Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 36 (2): Almosen, Wohltätigkeit

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Der Koran beschreibt die Spende (Ausgabe) um Gottes Anerkennung willen mit verschiedenen Worten wie Almosen, Wohltätigkeit oder das „Speisen der Bedürftigen“ (74:44); „das Anstrengen auf dem Wege Gottes mit Gütern“ (4:95).

Obwohl wir gelernt haben, Anteile unseres Vermögens als Beihilfe für die Armen zu gebrauchen, stoßen wir im Koran nirgends auf eine vorgeschriebene Menge wie etwa 1/40. Es waren die Sekten, welche diesen Anteil bestimmt haben. Allerdings bezieht sich dieser Anteil auf Bargeld in Gold oder Silber. Entsprechend dem Vermögen einschließlich Kamelen, Schafen etc. unterschied sich der Anteil. Beispielsweise betrug der Anteil für die Ernte 1/10. Wenn das Wasser, dass Sie zum Bewässern Ihres Feldes gebrauchen, von irgendwoher anders hergebracht wurde, so fällt diese Zahl auf 1/20. All diese Anteile werden im Koran nicht erwähnt. Es ist lohnend, die Tatsache zu beachten, dass diese Anteile irrational sind. Wieso sollte eine Person, die Besitzer von Gold und Silber ist, 1/40 ihres Vermögens hergeben, während ein Bauer 1/10 seines Vermögen hergibt? Sind die Bauern etwa reicher als die Besitzer angesammelten Reichtums? Oder ist die Landwirtschaft eine lukrativere Einkommensquelle als der Handel? Wie werden die Werte für Kamel- und Schafbesitzer beurteilt und worin unterscheiden sie sich?

Das Wort Infak wird im Koran erwähnt, welches sowohl „spenden/ausgeben um Gottes willen“ als auch „Spenden/Ausgaben für andere Zwecke“ bedeutet:

 

8:36 Die Ableugner geben ihr Vermögen aus (infak), um (ihre Mitmenschen) vom Wege Gottes abzuhalten und sie werden fortfahren, auszugeben.

 

Andererseits wird das Wort Sadaqa (Almosen, Wohltätigkeit) nur für die Ausgaben, die um Gottes willen gemacht werden, verwendet.

 

9:103 Nimm aus ihrem Vermögen eine Almosengabe (sadaqa), um sie damit rein zu machen und zu läutern (zaka).

 

Hier scheinen die arabischen Wörter Sadaqa und Zaka synonym zu sein. Ausgaben, die auf dem Wege Gottes gemacht wurden, bedeuten Reinigung/Läuterung. Während wir die Sadaqa (Mildtätigkeit) mit Zakat (Almosen) gleichstellen können, können wir ebenso die Zakat im weiteren Sinne verstehen. In diesem Sinne würde Zakat eine Reinigung/Läuterung bedeuten, zu welcher all unsere Leistungsmöglichkeiten beitragen würden. Eine Einzelperson kann von all ihrem Vermögen Spenden ausgeben und dadurch die ihr anbefohlene Pflicht erfüllen, während sie gleichzeitig auch diese Pflicht erfüllen kann, wenn sie es anderen ermöglicht, von ihrem Wissenschatz zu profitieren. Der Koran macht die folgenden Aussagen über die Personen, welchen das eigene Vermögen gespendet werden könnte.

 

2:177 … und sein Geld – mag es einem noch so lieb sein – den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem, der unterwegs ist, den Bettlern und für (den Loskauf von) Sklaven hergibt…

2:215 Man fragt dich, was man spenden (infak) soll. Sag: „Wenn ihr etwas Gutes spendet, soll es den Eltern, den nächsten Verwandten, den Waisen, den Armen und dem, der unterwegs ist, zukommen. Und was ihr an Gutem tut, darüber weiß Gott Bescheid.“

2:273 Für die Armen, die im Dienst Gottes beschäftigt und behindert sind, indem sie nicht im Land unterwegs sein können. Unwissende halten sie aufgrund ihrer würdevollen Erscheinung für reich. Du erkennst sie aber an ihren Gesichtern. Sie bitten die Leute nicht in aufdringlicher Weise (um Almosen). Und was ihr an Gutem spendet (infak), darüber weiß Gott Bescheid.

9:60 Die Almosen (sadaqa) sind für die Armen und Bedürftigen und für die mit der Verwaltung (der Almosen) Beauftragten und für die, deren Herzen kürzlich wiedergewonnen wurden, für die (Befreiung von) Sklaven und für die Schuldner, für die Sache Gottes und für den Sohn des Weges; (Dies ist) eine Vorschrift Gottes. Und Gott ist Allwissend, Allweise.

 

Es wird auf die die Almosen erhaltenden Personen hingewiesen. Die Menge oder der Anteil wird im Koran nicht mit einer mathematischen Proportionalität angegeben, doch es wird gesagt:

 

2:219 Und sie fragen dich, was sie spenden (infak) sollen. Sag: „Was ihr entbehrt!“ So macht Gott euch die Zeichen klar, damit ihr vielleicht nachdenkt.

 

Im Koran wird die als Almosen (Zakat) auszugebende Menge nicht in Anteilen wie 1/40 oder 1/10 etc. formuliert. In einigen Übersetzungen wird die Formulierung „Überschuss“ oder „über eure Bedürfnisse hinaus“ verwendet. Das arabische Wort lautet „afw“, welches in seiner eigentlichen Bedeutung „Begnadigung, Verzeihung“ heißt. Was jedoch wirklich gemeint ist, bedeutet Spende. Jene, die an weiteren möglichen Bedeutungen dieses Wortes interessiert sind, werden auf die folgenden Verse verwiesen: 2:187; 3:152-155; 5:95-101; 9:43; 42:40; 64:14.

Der Koran verdammt den Geiz und befiehlt, dass wir Ihm zuliebe unseren Mitmenschen das geben, was Er als ein Geschenk für uns gemacht hat. Der Koran bewertet das Privateigentum als gesetzlich, doch ordnet er dem Menschen an, seinen Verstand zu gebrauchen, um das soziale Gleichgewicht zu bewerkstelligen, indem wir freiwillig das ausgeben, womit Er uns versorgt hat. Der Koran lehrt uns, dass die Armen ein Recht auf unseren Besitz haben (70:24,25), und dass wir durch die Spende eines Teils unseres Vermögens uns selbst reinigen (Zakat).

 

16:71 Gott hat einige von euch vor den anderen mit Existenzmitteln begünstigt. Und doch wollen die Begünstigten nichts von ihren Gaben denen zurückgeben, die von ihnen abhängen, so dass sie gleich wären. Wollen sie denn Gottes Freigebigkeit verleugnen?

9:34 Ihr Gläubigen! Es gibt zweifelsohne viele untern den Rabbis und Priestern, die durch Falsches das Gut der Menschen verschlingen und sie vom Wege Gottes hindern.

 

Die Person, die über ihr Vermögen um Gottes willen verfügt, sollte nicht vergessen, dass der wahre Besitzer aller Güter Gott ist. Sie wird alle Koranverse zu diesem Zweck berücksichtigen und diese religiöse Handlung verrichten. Wie wir aus den oben zitierten Versen ableiten können, wird die Spende solange andauern, bis alle gesellschaftlich gleichgestellt sind.

Es ist lohnenswert zu erwähnen, dass wir darauf achten sollten, dass unsere Ausgaben nicht von religionsfanatischen Schwindlern abgefangen werden. In diesem gottergebenen System werden alle nach dem jeweiligen Budget ihren Beitrag leisten.

 

65:7 Jeder soll aus seiner Fülle ausgeben, wenn er die Fülle hat; und der, dessen Mittel beschränkt sind, soll gemäß dem ausgeben, was ihm Gott gegeben hat. Gott fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was Er ihr gegeben hat. Gott wird nach einer Bedrängnis Erleichterung schaffen.

 

Gott bestimmt, dass unsere Ausgaben im Wege der Beiträge sowohl offen als auch im Verborgenen vollzogen werden können, wenngleich Er die letztere Alternative vorzieht.

 

13:22 …von dem, was Wir ihnen beschert haben, geheim oder offen Spenden geben…

2:271 Wenn ihr Almosen offenkundig gebt, so ist es angenehm, und wenn ihr sie verbergt und sie den Armen gebt, so ist es besser für euch und sühnt eure Missetaten. Und Gott ist eures Tuns kundig.

 

Jedoch darf ein Almosen spendender Mensch nicht protzen.

 

2:262-264 Denjenigen, die ihr Vermögen um Gottes willen spenden und dann nicht hinterher auf ihr Verdienst pochen oder Ungemach zufügen, steht bei ihrem Herrn ihr Lohn zu, und sie brauchen keine Angst zu haben, und sie werden nicht traurig sein. Gütige Rede und Verzeihung sind besser als ein Almosen, das von einem Übel befolgt wird; und Gott ist Reich und Milde. Ihr Gläubigen! Macht eure Almosen nicht dadurch zunichte, dass ihr auf euer Verdienst pocht oder Ungemach zufügt! (Das ist) wie wenn einer sein Vermögen spendet, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Gott und den jüngsten Tag glaubt. Der ist einem steinigen Grund zu vergleichen, mit Erde darüber: Ein Regenguss fällt darauf, und nachher ist nur noch eine harte, kahle Stelle übrig. Sie haben keine Gewalt über etwas von dem, was sie erworben haben.

9:91 Kein Tadel trifft die Schwachen und die Kranken und diejenigen, die nichts zum Ausgeben finden, wenn sie nur gegen Gott und Seinen Gesandten aufrichtig sind. Kein Vorwurf trifft jene, die Gutes tun – und Gott ist Allverzeihend, Barmherzig.

2:267 Ihr Gläubigen! Spendet von den guten Dingen, die ihr erworben habt und von den Bodenerträgen, die Wir euch gewähren! Gebt nicht vom Schlechten, das ihr selbst nicht annehmen würdet oder nur, wenn ihr ein Auge dabei zudrücken müsstet. Wisset, dass Gott unendlich reich ist und dass Ihm höchster Dank gebührt!

 

Die Ersteller von Richtlinien haben eine Regel festgelegt, nach welcher die Almosengabe nur dann erfolgen kann, wenn ein Gut mindestens ein Jahr im Besitz einer Person gewesen ist. Die meisten der reichen Leute, die Aktienbesitzer, lassen ihre Reichtümer nie brach liegen, sondern halten sie in Betrieb. Erwägungen wie „von Schuldigen werden keine Almosen verlangt“ oder „keine Almosen dürfen aus Rohstoffen entrichtet werden, die im Herstellungsprozess verwendet werden“ sind nicht gültig, da dadurch die Aktienbesitzer und die Fabrikinhaber, die auf einer Basis von Kredit arbeiten, nicht dazu verpflichtet sind, irgendwelche Almosen abzugeben, während die Hausfrau, die auf ihren Armen goldene Armbänder trägt, 1/40 davon und der Bauer 1/10 von seiner Ernte hergeben müsste. Gemäß einem weiteren Verständnis der Traditionalisten werden keine Almosengaben aus Transportmitteln verlangt. Das bedeutet, dass eine Person, die ein luxuriöses Auto besitzt, von den Almosenabgaben freigestellt wäre, während der Bauer, der 10 Kg an Tomaten sammelt, ein Kg hergeben werden müsste. All dies verbleibt außerhalb des Korankontextes. Es ist leicht zu sehen, welch ein Verderben entsteht, wenn die Religion mit weiteren Quellen erweitert wird.

 

3:92 Ihr werdet die Rechtschaffenheit auf keinen Fall erlangen, solange ihr nicht etwas spendet, was ihr liebt. Und was immer ihr spendet, darüber weiß Gott Bescheid.

6:141 … Entrichtet die Almosengaben am Einkommenstag. Dabei dürft ihr nichts verschwenden, denn Gott liebt Verschwender nicht.