines Namens auch ein Gläubiger ist (3:110), denn innerhalb der gesamten Menschheit ist die Mehrheit unter ihnen auf dem Irrweg (12:103, 12:106, 6:116).

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein Christ auch Christ und ein Jude auch Jude bleiben (5:43-48) und gleichzeitig auf die Barmherzigkeit und Gnade Gottes hoffen kann (2:62, 5:69), sofern er aber die Korrekturen im theologischen Verständnis der Religion, die der Koran im Namen Gottes ausspricht, auch annimmt. Und für die Gottergebenen, auf Arabisch Muslime, gilt selbstverständlich dasselbe.

Teil 2: Was sagt die Bibel über die „Gottheit“ Jesu?
von Kerstin L.

„Wenn aber alles Christus unterworfen sein wird, dann unterwirft auch er selbst, der Sohn, sich dem Vater, der ihm alles unterworfen hat. Dann ist Gott allein der Herr – über alles und in allem.“ – 1. Korinther 15,28

In diesem Vers steht, dass Gott allein Herr ist! Es stellt sich also die Frage, wieso Jesus vergöttert wird. Die Vergöttlichung Jesu hat wahrscheinlich mit dem Konzil von Chalcedon 451 begonnen. In der Bibel ist jedoch nicht zu erkennen, dass Jesus gottgleich wäre. Im Gegenteil:

Denn dies ist ja unser Bekenntnis: Nur einer ist Gott, und nur einer ist auch der Vermittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Jesus Christus.“ – 1. Tim. 2,5

Hier wird der Vermittler Jesus Christus, von Gott eindeutig unterschieden. Der Mensch Jesus Christus als Vermittler zwischen Gott und den Menschen, aber „Nur einer ist Gott“. Ein weiteres Beispiel:

„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ – Joh 17,3

Eine eindeutige Aussage, Gott allein ist der wahre Gott, wohingegen Jesus von Gott gesandt wurde. Auch Jesus selbst sah sich selbst nie als Gott. Nachfolgend zwei Verse als Beispiele:

Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. – Mar. 10,18

… Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. – Joh 14,28

„Niemand ist gut als Gott allein“ und „Der Vater ist größer als ich“ sind eindeutige, nicht falsch zu verstehende Aussagen. Jesus selbst sah sich nie als Gott und als die Jünger ihn fragten, wie sie beten sollten, sagte er:

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. – Matth. 6,9-10

Jesus hat gesagt man solle zum Vater beten:
„Unser Vater im Himmel! DEIN Name werde geheiligt. DEIN Reich komme. DEIN Wille geschehe …“
Also nur zu Gott allein.

Teil 3: Jesus, die koranische Sicht
– von Rashad Khalifa, aus dem Englischen von Kerem A.

Der Koran informiert uns darüber, dass Jesus ein menschlicher Gesandter Gottes war, dessen einzige Mission die Überlieferung der Botschaft Gottes war; er besaß nie irgendeine Macht und ist jetzt tot (4:171, 5:75, 117).

Jene, die Jesus als Gott oder als Gottessohn oder als ein Teil der Trinität betrachten, sind „Heiden“ (5:17,72,73). Renommierte christliche Gelehrte haben dieselben Schlussfolgerungen gezogen (vgl. THE MYTH OF GOD INCARNATE, John Hick, ed., The Westminster Press, Philadelphia, 1977 und THE MYTH MAKER, Hyam Maccoby, Harper & Row 1986). Das Christentum ist das Produkt von Nicäa (325 n. Chr.).

Der Jesus der Bibel

Jesus rief aus: „Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; … Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet; nein, der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Darum, was ich rede, das rede ich so, wie der Vater es mir gesagt hat.“ [Johannes 12:44-50]

Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist ehrlich, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat. [Johannes 5:30]

Jesus antwortete ihnen und sprach: „Meine Doktrie ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.“ [Johannes 7:16]

Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: „Jesus, den Nazarener, einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst.“ [Apostelg. 2:22]

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurch gedrungen…“ [Johannes 5:24]

Wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. [Matthäus 10:40, Markus 9:37, Lukas 9:48 und Johannes 13:20]

„…Ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, welchen ihr nicht kennt. Ich aber kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er hat mich gesandt.“ [Johannes 7:28-29]

Jesus hob seine Augen zum Himmel empor und sprach: „…Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ [Johannes 17:1-3]

Denn die sich durch den Geist Gottes leiten lassen, diese sind Gottes Söhne. [Römer 8:14]

Jesus aber hob die Augen empor und sprach: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umher steht, habe ich es gesagt, auf dass sie glauben, dass du mich gesandt hast.“ [Johannes 11:41-42]

Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: „Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?“ Jesus antwortete: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!“ [Markus 10:17-18]

Keiner derjenigen, die mich ‚Herr‘ nennen, werden in das Reich Gottes eintreten, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. [Matthäus 7:21]

… Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. [Johannes 20:17]

Gott ist mein Herr und euer Herr; Dient alle Ihm allein. Dies ist der rechte Weg. [Koran 3:51, 19:36 und 43:64]

Die Trinität ist die Doktrin über Gott, die von Christen gelehrt wird, welche besagt, dass Gott einer in seiner Essenz ist, aber drei in „Personen“ (Vater, Sohn, Heiliger Geist). Weder das Wort ‚Trinität‘ noch die explizite Doktrin als solches erscheint im Neuen Testament, und noch hatten Jesus und seine Folger die Absicht, dem Schema des alten Testaments zu widersprechen: „Höre Israel: Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr!“ (Deut. 6:4). [Encyclopedia Britannica, 1975]

Der Tod Jesu

Dies war bislang das kontroverseste Thema der gesamten Welt. Der Koran jedoch bringt diesem Thema die endgültige Antwort: Jesus‘ Seele wurde erhoben; Gott ließ ihn sterben, bevor er gefangen genommen und gekreuzigt wurde. Daher fingen, folterten und kreuzigten seine Verfolger einen leeren Körper – Jesus war bereits von dieser Welt in die Welt der Seelen fortgegangen (3:55, 4:157).

3:54-55 Die Widersacher ersannen listige Pläne, doch auch Gott fasste Seine Pläne. Gott ist der beste Planer. Einst sprach Gott: „Jesus! Ich werde dich sterben lassen, dich zu Mir erheben und dich von den Ungläubigen befreien.“

4:157 Sie behaupteten, sie hätten den Messias, Jesus, Sohn der Maria und Gesandter Gottes, getötet! Die Wahrheit ist, sie haben ihn nie getötet; sie haben ihn nie gekreuzigt; sie glaubten nur dies zu tun.

Barmherzigerweise hat Gott unserer Generation ein lebendes Beispiel einer Person gegeben, dessen Seele diese Welt verlassen hatte, aber dessen Körper für 19 Monate weiterlebte. Am 25. November 1984 ersetzten Ärzte des Humana Hospitals of Louisville (Kentucky, USA) das erkrankte Herz von Mr. William Schroeder mit einer plastischen und metallischen Pumpe (THE NEW YORK TIMES, Monday, November 26, 1984).

Am 19.ten Tag nach seiner historischen Operation – Donnerstag 13. Dezember 1984 – verließ Mr. Schroeder, die Seele, die wahre Person, diese Welt. Mr. Schroeder starb, aber sein Körper funktionierte weiterhin mit dem künstlichen, in seinen Körper implantierten Herz. Der Öffentlichkeit wurde mitgeteilt, dass er „möglicherweise einen Schlaganfall erlitt“ (THE NEW YORK TIMES, December 14, 1984).

Bedeutsamerweise sprach Mr. Schroeder ein Tag vor seinem Weggang mit Präsident Ronald Reagan bei einem nationalen TV-Sender und bat die soziale Sicherheitsadministration seine überfällige Rechnung zu schicken. Er war völlig auf der Hut. Vom Moment an, wo er „einen Schlaganfall erlitt“, erkannte er weder Tag noch Zeit, noch seine Familienmitglieder. In Wahrheit war Mr. Schroeder nicht mehr auf dieser Welt.

Die Evangelien berichten klar, dass der gefangene Körper von Jesus den Vorfällen um sich herum unbewusst war:

Und die obersten Priester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. Er aber antwortete ihnen nichts. Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich aussagen! Jesus aber antwortete nichts mehr, so dass sich Pilatus verwunderte. [Markus 15:3-5]

Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus erblickte; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, zu sehen, wie ein Zeichen von ihm vollbracht wurde. Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber er gab ihm keine Antwort. Die obersten Priester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig. Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand um und sandte ihn zu Pilatus zurück. [Lukas 23:8-11]

Der Erlöser sagte zu mir: „Den, den ihr auf dem Baum fröhlich und lachend gesehen habt, dies ist der lebendige Jesus. Aber dieser, dessen Hände und Füsse sie genagelt haben, ist der fleischige Teil. [Apocalypse of Peter, VII, 3, 81] – THE NAG HAMMADI LIBRARY (Harper & Row, 1977, James M. Robinson, ed, Seite 339).

Die Tatsachen, dass

  1. Mr. Schroeder’s Seele am 19ten Tag nach seiner Operation entschwand und
  2. sein Körper für weitere 19 Monate überlebte,

sind unheimliche Ermahnungen, dass Gott die Welt die Parallelität wissen lassen wollte zwischen der Situation von Schroeder und die bewiesene Abrechnung des Weggangs Jesus‘ vor seiner Gefangenschaft, Folter und Kreuzigung seines seelenlosen Körpers.

Hinweise auf den Autor des Koran

Ich suche Zuflucht bei Gott, vor dem verfluchten Teufel
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Wer schrieb den Koran? Die Antwort der Nicht-Muslime auf diese wichtige Frage lautet üblicherweise wie folgt: „Der Koran wurde von einem Menschen verfasst; es ist keine wörtliche Offenbarung Gottes. Es ist ein Buch, das durch menschliche Intelligenz geschaffen wurde, so wie jedes andere Buch. Es wurde, als eine historische Tatsache, von Mohammed im siebten Jahrhundert n. Chr. geschrieben.“

Falls dies Ihre Sicht sein sollte, dann seien Sie versichert, dass Sie viele in dieser Hinsicht unterstützen! Dennoch sollten Sie auch wissen, dass diese Sicht der Dinge nicht ohne weitere Schwierigkeiten angenommen werden kann. Um daran zu glauben, was oben geschrieben wurde, müssen Sie auch glauben, dass Mohammed…

… wusste, dass die Erde und die Himmelskörper vorher ein einziger Punkt waren und getrennt wurden (21:30)

Was mehr…

Wenn Sie nicht glauben, dass er Zugriff auf spezielles Wissen hatte, welches es ihm möglich machte, die moderne Big Bang Theorie zu prophezeien – eine Theorie, die den Arabern des 7. Jahrhunderts vollkommen unbekannt war – dann müssen Sie schlussfolgern, dass 21:30 des Koran bloß ein verblüffender Zufall ist, etwas zufällig richtig zu erhalten. Vielleicht ist diese Passage wirklich nur ein verblüffender Zufall. Wenn es so sein sollte, ist es nicht der einzige. Dieser Mann, der angebliche „Autor“ des Koran, müsste ebenfalls…

… gewusst haben, dass die Zeit relativ ist (22:47; 23:112-114; 70:4), ein Thema, dass den Arabern dieser Zeit gleicherweise unbekannt war.

Entweder besaß er eine außergewöhnliche Quelle des Wissens, die es ihm erlaubte dieses Thema vor fast 1400 Jahren vor Einstein zu besprechen oder wir betrachten ein weiteres Mal einen verblüffenden Zufall.

Was ist es?

Die meisten Nicht-Muslime werden bei diesen Zeilen instinktiv antworten: „Sogar wenn dies bedeutet, dass der Text des Korans eine zweite, erstaunliche, zufällige Eigenschaft besitzt, so ist die naheliegende Erklärung, dass beide Passagen lediglich Beispiele der zufälligen Ereignisse sind.“

Und doch…
Bedenken Sie, dass der gleiche Autor des Korans es ebenso…

… wusste, dass das Universum expandiert (51:47).

… wusste, dass Materie in Paaren geschaffen ist (36:36). (Übrigens: diese Entdeckung ließ den Wissenschaftler Paul Dirac den Nobelpreis in 1933 gewinnen.)

… wusste, dass die moderne, biologische Wissenschaft es wissen wird, dass die Gründung des Lebens auf der Erde auf Wasser basiert (21:30).

… wusste, dass das Eisen nicht auf der Erde heimisch war, sondern von einer außerirdischen Quelle entstammt (57:25).

… wusste, dass der Planet Erde eine Umlaufbahn verfolgt (27:88; 21:33).

… wusste, dass ebenfalls die Sonne eine Bahn verfolgt (36:38; 55:5), wie es in der Tat durch moderne Astronomie bewiesen wurde.

… wusste, dass die Atmosphäre der Erde wie ein schützendes Schild für lebende Kreaturen ist (21:32).

… wusste, dass die Abschnitte der menschlichen Entwicklung in der Gebärmutter sich in einer spezifischen, beschreibbaren Sequenz ergeben (23:14), die durch Experten der modernen Embryologie bestätigt wurde.

… wusste, dass die Wurzeln der Gebirge tief bis in die Erde greifen und Stöße abfangen bzw. vorbeugen können (21:31).

… wusste, wie die Einzelheiten des Regenszyklusses der Erde funktionieren, was bis ins 20. Jahrhundert ein Mysterium für viele Wissenschaftler war (30:48).

… wusste, was die modernen Ozeanographen nun gelernt haben, nämlich dass die angrenzenden Ozeane aufeinandertreffen, aber sich nicht miteinander vermischen (55:19-20).

… wusste, dass die Ozeane komplexe, unterirdische Wellenstrukturen besitzen (24:40).

… wusste, dass in Honigbienen-Gesellschaften die Arbeiter nur weiblich sind (16:68-69). (Die arabische Verbform kann nur mit weiblichen Wesen assoziiert werden).

… wusste, sieben Jahre bevor es eintraf, dass die erniedrigte, byzantinische Armee seiner Tage sich regenerieren und einen größeren Sieg für sich sichern würde, welches in der Tat schließlich gegen die Perser eintraf (30:1-4).

… zwei Jahre vorher bereits wusste, dass Mohammed Mekka siegreich betreten würde (48:27).

… wusste, dass der Körper bzw. die Leiche Pharaos, der sich gegen Moses aufstellte, für die nachkommenden Generationen konserviert sein würde (10:91-92) – heute ist sie im „Royal Mummies Chamber of the Egyptian Museum“ zur Ansicht bereitgestellt.

… wusste, den ägyptischen Herrscher zur Zeit Josefs als König (aziz-malik) und nicht als Pharao zu bezeichnen (12:54), was aber im Buch Genesis irrtümlicherweise gemacht wird.

… wusste, dass die arabische, verlorene Stadt Iram (89:6-8), dessen historische Existenz von Archäologen erst in 1990 bestätigt wurde, eine historische Wahrheit war.

… wusste, dass die ehemalige Flut, welche die südlichen Araber von Saba von ihrem Staudammsystem entriss (34:15-17), gleicherweise von moderner Archäologie bestätigt, eine historische Wahrheit war.

… den Namen von Haman wusste (28:38), eine historische Persönlichkeit nahe dem Pharao zur Zeit Moses… trotz den Problemen, dass a) der Name Haman nicht in der Tora-Version der Geschichte vorkommt und b) dass die Möglichkeit, das hieroglyphische Sprachensystem der Ägypter zu entschlüsseln, für mehrere Jahrhunderte verloren gegangen war, als der Koran offenbart wurde, und bis ins Jahr 1799 verloren blieb. Nach der Entdeckung in diesem Jahr des „Steins von Rosette“ wurde es für die Gelehrten möglich, die Mysterien der Hieroglyphen zu entschlüsseln. Dadurch wurde bestätigt, dass es in der Tat einen Haman gab, der in den hebräischen Schriften aber nicht erwähnt wird, der dem Pharao seiner Zeit nahe stand und der in der Konstruktion involviert war, so wie es der Koran sagt.

Wenn wir glauben, dass eine menschliche Autorschaft die einzige mögliche Erklärung für den Ursprung des Korans ist, so müssen wir es annehmen, dass entweder Mohammed irgendwie Zugriff zu diesen Informationen hatte oder wir müssen daran glauben, dass diese Passagen wieder weitere und bemerkenswerte lange Serien von zufälligen, verblüffenden Ereignissen ist.

Wie viele Zufälle brauchen wir, um die Botschaft zu erhalten?

Die Botschaft ist einfach: keine menschliche Intelligenz ist in der Lage, dieses Buch im siebten Jahrhundert zu erstellen.

Bitte halten Sie sich in Gedanken, dass viele, viele mehrere solcher Zufälle existieren. Ich habe hier nur diejenigen aufgelistet, die kein tiefes Wissen in Themen wie Arabisch, Mathematik, islamische Geschichte oder klassische poetische Formen benötigen. Sogar mit dieser kurzen Liste lieferte ich, glaube ich, einen Punkt, wo man verpflichtet ist, die Botschaft des Korans näher zu betrachten und hochachtungsvoll zu evaluieren. Diese angeblichen Zufälle sind, so glaube ich, klare Zeichen für die Menschheit, dass die Botschaft des Korans eine spezielle Qualität aufweist und nicht ignoriert werden darf.

Nur die wiederholte Bloßstellung des individuellen, menschlichen Herzens der Botschaft des Korans gegenüber kann solch eine wichtige Frage wie „Wer schrieb den Koran?“ stellen. Wenn Sie eine Person sind, die glaubt, dass es nichts derartiges gibt wie eine göttlich inspirierte Offenbarung, so stellt sich die Frage: Wie viele Zufälle braucht es, damit Sie es in Betracht ziehen können, dass solch eine Offenbarung der Menschheit gegenüber möglich sein kann?

Wenn Sie eine Person sind, die daran glaubt, dass es solcherart Dinge geben kann, so lautet die Frage: Wie viele Zufälle wollen Sie ignorieren, bevor Sie es in Betracht ziehen können, dass ein bestimmter Text solch eine Offenbarung darstellt?

Sie sollen wissen, dass ich NICHT daran interessiert bin, eine Debatte über die Möglichkeit abzuhalten, dass EINE dieser Versen, die ich zitiert habe, nur ein Zufall ist oder aus anderen Gründen für Sie nicht überzeugend ist. Die wahre, bemerkenswerte Sache ist, dass ALL diese Eigenschaften sich in einem Text repräsentieren, die angeblich durch menschliche Intelligenz hergestellt wurde – und die profunde Unwahrscheinlichkeit der verblüffenden Zufälligkeit ist es, das ich besprechen will.

Nachdem Sie nun all diese angeblichen Zufälle gesehen haben, werden Sie ehrlicherweise immer noch daran glauben, dass der Koran ein Produkt menschlicher Intelligenz sein soll, wie jedes andere Buch? Oder wird es anders sein?

Gepriesen sei der Herrscher der Welten, der Schöpfer, der Bildner!

übersetzt von Kerem A.

Abspaltungen, Madhabs und Sekten

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Gleich zu Beginn ein Kommentar zum Wort „Sekte“. Mir ist sehr wohl bewusst, dass dieses Wort eine negative Konnotation besitzt und meistens in einem abwertenden, rhetorischen Kontext verwendet wird. Ich möchte deshalb an dieser Stelle klar und deutlich erwähnen, dass ich gegen eine überhebliche Haltung gegenüber Andersdenkenden bin.

Eine Sekte (lat. secta „Denkschule, Partei, Gefolgschaft“, von sequi ‚folgen‘; secare „abschneiden, trennen“) bezeichnet im wissenschaftlichen Sprachgebrauch häufig eine religiöse Organisation, die durch ein Schisma oder die Abspaltung von einer etablierten Religion entstanden ist.

Sowohl der Sunnismus als auch das Schiitentum sind in diesem Sinne Sekten oder Abspaltungen, in denen die jeweiligen Führer bewusst sektiererische (ihrer Sekte zugehörigen) Deutungen und Gedanken anführen. Beispielsweise existieren vier Madhabs (Rechtsschulen) im Sunnismus, die sich gegenseitig in der Theorie zwar anerkennen, aber in der Praxis einander direkt widersprechen. Al Ghazali hat des Weiteren gemäß diesem Sektendenken auch das rationale Denken verteufelt. Beispiele hierzu ließen sich viele finden.

Was ich mit ‚Sekte‘ anspreche ist nicht etwa das mir Abfällige, sondern das, worauf beharrt wird. Wahrheit ist ein Wandelgestirn, das eben vorbeirückt. Wenn wir also auf den Punkt starren, wo Wahrheit noch vorhin erstrahlte, starren wir oftmals ins Leere.

Sekten haben die Eigenart, irrationale Dogmen festzulegen und dann an sie bis in die Ewigkeit festzuhalten. Ein Teil der Leute hinter submission.org beispielsweise beharrt auf den Ahadith von Rashad Khalifa, die Sunniten auf die ihrige Sammlung der Ahadith und die Schiiten auf ihre Version der Hadith-Sammlung.

Sektierer sind Menschen, die außerhalb der göttlich-autoritativen Schrift Dogmen für wahr erklären, die aber nur menschlich sind und sein können. Aber aufrichtige Anhänger einer Sekte, die ihren Verstand nicht abgeschaltet haben, machen sich auch stets Gedanken, die diesem Gedankenschema ihrer Sekte widersprechen.

 

Spaltung der Religion

Nach dem Tode Muhammads spalteten sich die Gläubigen, weil sie sich über die Person des Nachfolgers Muhammads nicht einigen konnten. Eine der Abspaltungen sind die:

Sunniten

Die ersten rechtmäßigen Kalifen nach Muhammads Tod (632) sind nach sunnitischem Verständnis:

  1. Abû Bakr (632-634)
  2. Umar (634-644)
  3. Uthman (644-656)
  4. Alî (656-661)

Leiter der Gemeinde ist der Kalif. Ein Kalif muss zum Stamm des Propheten gehören, muss sich in den religiösen Quellen auskennen und muss politische Eignung besitzen. Aufgrund theologischer Differenzen und widersprüchlichen Ansichten in Recht und Wissenschaft spalteten sich die Sunniten wiederum in sogenannte Madhabs oder zu Deutsch Rechtsschulen, von denen die vier bekanntesten sind:

  1. Hanafi
  2. Hanbali
  3. Maliki
  4. Shafi

Es gibt noch zahlreiche weitere Gruppierungen wie etwa die Wahhabiten, Salafiten, Nurdschus, Dschaririya (Tabari), Zahiriya, Naqschibandiya usw. Es ist möglich, eine Auflistung von über 100 Gruppierungen aufzustellen.

Die zweitgrößte Abspaltung dreht sich um die:

Schiiten

Laut schiitischem Verständnis ist nur Alî, der Vetter und Schwiegersohn Muhammads und spätere vierte Kalif, rechtmäßiger erster Nachfolger Muhammads. Leiter der Gemeinde ist der Imâm. Ein Imâm muss ein Nachkomme Alîs sein. Wegen unterschiedlicher Ansichten über die Gestalt des Imâm spalteten sie sich wieder in weitere Gruppen:

  • Größte schiitische Strömung bilden die Zwölferschiiten oder Imamiten: Der 12. Imâm, Muhammad ibn Hasan al-Mahdi (Mitte 9. Jhdt.) lebe in der Verborgenheit weiter und werde als Mahdi zurückkehren. Der Mahdi (außerkoranisches Konzept aus den Ahadith) ist für die Schiiten frei von Sünde und Irrtum und wird eine gerechte Gesellschaft errichten. Während seiner Abwesenheit sollen qualifizierte Theologen die Leitung der Gemeinde übernehmen. Vor allem in Iran verbreitet. Dieser Strömung gehört die Rechtsschule der Dschafariya an.
  • Zweitgrößte Gruppe sind die Ismailiten oder Siebener-Schiiten: Der schon vor seinem Vater „verstorbene“ Sohn des 6. Imâms, Ismail ist der rechtmäßige 7. Imâm. Er lebe in der Verborgenheit weiter und werde eines Tages als Mahdi auf die Welt zurückkehren. Heute verbreitet in: Jemen, Iran, Indien, Syrien.
  • Zaiditen oder Fünfer-Schiiten: lehnen die Vererbung der Imâm-Würde und den Mahdi-Glauben ab.
  • „Extreme“ Schiiten: Gott wohnt direkt in den Imâmen. Kleine Gruppe, z.B. in Syrien.
  • Aleviten: dem Ursprung nach schiitisch beeinflusste Strömung, da auch bei ihnen die Verehrung der 12 Imame und insbesondere von Ali (deshalb auch der Name Aleviten aus dem Arabischen von ʿalawī) im religiösen Leben bekannt ist. Sie verstehen sich auch gern als Anhänger eines Schamanismus oder einer Naturreligion. Nicht zu verwechseln mit den…
  • Alawiten oder Nusairer: Sie gehen auf Ibn Nusair zurück. Von zwölfer-schiitischer Seite werden sie als Übertreiber betrachtet.

Auch bei den Schiiten gibt es noch weitere Gruppierungen. Als letzte und meist unbekannte dritte Abspaltung des Islam gelten die

Ibaditen

Die Ibaditen sind der einzig übrig gebliebene Zweig der Charidschiten, einer der frühen Glaubensrichtungen des Islams neben den Sunniten und Schiiten. Die Lehre stand bzw. steht den Sunniten näher als den Schiiten. Heute vor allem in Oman verbreitet. Die Sunniten erkennen die Ibaditen als weitere Rechtsschule an, jedoch nicht innerhalb der gegenseitigen Akzeptanz wie unter den vier größten Rechtsschulen der Sunniten. Oft werden sie als „extrem“ bezeichnet.

 

Unterschiede zwischen den Richtungen

Zu diesem Thema eine gute und knappe Darstellung von Hans Küng:

Die Spaltung des Islam

Nicht Glaubensstreitigkeiten um die Orthodoxie, sondern Streitigkeiten um die wahre Nachfolge des Propheten waren Anlass zu dem im Koran streng verbotenen ersten muslimischen Bürgerkrieg, ja, zur Krise des ur-islamischen Gemeindeparadigmas (PI) und zur bis heute bestehenden Spaltung der Umma in drei „Parteiungen“:

– die sunnitische Partei, welche bis heute die übergroße Mehrheit der Muslime umfasst, die sich an die Sunna und alle vier rechtgeleiteten Kalifen halten wollen;

– die schiitische, die „Partei“ (shia) Alis, des ermordeten Vetters und Schwiegersohns Muhammads, die bis heute die Minderheit (ca. 10%) der Muslime (im Iran, Irak und Libanon) ausmacht und die allein Ali als rechtmäßigen Nachfolger des Propheten anerkennt;

– die harigitische, die „Auszügler“ (Kharidschiten), die unabhängig von jeglicher Stammes- oder Familienzugehörigkeit nur den besten Muslim (und sei es ein abessinischer Sklave) als Nachfolger akzeptieren wollen, die lange Zeit mit ihrer puritanischen Ausrichtung den sunnitischen Kalifen erbitterte Kämpfe lieferte und heute nur noch unter den Berbern, in Oman und in Sansibar vertreten ist.

Nach verlustreichen Kämpfen gegen die schiitische Partei, setzt sich die ursprünglich Muhammad feindlich gesinnte mekkanische Familie der Umaiyaden durch. Mit ihnen siegt die Mehrheitspartei der Sunniten. Die Umaiyaden verlegen die Residenz des Kalifen nach Damaskus und machen Syrien zur islamischen Vormacht. Der erste der 13 Umaiyaden-Kalifen, Muawiya, einigt die arabischen Stämme und etabliert anstelle der arabischen Stammesföderation einen zentralisierten und bürokratisierten Staat mit Armee, Kanzlei, Post- und Nachrichtendienst.

Hans Küng – Spurensuche
Die Weltreligionen auf dem Weg 2: Judentum, Christentum, Islam
Seite 164 f., Ungekürzte Taschenbuchausgabe, November 2005, © 1999 Piper Verlag GmbH, München

Zu den größten Verursachern dieser Abspaltungen zählen die Ahadith. Denn nicht zuletzt deshalb streiten sich die Schiiten und die Sunniten über konkrete theologische oder philosophische Ideen. Jede Gemeinschaft hat ihre eigene Kollektion von Hadith-Büchern und jede Gemeinschaft greift die Gewährsmänner und Tradenten der anderen Gemeinschaft in Bezug auf ihre Loyalität, Tadellosigkeit und Rechtsgültigkeit an. Während beispielsweise Abu Huraira und Mu’awiya bei den Sunniten Ansehen genießen und respektiert werden, sind diese gerade bei den Schiiten im Fokus der Kritik. Mu’awiya wird zum Beispiel als Usurpator (Person, die sich widerrechtlich der Herrschaftsgewalt im Staat bemächtigt) betrachtet.

In anderen Worten ist ein von den Sunniten als ’sahih‘ eingestufter Hadith bei den Schiiten im seltensten Falle ebenfalls ’sahih‘. Es bestehen große theologische Differenzen im Verständnis und der Ausübung der Religion des Islam. Als einzelnes Beispiel sei hier erwähnt, dass Schiiten beim Kontaktgebet (Salâh) ihre Hände nicht aufeinander gelegt auf den Oberkörper drücken, sondern ihre Hände frei und lose runterhängen lassen.

Wohlgemerkt geht jede Sekte davon aus, dass sie die ursprüngliche Variante befolgen, die angeblich der Prophet selber verrichtet hätte.

 

Der Koran über Abspaltungen

Der Koran verbietet es den Gläubigen, sich abzuspalten und Gruppierungen oder Sekten zu folgen. Der Islam des Koran erkennt die Religions- und Meinungsfreiheit an, jedoch verbietet er, sich in sektiererischen Handlungen zu begeben. Selbst mit den Glaubensgemeinschaften vorheriger Schriftvölker wie etwa Christen und Juden sollten wir auf Anordnung Gottes zu ein und demselben Wort kommen (3:64), zu einer gemeinsamen Grundlage.

Einer der Gründe liegt auch darin begründet, dass Abspaltungen auch politische Zerwürfnisse nach sich ziehen können und Instabilität im Lande fördern. Auch vor dem blinden Drang nach Wahrheitsbesitz und selbstsüchtigem Neid wird auf diese Weise gewarnt (42:14). Im Gegenteil verlangt Gott von uns, dass wir nicht zerfallen sollen, sondern im Hinterkopf stets das Aufrechterhalten der Einheit behalten müssen (3:102-105), da dies den ursprünglichen Zustand beschrieb (10:19). Mit Sektierern hat der Islam nichts zu tun (6:159), denn Sektierer sind Parteien, die sich immer über das freuen, was sie selbst haben (30:32) und in ihrer Haltung stur und starr sind. Deshalb sollen sie in Ruhe in ihrem Irrtum gelassen werden (23:52-56). Des Weiteren werden die Sekten als „untereinander zerstritten“ charakterisiert (21:92-93), während die echten Gläubigen eine einzige Gemeinschaft bilden wollen und sollten.

Es gehört jedoch auch zum Willen Gottes, dass es unterschiedliche Gemeinden gibt (11:118-119, 42:8), weil Er uns prüfen und uns unterscheiden will. Eines der Anzeichen, dass Gott mit einem Volk unzufrieden ist, lässt sich auch darin beobachten, dass dieses Volk in zerstrittene Parteien aufgespalten wird (6:65).

Diejenigen, die eine bestimmte Madhab oder eine bestimmte Sekte als Gottes Religion verkaufen, werden mit diesen Versen angesprochen. Leider wurden professionelle Gelehrte während unserer ganzen Geschichte die größten Feinde des Monotheismus und Gottes! Jene, die in die Hölle eintreten, haben diesen Entscheid aus freiem Willen in dieser Welt selbst gefällt. Gewisse Anhänger von Gelehrten, die ihre Gelehrten idolisieren (9:31; 42:21), insbesondere in Pakistan und Indien, rufen die Gelehrten als „Mawlana“ an, was wörtlich „unser Beschützer/Verbündeter“ bedeutet, und sie akzeptieren dies als eine religiöse Berufsbezeichnung. Solch ein Sektierer- und Götzentum stellt einen solchen Entscheid als Beispiel dar.

Den vielen Sekten, die alle ihre eigene Variante des Islam erfunden haben, entspringen unzählige Handlungen, die dem aus dem Koran beschriebenen Götzentum entsprechen. Weil sich jede Partei darüber freut, was sie hat, steigert sie sich immer weiter in das hinein, was sie hat. Regeln zu Kleidung, Ernährungsvorschriften, eine eigene “Gruppensprache”, Reglementierung von zwischenmenschlichen Beziehungen, Abstellen von Skepsis und Zweifeln (allgemeine Feindschaft gegenüber Vernunft und vernunftorientiertes Fragen).

Von Gottes Weisheit direkt empfangenden und weiterleitenden Sufis, selbsternannten Mahdis und Ayatollahs, in der Macht unbegrenzte Kalifen (zum Teil als Stellvertreter Gottes angesehen) oder Imame, die behaupten, Gott wohne in ihnen, bis hin zu Menschen, die für den Jüngsten Tag auf die Fürsprache von vergänglichen Menschen wie den Propheten erhoffen, die die Propheten öfters gedenken als Gott, die die Propheten in ein Wettbewerb stecken, wer von ihnen der von Gott am meisten geliebte sei, die ihre Vernunft abstellen und lieber blinden Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen üben, die ungerechtfertigte Politik im Namen der Religion ausüben, die Frauen unterdrücken und ihre natürlichen Menschenrechte entziehen (und ebenso Frauen, die dies noch freiwillig akzeptieren), die mit einem bestimmten Fuß das Bad betreten und mit dem anderen es wieder verlassen, die Aberglauben nachjagen wie etwa der Vorstellung, dass man von Magie und Gift nicht beeinflusst werde, äße man nur sieben Datteln aus Ajwa… all dies sind Auswüchse der Sekten und dessen, was sie bei sich als Quelle haben.

Aufgrund dieser Auswüchse und aufgrund dieses Götzentums bleiben die angeblich muslimischen Massen in soziologischer, ökonomischer, politischer und wissenschaftlicher Hinsicht in krassem Rückstand gegenüber anderen Völkern, die mittels dem Gebrauch von Vernunft zu denselben Schlüssen in Fragen wie über die Form des Rechtsstaates, die Wissenschaft, die Bildung und ihren Wert gelangen, die seit über 1400 Jahren bereits im Koran stehen.

Es ist an der Zeit, dass wir unseren Zustand selbst ändern (13:11), es ist an der Zeit die sektiererischen Spaltungen zu ignorieren und zu einer Einheit in der Vielfalt zu gelangen. Es ist an der Zeit, Gottes Ratschläge und Weisheit aus dem Koran in die Praxis umzusetzen. Es ist an der Zeit, das Gute zu gebieten und Recht zu üben, statt sich auf Sekten einzulassen. Denn ansonsten werden wir aufgrund der Gesetze, die Gott in die Natur gelegt hat, uns selbst ins Verderben führen.

30:41 Verderbnis ist gekommen über Land und Meer um dessentwillen, was die Hände der Menschen gewirkt, auf dass Er sie kosten lasse die (Früchte) so mancher ihrer Handlungen, damit sie umkehren.

42:30-31 Was euch an Unglück treffen mag, es erfolgt ob dessen, was eure Hände gewirkt haben. Und Er vergibt vieles. Ihr könnt euch auf der Erde (seinem Zugriff) nicht entziehen. Und außer Gott habt ihr weder Freund noch Helfer.

4:79 Was dich an Gutem trifft, kommt von Gott, und was dich an Schlimmem trifft, kommt von dir selbst…

Die Sprache des Koran spielt keine Rolle

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

41:44 Hätten Wir ihn als einen Koran in einer fremden Sprache (A’cemi) abgefasst, hätten sie gesagt: „Hätten seine Verse nicht erklärt werden müssen?“ Sei er fremdsprachig (A’cemi) oder arabisch (Arabi), sprich: „Er ist eine Führung und eine Heilung für die Gläubigen. Die Ungläubigen aber sind schwerhörig in ihren Ohren und er (der Koran) ist für sie unzugänglich. Sie sind so, als werde ihnen etwas aus großer Entfernung zugerufen.

Der Koran ist anders als andere Bücher. Die erste Voraussetzung, um ihn zu verstehen ist eine rechte und ehrliche Absicht. Sei es sogar der beste Arabischkenner der Welt, wenn diese Eigenschaft nicht vorhanden ist, kann der Koran nicht recht verstanden werden. Der Koran spricht die Menschen nicht mit „O ihr arabisch Wissenden“ an, sondern mit „O ihr Gläubigen!“ Der Lehrer des Korans ist Gott persönlich (55:2). Nur die Gläubigen, die ihren Verstand gebrauchen (10:100), die ihre vergangenen Ahnen und die Religionsgelehrten nicht idolisieren (2:170; 5:104), die nicht von Annahmen/Vermutungen abhängen (10:36), die nicht etwas spöttisch verfolgen, worüber sie kein Wissen haben (17:36; 6:115) und die ihre Religion allein Gott widmen, verstehen die Botschaft des Koran. Gott lehrt ihnen den Koran. Er kann die Geschehnisse so einleiten, dass sie den Koran richtig lernen.

Jene, die ihren Verstand nicht gebrauchen und ihren eigenen Gelüsten und Neigungen folgen, ihre Ahnen idolisieren, Vermutungen und Spekulationen zu ihrer Religionsquelle erheben und jene, die in der Religion Gott andere Gesetzesgeber beigesellen (z. B. Bukhary) könnten ihr Leben lang versuchen, den Koran zu verstehen, doch ihnen ist es verwehrt.

Der Ausdruck „Sei er fremdsprachig oder arabisch“ in Vers 41:44 wird in den meisten Übersetzungen wie folgt geschrieben: „Ein fremdsprachiges Buch für einen Araber?“

Vergleichen Sie unsere Bedeutung mit diesen Übersetzungen. Wir glauben, dass wenn der Koran vernünftig in andere Sprachen übersetzt wird, er seine Eigenschaft der Heilung und der Rechtleitung nicht verliert. Wenn der Einwand der Araber „Ein fremdsprachiges Buch für einen Araber?“ als folgerichtig angesehen wird, so muss auch eingeräumt werden, dass der Einwand von Milliarden von Nichtarabern „ein arabisches Buch für Fremde?“ ebenfalls berechtigt ist. Bei einer falschen Übersetzung wird dieses Recht den Nichtarabern regelrecht gegeben.

Was will der Vers aussagen? Wenn Sie die Antwort auf diese Frage in Gedanken halten und den jeweiligen Vers einige Male aufmerksam lesen, so werden Sie treffender in ihrer Auswahl über die richtige Übersetzung sein.

Außerdem verwendet der Koran für die Araber das Wort „A’rab“, welches in der Mehrzahlform steht (9:97-98,101,120; 33:20; 48:11,16; 49:14). Für die Nichtaraber hingegen verwendet er die Mehrzahl des Wortes „A’cem“, also „A’cemin“ (26:198).

Acemi (Acemiy) und Arabi (Arabiy) werden hingegen für Sprachbezeichnungen verwendet. Der Buchstabe „i“, welcher an das Ende der Wörter Arab und Acem hinzugefügt wird, setzt die Bedeutung dieser Wörter auf „arabisch“ und „acemisch“. Denn, wenn wir in alle Verse betrachten, in denen das Wort Arabi vorkommt, so werden Sie sehen, dass alle auf die Bedeutung arabisch hinauslaufen (12:2; 13:37; 16:103; 30:113; 26:195; 39:28; 41:3,44; 43:3; 46:12). In gleicher Weise verhält es sich mit dem Wort Acemi, welches die Bedeutung „fremdsprachig“ erhält (16:103; 41:44).

übersetzt von Kerem A.

Abraham: Der erste Prophet der Ergebung

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Eines der am weitesten verbreiteten Mythen ist, dass Mohammed der Begründer des Islam war. Obwohl Islam (völlige Ergebung zu Gott allein) die einzige von Gott anerkannte Religion seit der Zeit Adams ist (3:19,85), wird von Abraham im Koran berichtet, dass er der erste war, der das Wort „Ergebung“ benutzte und der uns „Gottergebene“ nannte (22:78). Siehe auch Propheten und ihre Namenswiederholungen.

Abrahams beispielhafte Ergebenheit in Gott wird durch seine bekannte Bereitwilligkeit demonstriert, seinen einzigen Sohn Ismael zu opfern, als er dachte, dass Gott dies befohlen hätte. Wie es sich herausstellte, war ein solcher Befehl in Wirklichkeit von Satan. Siehe zu diesem Thema: Abraham und die Opferung seines Sohnes

 

Millat Ibrahim

Durch den ganzen Koran hindurch wird die Ergebung als „Millat Ibrahim“ (Gemeinschaft Abrahams) bezeichnet (2:130, 135; 3:95; 4:125; 6:161; 12:37-38; 16:123; 21:73;22:78). Des Weiteren informiert uns der Koran, dass Mohammed ein Nachfolger Abrahams ist (16:123). Aufgrund eines generellen Nichtwahrnehmens der Tatsache, dass Abraham der ursprüngliche Gesandte des Islam war, fordern manche sogenannten Muslime Gott heraus: „Wenn der Koran vollständig und detailliert ist, wo können wir dann die Anzahl der Rak’ahs (Einheiten) für jedes Kontaktgebet (Salât) finden?“ Wir lernen vom Koran, dass alle religiösen Praktiken des Islam schon vor der Offenbarung des Koran bestanden haben (8:35, 9:54, 16:123, 21:73, 22:27, 28:27).

Vers 16:123 ist der direkte Beweis, dass alle religiösen Praktiken unversehrt überliefert wurden, als Mohammed geboren wurde. Mohammed wurde auferlegt der „Religion Abrahams zu folgen“. Wenn ich Sie darum bitte, einen Farbfernseher zu kaufen, ist vorausgesetzt, dass Sie wissen, was ein Farbfernseher ist. Ebenso müssen, wenn Gott Mohammed auferlegt, den Praktiken Abrahams zu folgen (16:123), diese Praktiken gut bekannt gewesen sein.

Ein anderes Beispiel für die göttliche Bewahrung der islamischen Praktiken, die Abraham gegeben waren, ist die Aufbewahrung im Koran solcher Praktiken. Zum Beispiel wird die verfälschte Waschung in 5:6 zu den ursprünglichen vier Schritten zurückgebracht. Der Tonfall während der Kontaktgebete (Salâh) wurde verzerrt – viele Muslime beten still. Dies wurde im Koran in 17:110 korrigiert. Das Fasten während Ramadan wurde modifiziert, um Geschlechtsverkehr während der Nacht zu erlauben (2:187). Zakah wird in 6:141 wiederhergestellt, und Hadsch wird auf die vier korrekten Monate berichtigt.