Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 15: Religiöse Orden

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Trotz der großen Anzahl von Orden (Tarikats), die sich weitgehend voneinander und gänzlich von der Lehre des Koran unterscheiden, werden wir aus Platzmangel auf die Verehrung von Scheichs und bestimmte unanfechtbare Wahrheiten, die bei den meisten alltäglich sind, näher eingehen.

 

Umwandlung von Derwisch-Logen in Wirtshäuser und Bordelle

Zur Zeit, als der Prophet der unbestritten einzige geistige Führer war, war die Moschee die einzige Einrichtung im Islam. Gebete, Ausbildung und alle Arten von gesellschaftlichen Aktivitäten fanden in der Moschee statt. Sogar die Derwisch-Logen und die Mitbewohner der Derwischklöster geben zu, dass es zu Lebzeiten des Propheten und während der Herrschaft der Vier Kalifen keine anderen Logen oder Klöster als die Moschee gab. Es ist allgemein anerkannt, dass der erste Orden ca. 760 n.Chr. irgendwo in der Nähe von Damaskus gegründet wurde. Doch hunderte Jahre später hat eine Ausbreitung eines enormen Umfangs von Logen stattgefunden. Es ist ein Fakt, dass die Logen zu verschiedenen Zwecken gedient haben, unter anderem als Wissenschaftsakademie, als militärisches Hauptquartier, als Krankenhäuser usw. Es ist auch eine Tatsache, dass während der Amtszeit von Kusadali Ibrahim ein Tag kam, als sie als Bordelle und Wirtshäuser dienten. Ebenso wurden hier Ausübungen im Namen der Religion vollzogen, ohne jeglichen Bezug zu den Anordnungen und Vorschriften des Koran. Kusadali, der dies miterlebte, lehnte es ab, die niedergebrannte Herberge wieder aufzubauen und sagte dass, mit Ausnahme der Moschee, die Herbergen, die hunderte Jahre zuvor begründet wurden, geschlossen werden sollten, dass die ganze Erdoberfläche als eine einzelne Herberge dienen kann. Genau wie zu Lebzeiten des Propheten sollten alle anderem Einrichtungen mit Ausnahme der Moschee geschlossen werden und die besonderen Gebete, die in den Herbergen ausgeführt wurden, sollten aufgegeben werden um diesen Raum nur der Rezitation des Koran zu überlassen.

Die ersten Logen könnten um 150 AH errichtet worden sein, aber ihre Ausbreitung als Institution hat eigentlich etwa 600 AH stattgefunden. Es ist allgemein anerkannt, dass der erste eingeführte religiöse Orden der Khadiriya war. Der Begründer war Abdulkadir Gilani, gestorben 562 n. H. Um nur ein paar weitere zu nennen: Rifaiyah, Begründer Ahmad ar Rifai, gestorben 578 n. H.; Baktashiyah, Begründer Hadschi Beltap Veli, gestorben 669 n. H.; Mawlawiyah, Begründer Dschalal al-din Rumi, gestorben 672 n. H.; Khalwatiyah, Begründer Amaladdin al Khalveti, gestorben 750 n. H.; Nakschibandiyah, Begründer Bahauddin Nakschiband, gestorben 791 n. H.

 

Wessen geistiger Führer ist Satan?

Tarik ist ein arabischer Begriff, der soviel wie ‚Pfad, Straße, Weg‘ bedeutet. Es gibt Scheichs, Führer religiöser Orden, und ihre Anhänger, die predigen dass der fragliche Weg nur einer der Wege zu Gott und diesem zu folgen keine verbindliche Pflicht ist. Jedoch gibt es viele Derwische, die behaupten, dass der Prophet gesagt hätte ‚Satan ist der Führer von jenen, die keinen geistigen Leiter haben‘ (Scheich, murschid). Wenn das der Fall ist, müssen die alten Muslime unvollkommene Muslime gewesen sein. Während der Zeit, als die Anzahl der Scheichs nicht so groß war, müsste der Führer der Muslime dann Satan gewesen sein. Haben die Muslime, die vor der Vermehrung der religiösen Orden gelebt haben als unvollkommene Muslime gelebt? Viele Scheichs, Produkte der Religionsorden, wurden als unfehlbar erklärt. Jene, die sich um sie versammelten, wurden als würdig für das Paradies beurteilt, während der Bestimmungsort der übrigen Muslime die Hölle war. Deshalb war es unverzichtbar Anhänger solcher Persönlichkeiten zu werden. Es ist eine Tatsache, das eine gute Anzahl von Scheichs in der Geschichte verkündet wurden, der Mahdi oder Jesus Christus zu sein. Solche Gestalten können in fast jeder Stadt und jedem Distrikt angetroffen werden. Die meisten dieser Menschen leiden an paranoiden Täuschungen und haben nicht nur schädlichen Einfluss auf ihre geistige Welt, sondern auch auf den Geldbeutel. Diese sind die Ebenbilder der scheinheiligen jüdischen Rabbis und der christlichen Einsiedler, die im Koran erwähnt werden.

9:34 Ihr Gläubigen! Es gibt zweifelsohne viele untern den Rabbis und Priestern, die durch Falsches das Gut der Menschen verschlingen und sie vom Wege Gottes hindern.

 

Blinder Gehorsam zu Scheichs

Eine der wichtigsten Grundsätze der religiösen Orden ist die vollständige Hingabe des Novizen zu seinem Scheich, in dem gleichen Maße, in dem sein toter Körper der Gnade der Person ausgeliefert ist, die ihn waschen wird. Trotz der Tatsache, dass der Koran deutlich aussagt, dass wir unseren Verstand benutzen und zu einem Diskurs der Vernunft zurückkehren sollen, setzen die religiösen Orden kategorisch auf den blinden Gehorsam zu ihrem Scheich. Ein Mensch, der bereit ist solch eine Einstellung zu übernehmen, ist leicht überzeugt, dass sein Scheich der Mahdi oder der erwartete Messias und ein allmächtiger Übermensch sei. Der Novize wird häufig zum Gegenstand materieller Ausbeutung und ist naiv genug um zu glauben, was immer ihm über die Religion erzählt wird, und dabei alle Hinzufügungen zu, oder Auslassungen von der erfunden Religion zu übersehen. Sobald ein Mensch es hinnimmt, das logische Denken beiseite zu lassen, ist kein Unterschied mehr zwischen einem Universitätsabsolventen und einem Ungebildeten.

Diese Leute haben ihren Willen willkürlich ihrem Scheich abgetreten. Täuschung statt intellektueller Wissbegierde und sklavische Imitation statt logischem Denken würde wahrscheinlich alle Novizen zu einem genauen Abbild ihres Scheichs machen, bezüglich der Auslegung und Ausübung der Religion und in ihrer Lebensanschauung im allgemeinen. Es passierte häufig, dass ein Mensch, der bereit war, seinen Verstand unter totaler Missachtung seines intellektuellen Hintergrunds aufzugeben, seine Bildung bereitwillig leugnete und die Gelehrsamkeit des Scheichs in allen Dingen anerkannte. Ein Beispiel dafür ist vielleicht der Fall, wo Novizen stolz behaupteten, dass ihr Scheich, erbost auf die USA, die Weltraumfähre dazu veranlasste herunterzukommen. In einem zweiten Fall behauptete ein Scheich, das unerklärbare Geräusch, das in Zypern gehört wurde, käme von einem Monster und alle seine Novizen glaubten ihm. Es gab einen anderen Scheich, der seinen Penis von den Novizen küssen ließ, unter dem Vorwand, sie in der Selbstkontrolle auszubilden. Es ist unfassbar zu sehen, dass sogar die gebildeten intellektuellen Novizen, die die Philosophie der Abhängigkeit von einem Scheich und den Aufbau der Orden nicht kennen, an solche Absurditäten glauben. Wenn man jedoch bedenkt, dass diese von Anfang an bereit gewesen waren, auf die logische Denkfähigkeit zu verzichten, und es vorzogen, bloße Nachahmer zu sein, könnten solche Handlungen vielleicht verstanden werden. Nachfolgend sehen Sie eine Liste mit sieben Richtlinien, die ein Novize einhalten muss:

  1. Seinem Scheich unerschütterliche Treue zu geloben, und anzuerkennen, dass ihm niemand überlegen ist.
  2. Klug und aufmerksam zu sein.
  3. Dem Scheich aktiv und mit Leibeskräften zu dienen.
  4. Ehrlich und vertrauenswürdig zu sein.
  5. Sein Vermögen unter die Verfügung seines Scheichs zu stellen.
  6. Die Geheimnisse seines Scheichs und seines Ordens zu bewahren und sie niemandem preiszugeben.
  7. Bereit zu sein, sein Leben für seinen Scheich zu opfern.

 

Ausgenutzte Jünger

Wir verstehen die Gründe all dieser Punkte, außer dem Zweiten. Wie kann es sein, dass Orden die absolute Unterwerfung unter den Scheich verlangen und gleichzeitig Klugheit und Wahrnehmungsvermögen von ihren Novizen fordern? Das könnte jedoch an dem Bedarf nach der Intelligenz liegen, die hilfreich dabei wäre, den Reichtum zu erhöhen, der schon im Besitz der Jünger und unter Punkt 5 vorgesehen ist!

Muhammd Ikbal nannte dies Pirizm (Verherrlichung des Meisters). Der wissbegierige Verstand, der die Frage stellt: ‚Was genau ist der Wille Gottes? Was sagt der Koran darüber?‘ Somit tritt der Scheich an die Stelle Gottes und die Frage wir dementsprechend gestellt: ‚Was wäre der Wunsch deines Scheichs? Wie wird dieser Punkt in deinem Orden behandelt?‘ Ikbal erklärt dies auf folgende Weise: „Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ist in den Logen zur Unmöglichkeit geworden. Diese feuchte Flamme gibt keinen Funken.“ Andererseits ist natürlich nicht jeder Orden und jeder Scheich eine Nachbildung vom anderen. Was wir anprangern, das ist die Mentalität die hinter den Orden steht. Der Koran sagt aus, dass wir nichts verfolgen dürfen, worüber wir keine Kenntnis haben, da wir sonst für unsere Taten zur Verantwortung gezogen werden.

17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Wahrlich, das Ohr und das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

Sogar in den besten Organisationen sind die Jünger streng von ihrem Scheich abhängig, der sie unterjocht. Persönlichkeit wird ausgelöscht; die Männer sind nicht mehr ihre eigenen Herren, sondern bloße Nachahmer. Sobald der logische Verstand beiseite gelegt wird, sind Verderben und Korruption unvermeidlich.

 

Legenden

Die bedingungslose Aushändigung in den Willen des Scheichs für obligatorisch erklärend, werden viele Geschichten erzählt, um dies zu verwirklichen. Beispielsweise: „Ein Scheich verlangte von seinem Jünger, den Kopf seines Vaters abzuschneiden und zu ihm zu bringen. Und der Jünger vollbringt solch eine absurde Tat im Glauben, dass es etwas jenseits seines Verstandes gibt, das nur seinem Scheich bekannt ist. Dann realisiert er, dass der Kopf, den er abgeschnitten hatte, während er am Bett seiner Mutter war, nicht von seinem Vater, sondern von einem Mann war, einem Mann in einer ehebrüchigen Beziehung mit seiner Mutter. Der Scheich der wundersamerweise das Ereignis wusste, versuchte seinen Jünger, ohne ihm seine Weisheit zu offenbaren.“ Diese Parabel zielt darauf ab, den bedingungslosen Gehorsam zum Scheich darzustellen, da das, was er tut, die Folge der mysteriösen Gabe der Vorsehung ist. Unter normalen Umständen würde ein Muslim der Person, die diesen Befehl gibt, folgendes erwidern: „Wie kannst du mir vorschreiben, solch etwas zu tun, da Mord eine grosse Sünde ist?“ In religiösen Orden würden solche Einwände als einen Mangel an Glauben interpretiert werden.

Wir werden diese Situation mit einer weiteren, berühmten Geschichte darstellen: „Eines Tages, da sich die Machthaber unwohl fühlten aufgrund der rund um Hadschi Bektasch Veli versammelten Menge der Jünger, kamen sie zu ihm, um ihm ihre Unzufriedenheit mitzuteilen. Hadschi Bektasch sagt darauf: „Macht euch keine Sorgen, ich habe nur anderthalb Schüler.“ Den Worten Taten folgen lassend geht er hinein und schlachtet ein Schaf und lässt das Blut hinausfliessen. Dann ruft er seine Jünger und sagt ihnen, dass er sie zu schneiden hat und dass sie einzeln kommen sollten. Alle machen sich aus dem Staub mit Ausnahme einer Frau und eines Mannes – die Frau zählt nur als halbe – wonach das Ergebnis eineinhalb war, wie er es erklärt hatte.“ Diese Parabel zeigt, dass sich die wahren Jünger dem Willen des Scheichs bedingungslos ergeben. Selbst wenn ein Scheich unvernünftigerweise etwas Verbotenes verlangen mag, werden ihm die Jünger ohne Frage gehorchen. Der Weg, wie sie den Islam annehmen sollen wird dann von ihrem Scheich entschieden. Dadurch geloben sie ihrem Scheich Treue, statt dem Koran. Eine Parallele zu anderen Religion mag gezogen werden, die gleiche Methode wiederspiegelnd:

9:31 Sie nehmen sich ihre Rabbis und ihre Mönche zu ihren Herren neben Gott.

 

Seltsame Verbindung

Das Verhältnis zwischen dem Scheich und seinem Jünger wird durch eine seltsame Verbindung (rabita) aufgebaut. In der Nakschibandiyah wird diese Verbindung zwischen dem Jünger und dem Scheich auf folgende Weise aufgebaut: „der Schüler, vorschriftsmäßig gereinigt, sitzt mit dem Gesicht gen Mekka. In seiner Vorstellung auf den Punkt zwischen den Augenbrauen seines Scheichs fokussierend beginnt er den Namen Gottes nachzusprechen. Dieser Vorgang baut eine Verbindung zwischen dem Scheich und seinem Jünger auf.“ Es gibt moderne Nakschibandiyah Mitglieder, die dieses Ritual nur durch das Anschauen eines Fotos ihres Scheichs vollbringen! Eine weitere peinliche Anwendung ist wie folgt: „Gottes Namen zu wiederholen, ohne die Verbindung (Rabita) zu beachten, wird der Verbindung vorgezogen, ohne Gottes Namen wiederholen zu müssen. Wenn entweder das Wiederholen des Namen Gottes oder die Verbindung vorausgegangen ist, kann die Wiederholung des Namen Gottes ausgesetzt werden. Denn eine Verbindung ohne Gottes Namen nachzusprechen wird dem Jünger ermöglichen, himmlische Wonne zu erwerben, aber die Wiederholung des Namen Gottes wird davon kurz fallen.“ All dies hat natürlich nichts mit der Lehre des Koran zu tun.

Es ist interessant, die verschiedenen Auffassungen in den Koran gewisser, elementarer Wörter zu bemerken. Nämlich das Wort Scheich wird in der Bedeutung „alter Mann“ gebraucht (vgl. 11:72; 12:78; 28:23; 40:67); wiederum wird im Koran das Wort „Wali“ in der Bedeutung „Freund“ und „jemand nahe ihm“ verwendet. JedeR Gläubige ist der Wali Gottes und Gott ist der Wali der Gläubigen (vgl. 2:257; 3:68; 5:55; 7:196; 9:71). Die Ableugner sind die Walis von Satan und die Ableugner sind die Walis voneinander (vgl. 4:76,119; 7:27; 16:16). Weißt du denn nicht, dass Gott die Herrschaft über Himmel und Erde hat? Außer Ihm habt ihr weder Herr noch Wali (vgl. 2:107; 9:116; 25:18; 39:3; 42:9). Das Wort Wali und sein Plural Awliya werden im Koran mehr als 80 Mal erwähnt und wird nie in der Bedeutung „Übermensch“ verwendet, wie er der Öffentlichkeit vorgelegt wird. Auch treffen wir im Koran nirgends das Wort „Karamat“ (Heiligkeitsmacht, mit der ein Übermensch Wunder wirkt) an. Es gibt viele Verben, welche dieselbe Wurzel (krm), die Gottes Grosszügigkeit und Fülle an der von Gott gelieferten Versorgung bedeutet, haben, aber in sich nicht die oben erwähnte Bedeutung trägt (vgl. 27:40; 8:4; 17:70; 36:11).

Wir haben nichts gegen das Gewirbel der Derwische und der so genannten andächtigen Musik, solange sie nicht als ein religiöses Ritual behauptet werden, weil sie im Koran weder angeordnet noch verboten werden. Dennoch werden in vielen solchen Darbietungen religiöse Rituale gesehen. Anderenfalls können Muslime natürlich Stiftungen und Vereinigungen gründen und ihn ihnen eine Hierarchie aufbauen. Die Rezitation von Gedichten, Vorträge, ritualistische Tänze, künstlerischen Tätigkeiten, Treffen und Demonstrationen können abgehalten werden. Was jedoch inakzeptabel ist, ist die Vergöttlichung des Menschen und den Orden einen religiösen Charakter zuzuordnen, weil dies nirgends im Koran enthalten ist.

Ein weiterer, von diesen Orden dem Islam zugefügter Schaden war ihnen eine asketische Erscheinung zu geben. Orden beanspruchten, dass sie ihre Schüler durch Rituale und Darbietungen ausbilden, die an indische religiöse Praktiken erinnerten – verhungern zu lassen, ihnen in dunklen Räumen Qualen zufügen und sie geisteskrank machen. Die Illusionen und Halluzinationen, die von diesen Leuten wahrgenommen wurden, galten als Zeichen der Heiligkeit. Im Koran gibt es nichts, das den Asketismus vorschlägt. Nach dem Koran kann Gott, wenn Er sich so entscheidet, Schwierigkeiten für Seine Diener hervorrufen, um sie zu testen und denen sich die wahren Gläubigen unterwerfen. Jedoch wird der Asketismus nicht im Koran vorgeschlagen.

 

Folgen Sie nicht dem Gefolge Ihrer Herren

33:67 Sie werden sagen: „Unser Herr, wir haben auf unsere Führer und Großen gehört, doch sie haben uns vom rechten Weg abgebracht.“

Die traditionalistischen Muslime befolgen die Kriterien, die sie von ihren Vorfahren vererbt haben, ohne sie zu hinterfragen. Die Jünger versuchen ihre Abhängigkeit von ihrem Scheich durch die Erzählung der Geschichten über die berühmten Mitglieder ihrer Sekte zu legitimieren, die sie mit großen, moralischen Leistungen beschenkt betrachten. Gemäß diesen Leuten haben die Scheichs alles organisiert. Dem Scheich gefällig zu sein ist, was vorgeschrieben ist; denken zu müssen oder etwas in Frage zu stellen, worüber der Scheich das Urteil verkündet hat, ist irrelevant und unanständig. Sich den Wegen ihrer Vorgesetzten anzupassen bedeutet, zu gehorchen ohne Einwände zu erheben, ohne die Sache, die sie entschieden haben, zu hinterfragen und sich auf ihre Weisheit zu stützen, ohne auf die Fähigkeit des Verstandes zurückzugreifen. Doch sehen wir im Koran, dass der Grund vom Abkommen vom rechten Pfad der blinde Gehorsam gegenüber seinen Vorgesetzten ist. Der Koran erwähnt keinen Meister, keine Sekte, keinen Hadith und keine religiösen Orden als die Religionsquelle. Gemäß dem Koran ist der Weg zur Freiheit die individuelle Verwendung des eigenen Intellekts und Urteilvermögens.

4:82 Denken sie etwa nicht über den Koran nach?!

38:29 Dies ist ein gesegnetes Buch, das Wir zu dir hinabgesandt haben, damit sie über seine Zeichen nachdenken und damit sich Menschen des Verstandes durch ihn ermahnen lassen.

 

Jünger, die veranlassen, dass ihre Scheichs fliegen

Merkwürdige Taten wurden verrichtet an den Grabstätten der vergrabenen Scheichs; Knoten knüpfen und sich selbst niederzuwerfen sind jämmerliche Darbietungen. Es gibt Scheichs, die ihr Scheichtum ihren Söhnen, Schwiegersöhnen und Brüdern vererben, im Versuch, die Exklusivität dieser Institution in den Grenzen der Familienmitglieder zu halten. Gemäß dem Islam wird die anzuvertrauende Sache der Person überlassen, die es verdient, sie in Verwahrung zu nehmen, und nicht durch Blutsverwandtschaft. Das Heiligtum, das manchmal den Jüngern gewährt wird, wird den Scheichs in einer grandioseren Aufmachung verliehen. So viele unglaubliche Legenden wurden über Wunder erzählt, die von den Scheichs vollbracht wurden, sodass diejenigen, die im Koran genannt werden, vergleichsweise in den Schatten gestellt werden. In der türkischen Sprache gibt es eine Redensart: ‚Der Scheich fliegt nicht, aber ihre Jünger lassen sie fliegen.‘ In Wirklichkeit gibt es kein Ende für Herausforderungen unter den Anfechtern, die versuchen ihre Meister zu preisen. Es gibt Scheichs, die Tiere und Menschen wiederbeleben; es gibt solche, die auf der Wasseroberfläche laufen können, und jene, die überall sind. Die Herzen der übermenschlichen Scheichs besitzen das Wissen von allem; sie haben die Fähigkeit der Fernsteuerung, ein bloßer Blick von ihnen genügt, um einen Menschen in die Höhe der religiösen Inspiration zu hieven; sie haben die Macht, einen Mann entweder ins Paradies oder in die Hölle zu schicken oder den Tod einer Person oder die Wiederbelebung eines Verstorbenen zu verursachen. Dem gläubigen Jünger bleibt der blinde Gehorsam zum Scheich ohne eine Hinterfragung übrig.

Viele islamische Leute waren nicht in der Lage, die Kette, die sich um ihre Intelligenz wickelt, zu brechen; sie verblieben als Gefangene solch religiöser Orden, und zogen es vor, sich zu unterjochen, statt sich zu bemühen, ihren eigenen Scharfsinn zu gebrauchen. Blinder Gehorsam, Asketismus und Mangel an Interesse die eigene Klugheit zu erweitern sind Auswirkungen der Lehren dieser religiösen Orden. Der von den Einschränkungen, welche die Menschen sich durch die ganze Zeit hindurch selbst aufgebürdet haben, ausgeübte Einfluss hat bis heute angehalten und verhindert die islamischen Leute daran, die harmlosen Freuden des Lebens zu genießen. Selbst das Lächeln wurde unter der gebildeten Klasse als ein Mangel an Schicklichkeit angesehen. Die Orden, die Asketismus als Seelenheil predigten, waren die Haupthürde der menschlichen, natürlichen Entwicklung durch die Verwendung der Vernunft, wie sie der Koran propagierte. Sofern die Hadith-Bücher, die Bücher über Islamischen Katechismus und die Predigten der religiösen Orden nicht weggefegt sind, wird das Individuum vom Koranischen Islam entfremdet bleiben. Sobald diese Hindernisse entfernt sind, wird der Koran die Souveränität wiedererlangen, die er unter dem Propheten und der Vier Kalifen genoss; und der Islam wird, von den Logen der religiösen Orden und den Fürsprechern wie den Scheichs beraubt, ein weiteres Mal unter der Führung des Koran triumphieren, dank der letztendlichen Ausübung des Urteilsvermögens vom Menschen.

39:3 Fürwahr, die Religion soll Gott allein gewidmet werden. Und diejenigen, die sich andere zu Beschützern nehmen statt Ihn (sprechen): „Wir dienen ihnen nur, damit sie uns zu Gott näher bringen.“ Gewiss, Gott wird zwischen ihnen richten in dem, worüber sie uneins waren. Gott leitet niemand recht, der lügt und undankbar ist.

7:3 Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde, und folgt keinen anderen Beschützern außer Ihm. Wie wenig beherzigt ihr dies!