Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 21: Frauen im Koran und in der erfundenen Religion

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Die Frage über die Frau hat die meisten Ergänzungen zur eingeführten Religion gehabt. Die Frauen wurden auf das Niveau eines Sklaven, eines Dienstmädchens in Haushaltsangelegenheiten und eines ihrem Ehemann verfügbares Sexualobjekts erniedrigt, gerechtfertigt im Lichte der erfundenen Ahadith und sektiererischen Interpretationen und Ansichten. Die Mehrheit des schönen Geschlechts, unfähig einen Unterschied zu machen zwischen dem, was wirklich offenbart und was erfunden wurde, trotteten weiterhin auf dem von den Männern bestimmten Pfad, die damit fortfuhren Worte zu predigen, die angeblich vom Propheten gesprochen wurden und die besagen, dass das Paradies unter den Füssen von Müttern läge. Wir werden sogleich sehen, wie seriös diese Einstellung zu den Frauen gewesen ist.



Lügengespinste über Frauen von Sekten, die auf erfundenen Ahadith aufbauen

Das Hauptziel ist gewesen, die Frau zu einer Sklavin ihres Ehemanns zu machen, die ihm gegenüber bedingungslos treu ist. Dem Ehemann gegenüber Unterwürfigkeit auszuüben wurde als eine religiöse Tat angesehen.

Müsste ich den Menschen die Niederwerfung anordnen, hätte ich bestimmt, dass Frauen sich vor ihren Ehemännern niederwerfen sollen, aufgrund der Schuld, die sie ihnen schulden. (Tirmidhi, Rada 10/1159; Abu Dawud, Nikah 40/2140; Ahmad bin Hanbal, Musnad VI, 76; Ibn Madsche, Nikah 4/1852.)

Auch wenn der Körper ihres Ehemannes von Kopf bis Fuss mit Eiter beschmiert wäre und die Frau ihn reinigt, indem sie ihn leckt, wäre ihre Schuld ihm gegenüber immer noch unbeglichen. (Ibn Hadschar al Haytami 2/121; Ahmad bin Hanbal, Musnad V, 239.)

O Frauen! Solltet ihr euch jemals der Verpflichtungen bewusst werden, die ihr euren Ehemännern schuldet, würdet ihr nicht zögern, den Staub von ihren Füssen zu wischen, indem ihr eure Wangen an ihnen reibt. (Hafiz Zahabi, Grosse Sünden, Seite 187)

Die Hingabe und das Intellekt der Frauen sind fehlerhaft. (Sahihi Bukhary)

Ihr flucht viel und seid euren Ehemännern undankbar. Ich habe kein Geschöpf außer euch gesehen, das Mangel an Intelligenz und Hingabe aufweist und das Männer in Versuchung führen kann. (Muslim, Iman 34/132; Ibn Madsche, Fiten 19/4003)

Die Gesinnung, welche die Frau zu einer Gefangenen ihres Mannes macht, bestimmt sie für die Hölle und wirft ihr Mangel in der religiösen Haltung vor, dadurch den ausdrücklichen Bemerkungen des Koran widersprechend.

Eine gute Frau ist wie eine Elster unter hundert Krähen. (Sahihi Bukhary)

O das weibliche Geschlecht! Gibt Almosen und bereut. Ich habe gesehen, dass die Mehrheit der Höllenbewohner aus Frauen besteht. (Muslim, Iman 34/132; Ibn Madsche, Fiten 19/4003.)

Eine Frau kann nur durch die Erlaubnis des Mannes ins Paradies eingelassen werden

Zuzüglich zu den Ahadith, die sie verdammen, hängt der Einlass ins Paradies einer Frau von der Zufriedenheit und Zustimmung ihres Ehemanns ab.

Wenn eine Frau stirbt, mag sie ins Paradies gehen, wenn ihr Ehemann mit ihr zufrieden war. (Riyazus Salihin)

Die lobenswerte Frau ist die, die die Frivolitäten und zeitweiligen Untreuen ihres Ehemannes erduldet, wodurch sie ins Paradies eingelassen wird. (Religiöse Informationen für Frauen, Seite 88)

Solche Ausführungen, die in den Büchern von Muslim, Bukhary, Tirmidhi, Muwatta und den schiitischen Quellen vorgefunden werden, haben ihre Wurzeln aus der Zeit der Abbasiden und Umayyaden. Solch eine Herabwürdigung der Frau gibt es im Koran nicht. Die Eignung für den Himmel hängt nach dem Koran von der ausgeübten Hingabe einer Person, ungeachtet ihres Geschlechts, ab.

49:13 Ihr Menschen! Wir haben euch von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und haben euch zu Völkern und Stämmen werden lassen, damit ihr euch kennenlernt. Der Beste vor Gott ist der Rechtschaffenste unter euch.

Wie wir sehen können macht der Koran keine Unterscheidung zwischen den Nationen, Stämmen und Geschlechtern. Dennoch wurden Frauen als ein Objekt gesehen, dass einen Mann eher in die Hölle führt.

Es gibt vier Dinge, die das Gebet eines Mannes annullieren: ein schwarzer Hund, ein Affe, ein Schwein und eine Frau. (Sahihi Muslim, Salat 265; Tirmidhi, Salat 253/338; Abu Dawud, Salat 110/720.)

Es gibt drei Dinge, die unheilvoll sind: eine Frau, ein Haus und ein Pferd. (Abu Dawud, Medizin 24/3922; Muslim, Salam 34/115; Bukhary, Nikah 17/4805.)

Seelenheil für alte, zahnlose Ehemänner

Imam Scharani und Imam Ghazzali, zwei der führenden Repräsentanten der Mentalität, die Frauen – Handelnde, die das Gebet annullieren – als unheilvoll ansieht, haben folgende Fundgrube für weitere Generationen hinterlassen.

Ein Mann mag seine Zähne verloren haben und hässlich geworden sein, während seine Frau jung und sehr schön ist. Es ist möglich, dass solch eine Frau, die zum Markt oder zu anderen Plätzen, wo sie eingeladen ist, ausgegangen sein mag, einen hübschen Mann sieht und worauf sie bei der Rückkehr nach Hause abgeneigt ist, die amourösen Annäherungen ihres Ehemannes zu erwidern. Dies ist das Ergebnis des Besuchs von Märkten und sozialen Zusammenkünften einer Frau, gelinde gesagt. (Imam Sharani, Ubudul Kubra, Seite 773)

Möge Gottes Fluch auf jenen Frauen sein, deren Beruf das Tätowieren ist und die ihre Körper tätowiert haben, und auf jenen, die ihr Haar auf dem Gesicht entfernen und ihre Zähne umgestalten. (Sahihi Bukhary)

Diejenigen, die Perücken tragen, die ihre Augenbrauen zupfen, tätowieren oder Tätowierungen auf ihrem Körper haben, sind verflucht. (Abu Dawud, Taradschul 5)

Wenn eine Frau eine Perücke trägt, ihre Arme oder ihr Gesicht tätowiert hat oder Schönheitsmale gebraucht oder ihr Gesicht und ihre Augenbrauen mit Pinzetten zupfen lässt und ihre Erscheinung verändert, so ist sie verflucht. (Imam Sharani, Ubudul-Kubra, Seiten 313, 867, 889)

Gemäß einem Hadith schlossen die Gefährten und Jünger des Propheten die Jalousien fest zu, um zu verhindern, dass ihre Frauen vorbeigehende Männern sehen, und schlugen jene, die nach draußen spähten. (Imam Ghazzali, Ihya u Ulumiddin 2/122)

Schaut, dass eure Frauen ein wenig hungrig bleiben, ohne zu übertreiben, und entzieht ihnen die schönen Kleider. Denn wenn ihre Bäuche voll und sie in Schale sind, werden sie sicherlich von äußerlichen Anreizen versucht werden. Wohingegen, wenn sie ein wenig hungrig und nicht sonderlich gekleidet sind, werden sie zuhause bleiben. (Ibnul Dschawzi, Mawzuat II/282283; Suyuti, Leali II/154; Ibn Arrak, Tanzihushscharia II/212213.)

Lasst eure Frauen keine schicken Kleider anziehen, denn wenn sie in Schale sind, werden ihre Herzen das Haus verlassen. (Imam Ghazzali, Kimyayi Saadet Seite 178; Ibn Abi Schayha, Musannaf IV/II, 420.)

Eine Frau, die ausgehen muss, sollte folgende Prinzipien einhalten, sobald sie die Einwilligung ihres Ehemannes hat:

  1. schäbig gekleidet zu sein,
  2. sich zu verhalten, als wäre sie eigentlich nicht draußen.
  3. Ihren Kopf zu verbeugen und vorsichtig sein, das Gesicht von Fremden nicht zu erblicken.
  4. Menschenmassen zu vermeiden.
  5. Orte zu vermeiden, die von Männern gut besucht werden.
  6. Verlassene Seitenstraßen vorzuziehen.
  7. Ihre Arbeit schnell zu beenden und heimzukehren.

(Imam Ghazzali, Ihyayi Ulumiddin 2/290)

Die beste Frau ist die, die wie das Schaf ist

Jene, die durch absurde Verfügungen versuchten, ihre Eifersüchte auf andere zu projizieren und sie in religiöse Befehle umwandelten, gaben dem Islam einen Bereich, der für Angriffe offen ist. Hier sind einige weitere Bemerkungen über Frauen, die von Imam Ghazzali erhoben wurden:

Eine Frau hat sieben Eigenschaften:

  1. Sie ist mit ihrem starken Wunsch, sich hübsch anzukleiden, wie ein Affe;
  2. Sie ist wie ein Hund, da sie abgeneigt ist, arm zu sein;
  3. Sie ist aufgrund ihres überheblichen Stolzes sowohl ihrem Ehemann wie auch anderen gegenüber wie eine Schlange;
  4. Sie ist wie eine Ratte, wenn sie Haushaltsgüter verkauft;
  5. Sie ist wie ein Skorpion, da sie eine Verleumderin ist;
  6. Sie ist wie ein Fuchs, da sie dem Mann Fallen stellt;
  7. Sie ist wie ein Schaf, da sie ihrem Ehemann gehorcht.

(Imam Ghazzali, Ihyayi Ulumuddin)

Die ideale Frau ist die von der Schafssorte! Der von allen Freiheiten beraubten Frau wird nicht einmal gestattet, zur Pilgerfahrt zu gehen. Der Frau wird es nicht erlaubt, mehr als eine Distanz von 90 Kilometern ohne die Begleitung eines ihr nächsten männlichen Verwandten (Vater, Onkel, Bruder, Ehemann) zurückzulegen. Unter den Umständen kann eine Frau nicht einmal die verbindliche Pflicht der Pilgerfahrt erfüllen, falls sie ihren nächsten Verwandten nicht überzeugen kann, sie zu begleiten. Gott hat in dieser verbindlichen Pflicht keine Unterscheidung des Geschlechts vorgenommen. Die Verrichtung des Kontaktgebetes einer Frau wurde durch die erfundenen Ahadith verboten, da sie ansonsten ausgehen müsste. Dadurch wird angedeutet, dass das Kontaktgebet einer Frau zuhause verdienstvoller sei, als das ist, das sie in der Moschee verrichtet hätte.

9:71 Die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einander Verbündete/Freunde.

Wie können sie erwarten, dass der Mann und die Frau diese Freundschaft aufbauen werden, angesichts der Tatsache, dass ihnen selbst das Sprechen miteinander verboten ist? Der weitere Verlauf des Verses erwähnt, dass diejenigen, die diese Freundschaft bewerkstelligen, mit der Gnade Gottes belohnt werden. Wenn die besagte Gnade in Gemeinschaften, die behaupten Muslime zu sein, vorenthalten ist, dann könnte das an ihrem Ungehorsam liegen.

Unter den Hanafis muss selbst die Stimme der Frau gedämpft werden, so dass der Mann ihr nicht zuhört. (Fikhus Siyra, Seite 400)

Euch wurde es gestattet, nur mit eurem Mahrim (Ehemann, Vater, Neffe…) zu sprechen. (Ibn Kathir 4/355)

Mit Kieselsteinen gefüllten Mäulern sprechen

Mit der Trennung von Mann und Frau wurden die Frauen isoliert, und ihnen war es nicht gestattet, männliche Freunde zu haben, so sehr, dass sogar Konversationen zwischen den Frauen im Flüsterton gehalten wurden, um zu verhindern, dass die Männer ihre Stimmen hören. Jedoch darf eine Frau im Notfall einen Mann ansprechen, aber nur wenn sie den Mund voller Kieselsteine hat.

Es war ihr nicht erlaubt, während der Menstruation ihre Kontaktgebete zu verrichten, noch konnte sie während ihrer Periode den Koran lesen oder das Fasten halten. Der Koran erwähnt bloß, dass kein Geschlechtsverkehr mit einer menstruierenden Frau praktiziert werden soll. Hätte Gott gewünscht, dass sie weder den Koran lesen noch fasten soll, hätte Er dies sicherlich ausdrücklich erwähnt.

2:222 Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: „Sie ist schädlich. Haltet euch während der Menstruation von den Frauen fern, und habt keinen Geschlechtsverkehr mit ihnen, bis sie davon entlastet sind.“

Wie wir sehen können nennt der Koran jede Einzelheit, die eine Person braucht. Jedoch wurden die Handlungen der Frauen eingeschränkt, indem sie getrennt wurden und indem sie daran gehindert wurden, das Freitagsgebet abzuhalten. Die ihnen auferlegten Einschränkungen, die nicht im Koran vorhanden sind, werden als Abscheulichkeiten angesehen. Die Erfindungen gingen so weit, Ahadith zu erfinden, die aussagten, dass alle, die sich dem Wort der Frau fügen, zu Grunde gehen würden. Solch eine Vorstellung geht ganz und gar gegen die Philosophie des Koran.

Nimmt keine Ratschläge von Frauen an; setzt euch gegen sie, denn die Opposition gegenüber Frauen bewirkt Wohlstand. (Suyuti, Leali II, 147; Ibn Arrak, Tanzihush Sharia II, 210.)

Wer auch immer seiner Frau gehorcht, wird von Gott in die Hölle geworfen. (Ibn Arrak II, 215)

Frauen als Imame, Muezzine und Staatsoberhäupter

Es gibt nichts im Koran, das darauf hinweist, dass gewisse Ämter den Frauen verboten sind; folglich können sie die Position eines Präsidenten, Kalifen, Richters, Imams oder Muezzins (Rufer zum Gebet) innehaben. Alles ist erlaubt, sofern es nicht ausdrücklich im Koran verboten wurde. Freiheit ist das Prinzip, Verbot die Ausnahme; wenn darüber hinaus irgendwelche Ausnahmen sind, werden sie in den Koranversen ausdrücklich erwähnt. Dadurch gibt es für Frauen keine Hürden mehr, die gerne die oben erwähnten Positionen erlangen wollen.

Eine von einer Frau geführten Gesellschaft ist eine dem Untergang geweihte Gesellschaft. (Ibn Hanbal, Musnad 5/43,50; Tirmidhi, Fitan 75 ; Nesai, Kudat 8; Bukhary, Fiten 18.)

Die Gegner von Aischa, die Frau des Propheten, die während des Dschamal Vorfalls das Kommando der Situation übernommen hatten, müssen diesen angefertigten Hadith erfunden haben. Süleyman Atesch bemerkt folgendes: „Der gefragte Hadith muss auf Aischa anspielen. Hätte jedoch der Prophet so etwas in dieser Art gesagt, erhielte Aischa die gefragte Mission nicht, und Talha und Zubaira hätten dies nicht toleriert. Die Authentizität dieses Hadiths, der dem Koran widerspricht, ist zweifelhaft“ (Süleyman Ates, Kommentar des Koran 6/399400).

Diejenigen, die Ahadith erfanden, um ihre eigenen politischen Ansichten zu unterstützen, ignorieren ebenso die Beschreibung der Königin von Scheba. Verse 22 und 44 der Sure Die Ameise (27. Sure) erwähnen die von einer Frau geführten Gesellschaft. Wir bemerken, dass sie als eine intelligente und weise Frau beschrieben wird, umsichtig genug, um keine Risiken einzugehen, die ihre Gemeinde prekären Situationen aussetzen würden. Es gibt im Koran keinen einzigen Hinweis darauf, dass eine Frau keine Herrscherin sein kann.

Lehrt den Frauen das Lesen und Schreiben nicht. Lasst sie sich in Näharbeit üben und schaut, dass sie die Sure Das Licht rezitieren. (Ibnul Dschawzi, Mawzuat II, 269)

Fabrizierung der Ahadith für sexuelle Ziele

Wenn ein Mann seine Frau zu Bett ruft und sie lehnt (die Einladung) ab, werden sie die Engel bis zu den frühen Morgenstunden verfluchen. (Bukhary 9/36)

Die Männer, die darüber besorgt waren, abgelehnt zu werden, haben diesen Hadith fabriziert, der auf den Propheten hinwies. Frauen, die von ihrem Scheidungsrecht beraubt wurden, kamen dadurch unter die Unterdrückung der Männer.

Wenn sich eine Frau scheiden lässt, wird sie den Duft des Himmels nicht genießen. (Religiöse Informationen für Frauen, Seite 61)

Im Koran können Ausdrücke wie ‚geschiedene Frauen‘ (vgl. 2:228-241) beide Bedeutungen haben: nämlich, eine Frau, die sich scheiden ließ, oder eine, die geschieden wurde. Anbetracht dessen, dass im Koran keine ausdrückliche Vorschrift vorhanden ist, welche die Scheidung zu einer Exklusivität für Männer macht, sollten Frauen grundsätzlich dasselbe Recht genießen.

Ein weiterer Hadith besagt:

Gott wird das Kontaktgebet einer Frau nicht erhören, die Parfüm aufträgt, bevor sie die Moschee betritt, sofern sie nicht heimkehrt und sich durch die totale Waschung säubert. (Awnul Mabul 11/230)

Männer, die Parfüm aufsetzen, sind lobenswert, während Frauen, die dasselbe tun, eine sündhafte Tat begangen haben. Das Grundprinzip ist, dass die Männer von schönen Düften erregt werden. Die Tatsache, dass Frauen dieselbe Gefühle haben können, kommt ihnen nicht in den Sinn. Weiterhin, wieso wurde dies nicht im Koran vorgesehen?

Sofern der Platz, wo die Frau gesessen ist, nicht abgekühlt ist, darf er nicht von einem Mann besetzt werden. (Religiöse Informationen für Frauen, Seite 24)

Dieser Hadith erzeugt viele Erschwernisse in der städtischen Lebensweise, wie mensch ohne Weiteres sehen kann.

Gewisse Missverständnisse über Frauen

Es beginnt alles in den Geschichten über Adam und Eva. Nirgends im Koran stoßen wir auf die Versuchung Adams durch Eva. Wenn wir die Verse 11-28 der 7. Sure lesen, können wir sehen, dass sowohl Adam als auch Eva von Satan versucht wurden. Darüber hinaus wird die Legende, dass Eva aus der Rippe Adams erschaffen sei, nirgends im Koran erwähnt.

Eine weitere ungerechtfertigte Behauptung über den Koran ist, dass er allein Männer anspricht. Neunzig Prozent der Verse sprechen beide Geschlechter an. Es gibt ebenso Verse, die nur Frauen oder Männer ansprechen. Alle, die den Koran ernsthaft lesen, werden sehen, dass der Koran die allgemeine Öffentlichkeit und nicht ein einzelnes Geschlecht anspricht.

33:35 Die Gottergebenen Männer und die Gottergebenen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die rechtschaffenen Männer und die rechtschaffenen Frauen, die geduldigen Männer und die geduldigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Almosen spendenden Männer und die Almosen spendenden Frauen, die fastenden Männer und die fastenden Frauen, die Gott häufig gedenkenden Männer und Frauen – Gott hat ihnen (allen) Vergebung und großen Lohn bereitet.

Obwohl der Koran im größeren Teil die allgemeine Öffentlichkeit anspricht, gibt es ebenso Verse, die Frauen und Männer separat ansprechen.

Polygamie in der Geschichte

Wir müssen uns die Tatsache in die Erinnerung rufen, dass der Islam über einen großen Zeitraum hinreicht und einen riesigen Teil der Geographie der Erde mit unterschiedlichen Klimaverhältnissen umfasst. Es gibt Gesellschaften von Menschen, von den kleinsten Stämmen bis zu den größten Imperien, die in einem solch breiten Arbeitsbereich tätig sind, so dass sich landwirtschaftliche Arbeiten mit industriellen Unternehmen in diversen sozialen und politischen Milieus und kulturellem Hintergrund mit verschiedenen Bräuchen abwechseln. Die Universalität des Koran, die auf jede Situation, unterschiedliche Bräuche, Bedingungen und Milieus passt, ist dank seiner großen Ausdehnung erreicht worden. Bis jetzt haben wir die Versuche einer Herstellung und das Fortbestehen eines ‚Arabischen Islams‘ behandelt, in welchem der Turban, die Robe mit langen Ärmeln, die bis zu den Knöcheln reichen, und das Tragen eines Bartes einige der auffallenden Charakteristiken waren. Diese Versuche hatten unerwünschte Auswirkungen auf die Ausdehnung des Islam. Der Spielraum, den der Koran der Menschheit einräumte, erlaubt den Menschen verschiedenen kulturellen Ursprungs, ihre gebräuchlichen Kleider zu tragen. Dasselbe gilt auch für die Polygamie. Polygamie wird im Koran nicht verboten; jedoch wird sie nicht besonders gefördert und ermutigt.

Verschiedene Kulturen hatten verschiedene Praktiken. In Gesellschaften, in denen eine große Anzahl der männlichen Bevölkerung im Krieg starb und das Gleichgewicht zwischen der männlichen und weiblichen Bevölkerung zerrissen war, wurde die Polygamie unverzichtbar. In landwirtschaftlichen Gesellschaften, in denen Großfamilien immense Macht ausübten, war die Polygamie die Lösung, die Bürden der Frau im Haushalt zu erleichtern, und es gab Zeiten, in denen die Frauen nach Gefährtinnen für ihre Ehemänner suchten. Im Islam wird die Absicht zu heiraten beiderseits geäußert und die Frau genießt das Recht, sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen. In anderen Worten ist die Frau nach dem Koran in Fällen, bei denen es eheliche Streitereien in der Familie gibt, frei, die Scheidung zu verlangen. Das so genannte Verbot für die Frau, auf die Scheidung zurückzugreifen, oder die oberste Entscheidungsgewalt ihrer Familie über diese Angelegenheit haben nichts mit dem Koran zu tun, sondern sind lediglich traditionelle Praktiken. Polygamie war nicht nur ein Produkt östlichen, kulturellen Hintergrunds, da sie ebenso im Westen unter bestimmten Bedingungen gebilligt wurde. Als Folge der zwei Weltkriege war solch eine Lösung gefragt, und ein Artikel, welcher in der „Daily Mail“ erschienen war, schlug die Polygamie als die einzige Lösung vor, mit der Begründung, dass es einen beträchtlichen Anstieg der weiblichen Bevölkerung gegeben hatte. In 1949 wandten sich die Menschen in Bonn, um präzis zu sein die Verbände der Frauen, an die zuständigen Behörden, und verlangten, die Einführung der Polygamie in die Verfassung einzutragen. Die europäische Schriftstellerin Annie Besant, die eine Bewertung der Misere der sozialen und kulturellen Lage nach dem Krieg machte, schreibt wie folgt:

„Monogamie ist im Westen nicht länger vorhanden. Was zurzeit vorherrscht ist ein verantwortungsloser Zustand der Polygamie. Wenn ein Mann von seiner Mätresse genug gehabt hat, lässt er sie fallen, wonach die fallengelassene Frau allmählich dem Zustand der Prostitution zum Opfer fällt. Ihre Misere ist weitaus schlimmer als der Zustand einer Frau, die eine der Frauen eines einzelnen Mannes ist. Wenn wir diesen Stand der Dinge berücksichtigen, müssen wir eingestehen, dass die Westländer weit davon entfernt sind, die Einführung der Polygamie gerechtfertigt zu verdammen. Statt entehrt zu sein, eine Zufluchtsstätte zu suchen, aller Zuneigung und Sorge beraubt, mit ihrem unehelichen Kind verlassen worden, von allen Erbrechten enteignet zu sein und sich der Unterwürfigkeit zu ergeben zum Vergnügen irgendeiner Zufallsbekanntschaft, ist der Genuss der Ehre, eine der gesetzlichen Ehefrauen eines Mannes zu sein und in seinem Haushalt zu leben, weitaus besser.“

Hundefleisch und Polygamie

Wie wir bereits darauf hingewiesen haben, ist die Polygamie keine Verbindlichkeit; es ist dem Ermessen des Ehemanns überlassen, obwohl sie in gewissen Gesellschaften selbst von der Ehegattin gefördert wird. Der Koran verbietet lediglich den Verzehr von toten Tieren, Blut, Schweinefleisch und zu guter Letzt Tiere, die im Namen von jemand anderem geschlachtet wurden als in Gottes. Alle anderen essbaren Materialien sind erlaubt. Beispielsweise ist Hundefleisch in China ein Lieblingsgericht. Die Wege und Manieren unterscheiden sich entsprechend dem geographischen und sozialen Status einer Gesellschaft. Was jedoch als erlaubt betrachtet ist, soll nicht als eine religiöse Tat verstanden werden. Dieser wichtige Punkt wurde von den Gesellschaften, deren Wege voneinander abweichen, oft missverstanden. Solange der Koran nicht ausdrücklich bestimmt hat, dass eine gegebene Sache oder Tat verboten ist, ist die besagte Sache oder Tat erlaubt; sie ist nicht gegen den Islam. Beispielsweise mag in gewissen Kulturen das Tragen von Shorts bei einem Besuch einer Hochzeitsparty in Hawaii, das Gesicht mit verschiedenen Farben wie die Indianer zu bemalen, zu rülpsen oder zu furzen als normal bewertet werden. Die unter diesen Gesellschaften lebenden Muslime können ihre Standards erfüllen, ohne der Nichteinhaltung beschuldigt zu werden. Der Koran ist in dieser Hinsicht neutral. Der Koran spricht weder für noch gegen solche Taten. So wie es irrelevant ist, der Religion Verfügungen wie „Der Islam befiehlt es dir, Hundefleisch zu essen“ oder „Der Islam befiehlt es dir, zu einer Hochzeitsparty in Shorts zu erscheinen“, ist es gleichermaßen irrelevant „Polygamie wird vom Islam sanktioniert“ zu sagen. Die im Islam bevorzugte und angeordnete Tat ist nicht dasselbe wie die Tat, die frei auszuüben ist, weil sie nicht verboten wurde.

Unter normalen Bedingungen zu Friedenszeiten stellen wir eine quasi Gleichmäßigkeit zwischen der männlichen und weiblichen Bevölkerungen fest. Dies ist ein Zeichen, dass die Polygamie eine Ausnahme ist. Der Koran sagt aus, dass Monogamie eingehalten werden soll, wenn ein Ehemann nicht sicher ist, gegenüber einen von seinen Frauen parteiisch zu sein.

4:3 Doch wenn ihr fürchtet, dass ihr sie nicht mit Gleichheit behandeln könnt, so heiratet nur eine.

Polygamie wird im Koran vorausgesehen. Jedoch wird sie weder empfohlen noch verboten. Der Mann kann frei wählen. Er mag oder mag nicht mehr als eine Frau nehmen. Der Koran spricht, wie wir bereits zu Beginn des vorliegenden Buches erwähnt haben, die Menschheit an, Menschen mit verschiedenen Kulturen, verschiedenen Zeiten der Geschichte, in Friedens- und Kriegszeiten, landwirtschaftliche und industrielle Gesellschaften, ebenso die großen Staaten wie auch die kleinen Inselvölker. Der im Koran gepredigte Islam ist nicht für eine einzelne Zivilisation, eine einzelne industrielle Gesellschaft oder einen einzigen Ort, wo der Frieden herrscht, exklusiv. Die Umayyaden und Abbasiden bewerkstelligten, fremde Elemente in den Islam einzuführen und waren erfolgreich, ihre lokalen Stammesbräuche einzusetzen, als ob sie die Diktate des Islam wären (wie das Wachsen des Bartes, das Tragen einer Robe mit vollen Ärmeln und langen Schürzen, das Tragen eines Turbans und das Ausleben eines polygamen Lebens), da nichts gegen solche Praktiken war. Heute ist der Mensch frei, sich zu rasieren und Hosen zu tragen, eine Krawatte zu tragen und Monogamie vorzuziehen, ohne den Islam auf irgendeine Art wie auch immer zu verletzen. Darin besteht keine Beleidigung gegenüber dem Islam. Andererseits sind die Vorschriften des Koran, die Einheit Gottes zu erkennen, den Armen zu helfen und das Fasten abzuhalten und waren Teil der Verfügungen, die sowohl die Umayyaden als auch die Abbasiden zu befolgen hatten, und verlangen von zeitgenössischen und zukünftigen Muslimen, sich daran zu halten.

Die Frauen des Propheten

Die Frauen des Propheten und die Geschichten über sie werden nicht im Koran erwähnt. Die Geschichte der Heirat des Propheten mit einem neun Jahre alten Mädchen ist erneut eine Erfindung der Ahadith. 99% der Geschichten, die über den Propheten erzählt werden, haben ihren Ursprung in den Ahadith. Sie können wahr oder falsch sein. Eine Tatsache ist jedoch gewiss: sie sind nicht zuverlässig.

33:52 Keine weitere Frau ist für dich künftig erlaubt.

Vor der Offenbarung dieses Verses, war das, was für die Öffentlichkeit erlaubt war, ebenso für den Propheten erlaubt. Dieser Vers jedoch führte eine Einschränkung für den Propheten ein, eine Einschränkung, die bei anderen Männern nicht angewandt werden kann. Die Frauen des Propheten, wie alle anderen Frauen, heirateten ihn durch ihren eigenen freien Willen. Der Prophet, den Bräuchen der Zeit folgend, schloss eine Ehe, ohne die Verfügungen des Koran zu verletzen. Was immer wir wissen sollen, ist im Koran vorhanden. Jedes weitere Anliegen von uns ist irrelevant. Die dem Propheten offenbarte Botschaft des Koran ist die Religion, die uns durch ihn übermittelt wurde. Das persönliche Leben des Propheten könnte bewertet werden, indem zu den Zeiten und Bedingungen zurückgegangen wird, die in seiner Ära vorherrschten. Wir sind nicht in einer Position, zu urteilen, indem berichtete Ahadith aufgezeichnet wurden. In Wirklichkeit war eine der nutzlosen und sinnlosen Diskussionen über das Thema das Ergebnis der unterwürfigen Gehorsamkeit und der unerschütterlichen Akzeptanz der fabrizierten Ahadith.

Frauen als Zeugen

Nirgends im Koran wird erwähnt, dass zwei Frauen einem Mann als Zeugen gleich wären. Zum Beispiel wird die Zeugenaussage von vier Zeugen erfordert, um Ehebruch zu beweisen, und im Koran wird keine Unterscheidung zwischen den weiblichen und männlichen Zeugen vorgenommen, nur die Anzahl der Zeugen werden genannt. Jedoch gibt es ein missverstandenes Beispiel aus der Sure Die Kuh (2. Sure), Vers 282, in Bezug auf Darlehenszeit. Gemäß diesem Vers muss das erhaltene Darlehen urkundlich festgehalten werden, und die Anwesenheit der Zeugen während der Ausführung ist erforderlich. Dies ist ein gewerblicher Vertrag, der weder dem Schreiber noch den Zeugen schaden soll. Es ist eine bekannte Tatsache, dass wenn materielle Interessen im Spiel sind, die Menschen zögern, ein Zeugnis abzulegen. Der Koran betraut mit dieser schwierigen Pflicht zwei Männer. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass nur zwei Männer erwähnt werden. Eine Phrase wie ‚oder vier Frauen‘ erscheint nicht. Dadurch wird eine Frau geschützt, die selten mit gewerblichen Angelegenheiten zu tun hat und schwächer ist angesichts des wahrscheinlichen Drucks und Unterdrückung. Sollten zwei Männer nicht vorhanden und nur einer erreichbar sein, so wäre die erforderliche Anzahl ein Mann und zwei Frauen. Auf diese Weise wird die Verpflichtung zu bezeugen realisiert, und sollte später eine ungewünschte Situation auftauchen, wird ein Gefecht unter einem Mann und einer Frau verhindert. Nehmen wir an, dass ein Disput über die Höhe des Darlehens entstanden ist. Die Frau, die dem Mann gegenübertreten muss, der es nicht schafft, sich über die fragliche Höhe zu einigen, kann es nicht verhindern, Stress und Druck zu erleiden. Wohingegen, wenn zwei Frauen im Bilde vorhanden sind, dem Mann mutig die Stirn bieten und die schlecht gemeinten Zeugen werden Schwierigkeiten haben, auf die Frauen Druck auszuüben. Diese Praxis, welche Frauen von unangemessenem Druck schützt, wurde fälschlicherweise interpretiert und zu einer Allgemeingültigkeit dieses bestimmten Falles erhoben. Außer für dieses jeweilige Beispiel gibt es keine andere Unterscheidung im Koran. Wäre dies ein Leitbild gewesen, hätte Gott es ausdrücklich klargestellt, indem Er einfach aussagt, dass das Zeugnis eines männlichen Zeugen dem Zeugnis zwei weiblicher Zeugen entspricht.

Wir müssen die Aussage zur Kenntnis nehmen, die lautet: „Und weder dem Schreiber noch dem Zeugen soll Schaden zugefügt werden. Anderenfalls riskiert ihr, vom rechten Pfad abzuschweifen.“ Der Druck, dem sowohl die Zeugen als auch der Schreiber unterliegen mögen, kann sich vorgestellt und das Grundprinzip des Verses besser verstanden werden.

Frauen schlagen

Ein weiterer missverstandener Vers scheint der Vers 34 der Sure Die Frau (4. Sure) zu sein. Wir wollen hier von zwei Autoren zitieren. Yasar Nuri Öztürk sagt:

„Dieser Vers spielt nicht auf die unanfechtbare Überlegenheit des Mannes an. Es wird auf den Unterschied zwischen der respektiven Körperbeschaffenheit des Mannes und der Frau hingewiesen. Jedoch haben die meisten Kommentatoren, die auf eigenwillige Missdeutungen der Koranverse zurückgriffen, um ihren eigenen Zielen zu dienen, die im Koran erwähnte Formulierung ‚qawwam‘ als ‚Oberherrschaft‘ wegerklärt, und dadurch die Despotie des Mannes gerechtfertigt. Der im Koran erwähnte Term ‚fadribu‘ wurde darauf reduziert, eine einzelne Bedeutung zu haben, während er eigentlich mehr als eine hat. Annäherungen, die darauf abzielten, die Frauen in jeder Gelegenheit zu verunglimpfen, hätten sonst nicht funktionieren können. ‚Fadribu‘, dessen Wurzel Darb ist, besitzt mehr als 30 Bedeutungen, von denen die wichtigsten ’stoßen‘, ’schlagen‘, ‚beenden‘, ‚ausgehen‘, ’spazieren gehen‘ sind (vgl. Ibn Mansur, Lisan ul Arab, unter dem Eintrag für Darb). Unter den Umständen mag ‚fadribu‘ folgende Bedeutungen annehmen:

  1. Aussenden;
  2. Von irgendwo hinauszwingen;
  3. Schlagen.

Die ersteren zwei sind natürlich rationaler und verträglicher mit der menschlichen Psychologie und den Gesetzen.“ (Yasar Nuri Öztürk, Kuran’daki Islam (Der Islam im Koran), Seiten 552-554)

Edip Yüksels Kommentar über die Missdeutung lautet wie folgt:

„Während die Wörter ‚erridschalu kawwamune alennisai‘ als ‚Männer wacht über Frauen‘ oder ‚Männer sind verantwortlich für die Unterhaltungskosten der Frauen‘ verstanden werden soll, interpretierten alle Kommentare in Türkisch, auf die ich gestoßen bin, sie, dass sie die Bedeutung von Überlegenheit über Frauen annähmen. Wieso hängen unsere Kommentare solch disharmonische Bedeutungen wie „Meister, Herr“ dem arabischen Wort ‚qawwam‘ an, statt dem Wort Bedeutungen wie ‚überwachen, stützend, aufrechterhaltend‘ anzuhängen? Die Wurzel des Wortes ‚qawwam‘ ist ‚qwm‘. Sie können alle Verse durchsehen, in denen die Ableitungen dieser Wurzel verwendet werden, und Sie werden keine Formulierung finden, welche Oberherr oder Meister bedeutet. Wenn die Formulierung ‚badehum‘ im fraglichen Vers nur die Männer anspricht, indem das Pronomen „hum“ verwendet wird, stellt sich die Bedeutung als ‚einige Männer sind anderen Männern überlegen‘ heraus. Jedoch widerspricht sich diese Bedeutung mit dem Kontext. Wenn andererseits das Pronomen eine gemischte Gruppe von Männern und Frauen anspricht, dann haben wir ‚Gott hat einige Männer und einige Frauen über andere Frauen und Männern überlegen gemacht‘. Eine andere akzeptable Wiedergabe wäre ‚Gott beschenkte jeden mit verschiedenen Vorzügen und Eigenschaften‘. Das Wort ‚idribuhanna‘ in der Sura Die Frauen wurde als ’schlagt diese Frauen‘ übersetzt. Bevor wir diese bestimmte Formulierung unter die Lupe nehmen, sollte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine Festsetzung der ehelichen Beziehungen im Koran ziehen. Folgendes wird in 30:21 besagt:

Zu Seinen Zeichen gehört, dass Er euch aus eurer Art Partnerwesen erschuf, damit ihr bei ihnen Geborgenheit und Ruhe findet. Er hat zwischen euch Liebe und Güte gelegt. Darin sind Zeichen für Menschen, die nachdenken.

Demnach ist das Ziel einer Ehe Liebe und Güte. Das Wort ‚daraba‘ hat eine schier endlose Anzahl an Bedeutungen, nämlich: ausprägen, streiken, schlagen, halten, spielen. Beispielsweise bedeutet das Wort ‚idrib‘ auszugehen. Die arabisch sprechenden Menschen in Nordafrika verwenden immer noch dieses Wort in diesem Sinn. Im Finden der exakten Bedeutung eines Wortes im gegebenen Kontext müssen wir pingelig sein und unsere Vernunft gebrauchen. Wenn beispielsweise das im Vers 13:17 erwähnte Wort ‚daraba‘ als ’schlagen‘ statt ‚erklären‘ übersetzt worden wäre, würde eine absurde Bedeutung hervortreten und das Ergebnis wäre „Gott schlagt die Wahrheit und die Falschheit auf diese Weise“. Andererseits wurde das Wort ’nuschuz‘ in Vers 4:34 als ungehorsame, zankende Frau übersetzt. Das Wort hat eigentlich eine weiter reichende Bedeutsamkeit, wie etwa das Flirten, die Zügellosigkeit, die unerlaubten sexuellen Beziehungen. Wenn wir um genau zu sein seine Bedeutung im gegebenen Kontext erfragen, so erscheint die zweite Bedeutung als geeigneter. Vers 4:34 lehrt dem Ehemann, wie er seine treulose Frau zu behandeln hat. Es fällt auf den Ehemann, seine Frau in erster Linie zu mahnen. Wenn die Frau mit dem Flirten mit anderen fortfährt, wird der Ehemann ihr Bett trennen. Und wenn selbst dies nicht hilft und die Frau ehebrüchige Beziehungen aufnimmt, wird der Ehemann sie hinausschicken. Eine Frau zu schlagen, die die Eheschließung bricht, wäre keine Lösung. Sich mit ihr zu trennen sollte die Lösung sein, selbst wenn dies schmerzhaft sein mag.“ (Dr. Edip Yüksel, Türkçe Kuran Çevirilerindeki Hatalar (Die Fehler in den türkischen Koranübersetzungen), Seite 13-20)

Frauen als Erbinnen

In der Verteilung des Besitzes, Geldes etc. einer verstorbenen Person, erhält das geschriebene Testament den Vorrang. Die fundamentalistischen Muslime wagten es, die ausdrückliche Aussage des Koran zu modifizieren und behaupteten die Richtschnur „Kein Testament wurde für die Erben vorgesehen.“ Entsprechend dem Koran erhält das Testament Vorrang, gefolgt von den Schulden des Verstorbenen. In 5:106 und 2:180 können wir die gegebene Empfehlung bezüglich der Ausführung des Testamentes bemerken. Andererseits wird in 4:11-12 angeordnet, dass die Verteilung der Erbschaft nach der Begleichung der Vorschriften des Testamentes und der ausstehenden Schulden stattfindet. Während der Untersuchung der Erbschaft, die den Anteilen der Männer und Frauen innerhalb des generellen Rahmens des Koran zufällt, sollten wir gut daran tun, die im Koran beteiligte Geldbewegung und Wirtschaftsbeziehungen zu verstehen. Gemäß dem Koran gibt ein Mann während der Inkraftsetzung der Eheschließung eine gewisse Summe an Geld (entweder bar, in Gold etc.). (Dieses Geld wird der Frau und nicht ihren Eltern gegeben.) Da die fragliche Summe nicht bestimmt wurde, mag die Frau, die ihr Zuhause verlassen wird und mittellos werden kann, ebenso verlangen, ein Haus oder ein Auto etc. zu erhalten. Wenn sie gemeinsam der Berücksichtigung zustimmen, so wird der Ehevertrag gültig. Im Falle, dass der Wohlstand der Frau genug ist, sie zu unterhalten, mag sie einen Ring oder ein Geschenk einer Art wählen. Der Koran ordnet an, dass diese Rücksichtnahme ordnungsgemäß gegeben werden soll. Jedoch sollten dieser fraglichen Rücksichtnahme beide Parteien zustimmen. Darüber hinaus nimmt der Mann die Verantwortung der Unterstützung seiner Frau und Sprösslingen in die Hand. Im Falle einer Scheidung wird der Unterhalt der Kinder und, wenn die Mutter ihre Kinder stillt, der der Frau ebenfalls vom Mann verantwortet. Dadurch erhält die Frau nicht nur das Entgelt, dem zugestimmt wurde, sondern auch die finanzielle Unterstützung, um sich selbst und ihre Kinder zu unterhalten. Im Falle, dass das Vermögen der Witwe nicht ausreicht, um sie zu unterhalten, hat jeder gottesfürchtige Gläubige die Pflicht, zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen (2:241). Wie ohne weiteres gesehen werden kann, wird das Geld des Mannes, der viele Verantwortlichkeiten hat, fortwährend aufgeteilt. Gott hat dem männlichen Kind eine Erbschaft doppelt so groß zugemessen, wie Er sie dem weiblichen Kind verteilt hat (4:11). Die Einzelheiten der Erbschaft können in den Versen 11-12 und 176 der Sure Die Frauen nachgelesen werden (beide Eltern erben ein Sechstel des Besitzes in gleichmäßigen Anteilen).

Die Position der Frau gemäß dem Koran

4:32 Ihr sollt nicht die Gleichstellungen, die Gott euch gegenseitig geschenkt hat, begehren. Die Männer sollen ihren Anteil nach ihrem Verdienst erhalten, und die Frauen sollen ihren Anteil nach ihrem Verdienst erhalten.

Wir können sehen, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre entsprechenden Überlegenheiten besitzen; keine von ihnen sind dem anderen in einem absoluten Sinne überlegen. Zu sagen, dass der Mann der Frau in jeglicher Hinsicht überlegen ist oder eine absolute Gleichstellung der Geschlechter zu beanspruchen, ist irrational. Vers 4:32 deutet auf eine schöne Weise auf die gegenseitige, komplementäre Eigenschaft der Geschlechter hin. „Gott weiß sehr wohl, was Er erschaffen hat.“ Der Allwissende Gott hat alles nach Seiner vollkommenen Ordnung angelegt. Diese Ordnung wurde gesichert; manchmal durch die Auferlegung einer Vorschrift und manchmal durch die zielgerichtete Absenz davon. Die Anpassungsfähigkeit der Vorschriften des Koran gemäß Zeit, Kultur und Gemeinschaft verdankt seine Einheit den vorherrschenden Bedingungen dieser Flexibilität. Die traditionalistische Mentalität, die daran scheiterte, diese übernatürliche Vorgehensweise des Koran zu begreifen, hat die Unverfrorenheit besessen, Einschränkungen aufzuerlegen, die im Koran nicht vorhanden waren.

Überlegenheit wird nicht durch das Geschlecht, sondern durch die Verrichtung rechtschaffener Taten bestimmt

4:124 Wer aber rechtschaffene Werke vollbringt, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist: sie werden den Himmel betreten und ihnen widerfährt nicht die geringste Ungerechtigkeit.

16:97 Wer auch immer, ob Mann oder Frau, Rechtschaffenheit ausübt und glaubt: diesem werden Wir gewiss ein schönes Leben im Diesseits bescheren und Wir werden ihnen den Lohn bestimmt für ihre rechtschaffenen Taten erstatten.

Das wahre Leben gemäß dem Koran ist das Leben des Jenseits. Das Leben dieser Welt ist nur eine kurze Reise, deren letztes Ziel das jenseitige Leben ist. Die Überlegenheit unter den Menschen wird durch gute Taten erreicht und keine Unterscheidung oder Diskriminierung wird zu Gunsten der männlichen im Vergleich zur weiblichen Bevölkerungen vorgenommen.