Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 10: Ahadith verurteilt durch Ahadith

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Wir haben bereits gesehen, dass die Logik und der Koran die meisten der so genannten Ahadith negieren. Andererseits gibt es Ahadith, die anderen Ahadith widersprechen. Wir haben davon Beispiele in Kapitel 4 und 7 gesehen. In diesem Kapitel besteht unsere Absicht nicht darin, einige der Ahadith, die uns logisch erscheinen, zu bestätigen und andere zu verwerfen. Solch ein Versuch wäre gleichbedeutend wie die Bewertung des Korans als ungenügend und unvollständig. Wenn wir den Koran für selbstgenügsam halten, müssen wir Erklärungen meiden, in denen die Wahrheiten und Lügen zwischengemischt sind. Unser Ziel hier ist es unter Einbeziehung der deduktiven Begründung zu beweisen, dass die Ahadith, die von Menschen unter Missachtung der Tatsache ausgewählt wurden, dass die Ahadith keine Religionsquelle bilden können, viele Widersprüche verursachen.

Wir haben in Kapitel 4 bereits gesehen, dass gerade das Vorhandensein von Hadith-Büchern der sunnitischen und schiitischen Sekten dem Niederschriftverbot des Propheten widersprechen.

Wir fragten nach der Erlaubnis, seine Aussprüche niederschreiben zu dürfen, doch er lehnte es ab (sie zu erteilen). (Tirmidhi, Kitabul Ilm 11)

Als wir mit der Vervielfältigung der Ahadith beschäftigt waren, kam der Prophet herbei und fragte: „Was vervielfältigt ihr?“ Wir antworteten: „Deine Aussprüche.“ „Wollt ihr ein anderes Buch als Gottes Buch? Generationen vor euch schweiften vom rechten Pfad ab, weil sie Bücher nebst Gottes offenbarten niederschrieben!“ (Al Hatib, Takyid 33)

 

Die Vervielfältigung von Ahadith wurde vom Propheten verboten

Selbst jene, die die Ahadith als eine Quelle des Islam übernahmen, haben diese Tatsache erwähnt. Wenn der Mensch sich dessen bewusst ist, wieso sollte er dann noch auf der Vervielfältigung der Hadith-Bücher bestehen? Denken diese etwa, dass sie weiser als der Prophet waren und sich mehr mit der Religion befasst haben, als er? Das Argument, dass das Verbot des Propheten aufgrund seiner Befürchtung aufgestellt wurde, das Wort des Menschen könne mit dem Wort Gottes verwechselt werden, dies aber nun, da der Koran vollständig sei, kein Risiko mehr darstelle, ist kein gültiges Argument. O ihr, die ihr eure Religion auf Ahadith aufbaut! Ihr müsst alle Ahadith verbrennen und vernichten; jene Ahadith, die Vorstellungen von Erlaubtem und Unerlaubtem vorgebracht haben, die nicht im Koran vorkamen.

Nun werden wir andere Arten von Ahadith in Angriff nehmen:

O Menschen! Das Feuer ist angefacht und das Unheil ist wie die Teile einer dunklen Nacht näher gekommen. Ich schwöre bei Gott, dass es nichts gibt, womit ihr mich beschuldigen könnt; Ich habe nur das für erlaubt erklärt, was der Koran ebenfalls für erlaubt erklärte, und ich habe auch nur das für unerlaubt erklärt, was der Koran ebenfalls für unerlaubt erklärte. (Ibn Hischam Siret 4, Seite 332)

Gott hat gewisse heilige Pflichten angeordnet; überschreitet sie nicht. Er hat gewisse Grenzen gesetzt, die ihr vermeiden sollt. Er hat gewisse Dinge für unerlaubt erklärt, von denen ihr euch zurückhalten sollt. Er hat gewisse Dinge zu eurem Besten von euch verborgen gehalten; seid nicht neugierig über sie. (Mahmud Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 403)

Was in Gottes Buch für erlaubt erklärt wurde, ist erlaubt und was darin verboten wurde, ist verboten. (Abu Dawud, K. Etime 39; Tirmidhi, K. Libas 6; Ibn Madsche, Kitabul Etime 60; Almuradschaat Seite 20.)

Gemäß diesen Ahadith gibt es nichts Verbotenes außer dem, was der Koran verbietet. Wenn dem so ist, wie könnt ihr dann gemäß den Ahadith das Händeschütteln mit Frauen, das Zuhören von Musik und das Zeichnen von Bildern verbieten, es sei denn, ihr beruft euch auf Ahadith? Entsprechend diesen Ahadith verkündete der Prophet keine Verbote außer denjenigen, die im Koran erwähnt sind. In anderen Worten sind die Ahadith, von denen ihr behauptet, sie stammen vom Propheten ab, gemäß diesen Ahadith nicht seine wirklichen, eigenen Worte.

Das Kalifat wird (noch) 30 Jahre nach mir anhalten, wonach die Könige die Nachfolge antreten… (Sahihi Bukhari)

Gemäß dem weitgehend gefeierten Hadith-Buch ist der Prophet misstrauisch gegenüber der Zukunft, das heißt nach dem Ablauf von 30 Jahren. Um genau zu sein dauerte die Regierungszeit der Vier Kalifen 30 Jahre (Abu Bakr, Omar, Othman, Ali). Während dem besagten Zeitraum etablierte sich weder eine Sekte noch wurde ein Buch geschrieben, um den Koran zu ergänzen (siehe Kapitel 11). Wieso sich also nicht an den Islam der Zeit halten, in welcher der Koran das einzige Buch war? Aber wir glauben, dass die Partisanen von Ali, feindlich gesinnt gegenüber den Umayyaden, den obigen Hadith erfunden haben. Allerdings wird jedeR, der/die auch nur einen einzigen, von Bukhary übermittelten Hadith verwirft, als Heide betrachtet. Den Umständen entsprechend sollte mensch die Hadith-Bücher vernichten und verbrennen, genau so wie während der Regierungszeit der Vier Kalifen. Wieso sollte den Sekten und den Hadith-Büchern, die unter der Überwachung der den Vier Kalifen nachfolgenden Könige standen, Glauben geschenkt werden?

 

Die einzige Quelle des Islam: Der Koran

Gemäß einigen Ahadith hatte der Prophet gewisse Fehler außerhalb des religiösen Rahmens begangen. Es ist falsch, den Koran mit Handlungen des Propheten zu ergänzen, die außerhalb der Offenbarung stehen, da sie vollkommen das Privatleben des Propheten betreffen. Der Hadith lautet wie folgt:

Als der Prophet in Medina ankam, waren die Medinenser mit der Pflanzung von Palmen beschäftigt. Der Prophet fragte, was sie täten und sie antworteten: „Dies ist der Brauch.“ Er schlug vor: „Es wäre besser, wenn ihr davon abließet.“ Worauf sie ihren Brauch aufgaben. Doch die Palmen hörten auf, Früchte zu tragen. Als der Prophet daran erinnert wurde, sagte er: „Nun ja, ich bin nur ein menschliches Wesen. Wenn ich etwas über die Religion sage, dann nehmt es ernst, doch wenn ich sonstige Ratschläge erteile, so beherzigt sie, als wären sie die Worte eines Normalsterblichen.“ (Muslim, Kitabul Fazail 140; Hanbal 3/152)

Der Prophet hatte irgendwo in Bedir in der Nähe eines Quellwassers das Lager aufgeschlagen. Ein Gefährte des Propheten, al Habbab b. al Munzir, fragte ihn: „O Gesandter Gottes, kann hier der Platz sein, den Gott für dich auserwählt hat? Oder kann er eine Schlachttaktik deiner eigenen Wahl sein?“ Gottes Gesandter antwortete: „Es ist in der Tat eine Kriegstaktik meiner eigenen Entscheidung.“ Al Habbab erwiderte: „Aber hier ist nicht der richtige Platz für eine offene Schlacht. Wieso nicht unser Lager bei einem Quellwasser aufschlagen, das in der Nähe des Feindes liegt? Wir könnten dort ebenso eine Vertiefung graben um das Wasser für unseren eigenen Verbrauch zu speichern, statt dem Feind zu erlauben, Zugang dazu zu haben.“ Der Prophet antwortete: „Wie du sagst“, und ließ den Worten Taten folgen. (Ibn Hischam, as Sirah Ausgabe 1, Seite 620; Tabari, at Tarih Ausgabe 2, Seite 144.)

„Ich bin nur ein menschliches Wesen. Ihr habt eure Differenzen unter meinen Entscheid zu stellen; ich hoffe, dass einige von euch dazu in der Lage sind, ihre Beweise besser zu erklären, so dass ich zu ihren Gunsten entscheiden mag. Wenn ich einem der Beteiligten (fälschlicherweise) etwas von der Streitsache zurechne, so darf er nicht das Recht seines Bruders an sich reißen. Denn für den Meineid gibt es nur die Feuerqual.“ (Al Dschadi Iyaz, As schifa Ausgabe 2, Seite 179.)

Gemäß den Beurteilungen dieser Ahadith:

  1. Gibt es keine Quelle außer dem Koran, die Belegstellen in Bezug auf Erlaubtes und Verbotenes in religiösem Rahmen enthält;
  2. Sollte kein Hadith-Buch hergestellt und die bereits vorhandenen sollten vernichtet werden;
  3. Sollte den Taten des Propheten keine religiöse Bedeutung zugeschrieben werden.

Wir lernen die Vollkommenheit und Vollständigkeit des Korans vom Koran selbst, ebenso wie die Tatsache, dass keine ergänzende Quelle für den Islam benötigt wird. Was wir aufzeigen wollen, ist das Faktum, dass die Übermittler von Ahadith, die sie selber erzeugten, mit Paradoxen durchsetzt sind.

 

Die Ahadith sollten gemäß den Ahadith selbst vernichtet werden

Wir haben oben Beispiele von Ahadith angegeben, die das Vervielfältigen von Ahadith – welche Erlaubtes und Verbotenes erklären und welche die Taten des Propheten sanktionierten – verbieten. Wir bezeugten das Vorhandensein von Ahadith, die den Koran bekräftigten, und ebenso von Ahadith, die dazu aufrufen, die Ahadith allesamt zu vernichten. Es ist interessant zu bemerken, dass eine große Anzahl an Ahadith vorhanden ist, die sich selbst negieren. Während ein Hadith davon spricht, dass der Prophet den Anblick von Waden verbietet, negiert der andere Hadith dieses Verbot. Während es einen Hadith gibt, der den Genuss von Muscheln und Krabben verbietet, negiert der andere dieses Verbot. Es gibt einen Hadith, der das Tragen von Seide und Gold für Männer verbietet, wobei es Ahadith gibt, die besagen, dass die Gefährten des Propheten Gold getragen haben und dass sogar selbst der Prophet einmal einen goldenen Ring getragen hatte. Es gibt Ahadith, welche die Trennung von Frauen und Männern bevorzugen, während es ebenso Ahadith gibt, die aussagen, dass für gewöhnlich Männer und Frauen am selben Ort die Waschung vollzogen und dass sie sich unbehindert unterhalten hatten.

Um das Richtige zu tun, wäre den Koran als selbstgenügsames Buch zu betrachten und alle erfundenen und fabrizierten Erklärungen zu vermeiden. Es gibt Ahadith, die von den Handlungen des Propheten sprechen, deren Urheber unmöglich der Prophet gewesen sein kann oder die er nicht ausgesprochen haben kann. Jedoch nehmen die Worte die Verkleidung der Heiligkeit an, wenn das Zitat mit der Formel „Der Prophet sagte“ beginnt. Ein weiterer Punkt ist, den Bereichen eine religiöse Bedeutung zu schenken, die Gott der Verfügungsfreiheit des Menschen anvertraut hat. Beispielsweise hat der Koran den Menschen nicht befohlen, eine bestimmte Uniform zu tragen, sondern hat sie dem menschlichen Ermessen überlassen, so dass der Mann oder eine Frau frei entscheiden kann, einen Anzug oder ein T-Shirt zu tragen. Es ist gut möglich, dass sich der Prophet für gewöhnlich den Bräuchen und Moden der Zeit entsprechend angezogen hat: Ein Gewand mit vollen Ärmeln und einer langen Schürze. Jedoch trugen auch die Heiden und Feinde des Propheten solche Gewänder. Dies bedeutet, dass seine Kleidung keine religiöse Bedeutung welcher Art auch immer hat, sondern etwas war, das Gott der Wahl des Menschen überlassen hat. Der fabrizierte Hadith, der die Kleidung des Propheten beschrieb, war eigentlich kein Hadith, sondern eine Interpretation dieses Brauchs. Der folgende Hadith liefert ein Beispiel, um zu illustrieren, wie ein fabrizierter Hadith gemäß dem Koran verbessert werden soll.

Wisset, dass jedeR, der/die etwas gegen den Koran aussät, Unheil ernten wird, wenn die Erntezeit gekommen ist. Also sät aus, was der Koran angeordnet hat und befolgt ihn. Ruft die Anwesenheit eures Herrn zum Zeugen und nehmt Ihn als euren Führer. Wenn eure Meinungen mit dem Angeordneten widersprechen, so lastet sie ihnen an, und wenn eure Wünsche mit ihnen in Konflikt stehen, so verrät eure Wünsche. (Nahdschul Balagha, Seite 55)

Alle Ahadith sind bloße Mutmaßungen. Gemäß Koran kann die Religion nicht auf Vermutungen aufbauen. Es besteht kein Zweifel, dass jeder Hadith, der dem Koran widerspricht und es wagt, ihn zu ergänzen, auf jeden Fall eine irrige Vermutung ist. Andererseits sind selbst jene, die den Koranversen nicht widersprechen, immer noch zweifelhaft. Selbst mit der Annahme, sie seien in perfekter Harmonie mit dem Koran, können sie nicht als hundertprozentige Aussprüche des Propheten gelten. Die Gründe dahinter waren zahlreich, wie beispielsweise der Aufwand, die Religion den Leuten attraktiv erscheinen zu lassen, die unabsichtlichen Fehler, die in der Überliefererkette aufgetreten sein müssen, und das Verdrehen der Worte des Propheten und seiner Gefährten. Es gibt dermaßen viele Beweise, dass selbst das beste Hadith-Buch, zwei Jahrhunderte nach dem Propheten geschrieben, bloße Mutmaßung ist. Unsere Absicht hier ist die Beurteilung der Hadith-Übermittler gemäß ihren eigenen Ahadith gewesen. Wir haben keine Absicht, ein neues Hadith-Buch zu schreiben. Der Islam ist gleichgestellt zum Koran. Nichts mehr, nichts weniger. Der Rest ist bloße Mutmaßung, die die Wahrheit und die Lügen unzertrennlich vermischt.

2:42 Und ihr sollt weder die Wahrheit mit Lug und Trug durcheinander mischen noch die Wahrheit wissentlich verbergen.

10:36 Die meisten von ihnen folgen lediglich Mutmaßungen. Wahrlich, Mutmaßungen ersetzen die Wahrheit nicht. Gott weiß Bescheid über das, was sie tun.