Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 1: Einleitung

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Bevor wir weiterfahren, müssen wir die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Gegebenheit lenken, dass sich das Wort ‚Religion‘, wie es im vorliegenden Buch verwendet wird, hauptsächlich auf den Islam bezieht, obgleich es im Verlaufe der Erörterung hier und da die generelle Bedeutung annehmen kann.

Religiöse Auseinandersetzungen sind in den Medien an der Tagesordnung und lösen generell hitzige Debatten in der Öffentlichkeit aus. Wie können wir zwischen solch kontroversen Fragen unterscheiden? Wodurch entstehen solche Divergenzen? Wie kommt es dazu, dass jedes Argument von den Verfechtern zur Wahrheit behauptet wird? Wie können wir zwischen falsch und wahr unterscheiden?

Das Ziel des vorliegenden Buches ist es, Fragen auf diese Antworten zu liefern und jegliche Unklarheiten zu beseitigen. Das Wesentliche des Gesprächsthemas könnte durch die Frage ‚Was ist der Ursprung des Islam?‘ hervorgerufen werden. Die Antwort auf diese ausschlaggebende Frage könnte führend auf die Klarstellung problematischer Themen wirken. Wir werden in den kommenden Seiten bezeugen, dass die divergenten Meinungen den unterschiedlichen Antworten auf diese grundlegende Frage entspringen. Eine Diskussion zu beginnen, ohne zu versuchen vorab die Fragen zu beantworten und ohne jedes einzelne Thema im respektiven Rahmenumfang zu bewerten, würde uns unvermeidlich in endlose Kontroversen und Dilemmas führen.

Unsere Antwort auf die gestellte Frage wird die Methodologie, mit der wir vorangehen werden, klarstellen. Jene, die eine Diskussion beginnen, ohne sich mit der Thematik vorher auseinandergesetzt zu haben, fahren in einer willkürlichen Art fort. Ihre Argumente berufen sich auf eine Vielzahl an Quellen: einige entspringen aus dem Koran, einige aus einem Hadith, einige aus ihrer eigenen Lehre, einige aus den religiösen Sekten des Islam und einige aus einer Anordnung des Islam. Diejenigen, die das Thema wahllos anpacken, versuchen ihre eigenen Ideen, Wünsche und Zwangsvorstellungen im Namen des Islam einzuführen. Ihre Behauptungen, fern von gesunder Logik und Methodologie, erscheinen uns rätselhaft, da wir ihre Begründung nicht verstehen können. Die Antwort auf die Frage „Was ist die Quelle der islamischen Religion?“ ist von äußerster Wichtigkeit und stellt einen einträglichen Einblick ins Ganze dar.

Der Islam ist ein von Gott gestaltetes System. Um Gottes Erwartungen an Seine Schöpfung kennenzulernen, würden uns Seine Befehle und Anordnungen zu den gesuchten Antworten führen. Ist der Koran die einzige Quelle des Islam? Können Ahadith (Wörter, die Mohammed zugeschrieben werden) zur Interpretation des Koran beitragen? Welche Autorität besitzen die Madhabs („Rechtsschulen“ – Religiöse Sekten) im Islam? Wie können wir die religiösen Vorschriften und Scheichs, ihre Anführer, im Hinblick auf die etablierte Religion verstehen? Sie werden so Gott will Antworten auf all diese Fragen finden. Sie werden sehen, welche Rolle die traditionell gegebenen Antworten auf diese Fragen in der Irreführung der Massen gespielt haben.

Wir würden Ihnen vorschlagen, nachdem Sie das vorliegende Buch gelesen haben, diejenigen über den allgemeinen Ursprung ihrer Konzepte zu befragen, die autoritativ im Namen des Islam sprechen, und die gegebenen Antworten nach Unstimmigkeiten zu überprüfen. Wenn dies gelingt, so können die Widersprüche leicht entlarvt werden.

Wir sollten Personen meiden, die über die Religion willkürlich sprechen und deren Lebensweise mit den Meinungen, die sie verfechten, in Konflikt stehen. Folger dieser Wege von solchen Leuten könnten das Fundament, worauf sich ihre religiösen Überzeugungen basieren, nicht verstehen. Diese selbst ernannten Verfechter des Islam sollten grundsätzlich ein Leben ähnlich dem von den Taliban führen; aber ihr Wille, wirklich so zu leben, liegt weit davon entfernt. Es existiert eine tiefe Kluft zwischen der Lebensweise dieser Leute und den Ideen, für die sie sich einsetzen. Diese Leute bilden nicht eine Minderheit, sondern die Mehrheit der Islamischen Bevölkerung. Es ist nicht das Erforderliche, die Kluft zwischen ihrem System (Theorien/Methoden) und ihren wirklichen Lebensweisen in der Hoffnung zu erweitern, sie zu bessern. Was getan werden muss ist das Fundament, auf das wir uns beziehen, mit Formulierungen der Methode oder der Theorie zu legen und die Konflikte zwischen Glaube und Lebensweise auf ein Minimum zu reduzieren. Nur eine Erarbeitung eines umfassenden Konzeptes des Islam durch ein fundiertes und kohärentes System, das die Lebensweise einer Person nicht von diesem Konzept trennt, kann die rationale, logische und korrekte Schlussfolgerung hervorbringen. Der Weg zu diesem Ergebnis wäre die korrekte Antwort. „Was ist die Quelle der Islamischen Religion?“ Das Endergebnis dieser Frage sollte die Basis der muslimischen Lebensweise und Praxis bilden. Dies ist der einzige Weg um sich vor unberechtigten Interferenzen aus unbegründeten Folgerungen und böswilligen Interpretationen zu schützen. Unsere Methode beabsichtigt, die wirkliche, von Gott ausgehende Quelle der Islamischen Religion von den falschen, menschlichen Argumenten zu trennen. Wir glauben inbrünstig daran, dass unsere Akribie in unserer Vorgehensweise allen falschen Vorstellungen bezüglich der wahren Quelle der Islamischen Religion ein Ende bereiten wird.

Die Geschichte der Religionen ist ein Kampf zwischen Verstand und Tradition

Die Propheten haben über die Jahre hinweg stets die etablierten Traditionen in Frage gestellt und zweifelten an, was sie mit der Religion als unvereinbar zu sein glaubten. Es wird im Koran ausdrücklich ausgesagt, dass die Propheten ihr jeweiliges Volk stets gegen Traditionen und falschen Glauben gewarnt haben, die deutlich von der Religion Gottes abwichen, in dem sie ihre Intelligenz und überzeugende Begründung gebrauchten. Diejenigen, die an den von den Ahnen erhaltenen, tief verwurzelten Vorurteilen basierenden Überzeugungen unnachgiebig festhielten, waren entschlossen, ihre Meinungen nicht zu ändern, und die Tradition nicht aufzugeben. In der ganzen Historie hat sich der Traditionalismus als der größte Feind für den Aufruf des Propheten erwiesen, der seine Gemeinschaft dazu ermahnte, ihre Intelligenz zu gebrauchen, im Bestreben sie empfänglich für die Vernunft zu machen. Die Aufrechterhaltung des von den Vorfahren ererbten etablierten Systems und die Nachahmung ihrer Wege sind stets attraktiver und wünschenswerter als die Rationalisierung erschienen. Traditionalismus und Konservatismus gerieten mit der Vernunft schon immer in Konflikt. Es ist merkwürdig, dass heutzutage Religiösität mit Konservatismus und Traditionalismus gleichgestellt wird. Gemäß Koran sollte der Mensch durch die Vernunft angetrieben werden. Er sollte nicht durch Traditionen und vorgefassten Ideen geleitet werden, die nicht durch vorurteilslose Beweise unterstützt wird. Wir raten den Lesern, die es vorziehen, dem System ihrer Ahnen anzuhängen, folgende Verse des Korans nachzuschlagen: 31:21; 14:10; 11:62,109; 5:104 und 7:28.

43:21-24 Haben Wir ihnen ein Buch vor diesem (Koran) gegeben, an dem sie festhalten? Nein, sie sagen: „Wir haben unsere Väter auf einem (gewissen) Weg vorgefunden, und wir lassen uns durch ihre Fußstapfen leiten.“ Genau auf die selbe Weise, wann Wir auch immer einen Warner zu einer Siedlung sandten, antworteten die früheren führenden Schichten: „Wir fanden unsere Väter auf einem Weg, und wir treten in ihre Fußstapfen.“ Er sagte: „Auch wenn ich euch eine bessere Führung bringe als die, welche ihr eure Väter befolgen saht?“ Sie sprachen: „Wir leugnen das, womit ihr gesandt seid.“

Im Koran wird es klargemacht, dass Übereinstimmung mit den etablierten Überzeugungen einer Gesellschaft oder der Mehrheit einer Bevölkerung einen Muslim nicht zur ultimativen Wahrheit führt (siehe Kapitel 33). Wir sehen heute, dass die Islamische Religion in eine Befolgung einer Reihe von Traditionen umgewandelt wurde, die hauptsächlich auf Hörensagen fußen und dass diese Religion blind und ohne eine Hinterfragung akzeptiert wird. Vers 21 der 43. Sure sagt aus, dass hervorgebrachte Ideen im Namen des Islam, die nicht dem Koran entspringen, eine Reihe von fälschlich eingeführten Meinungen sind. Die folgenden Verse deuten auf die Tatsache hin, dass das, was wir von unseren Vorvätern ererbt haben, Vorrang gegenüber Gottes Buch erhalten haben.

17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Das Ohr, das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

39:18 Die allem zuhören, was gesagt wird und nur dem Besten folgen: Das sind die von Gott Rechtgeleiteten, und sie sind es, die Verstand haben.

Angeführte Meinungen im Namen der Religion müssen folglich im Lichte dieser Koranischen Verse bewertet werden. Wir müssen ihren Ursprung und die Art, wie sie durch die Jahrhunderte eingeführt wurden, untersuchen. Im zweiten Teil des Buches beabsichtigen wir näher auf die Tatsache einzugehen, dass die einzige Quelle des Islam der Koran ist. Wir raten unseren Lesern an, den Koran für eine gesunde und komplette Erfassung des Islam zu konsultieren. Dann gehen wir das Thema mit den Ahadith an, die angeblichen Aussprüche des Propheten; Aussprüche, in denen Wahrheit und Falschheit untrennbar sind und deutlich in Konflikt mit den Geboten des Koran stehen. Zu sagen, dass die Ahadith nicht als eine Basis für die Islamische Religion genommen werden sollte, bedeutet den Propheten gegen Verleumdungen abzusichern, statt sich respektlos gegenüber ihm zu verhalten. Während wir dieser Frage auf den Grund gehen, empfehlen wir Ihnen, dass Sie ihre Meinungen überdenken, während die Verse 17:36 und 39:18 in Betracht gezogen werden, um zur Wahrheit zu gelangen und um sowohl die vorgefassten Ideen und traditionellen Praktiken, denen Sie sich hingeben, als auch das Erbe Ihrer Vorfahren im Rahmen der Verse 43:21-24 zu überdenken, damit Sie Ihre Religion nicht auf Traditionen aufbauen, sondern auf klaren Beweisen des Koran, so Gott will.

Der Koran steht mit Vernunft in Einklang

8:22 Als die schlimmsten Kreaturen gelten bei Gott die Tauben und Stummen, die nicht verstehen.

10:100 … Und er legt die Unreinheit (ridschs) auf diejenigen, die keinen Verstand haben.

Der Weg zu Gott ist der Weg der Intelligenz und des Gewissen. Die schlimmste Kreatur in den Augen Gottes ist der, welcher taub für die Wahrheit und nicht geneigt ist, seine Intelligenz zu gebrauchen. Diese Leute nutzen ihren Verstand, ein Geschenk Gottes an die Menschheit, damit sie sich von den anderen Schöpfungen unterscheiden, nicht und sind gegenüber Seinen klaren Beweisen blind. Sie haben kein Bedürfnis nach Intelligenz, da sie an ihren Herren, ihren Vorfahren, den etablierten Traditionen und der öffentlichen Meinung festhalten. Jene, die daran gescheitert sind, die Botschaft des Korans zu begreifen, haben versucht sie in ein mit Dogmen und Aberglauben gemischtes System schwer zu bewältigender Forderungen zu verarbeiten. Dies verursachte, dass unzählige Menschen die Religion ablehnten oder Atheisten wurden. Deswegen ist es sehr wichtig, den Koranischen Islam von den traditionellen, bedauerlichen wie auch irrationalen Praktiken zu trennen. Dies entlastet den Islam von unnötigen Bürden, Erweiterungen und Auslassungen. Die großen Massen, die dem Koran und dem Islam den Rücken zugekehrt haben, werden auf diese Weise, so Gott will, wieder ihr Interesse zurückgewinnen.

21:10 Wir haben euch ein Buch herabgesandt, in dem es für euch eine Ermahnung gibt. Wollt ihr denn nicht begreifen?

Dies war die Mentalität, welche für 278 Jahre den Gebrauch der in den 1450ern erfundenen Druckerpresse verzögerte und die Ulama (Theologieprofessoren) dazu anleitete die Söhne des Sultans enthaupten zu lassen, eine Todessünde gemäß Koran. Dies war die Mentalität hinter den Praktiken der primitiven und grausamen Taliban in Afghanistan und der strengen und unnachgiebigen Schiiten im Iran, die die Kundgaben des Koran für ungenügend befanden. Diese mentale Ansicht endete darin, die Imame, Mullahs und Scheichs und ihre falschen Stellungnahmen zu Religionsquellen zu erheben, die groteske, gemischte Systeme erfanden, die an die Stelle von Gottes Worten gesetzt wurden. Die Verkündungen dieser Leute haben die Autorität entworfen und Andersdenkende zu Apostaten erklärt und sie exkommuniziert (siehe Kapitel 32).

Das Ziel dieses Buches

Das Ziel dieses Buches ist es, ein für allemal die Tatsache durchzusetzen, dass der Koran die Exklusivität des Islam besitzt und dass niemand, keine Sekte, kein Scheich oder keine Autorität befugt ist, irgendetwas davon aufzuheben oder hinzuzufügen. Das Ziel der Religion ist die Menschheit. Einen Menschen irrezuführen, indem Gegensätze zwischen ihm und dem Leben hervorgerufen werden, und Zwietracht zwischen ihm und sich selber hervorzurufen, ist zum Scheitern verurteilt und endet schließlich in einem Desaster. Der Islam ist in seiner Essenz frei von allen (logischen) Widersprüchen, wohingegen die Pseudo-Religion ein Lager von Inkonsistenzen, Folgewidrigkeiten und Quellen von Miseren ist. Es ist unvorstellbar, dass die von Gott offenbarte Religion, welche in perfekter Harmonie mit der menschlichen Natur stehen sollte, Widersprüche enthält.

30:30 So richte dich nach der Religion des strikten Monotheismus! Das ist Gottes Naturgesetz, gemäß dem Er die Menschen erschaffen hat. Gottes Schöpfung ändert sich nicht. Das ist die vollkommene Religion. Doch die meisten Menschen wissen nicht.

Der einzige Gesetzgeber ist Gott, solange die Religion behandelt wird. Gott hat mit der Menschheit durch den Koran als die einzige Autorität gesprochen, ein explizites Buch und frei von allen logischen Widersprüchen; ein Buch, das all Seine Botschaften enthält. Die Richtigkeit dieser Tatsachen zu erkennen ist gleichwertig mit dem Kennenlernen des Islam, der dem Koran entspringt, dem Wort des Allmächtigen, des einzigen Gesetzgebers. Diese Erkenntnis führt zur Annullierung aller grundlosen Mächte der entworfenen ‚Autoritäten‘ und zur Bestätigung der Tatsache, dass Gott die Eine und Einzige Autorität ist und es keinen Gleichgestellten gibt. Der Prophet, der Gesandte Gottes, hat weder eine weitere Quelle als den Koran verkündet noch irgendwelche Doktrinen im Namen des Islam diktiert. Wenn sich eine angebliche Aussage oder ein angeblicher Kommentar des Propheten mit dem Koran kollidiert, wenn irgendetwas vom Text des Korans aufgehoben wird oder etwas hinzugefügt wird, so stellt dies sowohl den Islam als auch den Propheten falsch dar. In den kommenden Kapiteln werden wir die arabischen, umayyadischen und abbasidischen Traditionen und Bräuche, die erfundenen Erklärungskommentare, die eingefügten und eigenwilligen Bemerkungen und die Mentalität, die dem Islam viele schamvolle Praktiken einbrachten, näher betrachten. Wir sollten gewarnt sein, die so genannte etablierte Religion mit der Religion des Korans gleichzusetzen und sollten die Gründe herausfinden, wieso die behaupteten oder geglaubten Punkte der Religion in Wirklichkeit außerhalb seines Bereiches liegen und fern von aller Gültigkeit sind. In Kürze werden wir uns besser in den Islam einarbeiten, wenn wir die Quelle ansteuern, und ihn in gewisser Hinsicht restrukturieren.

Lasst uns die Fesseln der Tabus in den Köpfen zerreißen

Wir sollten uns exklusiv auf den Koran beschränken und uns davor hüten, unsere persönliche Ansicht vorzulegen. Wir sind es uns sehr wohl bewusst, dass wir mit der Vorhaltung der Traditionalisten konfrontiert werden. Wir werden, wie es in der Vergangenheit bereits der Fall war, des Zionismus oder als Freimaurer beschuldigt werden. Dies ist die gewöhnliche Selbsttäuschungsmethode der traditionalistischen Fundamentalisten, die ihre Rückständigkeit durch die Beschuldigung der fremden Mächte rechtfertigen. Wir erklären hiermit, dass wir keine Zionisten, Freimaurer oder Agenten sind. Wir sind lediglich Nachforscher und raten Ihnen an, das vorliegende Buch mit einem kritischen Auge zu lesen. Der Koran ist das Buch Gottes, die wahre und einzigartige Religionsquelle. Unsere eigenen Meinungen sollten so lange als korrekt betrachtet werden, wenn sie mit dem Text des Korans übereinstimmen. Diese Studie beabsichtigt, die Fesseln der Traditionen, Pluralitäten, Nachahmungen und des Aberglaubens zu zerstören.

Wir wären erfreut, wenn dieses Buch ein bescheidener Beitrag für ein besseres Verstehen des Islam gemäß dem Koran wäre.