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Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 14: Sekten

Sobald der Koran als nicht ausreichend betrachtet und das Bedürfnis ihn mit Ahadith und Idschtihads zu ergänzen empfunden wurde, war der Aufstieg zahlreicher Sekten unvermeidlich. Die heute vier vorherrschenden sunnitischen Sekten und die schiitischen Sekten hatten die meisten Anhänger unter vielen, welche die Geschichte hervorgebracht hat.

Gemäß einem Hadith sollten die Waden des Mannes verdeckt werden, wobei sie nach einem anderen offen bleiben können; gemäß einer Erklärung eines Hadiths würde die Blutung einen Mann vorschriftsmäßig unrein machen und entsprechend einem anderen hätte das Berühren der Hand der Frau denselben Effekt. Jene, die dafür verantwortlich waren, die Religion zu korrumpieren, indem sie auf andere Quellen als den Koran zurückgriffen, versuchten sich in solchen Themen zu einigen, indem sie sich auf Sekten stützten. Auf diese Weise wurde der Koranische Islam zum Islam der Sektierer. Andererseits kam es dazu, dass der Gründer einer Sekte aufgrund eines Hadiths auf den Gedanken kam, den Körper des Mannes von der Taille bis zu den Knien zu bedecken, während ein anderer die Authentizität davon ablehnte. Der Gründer einer anderen Sekte denkt wiederum anders und beachtet solch ein Verbot nicht. Die Tatsache ist, dass ein gegebener Hadith dafür verantwortlich war, dass er verschieden interpretiert wurde; aber nicht der Koran, weil er die einzige Quelle des Islam ist.

 

Ähnlichkeit zwischen islamischen und christlichen Sekten

Sektiererische Oberhäupter (Imame) kehrten zu verschiedenen Ahadith zurück, aus denen sie versuchten, Schlüsse zu ziehen und Regeln, in ihrer Eigenschaft als Gesetzesgeber festzulegen, in Themen, die der Freiheit des Menschen überlassen wurden. Das Ergebnis war das Hervortreten einer neuen, religiösen Struktur. In Anbetracht der Vorgehensweise war diese neue Struktur nicht anders als der Katholizismus oder die Orthodoxie. Es hat Leute gegeben, die der Auffassung waren, dass diese Sektierer immer die besten Absichten gehabt hatten und dass sie schier endlose Aufopferungen im Namen der Religion vollbrachten; folglich sahen sie über den eigentlichen Stand der Dinge hinweg und ignorierten die Kritik, die gegen sie erhoben wurde. Diese sektiererischen Imame, denen die fast absolute Autorität gegeben wurde, hatten die Freiheit, Urteile zu erheben und Regeln nach ihrem eigenen Ermessen festzulegen oder aufzuheben, und erklärten folglich unzählige Dinge für erlaubt und verboten, mehr als der Koran beinhaltete. Die Namen, die den berühmten Sekten gegeben wurden, waren: Hanafi, Schafi, Maliki, Hanbali und Schii.

6:159 Mit denen, die ihre Religion aufgeteilt haben und zu Sekten zersplittert sind, hast du nichts gemein. Und dann wird Er ihnen Kunde geben über alles, was sie getan hatten.

 

 

Die Bestimmung derselben Person ist gemäß einer Sekte das Paradies und gemäß einer anderen die Hölle

Beispielsweise wird eine Person, die die Verrichtung des Kontaktgebetes verweigert, entsprechend der Hanafi Sekte gepeitscht, aber gemäß den Sekten Hanbali, Schafi und Maliki getötet. Die letzteren drei Sekten begehen ein schreckliches Verbrechen, die größte Sünde gemäß der Hanafi Sekte, während der Hanafi Sekte (von den anderen Sekten) Grausamkeit zugeschrieben wird, weil sie peitschte aber sich des Tötens des Übeltäters zurückhielt. In Übereinstimmung mit dieser Gesinnung, welche die Religion teilt, wird Gott die Muslime abhängig von ihren Sekten aussortieren und das Peitschen der Hanafi beurteilen und diese Handlung bewilligen, während Er das selbe in Bezug auf den Mord der Schafi machen wird und es mit Anerkennung kennzeichnet. Die Person, die das Verrichten des Kontaktgebets verweigert und von einem Hanafi getötet wurde, wird in die Hölle gesandt, aber wenn sie von einem Schafi getötet wurde, wird die vollbrachte Tat mit dem Ernten des Paradieslohnes enden. Ganz gleich, wie hoch die Zahl der Anhänger solcher paradoxen, religiösen Konzepten ist, wie kann ein gesunder Verstand sie seriös betrachten? Der Denkansatz, der die Imitierung dem Nachdenken vorzog und den Koran für Laien für unbegreiflich erklärte, hat das Volk in eine abgrundtiefe Ignoranz getaucht. Kann Gott die Religion exklusiv diesen Sektierern offenbart haben? Dennoch spricht Er die Menschheit an, indem Er ‚O Menschen!‘ sagt und keinen Bezug auf die Vier Imame nimmt.

Wieso verkünden die Imame nach ihrem Ermessen ihre respektiven Urteile, von denen alle zulässig obwohl unvereinbar sind, trotz den Koranversen, die es klarstellen, dass es in der Religion keinen Zwang gibt, und die keine Vorschrift für jene enthalten, die die gottesdienstlichen, von ihnen erforderten Handlungen nicht verrichten?

Es gibt Leute, die behaupten, dass die Unterschiede zwischen den Sekten unbedeutsam sind, dass sich die Hanafi Sekte für die Stadtbewohner besser eignet, wohingegen die Schafi Sekte eher den Dörflern passt! Mit solch sinnlosen Bemerkungen köderten sie die Menschen zu ausgefallenen, äffischen Verhaltensweisen. Die Sekten haben verschiedene Formen angenommen und sich von den grundlegenden Lehren des Koran entfernt und haben fast ungleiche Glaubensüberzeugungen durchgesetzt. Der sektiererische Imam interpretiert den Hadith, den er nach seinem Ermessen auswählt, gemäß seiner eigenen Lebensauffassung und macht den Koran und die Ahadith überflüssig. Abweichung von der einzigen und wahren Religion des Koran ist in ihrer Haltung nur zu offensichtlich.

3:105 Und seid nicht wie diejenigen, die sich zersplittert haben und uneins wurden, nachdem zu ihnen die klaren Zeichen kamen.

 

Trennung ist kein Seelenheil, sondern Verdammnis

Wenn jene, die Seelenheil in der Trennung suchen, ernsthaft den Koran statt die angefertigten Ahadith lesen, werden sie selbst sehen, dass die Trennung in Gruppen und die Bildung von Sekten, die sich darin unterscheiden, was erlaubt und verboten ist, nur eine Verdammnis darstellt.

Ein weiterer erfundener Hadith lautet wie folgt:

„Wenn jemand richtige und gesunde Ansichten zu erarbeiten versucht, aber einen Fehler begeht, so erarbeitet er sich einen Verdienst in den Augen Gottes; und wenn jemand sich anstrengt, richtige und gesunde Ansichten zu erarbeiten, und diese sich in seinem Urteil als wahr herausstellen, wird sein Verdienst in den Augen Gottes verdoppelt.“

Dieser erfundene Hadith ermöglichte es, die eigene Meinung in die Religion einzuschieben, und gab den Eindruck, dass jemand, der angestrengt nach richtigen und Ansichten strebte, den Segen Gottes erhielt, selbst wenn er in seinem Versuch gescheitert sein mag. Gestützt auf diesen beanspruchenden Hadith waren die sektiererischen Imame frei, ihre eigenen Ansichten und Ideen unter der Maske der Ray (Meinung), Kiyyas (Analogie), Idschtihad (Entschlusskraft) oder der Fatwa in Rechtsangelegenheiten in die Religion einzuschieben. Die Wörter, von welchen die meisten fälschlicherweise dem Propheten und seinen Gefährten zugeordnet und wie Gottes eigenes Wort wie der Koran angenommen wurde und die Tausenden an Ergänzungen – die von den sektiererischen Imamen gemacht wurden, die sich selber für autorisiert betrachteten, ihre Urteile über die vor ihnen ausgesprochenen Worte zu formulieren und sie als Religion einzuführen – machen die Geschichte des heutigen Islam aus. In anderen Worten, der Koran + der Hadith gemäß dem Ermessen des sektiererischen Imams + die Kommentare der sektiererischen Imame über den Koran + die Ableitungen der sektiererischen Imame durch Analogie und Idschtihad + die Ableitungen der sektiererischen Imame gemäß ihrer Bewertung der Gefährten des Propheten + die erteilten Fatwas zu Vorfällen, die nachher auftraten, machen den Islam aus. Dies war die erzeugte Gleichung. Der Traditionalismus, das Sektierertum und die auf Ahadith aufgebaute Religion, zu welcher die Fatwas und Idschtihads ergänzt wurden, von Imamen verkündet, die den ersten Imamen nachfolgten und deren Ansichten bereitwillig annahmen, haben das ausgemacht, was heute als Islam begriffen wird. Die kontroversen Punkte, ob das Kölnischwasser reinigt oder nicht, und wenn es auf jemanden gesprüht wurde, ob die Waschung zu erneuern sei, oder ob eine Zigarette für erlaubt oder verboten erklärt werden soll, bilden das Fundament späterer Ergänzungen, wobei jede Sekte eine unterschiedliche Ansicht vertritt.

Ein weiterer angeblicher Hadith war derjenige, der die Teilung der muslimischen Gemeinschaft in 73 Gruppen vorsah, von denen nur eine ins Paradies eingelassen wurde, während der Rest in die Hölle gehen wird. Die Person, die dies verkündete, war niemand anderes als Muawiya (Darimi, Siyer, Seite 75). Dieser Hadith erlaubte jeder Sekte, sich selbst als die zukünftigen Paradiesbewohner zu betrachten und die anderen mit der ewigen Bestrafung in der Hölle zu verdammen. Dieser so genannte Hadith ermöglichte es den Sunniten, die Schiiten als Verdammte und zukünftige Höllenbewohner zu verurteilen, und ebenso den Schiiten, die Sunniten für Verdammte und zukünftige Höllenbewohner zu befinden. Umgekehrt endeten die Nachahmer der vier ersten, sunnitisch geschmückten Sekten in der Interpretation und Rechtfertigung ihrer gegenseitigen Beschuldigungen auf eine versöhnliche Weise und entschieden, dass die Anhänger der vier Sekten fürs Paradies berechtigt sein mögen, während die Schiiten Ausgestoßene waren. In Wahrheit nimmt jede Partei, nachdem sie den Koran für nicht ausreichend verurteilten, ihren eigenen Imam als Führer und folgt den Vorschriften des Imams, als ob sie die Offenbarungen Gottes wären.

 

Der einzige Weg, sich vom Aufstieg der Sekten zu befreien

Yasar Nuri Öztürk erklärt in seinem Buch, Islam im Koran, die Schäden, die durch Sektierertum verursacht wurden: „Einer der Wege im Namen Gottes Lügen zu verbreiten war die Sekten zu Religionen umzuwandeln. Wenn jede der Sekten zu einer eigenen Religion und jeder der sektiererischen Imame ein Prophet geworden ist, der keine Kritik anerkennt, wird die Einführung des Anteils und des göttlichen Beitrags in die vorherrschende Religion für die Massen unmöglich und es ergibt sich ein Chaos unter der Maske der Religion. Trotz dem Lapsus von hundert Jahren dazwischen wagt es niemand, eine Veränderung in diese tabuisierte Interpretationen herbeizuführen. Dies ist nichts außer eine Blasphemie und Grausamkeit. Wegen dieser Grausamkeit geraten die wahren Islam-Gelehrten und ehrlichen Beamten – verantwortlich für die religiösen Praktiken – beim Versuch, den Islam in seiner echten Kleidung zu erklären, in Schwierigkeiten und werden mit Beschuldigungen konfrontiert. Das Remedium dazu wäre eine bilderstürmerische Vorgehensweise, Gott als einzige Autorität anerkennend. Dies, weil die reine Religion die Exklusivität Gottes ist (39:3). Jene, die sich in Angesicht dieser Exklusivität nicht heimisch fühlen und es wagen, Gottes Autorität anderen zu übertragen, sind Verworfene.“

 

Nackte Warnung

Yasar Nuri Öztürk, hat die von Sekten verursachte Zerstörung beschrieben im Wissen des Hindernisses im Koranischen Islam, das der Islam der Sekten erschuf, indem er in seinem Buch, Nackte Warnung (Çiplak Uyari), konkrete Beispiele gegeben hat; im Kapitel „Chaos der religiösen, Gott zugeschriebenen Anthologie“ schrieb er: „Die Unruhe ergibt sich aus der Mischung der Religion Gottes mit der Anthologie der von Menschen erstellten Religion. Gottes Religion ist die von Gott Selbst in Seinem Buch offenbarte, deutlich und detailliert, und worüber es keinen Zweifel gibt. Der Gesandte des Buches ist Mohammed. Dies ist der Koranische Islam. Die Autoren der Religionsanthologie sind Teilhaber und haben ein Sammelwerk erstellt, die Einzigartigkeit der Urquelle des Islam herausfordernd. Mehr als ein Buch, mehr als ein Führer und mehr als eine Gemeinschaft. Es ist wie eine Aktiengesellschaft. Statt der vorhandenen Einheit und Harmonie in der Religion als solches, ist nur Chaos und Uneinigkeit in dieser Anthologie vorhanden. All die resultierende Planlosigkeit stammt von der Pluralität seiner Autoren und vom Mangel der Einheit. Es ist ein absoluter Mangel an Autorität in der Anthologie vorhanden. ‚Gemäß der Meinung von…‘ war die einführende Phrase in vielen Beispielen gewesen. Da Gottes Wille umgangen wurde, war die Folge daraus ein Aufstand, in dem Sekten, Fraktionen, Gruppen, Parteien, religiöse Orden, etc. ihren Teil dazu beizutragen hatten. Darin werden zwei Personen der selben Konfession, die mit der selben Absicht handeln, ihren respektiven Gruppen entsprechend verschieden beurteilt; einer wird verdammt, der andere wird für die vollbrachte Tat unschuldig befunden.“

 

Die Misere eines Hanafi mit Karies

Es scheint so zu sein, dass die Massen die Anhänger einer gegebenen Sekte sind, ohne sich über den wahren Aspekt der Sekte bewusst zu sein, und sich durch Bücher über ‚Islamischen Katechismus‘ anleiten lassen. Beispielsweise beansprucht die große Mehrheit der türkischen Bevölkerung, der Hanafi Sekte anzugehören. Jedoch, da sie das Verbot ihrer Sekte Zähne zu füllen oder zu überkronen nicht kennen, lassen sie ihre Zähne füllen und überkronen. Unter diesen Umständen wird ihre Waschung und folglich ihr Kontaktgebet null und nichtig, gemäß der Haltung ihrer Hanafi Sekte. Klischees und Bedrohungen haben das Sektierertum als eine Art Chauvinismus und Rassismus wiedergegeben. Nicht der sunnitischen Sekte anzugehören wurde fast mit dem Heidentum gleichgestellt. Dasselbe gilt auch für die Schiiten und Alewiten. Ihre Herangehensweise zu den Sunniten ist ähnlich. Die einzige Alternative, die von den Massen vermieden wird, die in diesem Thema aufgeklärt werden sollten, ist die Widerlegung aller Sekten und der Rückkehr zur einzigen Quelle des Islam: der Koran!

Die Sektengründer interpretierten den Koran und die Ahadith gemäß ihren Eigenarten, nahmen eine Auswahl der Koranischen Verse und der übermittelten Ahadith – eigentümlich für ihre Charaktere – vor, legten Regeln unter dem Vorwand der Ra’y (Meinung) und Idschtihad (Entschlusskraft) in Bereichen, die dem Ermessen des Individuums überlassen worden war, fest und endeten dabei, Überlegenheit über den Koran und die Ahadith zu bilden. Die Ausübung dieser Macht erhielt nicht nur von jenen bittere Kritik, die den Koran für selbstgenügsam erachteten, sondern auch von den Hadith-Imamen, die nach den sektiererischen Imamen kamen, die wir kritisieren. Einer der Angelegenheiten von höherer Bedeutung, die sie bestreiten, war die Oberhand der persönlichen Meinungen und Ansichten der sektiererischen Imame. Einige der Hadith-Übermittler erhoben Kritik gegen sektiererische Imame, denen sie die Erfindung von Ahadith vorwarfen, die ihren eigenen Meinungen am ehesten passten. Die Kritik Bukharys (der renommierteste unter den Autoren der Hadith-Bücher), Hanafi – der Gründer der größten Sekte – der Unzuverlässigkeit zu beschuldigen, ist ein Beispiel der Herabsetzung der Sektierer von den Autoren der Hadith-Bücher. Die Folge war der heutige Islam, weit vom Koranischen Islam entfernt und nicht einmal der Islam, der auf eine endlose Anzahl an erfundenen Ahadith gegründet ist. Der heute ausgeübte Islam ist das eingeführte System der sektiererischen Imame. Während der Zeit, als sie ihre Sekten einführten, gab es weder einen Bukhary noch einen Muslim und noch wurden die Ahadith gemäß der Wahrscheinlichkeit ihrer Authentizität aussortiert. In anderen Worden wurden die Sekten zu einer Zeit gebildet, als es noch keine Spur von der Kutub-u Sitte (die sechs renommierten Hadith-Bücher) gab. Dadurch versuchen wir die Tatsache zu betonen, dass der Prozentanteil der erfundenen Ahadith weit höher als eine ganze Menge Hadith-Bücher war. Es ist traurig zu beobachten, dass die große Mehrheit der Menschen glaubt, dass ihre Sekte dem Islam gleichwertig ist, und sie der Tatsache unbewusst sind, dass sie in vieler Hinsicht von den Koranischen Verfügungen abweicht. Der Koran legte in gewissen Bereichen eindeutige Regeln fest, während andere der Freiheit des Individuums überlassen wurde, damit sich die Religion der gefragten Zeit und dem Milieu anpassen kann. Andererseits haben es die Sekten, im Glauben, dass es von Gott hinterlassene Lücken in Seiner Offenbarung gab, gewagt, einzugreifen und versuchten, die so genannten Lücken aufzufüllen, die Religion mit manchen Situationen und sogar mit menschlichen Bedingungen in Widerspruch führend.

 

Die Stellung der Frauen bei den Khariddschis

Idschma (Konsensus) wird ebenso als eine Quelle außerhalb des Koran genannt. Die Sunniten definieren Idschma als den Konsens aller Gelehrten über eine gegebene Angelegenheit. Doch was wir sogleich untersuchen werden, steht in Widerspruch mit den Argumenten. Obwohl Idschma als eine Tatsache der sunnitischen Sekten angenommen werden mag, gibt es kaum eine Angelegenheit in der Islamischen Geschichte, die außerhalb des Koranischen Bereiches liegt, bei der kein Konsens erreicht wurde. Beispielsweise ist ein Konsens aller sunnitischen Sekten über folgende Angelegenheiten vorhanden: das Verbot der Verrichtung des Kontaktgebetes für menstruierende Frauen, die Tatsache, dass die Anzahl an Kontaktgebeten im Verlauf des Tages fünf sein sollten, die Versperrung der Wege zum Staatsoberhaupt für Frauen, die zu Tode Steinigung der verheirateten Ehebrüchige. Aber diese Ansicht gehört exklusiv den Sunniten an, denn gemäß der Khariddschiten darf eine menstruierende Frau ihre Kontaktgebete verrichten, kann eine Frau zum Staatsoberhaupt werden, kann die Anzahl der Gebete weniger als fünf sein, soll der/die Ehebrüchige nicht zu Tode gesteinigt werden. Diese Auffassungen wurden bereits ganz am Anfang der Gründung der Sekte formuliert. Dies zeigt erneut, dass der Koran, der keine Vorschriften über solche Angelegenheiten enthält, als die einzig zuverlässige Quelle angenommen werden sollte. Sobald jemand nicht mehr damit zufrieden war, was der Koran ausdrücklich festlegte, war der Anstieg einer Vielzahl an Sekten unvermeidlich. Obwohl sie unter dem Stichwort der Sunna versuchen, die Einheit der Sekten zu zeigen, werden die LeserInnen in Kürze für sich selbst sehen, dass die Situation nicht so ist, wie sie behauptet wird, und dass sich das Erlaubte und das Verbotene gemäß den meisten von ihnen unterscheiden.

 

Sektiererischer Imam, der Gott in seinem Traum sah!

Jene, deren Absicht die Menschen irrezuführen gewesen war, haben Ahadith erfunden, die ihre sektiererischen Imame gepriesen haben, während ihre Opponenten, die Imame anderer Sekten, abgewertet wurden. Um die Verbindung zwischen den Anhängern der sektiererischen Imame zu fundieren werden Geschichten über die Gelehrsamkeit und Widmung der Sektengründer erzählt. Die unglaublichste Lügenmärchen-Geschichte, die wir gehört haben, war die über Abu Hanifa, wie er in seinen Träumen Gott mehr als hundert Mal gesehen hat. Um die Leute zu ihren Glaubensüberzeugungen anschließen zu lassen, griffen sie auf solche Übertreibungen zurück. Es ist schwer zu sagen, ob die Autoren solch erfundener Geschichten oder ihre Schüler oder Anhänger die Gründer selbst waren.

Wir sind der Meinung, dass jene, die sich heute als Hanafis ausgeben, weit davon entfernt sind, mit Abu Hanifa in Verbindung gebracht zu werden. Abu Hanifa hatte den Kosenamen Ahl-i Ray (autorisiert, Rechtsgutachten zu verkünden). Dies war die Folge seiner Festlegung von Regeln, die nicht im Koran vorhanden waren. Alle Hadith-Gelehrten, besonders Schafi und später Bukhary, nahmen Anstoß auf diese Einstellung, welche die Ahadith missachtete. Und doch wird heute die Hanafi Sekte gänzlich auf Ahadith aufgebaut. Sie versuchen jede Ansicht der Hanafi Sekte auf einem Hadith zu begründen. Nichtsdestotrotz war der Grund für die Ermordung Abu Hanifas nach den historischen Aufzeichnungen seine Kennzeichnung als „Gesetzesgeber“. Die Hanafi Sekte wurde zu uns unter der Souveränität der Machthaber übermittelt, die Abu Hanifa ums Leben brachten. In Wirklichkeit wurde Abu Yusuf – anerkannt als die Persönlichkeit Nummer 2, die Abu Hanifa nachfolgen sollte (die Person, die es wagte, jemanden zu töten, der Fruchtsaftgetränke nicht mochte, weil dies gegen die Sunna ging) – zur Autorität, die Fatwas über die Gruppe erhob, die Abu Hanifa getötet hatte. Das Predigen der Ansichten seines Meisters unter der Herrschaft der Machthaber – Mörder des Meisters – das ihn zu seiner eigentlichen Dienststelle erhob, war gewiss mit ideologischen Vorurteilen und Sektierertum verdorben. Einer der Gründe ist die Erfindung der Ahadith von Sektierern mit der Absicht, ihre eigenen Ansichten zu legitimieren. Die meisten der Hadith-Bücher wurden nach der Einführung der Sekten geschrieben. Was auch immer Abu Hanifas Ansichten gewesen sein mögen, die Sekte namens Hanafi, die wir kommentiert haben, ist diejenige, die zur Zeit angewandt wird.

 

Schafi legte die Fundamente der Pseudo-Religion fest

Eine sorgfältige Überprüfung würde zeigen, dass die Fundamente der sunnitischen Ideen und die auf Ahadith gegründete Religion von Imam Schafi festgelegt wurden, dem Gründer Schafi Sekte. Nach Schafi, außer für bestimmte Fälle, über die es ausdrückliche Verfügungen im Koran gibt, musste eine Verordnung des kanonischen Gesetzes auf einen oder mehreren Ahadith gegründet werden (What is Islam? (Was ist Islam?), Montgomery Watt). Dieselbe Meinung wird auch von Ilhami Güler auf folgende Weise geäußert:

„Es darf nicht vergessen werden, dass der Kern der in der Kutub-i Sitte formulierten Islamischen Denkartgeschichte und besonders Bukharys Werk, welches einen erkenntnistheoretischen Wert fast gleich zum Koran erhielt, größtenteils aus der Reduktion Schafis der Sunna zu ‚gayri metluv vahiy‘ besteht. In der Hadith-Kultur, welche bis Schafi verschieden interpretiert und darauf zurückgegriffen wurde, wurde nun der verbale Intellekt in geschriebener Form formuliert und nahm eine dogmatische Eigenschaft an und ebenso eine Wichtigkeit, die fast dem Koran gleichkam“ (Erstes Koran-Symposium, Seite 310; Arkun Tarihiyyatu’l-Fikril’l-Arabi Seite 7879).

Osman Tastan beschrieb die Art und Weise, mit denen die Fundamente der heutigen sunnitischen Konzeption von Imam Schafi festgelegt wurden:

„Schafis Auftauchen veränderte die Situation. Schafi trennte die Sunna des Propheten von der Sunna der Gemeinschaft und erhob die letztere juristisch gesehen auf ein Niveau, gleich dem Koran. Die Idee war, der Prophetenschaft des Propheten Mohammed den größten Respekt zu zollen, und ihr beizutragen. Genau genommen legte dies eine unüberbrückbare Lücke zwischen den Propheten und der Gemeinschaft. Auf diese Weise wurde die Sunna mit der Offenbarung in einem Schmelztiegel gemischt. Die letzte Sache zu tun wäre die Aussprüche des Propheten mit denen der Gefährten zu vermischen. Diese theoretische Vorgehensweisen haben die Bereiche der Offenbarung geweitet, die zuerst die Sunna und dann die Aussprüche der Gefährten umfassen sollte. Dies bedeutete mit der Göttlichen Offenbarung menschliche Worte abzudecken“ (Erstes Koran-Symposium, Seite 317-321).

Wir wollten im vorliegenden Buch nicht einen weitreichenden Platz mit der Geschichte der Sekten belegen. Alle, die die Geschichte der Sekten untersuchen, mögen für sich selbst die Angriffe auf die Hanafi Sekte von Schafi und die Tatsache sehen, dass die Sekten Maliki, Hanbali und Schafi keine Zweige einer einzelnen, Sunnismus genannten Sekte sind, sondern eine Sekte jede für sich. Die Tabelle, welche wir sogleich anführen werden, wird die weiten Unterschiede zwischen ihnen klarstellen. Diese Sekten, die sich ursprünglich voneinander trennten, wurden unter einem Stichwort durch den Beitrag von Imam Ghazzali – Rektor der Nizamiya Madrasa – unter dem Einfluss politischer Autorität zusammengefasst. Die Offenbarung war die eine im Koran enthaltene, bevor sie in widersprüchliche Sekten aufgeteilt wurde. Das Ziel war irrelevante Quellen zu beschaffen und die Göttliche Autorität zu versuchen herauszufordern.

3:103 Haltet euch allesamt an Gottes Band fest, zersplittert euch nicht, und gedenkt der Gnade, die Gott euch erwiesen hat!

 

Folgt ihr immer noch den Fußstapfen eurer Vorfahren?

Wir werden in der unteren Tabelle die Zwiespältigkeiten zwischen den Sekten und den Weg, der den Islam Gottes anders erfasste, untersuchen. Wir haben hier innere Unterschiede unter den Sekten selber ausgelassen. Nur um Ihnen ein Beispiel zu nennen: es ist anerkannt, dass es eine breite Divergenz zwischen den Meinungen Abu Hanifas und den Ideen seiner Folgern gab; Abu Yusuf, Muhammad… In unserer Tabelle beschränken wir uns auf die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sekten. Jene, die an das glauben, was von ihren Vorfahren übermittelt worden ist, aber den Kern ihrer Glaubensüberzeugung kennen wollen, sollten nach der Untersuchung der unten angegebenen Tabelle zu einem Entscheid gelangen, bevor sie sich von all dem losreißen und der einzigen Offenbarung im Koran zurückkehren.

100 Beispiele, welche die Unterschiede der Sekten darstellen

Themen

Hanafi

Maliki

Schafi

Hanbali

1

Haut eines toten Tieres

verboten

erlaubt

verboten

erlaubt

2

Fleisch des Tiers, das sich mit Dreck ernährt

erlaubt

verboten

3

Verzehr von Aal

erlaubt

verboten

4

rote Bekleidung für Männer

entsetzlich

erlaubt

verboten

entsetzlich

5

gelbe Bekleidung für Männer

verboten

erlaubt

verboten

verboten

6

Schlagzeug, Ud, etc. zu spielen

entsetzlich

erlaubt

erlaubt

verboten

7

Verzehr von Krähenfleisch

verboten

erlaubt

verboten

verboten

8

Pferdefleisch

verboten

erlaubt

9

Muscheln

verboten

erlaubt

10

Austern

verboten

erlaubt

11

Hummer

verboten

erlaubt

12

Schwalben

erlaubt

erlaubt

verboten

verboten

13

Adler

verboten

erlaubt

verboten

verboten

14

Fledermäuse

verboten

entsetzlich

verboten

verboten

15

Waschung vor der Umkreisung in der Pilgerfahrt

Pflicht (wadschip)

verbindende Pflicht (fardh)

verbindende Pflicht

verbindende Pflicht

16

Fatiha rezitieren während den ersten zwei Rakat

Pflicht

verbindende Pflicht

verbindende Pflicht

verbindende Pflicht

17

Tasbih im Knien und Niederwerfen

Sunna

Sunna

Pflicht

18

Während den ersten zwei Rakat Suren nach der Fatiha rezitieren

Pflicht

zulässig

Sunna

Sunna

19

Die Basmalah vor Fatiha aufsagen

Sunna

entsetzlich

verbindende Pflicht

20

Abstand zw. den Füssen während dem Beten beim Stehen

3 Zoll

16 Zoll

8 Zoll

16 Zoll

21

Witr Gebet

Pflicht

Sunna

Sunna

Sunna

22

Mann, der einen Jungen berührt, wird unrein

Nein

Ja

Nein

Nein

23

Wird mensch unrein, wenn ein Gruss erhalten wird?

Ja

Nein

24

Zulässiger Abstand zum Betenden

40 Klafter

1 Klafter

3 Klafter

3 Klafter

25

Andere Wörter als die Gebetswörter zu äußern annulliert das Gebet

Ja

Nein

Nein

Ja

26

Beim Gebet ein falsches Wort zu verwenden annulliert das Gebet

Ja

Nein

Nein

Nein

27

Das Seufzen annulliert das Gebet

Ja

Nein

Ja

Ja

28

Ist der Urin von Tieren, deren Fleisch essbar ist, rein?

Ja

Nein

Ja

Nein

29

Ist der Sperma von essbaren Tieren rein?

Ja

Ja

Nein

Nein

30

Anzahl von verbindenden Pflichten bei der Waschung

4

7

6

7

31

Gibt es eine obligatorische Reihenfolge von Handlungen während der Waschung

Nein

Nein

Ja

Ja

32

Müssen die Abschnitte der Waschung sukzessiv erfolgen?

Nein

Ja

Nein

Ja

33

Anzahl Sunnas der Waschung

17

8

30

20

34

Ist die Verwendung der Miswak Sunna?

Ja

Nein

Ja

Ja

35

Ist es Sunna, die Hand, das Gesicht und die Arme dreimal zu waschen?

Ja

Nein

Ja

Ja

36

Ist es Sunna, über den Kopf dreimal mit Wasser zu streichen?

Nein

Nein

Ja

Nein

37

Ist es Sunna, die Ohren innen und außen zu frottieren?

Ja

Ja

Ja

Nein

38

Wie viele Mal müssen die Ohren während der Waschung frottiert werden?

1

1

3

1

39

Die Anzahl an Dinge, welche die Waschung annullieren

12

3

5

8

40

Annulliert das Berühren des Geschlechtsorgans die Waschung?

Nein

Ja

Ja

Ja

41

Annulliert ein Lacher die Waschung während des Gebets (salat)?

Ja

Nein

Nein

Nein

42

Annulliert das Essen von Kamelfleisch und das Waschen einer Leiche die Waschung?

Nein

Nein

Nein

Ja

43

Wird die Waschung durch Unsicherheit annulliert?

Nein

Nein

Nein

Ja

44

Annulliert das Bluten die Waschung?

Ja

Nein

Nein

Nein

45

Ist die Äußerung der Absicht vor der Waschung nötig?

Ja

Nein

Nein

Nein

46

Anzahl an Gründe für die totale Waschung (ghusl)

7

4

5

6

47

Anzahl an verbindenden Pflichten in Bezug auf die totale Waschung

11

5

3

48

Eine Person, die aufgrund Gleichgültigkeit oder Faulheit das Gebet nicht verrichtet

wird eingesperrt und geschlagen, bis sie blutet, und getötet

wenn sie keine Reue zeigt, wird sie getötet

wenn sie keine Reue innerhalb 3 Tage zeigt, wird sie getötet

wenn sie keine Reue innerhalb 3 Tage zeigt, wird sie getötet

49

Ist der Gebetsruf (Adhan) gültig, wenn die Wörter nicht aufeinanderfolgen?

Ja

Ja

Nein

Nein

50

Kann eine Person, die der arabischen Sprache nicht mächtig ist, den Gebetsruf in der eigenen Sprache abhalten?

Nein

Nein

Ja

Nein

51

Muss die Absicht beim Gebetsruf geäußert werden?

Nein

Ja

Nein

Ja

52

Ist das Grüssen während des Gebetsrufs zulässig?

Nein

Nein

Nein

Ja

53

Ist ein Gebet ohne die Rezitierung der Fatiha gültig?

Ja

Nein

Nein

Nein

54

Ist der Gruß eine verbindende Pflicht zu jedem Ende des Gebets?

Nein

in eine Richtung

in eine Richtung

in beide Richtungen

55

Bereiche eines Mannes, die verdeckt werden sollen?

von der Nabel bis zum Knie

Vor- und Hinterorgane

von der Nabel bis zum Knie

von der Nabel bis zum Knie

56

Wie viel Anteil muss von der Leiche vorhanden sein, damit die Waschung zu einer verbindenden Pflicht wird?

2/3

1/2

eine Portion

eine Portion

57

Ist es erforderlich, ins Maul und in die Nase der Leiche Wasser einzuführen?

Nein

Ja

Ja

Nein

58

Sollte eine Person, die während der Pilgerfahrt gestorben ist, parfümiert und ihr Gesicht verdeckt werden?

Ja

Ja

Nein

Nein

59

Wer sollte das Beerdigungsgebet führen?

Sultan, Staatsoberhaupt

Die Person, die der Verstorbene beauftragt hat

Vormund

Die Person, die der Verstorbene beauftragt hat

60

Spezielles Verbot für die Verrichtungszeit des Kontaktgebetes zu Ehren des Verstorbenen?

5

3

zu jeder Zeit

3

61

Kann eine Leiche an einem anderen Ort vergraben werden, als dem Todesort?

Ja

Ja

Nein

Nein

62

Sollte die Absicht zu fasten mündlich geäußert werden?

Ja

Ja

Nein

Ja

63

Sollte eine Person im Ramadan jeden Tag ihre Absicht erneuern?

Ja

Nein

Ja

Ja

64

Wird das Fasten durch Blutung annulliert?

Nein

Nein

Nein

Ja

65

Welches Hab und Gut sollte schuldfrei sein, damit die Almosen zu einer verbindenden Pflicht werden?

Alles außer Körner

Gold und Silber

keine Vorschrift

Alles

66

Ist es für Männer und Frauen eine verbindende Pflicht, von ihrem Schmuck Almosen zu geben?

Ja

Nein

Nein

Nein

67

Sollten die Almosen bar ausgezahlt werden?

Ja

Ja

Ja

Nein

68

Almosenanteil an Metallen

1/5

1/5

1/40

1/40

69

Anzahl an Bedingungen bei Handelsware als Zakat

4

5

6

2

70

Ist es eine verbindende Pflicht, Almosen von Sachen zu geben, die aus der Erde kamen?

Ja

Nein

Nein

Nein

71

Ist es eine verbindende Pflicht, Almosen von Herstellungen aus Honig zu geben?

Ja

Nein

Nein

Ja

72

Sollte vom Land, das frommen Gründen gewidmet ist, Almosen gegeben werden?

Ja

Ja

Nein

Nein

73

Sollte vom Land, das gemietet oder das ein Darlehen ist, Almosen gegeben werden?

Nein

Ja

Ja

Ja

74

Ist es nötig, Almosen von Oliven zu geben?

Ja

Ja

Nein

Ja

75

Sollte von Tieren, die mit Futter ernährt werden oder auf dem Feld arbeiten, Almosen gegeben werden?

Nein

Ja

Nein

Nein

76

Alter von Schaf und Ziege, bei dem sie Almosenpflichtig werden

Schaf 1; Ziege 1

Schaf 1; Ziege 1

Schaf 1; Ziege 2

Schaf 1/2; Ziege 2

77

Kann eine Frau ohne die Anwesenheit des Mannes pilgern?

Nein

Ja

Ja

Nein

78

Kann eine behinderte Person, die nicht pilgern kann, jemand anderen für sich selbst schicken?

Ja

Nein

Ja

Ja

79

Anzahl an Bedingungen für die Pilgerfahrt

2

4

5

4

80

Ist es zulässig, dass der an den Teufel geschleuderte Stein während der Pilgerfahrt nicht in die Dschamra fällt?

Ja

Nein

Nein

Nein

81

Ist es zulässig, einem Nichtmuslim, der arm ist, Essen zu geben?

Ja

Nein

Nein

Nein

82

Ist es verboten, auf Seide zu sitzen, dagegen anzulehnen oder sie als Wandteppich zu benutzen?

Nein

Ja

Ja

Ja

83

Ist es für einen Jungen erlaubt, Seide zu tragen?

Nein

Nein

Ja

Ja

84

Ist es zulässig, einen Becher verziert mit Silber zu verwenden, um die Waschung zu vollziehen oder zu trinken?

Ja

Nein

Nein

Nein

85

Ist das Abschneiden des Bartes verboten?

Ja

Ja

Nein

Ja

86

Ist Backgammon verboten?

Nein

Ja

Ja

Ja

87

Ist Schach verboten?

Ja

Ja

Nein

Ja

88

Sollten die Schulden eines Verstorbenen ausgezahlt werden?

Nein

Ja

Ja

Nein

89

Wie viel Anteil an gefundenen Dingen in der eigenen Parzelle gehört dem Staat?

1/5

0

0

0

90

Ist der Landwirt, der in ein Gelände eindringt und etwas aussät, der Besitzer der Ernte?

Ja

Ja

Ja

Nein

91

Zeit, in der ein Vertrag verändert oder terminiert werden kann

3 Tage

So viele wie nötig

3 Tage

Wird nach Absprache geregelt

92

sexuell vergewaltigtes Tier

soll getötet werden, Fleisch nicht verzehrbar

wird nicht getötet, Fleisch verzehrbar

wird nicht getötet, Fleisch verzehrbar

sollte getötet werden

93

Anzahl Prügel, die eine Person erhält, wenn sie Rauschmittel zu sich nimmt (Alkohol etc.)

80

80

40

80

94

Wird eine Person, die nach Wein stinkt oder Wein erbricht, bestraft?

Nein

Ja

Nein

Nein

95

Kann das Erbe eines getöteten Apostaten den Erben übergeben werden?

Ja

Nein

Nein

Nein

96

Sollte eine weibliche Abtrünnige getötet werden?

Nein

Ja

Ja

Ja

97

Sollten folgende Handlungen als vorsätzlicher Mord behandelt werden: sterben lassen durch verlassen, einsperren und verhungern lassen?

Nein

Ja

Ja

Ja

98

Kann eine Frau Richterin sein?

Ja

Nein

Nein

Nein

99

Ist ein Hund ein reines Tier?

Nein

Nein

Ja

Ja

100

Sollte ein Muezzin für seine Arbeit bezahlt werden?

Nein

Ja

Ja

Nein

 

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 13: Pseudo-Religion unter den Umayyaden und Abbasiden

Der heute gepredigte Islam ist unglücklicherweise die Religion, deren Fundament unter den Umayyaden und Abbasiden gelegt wurde. Dieser Islam basiert nicht auf dem Koran, sondern ist der Islam, der den Koran nicht als selbstgenügsames Buch ansieht; der Islam, der unter den Umayyaden und Abbasiden einer Reform unterzogen wurde. Was die Umayyaden und Abbasiden getan hatten, war die Religion unpraktisch zu gestalten, sie mit unüberbrückbaren Schwierigkeiten zu belasten und die Frauen zu trennen. Sie griffen auf Hunderte von Hadith-Büchern zurück, sowie auf Büchern von kanonischem Gesetz, um den Geist bzw. den Verstand zu verderben und zu verwirren. Wenn wir einen Blick auf die Geschichte der Umayyaden werfen, sollten wir in einer besseren Ausgangslage sein, um zu erkennen, dass die Sekten und die fabrizierten Ahadith von der Zuverlässigkeit weit entfernt sind.

 

Mord am Enkelsohn des Propheten

Es waren wiederum die Umayyaden, die ihre Feindseligkeit auf Ali, dem Schwiegersohn des Propheten, ausweiteten und Hasan und Huseyn umbrachten, Enkelsöhne des Propheten. Nach dem Bericht von Masudi war es Muawiya, der ihn vergiften ließ, da er in Hasan einen Rivalen sah. Muawiya, der die Frau von Hasan dazu ausnützte, soll glücklich gewesen sein, als er vom Tod Hasans hörte, der die politische Szene aufgab und das Leben eines Einsiedlers lebte. Ebenso wurde Huseyn, der Bruder Hasans, in der Angelegenheit von Karbala umgebracht, von Yazid, dem Sohn Muawiyas. Es wird in historischen Aufzeichnungen berichtet, dass Yazid der Leiche von Huseyn keinen Respekt zollte und dass er den Schädel seines Feindes auf einem Stab platzierte und damit Scherze trieb. Zaynab, die Schwester Hasans und Huseyns, wurde ins Exil geschickt aus Angst, sie könnte einen Aufstand führen. Die Umayyaden, die Mörder der Enkelsöhne des Propheten, waren dreist genug, zu behaupten, dass sie dies für die Sache des Islam getan hätten. Es ist hier nicht unsere Absicht, die Übeltäter zu verklagen und sie für schuldig zu erklären, offensichtlichen Verrat begangen zu haben. Was wir versuchen zu vermitteln, ist zu zeigen, wie vertrauenswürdig diese Leute sind, die Quelle von Ungerechtigkeiten, hinsichtlich ihrer Rolle als Urquelle von Ahadith und Sekten. Die heutigen Hadith-Bücher sind das, was wir von ihnen geerbt haben, mit Erweiterungen, die während der Regierungszeit der Abbasiden gemacht wurden. Diese Ahadith gründen die Fundamente des Islam, den die Sekten gestalten.

Sie wandelten das Kalifat zur höchsten Staatsgewalt um, die vom Vater auf den Sohn übergeben wurde. Es gab kein Ende für Hadith-Bücher und Sekten, die unter der Aufsicht dieser Kalifen auftauchten. Inwieweit können diese von den Kalifen – die Mörder der Enkelsöhne des Propheten und die Gouverneure – entwickelten Sekten und Ahadith als verlässlich gelten? Dennoch versucht die Mehrheit der sunnitischen Muslime die Umayyaden von Beschuldigungen freizusprechen, indem sie auf die Schlacht von Siffy als einen Fehler des Idschtihads (kanonische Jurisprudenz) hinweisen. Auf diese Weise glauben sie, dass sie die Gründer ihrer Glaubensüberzeugungen freisprechen können, und folglich sich selbst. Die Wahrheit, die teuflischen Praktiken der Umayyaden, kann nicht verdeckt werden. Bis zur Regierungszeit der Umayyaden hatte es weder eine Institution des Kalifats gegeben, welche die Form des Sultanats angenommen hätte, noch eine weitere Quelle als den Koran. Die Umwandlung der einfachen Lebensart zu Lebzeiten des Propheten und der Vier Kalife in eine pompöse Lebensart, die Anpassung der religiösen Führerschaft an den materiellen Erfolg und an die politische Macht und die Abwandlung des Kalifats in eine Dynastie waren die Ursprünge der Korruption, die in dieser Ära begonnen hatte. Es gab Kalifen, die berüchtigt für ihre Orgien geworden waren, und andere, die die Seiten des Koran – auf denen sie Verse entdeckten, die gegen ihre Auffassung gingen – zu ihrer Zielscheibe gemacht hatten (siehe Masudi 3/228, Isfahani 7/49 und Ibnul Athir 5/290).

Dies ist der Zeitabschnitt, in der die Ahadith schwarz auf weiß auftauchten. Jedoch waren die Ahadith, die Parabeln und die Kommentare vermischt. Obwohl wir wissen, dass die Vervielfältigung der Ahadith zur Zeit der Umayyaden begann, ist heute kein Hadith-Buch aus dieser Zeit vorhanden. Die Kutub-i Sitte (die berühmten Hadith-Bücher) wurden nachfolgend während der Herrschaft der Abbasiden geschrieben. Wenn wir die Umayyaden als eine Brücke betrachten, eine Quelle der Ahadith (angenommen, dass die Erfindungen der Abbasiden nie existierten), können wir ohne Weiteres die missliche Lage erkennen. Ali hatte über die Umayyaden die folgende Bemerkung gemacht: „Sie tragen ebenso die Maske der Religion, doch mit einem Unterschied: sie setzen sie auf, nachdem sie das oberste zu unterst gekehrt haben.“ Das System der Sekten, die behaupteten, die Repräsentanten der etablierten Religion zu sein, täuschte das Volk und hat sich selbst als Religion eingeführt. Es ist bedauerlich, dass das, was zu dieser Zeit in den Islam eingeführt und hinzugefügt wurde, als Teil der Religion geglaubt wird. Ein Irrer hat einen Stein in einen Brunnen geworfen; vierzig intelligente und gesunde Personen tun ihr Äußerstes um es da raus zu holen, ohne Erfolg. Des Pudels Kern liegt nicht im Islam als solches, sondern in denen, die ihn als Verkleidung angezogen und umgestülpt haben. Selbst der eleganteste Anzug wird hässlich ausschauen, wenn er umgestülpt getragen wird. All das von den Umayyaden verursachte Leiden zu beschreiben würde Bände füllen, doch dies ist nicht unsere Absicht.

 

Weitergeführte Erfindungen, die unter den Umayyaden begannen

Die Erfindungen erreichten unter den Abbasiden den Höhepunkt. Jedoch gab es sowohl unter den Umayyaden als auch unter den Abbasiden Einwände gegenüber denen, die eine weitere Religionsquelle nebst dem Koran schaffen wollten. Wir wissen, dass sich eine große Anzahl an Leuten, die die theologische Schule von Mutazila unterstützen, der Vervielfältigung der Ahadith und den Missverständnissen gegenüberstellten. Jedoch wurde die sunnitische Ansicht, welche den administrativen Corpus dominieren sollte, dem Volk auferlegt. Auf diese Weise eliminierten die Sunniten alle Oppositionen und etablierten ihre Souveränität, noch bevor die Abbasiden zu einem Ende kamen. Das Erbe der Umayyaden war die wichtigste Quelle im neu entstehenden System geworden. Dennoch endeten die Erfindungen nie. Die Askese, der Sufismus, der Mystizismus, die Selbstopferung, die eingeführt und teilweise vom indischen Mystizismus beeinflusst wurden, hatten ihre Rolle in der Korrumpierung der vom Koran gestalteten Mentalität zu spielen.

Die neuen Konvertiten aus der anwachsenden islamischen Geographie brachten ihre ursprünglichen Glaubensvorstellungen in den Islam hinein, den sie annahmen. Beispielsweise spielten die Derwische und Sufis wichtige Rollen in der Islamisierung der Türken. Die schamanische Geschichte der Türken machte sie ihren Scheichs dienstbar. Die religiösen Orden und der Sufismus, welche die Spuren von indischem Mystizismus und schamanistischer Kultur trugen, belegten einen wichtigen Platz in der Bildung der mentalen Anschauung der Türken. Der Weg zum Seelenheil war deshalb die Wege und Mittel zu finden, um die weitere Beeinflussung durch diese Organisationen und die anhaltenden Ergänzungen in die Religion zu verhindern, welches nur durch eine Rückkehr zum Koran vereitelt werden könnte.

Diese Bewegung, die durch die Erfindung und Fabrizierung von Ahadith und die Einführung fremder Glaubensüberzeugungen und Kulturen begann, machte weiter mit Fatwas und Idschtihads. Beispielsweise wurde die Fatwa, die den osmanischen Sultanen erlaubte, die Brüder ihrer Thronfolger zu ermorden (was mit den Koranversen in Widerspruch stand), vom Scheichuhlislam (Würdenträger für alle Angelegenheiten in Bezug auf das kanonische Gesetz) im Namen der Religion erhoben. Es war erneut ein religiöser Gelehrter, der eine Fatwa erhoben hatte, nach welcher das Tragen eines Hutes (anstatt eines Turbans) während der Reformbewegung als Zeichen des Heidentums erklärt wurde, deren Folge das Enden im Galgen der Hut-Träger war.

 

Ein unter den Umayyaden geschriebenes Buch: Irdscha (Verschiebung)

In der politischen Mitte der Umayyaden waren die Konfrontationen von Ali und Uthman und das Nachhängen in Streitereien über Muawiya und Ali alltägliche Erscheinungen. Es gab eine Gruppe von Leuten, die jenen gegenüber gleichgültig blieben, die eine Dienststelle in der politischen Arena besetzten, und es vorzogen, nicht ihre Meinung darüber zu sagen, wer ein Gläubiger und wer ein Ketzer sei. „Gott weiß, wer was ist“ war ihr Motto gewesen. Da sie den Urteilsspruch auf den Jüngsten Tag vertagten, wurden sie Murdschie (Verschobene) genannt.

Die maßgeblichen Ansichten wurden im Buch ‚Irdscha (Verschiebung)‘ geäußert. Es wurde in den 60er n. H. geschrieben, zum späteren Zeitabschnitt der Umayyaden, 150-200 Jahre vor den gefeierten Hadith-Büchern. Das Buch betonte in einer frühen Zeit des Islam, dass die Religionsquelle der Koran war. In diesem Zeitabschnitt hatten die Ergänzungen zum Koran begonnen. Die absolute Herrschaft der Geisteshaltung, welche die Vervielfältigung der Ahadith förderte, kam gegen dem Ende der Abbasiden.

Im gesagten Buch beschreibt Hasan bin Muhammad den Koran mit Zitaten aus dem Koran: Diese Offenbarung wurde mit dem Wissen Gottes herabgesandt (11:14; 4:166), Gott hat Seine Offenbarungen vervollkommnet (22:52), der Koran ist ausführlich erklärt (11:1; 6:55,97,98,126; 7:52,174; 9:11), er ist geschützt (15:9,17), Gott legte die besten Beispiele im Koran fest (14:45; 30:58) und der Koran ist der Unterscheider von richtig und falsch (25:1; 8:25)… Gemäß Hasan bin Muhammad wurde Gottes Gnade durch die Koranische Offenbarung vollendet und die Gebete nahmen ihre letztgültige Form an. Dies ist das Ende aller Verfügungen. Die Gläubigen haben das zu befolgen, was im Koran für sie beschrieben wurde. Es ist das heile Bindeglied, das nie bricht. Gott machte den Koran in der Form eines Buches und ordnete Seinen Dienern an, alles darin zu befolgen. Der Menschheit ist es auferlegt, ihn auswendig zu lernen und ihn weiteren Generationen zu überliefern. Wehe denen, die von ihm abbrechen. Hasan bin Muhammad, der kein Seelenheil außer der Koranischen Jurisdiktion anerkannte, hatte Sebeils zum Feind erklärt, weil sie behaupteten, dass der Mensch durch eine geheime Offenbarung gerettet werden könne (siehe Irdscha, Seiten 20-24; und „Türklerin Islamlasma Sürecinde Mürcie ve Tesirleri“, Seite 72, Doç. Dr. Sönmez Kutlu).

Die Tatsache, dass in den obigen Betrachtungen den Ahadith kein Platz gegeben wurde, zeigt, dass der Autor des Buches „Verschiebung“ sich der gleichen Mentalität, wie der unseren erfreute. Dieses Buch, das den Verschobenen – die Gegner der Hadith-Übermittler von Kharidschis – eine Stimme verlieh, und der Rationalismus von Mutazila, der die Ahadith verdrängte, sind Beispiele der Opposition, die von den politischen Autoritäten erfahren wurde, bevor sie die sektiererischen Vorstellungen als die offizielle Religion erfolgreich einführten.

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 12: Einige prominente Hadith-Fabrizierer

Wären die Ahadith eine Quelle des Islam wie der Koran, hätte der Prophet von seinen Gefährten verlangt, sie zu vervielfältigen und auswendig zu lernen. Dennoch hat er ihre Vervielfältigung verboten, geschweige denn die Anordnung der Niederschrift, wie wir in den vorangegangenen Kapiteln gesehen haben. Hätte der Prophet gewünscht, dass sie auswendig gelernt wurden, hätten seine nahesten Gefährten wie Abu Bakr, Omar, Usman, Ali, Sugry, Zed b. Sabit und Selma al Farsi Tausende von Ahadith übermittelt. Stattdessen beträgt die Anzahl der übermittelten Ahadith von diesen genannten Gefährten wenig. Beispielsweise können nicht einmal ein Drittel oder ein Viertel der Ahadith, die von Abu Huraira, einer der Erfinder, überliefert worden sein sollen, den anderen prominenten Gefährten zugeschrieben werden. Wir werden in diesem Kapitel einige Erfinder behandeln, einschließlich Abu Huraira, der dazu behilflich war, etablierte jüdische und christliche Legenden, Parabeln und Glaubensüberzeugungen einzuführen. Wir werden den Grund sehen, wieso die unendliche Anzahl an Ahadith, die diese Leute erfanden, nicht zuverlässig sind. Wir werden ebenso den Mangel an Genauigkeit und Akribie untersuchen, die sie bei der Sammlung und Aussortierung der Ahadith behauptet hatten zu haben.

In Kapitel 4 haben wir gesehen, dass eine Person, die die Chance hatte, den Propheten zu Gesicht zu bekommen, als Gefährte (Sahabe) galt und was auch immer diese Person aussagte, als wortwörtliche Wahrheit angenommen wurde. Das Wort Sahabe bedeutet eigentlich die Person, die dem Propheten sehr nahe stand. Wir lesen im Koran, dass es viele Heuchler gab, die sich als Muslime ausgaben, wohingegen sie in Wirklichkeit Ungläubige waren und unzählige Schwierigkeiten für den Propheten erschufen. Es ist bedauerlich zu beobachten, dass die Hadith-Übermittler über die Bedeutung der relevanten Verse hinwegsahen und predigten, dass wer auch immer die Aussagen der Gefährten befolgte, auf dem rechten Pfad war. Die Sunniten, die in der Erklärung der Unfehlbarkeit der Zwölf Imame Fehler fanden, endeten mit einem weitaus schlimmeren Fehlschlag, der sie dazu führte, einem Hohn gegenüberzustehen, den sie nicht verdienten, indem sie eine ganze Generation für unfehlbar erklärten, worunter es Leuten mit verderblichem Charakter gab und über die es im Koran missbilligende Hinweise gab. Wir werden nun den Fall von Abu Huraira aufgreifen, der für unfehlbar und zu einem Gefährten des Propheten erklärt wurde, dem Übermittler von Tausenden von Ahadith, und sehen, wohin uns solch eine Mentalität führt.

 

Wenn Abu Huraira als unzuverläßig gilt

Wir wissen über das Leben von Abu Huraira vor seiner Konvertierung nichts außer dem, was er selbst sagte. Nach der Konvertierung wurde er ein Gefährte des Propheten. In Muslims Fezailus Sahabe wird behauptet, dass Abu Huraira in der Gefolgschaft des Propheten blieb und zu seinem Diener wurde, der als Gegenleistung nichts verlangte. Ibn Hazm sagt im Musnad von Baki b. Mahlad, dass 5374 Ahadith von Abu Huraira zitiert wurden. Bukhary zitierte nur 446 von diesen in seinem Buch.

Wir leiten von der Darstellung Abu Hurairas ab, dass die Person, von der er sich am meisten fürchtete, der Kalif Omar war. Die Hadith-Bücher erwähnen, dass Omar Abu Huraira gedroht hatte und ihn schikanierte, weil er an der Übermittlung von Ahadith beteiligt war.

Abu Huraira sagte: „Hätte ich diese Ahadith zu Lebenszeiten Omars überliefert, so hätte er mich sicherlich geschlagen.“ (Az Zahabi – Tazkiratul-Huffaz)

Abu Huraira sagte: „Wir konnten nicht ‚Gottes Gesandter sprach wie folgt‘ äußern, bevor Omar starb.“ (Sahihi Muslim 1. Ausgabe, Seite 34)

Hätten wir die Möglichkeit gehabt, Muslim zu sehen, so würden wir ihm die folgende Frage stellen: „O Muslim! Du hast ein Buch geschrieben und behauptet, dass alle Ahadith darin authentisch seien und dass du die Darstellung der Übermittler sorgfältig durchgesehen hättest. Wieso hast du nicht bemerkt, dass Kalif Omar ihn beschuldigte, Lügen zu erzählen, und wieso hat Omars Anklage dich nicht überzeugt? Dies zeigt, dass die Ahadith, die du als zuverlässig betrachtest, in Wirklichkeit auf unsoliden Argumenten aufbauen.“ Es ist bedauernswert zu beobachten, dass Muslim ebenso jeden Gefährten des Propheten als einen Star angenommen hatte, der in die richtige Richtung führe. Vielleicht, weil er erkannte, dass nur wenige übrig geblieben wären, wenn er strenge Maßstäbe bei Abu Huraira angewandt hätte. Omar war nicht der einzige, der Abu Huraira der Lüge bezichtigte. Wir beobachten ebenso, dass Aischa, die Frau des Propheten, ihn mehr als einmal der Lüge beschuldigte, was selbst in den Büchern erwähnt wird, die für Abu Huraira Stellung nehmen.

Als Aischa zu Abu Huraira „Du berichtest falsche Ahadith, die du vom Propheten nie gehört hattest“ sagte, erwiderte er unverschämt: „Ich sehe, dass Spiegel und Kajal dich vom Propheten fern gehalten haben.“ (Zahabi, Siyeru Alemin Nubela 2. Ausgabe, Seite 435)

Ali sagte: „Die Person, die die größte Anzahl Lügen dem Gottesgesandten zuschrieb, ist Abu Huraira.“ (Ibn Abul Hadid, Scherhu Nahjul Belagha 1. Ausgabe, Seite 360)

Als Ali ihn anspielend auf den Propheten ‚Mein werter Freund sagte, dass…‘ sagen hörte, fragte er: „Seit wann ist der Prophet dein werter Freund?“

Ibn Masud, ein berühmter Gefährte des Propheten, der ihn folgendes sagen hörte: „Die Person, die den Körper eines Verstorbenen wäscht und die Person, die ihn auf den Schultern trägt, sollte die Waschung vollziehen“ wurde wütend und erwiderte: „O Menschen, eure Toten werden euch auf keine Weise verunreinigen!“

 

Ist die Täuschung des Pferdes wichtiger als das Schlagen von Omar?

Die folgende Anekdote zeigt wie penibel die Hadith-Übermittler bei der Überprüfung waren, in welchem Umfang diese dem Test standhielten: „Ein berühmter Hadith-Übermittler geht eine Person besuchen, von der er einen Hadith erhält. An seinem Zielort angelangt, beobachtet er, wie er sein Pferd ruft, als ob er dem Pferd Futter geben will, aber es nicht tut. Er folgert, dass eine Person, die ihr Pferd betrügt, ebenso Menschen betrügen könnte, und somit fügt er die Ahadith, die er von ihm gehört hat, in seinem Werk nicht ein.“ Jene, die diese Anekdote als Beweis für die Einsicht der Übermittler erzählen, glauben, die Authentizität der Ahadith bewiesen zu haben, die sie überlieferten. Wir haben bislang die Gründe gezeigt, wieso Wahrheit und Lügen miteinander durcheinander gebracht wurden. Diese Begründungskette ist natürlich unlogisch. Die meisten der Übermittler, denen die Ahadith auferlegt wurden, waren während der Sammlung bereits verstorben. Der Rest war über einem weit gedehnten Bereich islamischer Länder verstreut. Jedem von ihnen einen Besuch abzustatten ist unvorstellbar angesichts der Stand der Kommunikationsmittel dieser Zeit. Angenommen, dies wäre möglich gewesen, so sollten die Ehrlichkeit der Personen und die Vertrauenswürdigkeit ihres Erinnerungsvermögens hinterfragt werden. Nicht jeder Hadith-Übermittler hätte dermaßen Glück haben können wie der Sammler, der die Täuschung des Pferdes von seinem Besitzer entdeckte! Was Abu Huraira betrifft, wie kann ihm immer noch vertraut werden, trotz den Anschuldigungen und der Bestrafung Omars und Alis im Lichte der glatten Ablehnung Aischas der Beschreibungen, die dieser Mann übermittelte?

Es wird gesagt, dass Abu Huraira aufgrund Unterschlagung durch Omar vom Gouverneursamt entlassen wurde. Es wird berichtet, dass Omar wie folgt gesprochen habe:

„Als ich dich zum Gouverneur von Bahrain erhob, hattest du nicht einmal ein Paar Schuhe an deinen Füssen. Mir wurde dann gesagt, dass du Pferde für 1000 Dinars und 600 Dinars gekauft hättest. Kamst du von der kleinsten Ecke Bahrains mit der Absicht, die Leute ihren Tribut bei dir entrichten zu lassen, den sie in Wahrheit Gott und den Muslimen schuldeten?“ (Zahabi, Siyer)

In einem von Huraira persönlich überlieferten Hadith spricht Omar wie folgt:

„O du Feind Gottes und Seines Buches! Du hast Gottes Geld gestohlen, nicht wahr? Wie sonst könntest du im Besitz von zehntausend Dinare sein?“ (Ibn Sa’d, Tabakat 4. Ausgabe, Seite 59)

Obwohl Abu Huraira selbst diese Darstellung preisgibt, zitieren Hadith-Gläubige die größte Anzahl an Ahadith von ihm, da sie ihn für glaubwürdig halten. Mittlerweile bringen sie hervor, dass sie keinen Hadith aus einer Quelle zitiert haben, die sich als unzuverlässig erwiesen hätte. Die Hadith-Gläubigen, die bekräftigen, dass sie von keinem Überlieferer zitierten, bis er sich als zuverlässig erwiesen hätte, betrachten Abu Huraira, von Omar als Feind Gottes und Seines Buches bezeichnet, als zuverlässig!

 

Die Ära der Umayyaden war das goldene Zeitalter für Abu Huraira

Die Ära der Umayyaden, die nach der Ermordung der Kalifen Omar und Ali an die Macht kamen, war das goldene Zeitalter für Abu Huraira. Die Umayyaden hatten ein Schloss zu al-Akik und schenkten es Abu Huraira zusammen mit einem Grundstück. Der folgende Hadith, der in Ibn Kathirs ‚al Bidayave’n Nihaya‘ zitiert wird, zeigt die Entlohnung als Gegenleistung für diese Gefallen während der Regierungszeit von Muawiya:

Abu Huraira sagte: „Gottes Gesandter gab Muawiya ein Pfeil und sprach dann: ‚Nimm dies und begegne mir im Paradies mit diesem Pfeil und Bogen.“

Ich hörte Gottes Apostel sagen: „Gott vertraute die Offenbarung Gottes an drei Personen an: mir, Gabriel und Muawiya.“

Trotz all diesen Beweisen ist es eine Tatsache, dass „Die Ahadith, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden, sind vertrauenswürdig“ zu sagen, nicht als selbstverständlich angesehen wurde. Sowieso, wer war Abu Huraira, um Lügenmärchen über die Handlungen und Aussprüche des Propheten zu erzählen, die nicht einmal die Nahesten berichteten? Beispielsweise ist folgender, merkwürdiger Hadith nur einer von vielen, unlogischen Ahadith, die von Abu Huraira übermittelt wurden. Abu Huraira berichtete, dass er folgende Anekdote vom Propheten gehört haben soll:

Der Todesengel sei einst zum Propheten Moses gekommen und habe gesagt: „Antworte auf den Ruf deines Herrgottes!“ Darauf schlug der Prophet Moses auf das Auge des Todesengels und schlug es heraus. Der Todesengel ging zurück zu Gott und sagte: „Du hast mich zu solch einem Gottesknecht geschickt, der den Tod nicht will und mir ein Auge ausschlug.“ Abu Huraira erzählt weiter, dass Gott das Auge wieder einsetzte und befahl: „Gehe zu Meinem Knechte noch einmal und sage ihm: „Willst du das Leben haben, so lege deine Hand auf den Körper eines Stieres. Du wirst dann so viele Jahre noch leben, wie deine Hand an Haaren abdeckt.“

Die Kritik über Abu Huraira könnte Bände füllen. Hüseyin Hilmi Ischik, Autor des „Saadeti Ebediye-Tam Ilmihal“s und einer der standhaften Verteidiger der Wichtigkeit der Ahadith für den Islam, spricht von der Bedeutsamkeit Abu Hurairas wie folgt: „Alle, die die Rolle Abu Hurairas ablehnen, lehnen die Hälfte der kanonischen Gesetze ab, da die Hälfte der Ahadith, auf deren Urteil aufgebaut wurde, von Abu Huraira abstammen.“

 

Jüdische Parabeln und prominente Fabrizierer

Die zum Islam konvertierten Juden führten eine ganze Menge von Parabeln in den Islam ein, unter dem Vorwand der Ahadith. Obwohl es die generelle Behauptung ist, dass dies eine Folge ihres Versuchs der Korrumpierung des Islam sei, könnte mensch dazu tendieren zu vermuten, dass sie ihre alten Vorstellungen und Bräuchen nicht loswerden konnten oder dass sie beabsichtigten, dem Islam einen jüdischen Charakter zu verpassen. Ibn Khaldun spricht wie folgt in seinem Mukaddima:

„Kommentare von übermittelten Ahadith enthielten alles, ob wahr oder falsch, angenommen oder abgelehnt. Der Grund war, dass die Araber in Literatur und Wissenschaft nicht bewandert waren. Sie zeichneten sich durch Ignoranz und Beduinischen Charakteristiken aus. Als die Leute sie über die Mysterien des Universums befragten, konsultierten sie zuerst jene, denen vor ihnen ein Buch gegeben worden war, und lieferten dementsprechende Antworten. Unter ihnen treten Persönlichkeiten wie Kab al Ahbar, Wahb Ibn Munabbih und Abdullah b. Salam auf. Kommentare von Ahadith waren voll von ihren übermittelten Ahadith. Die Interpreter waren nachlässig, indem sie ihre Bücher mit den Kommentaren der Ahadith füllten.“

 

Einfluss von Kab Al Ahbar

Kab al Ahbar ist derjenige, der dabei behilflich war, die größte Anzahl an jüdischen Parabeln und Anekdoten in den Islam einzuführen. Es wird gesagt, er sei entweder zur Zeit Alis oder Omars zum Islam konvertiert. Seine Lehre von jüdischen Legenden und unaufhörlichen Geschichten, hatte ihn in den Blickpunkt seiner Zeit gerückt. In einer der Ahadith wird gesagt: „Es verursacht keinen Schaden, Ahadith aus jüdischer Lehre zu überliefern.“ Es war Abdallah bin Amr, der wie verlautet diesen Hadith übermittelte. Ebenso erwähnten diesen Hadith Tirmidhi, Abu Dawud und Bukhary. Wie wir bald sehen werden, war Abdallah b. Amr unter den Novizen von Kab al Ahbar. Jene, die diesen Hadith vor anderen unbegründeten Ahadith fabrizierten, gebrauchten ihn als eine Basis für ihre neuen Erfindungen. Kab al Ahbar war darin ein Pionier. Nicht nur, dass er Ahadith übermittelte, sondern er gab sowohl Anweisungen an Abu Huraira, wie wir bereits untersucht haben, als auch an Abdallah b. Amr, Ibn Omar und Ibn Abbas. Dadurch profitierte er von diesen Leuten durch die Verbreitung seiner Erweiterungen.

Kalif Omar, der gegen Abu Huraira revoltierte, hatte gegenüber Kab al Ahbar eine ähnliche Reaktion gezeigt, und drohte ihm, ihn ins Exil zu schicken. Kab al Ahbar, der Schwierigkeiten gehabt hatte, seine Lehre zu verbreiten, fand teilweise Erleichterung als Folge von Omars Tod. Mahmud Abu Rayya, der behauptet, Kab wäre teilweise für die Ermordung des Kalifen Omar verantwortlich gewesen, sagte:

„Obwohl Omar den sorgfältigen Einblick hatte, um diesen erfinderischen Juden im Auge zu behalten, und die bösen Absichten geahnt hat, hat dieser, dank eines Geniestreichs, weiter Fallen gelegt um Omars Wachsamkeit und guten Willen zu entkommen. Das Vorhaben endete mit der Ermordung des Kalifen Omar. Die Beweise in der Hand zeigen, dass der Anschlag von einer geheimen Gesellschaft ausgebrütet worden war. Der Kopf dieser Gesellschaft, von der Kab auch ein Mitglied war, war ein gewisser Hurmuzan. Hurmuzan war der König von Huzistan und wurde nach Medina als Gefangener gebracht. Der Auftrag, Omar zu töten, wurde an Abu Lulue anvertraut.“ (Mahmud Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 171)

Wir können natürlich nicht die absolute Wahrheit dieser Wahrscheinlichkeit behaupten, die von Mahmud Abu Rayya mit Zitaten von Ibn Kathir erzählt wird. Jedoch haben wir allen Grund, die Authentizität der Ahadith zu bezweifeln, die von einer Person übermittelt wurden, deren Versuch der Vervielfältigung der Ahadith vom Kalifen Omar gebannt wurde, so wie bei Individuen wie Abu Huraira, Abdallah b. Omar, Ibn Omar etc., denen er Lektionen gegeben hatte. Können andererseits die peinliche Genauigkeit und Akribie dieser Leute, die eine Menge an jüdischen Parabeln und Legenden eingeführt hatten, als erwiesen angesehen werden? Nach diesen Fragen, was wäre, wenn wir zu den Erfindungen Kabs zurückkehren, von denen es kein Ende gab: die Erschaffung des Universums, die Ansichten der anderen Welt, die Wichtigkeit von Damaskus, etc.

 

Beispiele von Erfindungen, deren Ursprung Kab ist

Ein Mann stieß auf Kab, den er grüßte und segnete. Kab fragte ihn: „Woher kommst du?“ Der Mann sagte: „Ich komme von Damaskus.“ Kab bemerkte: „Du könntest einer der auserwählten Männer von den Leuten aus Damaskus sein, die nicht Verhör und Leiden ausgesetzt sind!“ (Ibn Asakir- Tarih 1/57)

Kab sagte: Gott schaute auf die Erde und sprach folglich: „Ich werde einen Teil von dir berühren.“ Worauf Berge zu Ihm rannten. Steine verflachten. Gott dankte ihnen dafür und setzte Seinen Fuß auf sie.“ (Mahmud Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 185.)

Beytul Makdis (Die Moschee in Jerusalem) wird der Ort sein, wo die Wiederauferstehung und Abrechnung stattfinden wird. Jene, die dort vergraben sind, werden keinem Leid ausgesetzt sein. (Mahmud Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 185.)

Obwohl einige dieser Erfindungen von ihm zitiert wurden, beträgt die Anzahl an übermittelten Ahadith von seinen Schülern weitaus mehr. Muawiya, der Abu Huraira unterstützte, hatte ebenso Kab unterstützt und ihm befohlen, Parabeln zu erzählen (Ibn Hadschar, Isaba 5/323).

 

Wahb Ibn Munabbih

Nach Kab kam Wahb Ibn Munabbih, berüchtigt für seine Erfindungen. Er hatte unzählige Ahadith übermittelt und sie den Gefährten des Propheten zugeschrieben; Abu Huraira, Ibn Omar und Ibn Abbas zitierten viele Ahadith von ihm. Ahmet Emin spricht wie folgt: „Einschließlich den zuverlässigsten, sind sie nicht alle gänzlich von jüdischen Einschüben gereinigt. Der Gegenteil ist der Fall, da die ältesten unter ihnen sogar mehr enthalten. Ibn Ischaq betrachtete unter ihnen den zuverlässigsten, der sich reichlich auf Wahb Ibn Munabbih, ein Konvertierter, stützte. Wir wissen auch, dass Ibn Ischaq sich ebenso größtenteils auf christlichen und Magerischen Quellen stützte“ (Ahmed Emin, Duhaul Islam 2. Ausgabe, Seite 311). Es ist bedauernswert, dass Wahb nicht derselben ernsthaften Kritik ausgesetzt worden war wie Ahmet Emin. Damit sie im Stande waren, so viele Ahadith wie nur möglich zu überliefern, übermittelten sie selbst erfundene Geschichten von Wahb wie die folgende:

Vier Engel stützen den Himmel auf ihren Schultern. Jeder hat vier Gesichter, nämlich: Das Gesicht eines Stieres, eines Adlers, eines Löwen und eines menschlichen Wesens. Jedes ist mit vier Flügeln ausgestattet. Zwei davon bedecken ihr Gesicht, damit sie nicht verbrannt werden, wenn sie es wagen, nach oben zu schauen. Seine Majestät umfasst die Himmel und die Erde. (Malti, Kitab at Tanbih, Seite 99.)

Reschid Riza beschreibt den Schaden, den Kab und Wahb dem Islam zugefügt haben, auf die folgende Weise:

„Unter denen, die jüdische Legenden einschoben und die Muslime betrogen, waren Kab und Wahb die boshaftesten. All der Aberglauben in Bezug auf die Schöpfung, Entstehung, Propheten, vergangenen Gemeinschaften, vollbrachten Schaden, Wiederauferstehung und dem Jenseits haben ihren Weg in die Kommentare und historischen Lehrbücher dank der Mühe dieser zwei Feinden gefunden. Unter ihren Erfindungen wurden jene von uns untersucht, auf die sie sich vermutlich stützten, die Tora und andere himmlische Bücher. Die Schlussfolgerung, die wir erhielten, war die Tatsache, dass die meisten von ihnen ohne jegliche Grundlage waren. Die Gelehrten aus alten Zeiten konnten dies nicht erkennen, da sie nicht mit den Büchern der Juden und Christen vertraut waren. Die meisten dieser Fabeln, die von diesen zwei Juden berichtet wurden, waren Aberglauben aus der jüdischen Volkskunde, doch hatten viele Kommentare und andere Veröffentlichungen infiltriert. Heiden, die dem Islam feindlich gesinnt waren, behaupteten, dass der Islam wie andere Religionen eine Religion von Aberglauben und Illusionen sei.“ (Reschid Riza, Madschelletul Menar)

 

Christliche Einschübe und prominente Erfinder

Tamim ad Dari und Ibn Dschurair sind zwei berühmte Persönlichkeiten, die Legenden christlichen Ursprungs eingeschoben hatten. Unter diesen Legenden sind jene in Bezug auf den Antichristen, Satan, Todesengel, Himmel und Hölle besonders berühmt. Legenden über Christus sind ebenfalls unter ihnen zu finden. Wir können folgende Ahadith zitieren, um dies darzustellen:

Gottes Gesandter sammelte das Volk zusammen und sprach zu ihnen: „Bei Gott, ich habe euch nicht zusammengerufen, um euch Furcht einzuflößen oder euch irgendeine Freude zu bereiten. Jetzt hört: Tamim ad Dari war ein Christ. Er kam zu mir und äußerte seinen Wunsch, zum Islam zu konvertieren und er erzählte mir: ‚Er hatte ein Schiff mit 30 missgestalteten Leprakranken bestiegen. Nach einer grässlichen Zeit mit einer rauen See endeten sie mitten im Ozean auf einer Insel landend. Kaum hatten sie auf der Insel Fuß gesetzt, trafen sie auf ein Tier, dessen Körper mit einer Fülle von Haaren bedeckt war, so dass es unmöglich war, vorne und hinten zu unterscheiden. Das Tier, das sich selbst als Cesase vorstellte, schlug vor, einen Mann im Kloster zu besuchen. Als Tamim und sein Gefährte das Kloster betraten, bekamen sie eine Kreatur gigantischen Ausmaßes zu Gesicht, angekettet vom Scheitel bis zur Sohle. Der Mann, der ihrer Geschichte zuhörte und herausfand, dass sie Araber waren, befragte sie über viele Dinge. Er beendete durch eine letzte Frage: „Sagt mir die letzten Nachrichten des Propheten der ignoranten Gemeinschaft?“ Sie antworteten: „Er reiste von Mekka nach Medina ab.“ Und die Antwort auf die Frage ‚Hat er gegen die Araber gekämpft?‘ lautete: „Jep.“ Dann fuhr er mit der Befragerei fort: „Wie war das Verhalten des Propheten gegenüber ihnen gewesen?“ Sie antworteten: „Er besiegte die Araber und unterwarf sie.“ Worauf der Mann seine Identität preisgab: „Ich bin der Antichrist; Meine Zeit ist nah. Ich soll bald befreit werden und dann werde ich die Möglichkeit haben, die Erde in einem Zeitraum von vierzig Tagen zu besuchen, und keine Stadt wird unbesucht bleiben, außer Mekka und Medina. Denn diese zwei Städte wurden mir verboten. Wenn ich es wagen sollte, in eine dieser einzutreten, wird ein Engel mit einem Schwert in der Hand den Weg versperren.“ Nachdem er dies gesagt hatte, schlug der Prophet mit seinem Zepter auf den Altar und sagte: „Hier ist es. Die Medina! Die Medina!“ (Muslim, Fiten 119; Abu Dawud, K. Melahun 15; Ibn Madsche, K. Fiten 33)

Dieser Hadith wird in den Werken von Muslim, Abu Dawud und Ibn Madsche zitiert, Werken, die zu den besten erklärt wurden. Eine Person, die die Authentizität dieses Hadiths in Frage stellt, wird zu einem Ungläubigen erklärt und eine Person, die die Authentizität davon bestätigt, ist ein gläubiger Folger der Sunna des Propheten. Hier haben wir einen weiteren Hadith mit christlichem Ursprung:

Satan verwundete jeden Menschen bei der Geburt. Jedoch misslang es ihm, Christus, Sohn der Maria, zu verwunden. (Bukhary, K. Badul Halk 11; Hanbal 2/523)

Während dieser Hadith Christus preist, wird der Rest der Menschheit, einschließlich Mohammed, für verwundet erklärt. Es gibt ebenso ungehörige Ahadith, die erzählen, dass das Herz des Propheten fünf Mal operiert worden sei, so dass er den schwarzen Blutklumpen von der von Satan verursachten Wunde bereinigen könne. Bukhary und Hanbal, Gründer der Hanbali Sekte, berichten dies – der Hadith, den die zuverlässigsten Hadith-Bücher enthalten!

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 11: Die Einstellung der Vier Kalifen gegenüber den Ahadith

Jene, die das Vorhandensein anderer Bücher als den Koran als Quelle für den Islam anerkannt haben, im Glauben, der Koran sei nicht selbstgenügsam, und die versucht haben, den Islam auf der Basis der Ahadith zu verstehen, denken, dass die glücklichste Zeit des Islam in Wirklichkeit die Regierungszeit des Propheten und der Vier Kalifen war. Jedoch wurde ihre spekulative Vorgehensweise durch ihre Handlungsweise erkannt. Es ist eine Tatsache, dass die Vier Kalifen die Vervielfältigung der Ahadith verboten und alles daran gesetzt haben, die Versuche der Vervielfältigung zu vereiteln. Außerdem war dieser Zeitabschnitt die Zeit nach dem Tode des Propheten. Hätten sie gewollt, so hätten sie eine unendliche Anzahl an Ahadith sammeln können und das Ergebnis wäre weitaus zuverlässiger gewesen, angesichts der Tatsache, dass sie die Informationen definitiv von Leuten erhielten, die mit dem Propheten gesprochen und ihn gesehen hatten. Was sie jedoch taten war die Schaffung von Quellen neben den Koran gesetzlich zu verbieten. Es mag lohnenswert sein, hier die Bemerkung von Darekutni zu zitieren, dem gefeierten Hadith-Übermittler: „Ein gesunder Hadith unter den erfundenen ist wie das weiße Haar auf der Haut eines schwarzen Ochses.“ Die Zeit kam, als die Anzahl der erfundenen Ahadith die an echten übertraf. Die renommiertesten Hadith-Bücher kamen in der Zeit heraus, als die politischen, materiellen und moralischen Interessen überwogen. Die Autoren waren sicherlich vergesslich gegenüber der Haltung der Vier Kalifen in dieser Angelegenheit. Obwohl die besagten Vier Kalife heutzutage ein Gegenstand des Lobes sind, ignorierten sie ihre Einstellung gegenüber den Ahadith:

Abu Bakr sammelte das Volk nach dem Tode des Propheten zusammen und redete sie folglich an: „Ihr übermittelt widersprüchliche Ahadith, die mit den Aussagen des Propheten in Widerspruch stehen. Die Menschen nach euch werden in einer misslichen Lage sein. Überliefert keinen Hadith des Gottesgesandten. Sprecht zu jenen, die euch Ahadith überliefern lassen wollen, auf folgende Weise: „Siehe da! Gottes Buch ist bei uns, befolgt das, was euch darin für erlaubt erklärt wurde und meidet, was verboten wurde.“ (Zahabi, Tezkiratul Huffaz 1/3, Bukhary 1. Ausgabe)

Wie zu vernehmen ist, war Abu Bakr, der erste Kalif, resolut über das Verbot der Hadith-Niederschrift. Er unterschied die wahren von den fabrizierten Ahadith nicht. Es ist ratsam unsere LeserInnen zu erinnern, dass diese Haltung des Kalifen umso bedeutungsvoller ist, wenn wir bedenken, dass zu dieser Zeit immer noch Leute lebten, die Zeuge der Taten und Aussagen des Propheten waren. Die Einstellung Omars war nicht anders. Er war sogar noch unnachgiebiger in seiner Haltung.

 

Omars Züchtigung der Erfinder

Omar schrieb den Gefährten des Propheten, die in anderen Städten lebten, Briefe, mit der Aufforderung, all die Kopien der Ahadith, die sie hatten, zu zerstören. (Ibn Abdil Berr, Camiul Bayanil Ilm ve Fazluhu 1/64-65.)

Es gab einen beachtlichen Anstieg der Anzahl an Ahadith während des Kalifats von Omar. Omar wünschte, dass alle Seiten, auf denen die Ahadith geschrieben wurden, die in der Hand der Öffentlichkeit waren, zu ihm gebracht werden. Dann ordnete er ihre Zerstörung an, indem er sagte: „Sie sind wie die Mischnah der jüdischen Leute.“ (Ibn Sad, Tabakat 5/140)

Omar zog eine Parallele zwischen der Mischnah, die zur Korrumpierung des Judentums beigetragen hatte, und den Ahadith. Durch bloße Spekulation nicht zufriedengestellt, ließ er sie zerstören. Unserer Einschätzung nach, waren die Ahadith wahrscheinlich korrekter verglichen zu denen, die wir heute in den Büchern von Bukhary und Muslim finden. Zu Anfang waren die Personen, die den Propheten gekannt hatten, immer noch am Leben und es hatte noch keine politische Zwietracht gegeben.

Lasst uns die Verfechter des traditionellen Islams fragen, ob Omar den Propheten nicht geliebt und respektiert hatte. Wenn ihre Antwort bejahend sein sollte, so sollten sie die Verteidiger der Selbstgenügsamkeit des Islams nicht herausfordern. Anderenfalls sollten sie Kritik an Omar ausüben, der die Ahadith verbrennen ließ. Es besteht kein Zweifel, dass Omar Zuneigung für den Propheten empfand, doch er hatte die Botschaft des Koran und das Wesen des Islam verstanden. Sein Verbrennen der Ahadith war kein Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber ihm; seine Einstellung war im Gegenteil sogar ein Zeichen von tiefstem Respekt. Er wusste, dass der Prophet selbst die Vervielfältigung seiner Aussprüche verboten hatte, da der Koran selbstgenügsam ist und alles enthält, was der Mensch wissen sollte. Er versuchte den Islam gegen die Mischnah und den Handlungen zu schützen, die fälschlicherweise Omar zugeschrieben wurden. Die Leute heutzutage, die Omar preisen, glauben, dass die Befolgung der Ahadith den Propheten zu respektieren bedeutet. Sie sind katholischer als der Papst, wie sie im Westen zu sagen pflegen, und weit entfernt vom Koran. Im nächsten Kapitel werden wir die strenge Reaktion Omars gegen Leuten wie Abu Huraira und Kab sehen, die unzählige Ahadith überliefert hatten (vgl. Kapitel 12).

Omar sagte seinem Freund, der auf eine Reise nach Irak ging: „Du gehst in ein Land, wo die Bevölkerung den Koran wie die fleißigen Bienen rezitiert; so leite sie nicht mit Ahadith von ihrem wahren Weg ab.“ (Ahmad Ibn Hanbal, Kitabul Ilal 1/62-63)

Omar sprach so: „Erinnert euch an jene, die vor euch gingen; sie schrieben Bücher und verließen Gottes Buch. Ich werde es niemandem erlauben, irgendein Buch mit dem Koran vergleichen zu lassen.“ An einem anderen Vorfall hatte er gesagt: „Ich werde den Koran mit keinem Buch ersetzen.“ Zu einem anderen Ereignis hatte er verkündet: „Bei Gott, ich werde kein Buch einen Schatten über den Koran werfen lassen.“ (Al Hatib, Takyidul Ilm, Seite 50; Ibn Sad, Tabakat 3/206.)

Omar machte weiter, gegen Abu Huraira und Kab zu handeln, die die Übermittlung der Ahadith fortsetzten.

 

Berühmte Gefährten des Propheten führten Krieg gegen Hadith-Übermittler

Othman drohte Abu Huraira und Kab, sie ins Exil zu jagen – Abu Huraira in die Desch-Bergen, Kab in die Kirada-Bergen. (Tahzirul Havas 10b)

Viele der Gefährten des Propheten, anders als die Vier Kalifen, sowohl in der Zeit der Vier Kalifen als auch danach, übernahmen die gleiche Haltung gegenüber den Ahadith. Ibn Abbas und Abdullah bin Mesud waren unter ihnen:

Scheddad fragte Ibn Abbas ob der Prophet irgendetwas zurückließ und die Antwort war: „Nur, was in den Seiten des Korans eingetragen ist.“ (Bukhary, K. Fezailul Quran 16; Muslim, K. Fezailus Sahabe 30,31; Abu Dawud, K. Fiten 1; Tirmidhi, K. Fiten 43.)

Ibn Abbas pflegte in Bezug auf das Verbot der Hadith-Vervielfältigung zu sagen:

„Die Gesellschaften vor euch schweiften vom rechten Pfad ab, weil sie Bücher wie eure schrieben.“ (Ibn Abdul Berr, Camiul Beyanil ilm 1/63-68)

Eine Seite mit niedergeschriebenen Ahadith war in den Händen von Abdullah b. Masud. Er fragte nach ein wenig Wasser, mit das er das wegwusch, was darauf geschrieben war und er ordnete dann an, es zu verbrennen, indem er sagte: „Wenn mir jemand einen Ort nennen würde, wo ein Hadith aufbewahrt wird, so würde ich dahin gehen, selbst wenn es Indien wäre, um ihn zu zerstören.“ (M. Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 27.)

Wären die Ahadith eine Quelle des Islam, hätten sie erhalten werden sollen. Doch die Wahrheit stellte sich anders heraus. Die Ahadith wurden verbrannt und die Selbstgenügsamkeit des Korans wurde verkündet. Das Verhalten jener, die den Gefährten des Propheten Tribut entrichten, und die Einstellung der Gefährten selbst widersprechen sich einfach. Jene, die sich dem Verbot der Hadith-Vervielfältigung entgegensetzen, deren Reaktion in die entgegengesetzte Richtung der Haltung der Gefährten läuft, haben einen Mechanismus erschaffen, der den Ahadith eine erzwungene Konstruktion legt. Dennoch kann dieser Aufschrei nicht die Tatsache verdecken, dass nicht einmal eine einzige Seite von Ahadith zu uns von der Zeitspanne der Vier Kalifen heruntergekommen ist. Die obigen, ausgesprochenen Worte von den Kalifen und der Gefährten des Propheten und die Tatsache, dass keiner von ihnen solche Bücher geschrieben hat, beweisen ohne Zweifel, dass all unsere Argumente gültig sind.

 

Der Kalif Ali, der Hadith-Seiten vernichten ließ

Wir hoffen, dass die Reaktion Alis die Schiiten, Alewiten und andere Sekten dazu veranlassen wird, zum Koran, der einzigen Quelle des Islam, zurückzukehren, so Gott will.

Ali sprach folgende Khutba (Predigt zum Freitagsgebet) aus: „Jene, die bei sich Hadith-Seiten haben, zerstört sie. Denn was unter den Leuten Chaos verursacht ist ihr Verlassen des Korans, und die Befolgung der Vorschriften der Gelehrten.“ (Ibn Abdul Berr, Camiyul Beyanul Ilm)

Sie meldeten sich bei Ali und sagten: „Das Volk ist in Ahadith versunken.“ „Ist dem so?“ fragte Ali. Die Antwort war bejahend. „Ich hatte den Propheten sagen gehört, dass eine verderbliche Uneinigkeit heranzuschleichen schien.“ Ich fragte ihn, was das sein könnte und er antwortete: „Das Seelenheil ist im Koran. Jene, die vor euch gingen und jene, die nach euch kommen werden, sind in Reichweite des Korans, dem Buch, das alle Streitfragen schlichtet; es ist kein Witz, seht euch vor. Alle, die ihn fallen lassen, werden der Wut Gottes unterliegen. Alle, die einen reineren Weg suchen, werden in die Irre gehen. Es ist das unfehlbare Seil Gottes, voller Weisheit. Es führt die Menschheit zum rechten Pfad. Es ist das Buch, das euch sicherlich in die richtige Richtung führen wird; Gelehrten werden nie im Stande sein, es gänzlich zu umfassen, ein Buch mit unerschöpflichen Reichtümern.“ (Sunnan-i Tirmidhi/Darimi)

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 10: Ahadith verurteilt durch Ahadith

Wir haben bereits gesehen, dass die Logik und der Koran die meisten der so genannten Ahadith negieren. Andererseits gibt es Ahadith, die anderen Ahadith widersprechen. Wir haben davon Beispiele in Kapitel 4 und 7 gesehen. In diesem Kapitel besteht unsere Absicht nicht darin, einige der Ahadith, die uns logisch erscheinen, zu bestätigen und andere zu verwerfen. Solch ein Versuch wäre gleichbedeutend wie die Bewertung des Korans als ungenügend und unvollständig. Wenn wir den Koran für selbstgenügsam halten, müssen wir Erklärungen meiden, in denen die Wahrheiten und Lügen zwischengemischt sind. Unser Ziel hier ist es unter Einbeziehung der deduktiven Begründung zu beweisen, dass die Ahadith, die von Menschen unter Missachtung der Tatsache ausgewählt wurden, dass die Ahadith keine Religionsquelle bilden können, viele Widersprüche verursachen.

Wir haben in Kapitel 4 bereits gesehen, dass gerade das Vorhandensein von Hadith-Büchern der sunnitischen und schiitischen Sekten dem Niederschriftverbot des Propheten widersprechen.

Wir fragten nach der Erlaubnis, seine Aussprüche niederschreiben zu dürfen, doch er lehnte es ab (sie zu erteilen). (Tirmidhi, Kitabul Ilm 11)

Als wir mit der Vervielfältigung der Ahadith beschäftigt waren, kam der Prophet herbei und fragte: „Was vervielfältigt ihr?“ Wir antworteten: „Deine Aussprüche.“ „Wollt ihr ein anderes Buch als Gottes Buch? Generationen vor euch schweiften vom rechten Pfad ab, weil sie Bücher nebst Gottes offenbarten niederschrieben!“ (Al Hatib, Takyid 33)

 

Die Vervielfältigung von Ahadith wurde vom Propheten verboten

Selbst jene, die die Ahadith als eine Quelle des Islam übernahmen, haben diese Tatsache erwähnt. Wenn der Mensch sich dessen bewusst ist, wieso sollte er dann noch auf der Vervielfältigung der Hadith-Bücher bestehen? Denken diese etwa, dass sie weiser als der Prophet waren und sich mehr mit der Religion befasst haben, als er? Das Argument, dass das Verbot des Propheten aufgrund seiner Befürchtung aufgestellt wurde, das Wort des Menschen könne mit dem Wort Gottes verwechselt werden, dies aber nun, da der Koran vollständig sei, kein Risiko mehr darstelle, ist kein gültiges Argument. O ihr, die ihr eure Religion auf Ahadith aufbaut! Ihr müsst alle Ahadith verbrennen und vernichten; jene Ahadith, die Vorstellungen von Erlaubtem und Unerlaubtem vorgebracht haben, die nicht im Koran vorkamen.

Nun werden wir andere Arten von Ahadith in Angriff nehmen:

O Menschen! Das Feuer ist angefacht und das Unheil ist wie die Teile einer dunklen Nacht näher gekommen. Ich schwöre bei Gott, dass es nichts gibt, womit ihr mich beschuldigen könnt; Ich habe nur das für erlaubt erklärt, was der Koran ebenfalls für erlaubt erklärte, und ich habe auch nur das für unerlaubt erklärt, was der Koran ebenfalls für unerlaubt erklärte. (Ibn Hischam Siret 4, Seite 332)

Gott hat gewisse heilige Pflichten angeordnet; überschreitet sie nicht. Er hat gewisse Grenzen gesetzt, die ihr vermeiden sollt. Er hat gewisse Dinge für unerlaubt erklärt, von denen ihr euch zurückhalten sollt. Er hat gewisse Dinge zu eurem Besten von euch verborgen gehalten; seid nicht neugierig über sie. (Mahmud Abu Rayya, Erläuterung der Mohammedanischen Sunna, Seite 403)

Was in Gottes Buch für erlaubt erklärt wurde, ist erlaubt und was darin verboten wurde, ist verboten. (Abu Dawud, K. Etime 39; Tirmidhi, K. Libas 6; Ibn Madsche, Kitabul Etime 60; Almuradschaat Seite 20.)

Gemäß diesen Ahadith gibt es nichts Verbotenes außer dem, was der Koran verbietet. Wenn dem so ist, wie könnt ihr dann gemäß den Ahadith das Händeschütteln mit Frauen, das Zuhören von Musik und das Zeichnen von Bildern verbieten, es sei denn, ihr beruft euch auf Ahadith? Entsprechend diesen Ahadith verkündete der Prophet keine Verbote außer denjenigen, die im Koran erwähnt sind. In anderen Worten sind die Ahadith, von denen ihr behauptet, sie stammen vom Propheten ab, gemäß diesen Ahadith nicht seine wirklichen, eigenen Worte.

Das Kalifat wird (noch) 30 Jahre nach mir anhalten, wonach die Könige die Nachfolge antreten… (Sahihi Bukhari)

Gemäß dem weitgehend gefeierten Hadith-Buch ist der Prophet misstrauisch gegenüber der Zukunft, das heißt nach dem Ablauf von 30 Jahren. Um genau zu sein dauerte die Regierungszeit der Vier Kalifen 30 Jahre (Abu Bakr, Omar, Othman, Ali). Während dem besagten Zeitraum etablierte sich weder eine Sekte noch wurde ein Buch geschrieben, um den Koran zu ergänzen (siehe Kapitel 11). Wieso sich also nicht an den Islam der Zeit halten, in welcher der Koran das einzige Buch war? Aber wir glauben, dass die Partisanen von Ali, feindlich gesinnt gegenüber den Umayyaden, den obigen Hadith erfunden haben. Allerdings wird jedeR, der/die auch nur einen einzigen, von Bukhary übermittelten Hadith verwirft, als Heide betrachtet. Den Umständen entsprechend sollte mensch die Hadith-Bücher vernichten und verbrennen, genau so wie während der Regierungszeit der Vier Kalifen. Wieso sollte den Sekten und den Hadith-Büchern, die unter der Überwachung der den Vier Kalifen nachfolgenden Könige standen, Glauben geschenkt werden?

 

Die einzige Quelle des Islam: Der Koran

Gemäß einigen Ahadith hatte der Prophet gewisse Fehler außerhalb des religiösen Rahmens begangen. Es ist falsch, den Koran mit Handlungen des Propheten zu ergänzen, die außerhalb der Offenbarung stehen, da sie vollkommen das Privatleben des Propheten betreffen. Der Hadith lautet wie folgt:

Als der Prophet in Medina ankam, waren die Medinenser mit der Pflanzung von Palmen beschäftigt. Der Prophet fragte, was sie täten und sie antworteten: „Dies ist der Brauch.“ Er schlug vor: „Es wäre besser, wenn ihr davon abließet.“ Worauf sie ihren Brauch aufgaben. Doch die Palmen hörten auf, Früchte zu tragen. Als der Prophet daran erinnert wurde, sagte er: „Nun ja, ich bin nur ein menschliches Wesen. Wenn ich etwas über die Religion sage, dann nehmt es ernst, doch wenn ich sonstige Ratschläge erteile, so beherzigt sie, als wären sie die Worte eines Normalsterblichen.“ (Muslim, Kitabul Fazail 140; Hanbal 3/152)

Der Prophet hatte irgendwo in Bedir in der Nähe eines Quellwassers das Lager aufgeschlagen. Ein Gefährte des Propheten, al Habbab b. al Munzir, fragte ihn: „O Gesandter Gottes, kann hier der Platz sein, den Gott für dich auserwählt hat? Oder kann er eine Schlachttaktik deiner eigenen Wahl sein?“ Gottes Gesandter antwortete: „Es ist in der Tat eine Kriegstaktik meiner eigenen Entscheidung.“ Al Habbab erwiderte: „Aber hier ist nicht der richtige Platz für eine offene Schlacht. Wieso nicht unser Lager bei einem Quellwasser aufschlagen, das in der Nähe des Feindes liegt? Wir könnten dort ebenso eine Vertiefung graben um das Wasser für unseren eigenen Verbrauch zu speichern, statt dem Feind zu erlauben, Zugang dazu zu haben.“ Der Prophet antwortete: „Wie du sagst“, und ließ den Worten Taten folgen. (Ibn Hischam, as Sirah Ausgabe 1, Seite 620; Tabari, at Tarih Ausgabe 2, Seite 144.)

„Ich bin nur ein menschliches Wesen. Ihr habt eure Differenzen unter meinen Entscheid zu stellen; ich hoffe, dass einige von euch dazu in der Lage sind, ihre Beweise besser zu erklären, so dass ich zu ihren Gunsten entscheiden mag. Wenn ich einem der Beteiligten (fälschlicherweise) etwas von der Streitsache zurechne, so darf er nicht das Recht seines Bruders an sich reißen. Denn für den Meineid gibt es nur die Feuerqual.“ (Al Dschadi Iyaz, As schifa Ausgabe 2, Seite 179.)

Gemäß den Beurteilungen dieser Ahadith:

  1. Gibt es keine Quelle außer dem Koran, die Belegstellen in Bezug auf Erlaubtes und Verbotenes in religiösem Rahmen enthält;
  2. Sollte kein Hadith-Buch hergestellt und die bereits vorhandenen sollten vernichtet werden;
  3. Sollte den Taten des Propheten keine religiöse Bedeutung zugeschrieben werden.

Wir lernen die Vollkommenheit und Vollständigkeit des Korans vom Koran selbst, ebenso wie die Tatsache, dass keine ergänzende Quelle für den Islam benötigt wird. Was wir aufzeigen wollen, ist das Faktum, dass die Übermittler von Ahadith, die sie selber erzeugten, mit Paradoxen durchsetzt sind.

 

Die Ahadith sollten gemäß den Ahadith selbst vernichtet werden

Wir haben oben Beispiele von Ahadith angegeben, die das Vervielfältigen von Ahadith – welche Erlaubtes und Verbotenes erklären und welche die Taten des Propheten sanktionierten – verbieten. Wir bezeugten das Vorhandensein von Ahadith, die den Koran bekräftigten, und ebenso von Ahadith, die dazu aufrufen, die Ahadith allesamt zu vernichten. Es ist interessant zu bemerken, dass eine große Anzahl an Ahadith vorhanden ist, die sich selbst negieren. Während ein Hadith davon spricht, dass der Prophet den Anblick von Waden verbietet, negiert der andere Hadith dieses Verbot. Während es einen Hadith gibt, der den Genuss von Muscheln und Krabben verbietet, negiert der andere dieses Verbot. Es gibt einen Hadith, der das Tragen von Seide und Gold für Männer verbietet, wobei es Ahadith gibt, die besagen, dass die Gefährten des Propheten Gold getragen haben und dass sogar selbst der Prophet einmal einen goldenen Ring getragen hatte. Es gibt Ahadith, welche die Trennung von Frauen und Männern bevorzugen, während es ebenso Ahadith gibt, die aussagen, dass für gewöhnlich Männer und Frauen am selben Ort die Waschung vollzogen und dass sie sich unbehindert unterhalten hatten.

Um das Richtige zu tun, wäre den Koran als selbstgenügsames Buch zu betrachten und alle erfundenen und fabrizierten Erklärungen zu vermeiden. Es gibt Ahadith, die von den Handlungen des Propheten sprechen, deren Urheber unmöglich der Prophet gewesen sein kann oder die er nicht ausgesprochen haben kann. Jedoch nehmen die Worte die Verkleidung der Heiligkeit an, wenn das Zitat mit der Formel „Der Prophet sagte“ beginnt. Ein weiterer Punkt ist, den Bereichen eine religiöse Bedeutung zu schenken, die Gott der Verfügungsfreiheit des Menschen anvertraut hat. Beispielsweise hat der Koran den Menschen nicht befohlen, eine bestimmte Uniform zu tragen, sondern hat sie dem menschlichen Ermessen überlassen, so dass der Mann oder eine Frau frei entscheiden kann, einen Anzug oder ein T-Shirt zu tragen. Es ist gut möglich, dass sich der Prophet für gewöhnlich den Bräuchen und Moden der Zeit entsprechend angezogen hat: Ein Gewand mit vollen Ärmeln und einer langen Schürze. Jedoch trugen auch die Heiden und Feinde des Propheten solche Gewänder. Dies bedeutet, dass seine Kleidung keine religiöse Bedeutung welcher Art auch immer hat, sondern etwas war, das Gott der Wahl des Menschen überlassen hat. Der fabrizierte Hadith, der die Kleidung des Propheten beschrieb, war eigentlich kein Hadith, sondern eine Interpretation dieses Brauchs. Der folgende Hadith liefert ein Beispiel, um zu illustrieren, wie ein fabrizierter Hadith gemäß dem Koran verbessert werden soll.

Wisset, dass jedeR, der/die etwas gegen den Koran aussät, Unheil ernten wird, wenn die Erntezeit gekommen ist. Also sät aus, was der Koran angeordnet hat und befolgt ihn. Ruft die Anwesenheit eures Herrn zum Zeugen und nehmt Ihn als euren Führer. Wenn eure Meinungen mit dem Angeordneten widersprechen, so lastet sie ihnen an, und wenn eure Wünsche mit ihnen in Konflikt stehen, so verrät eure Wünsche. (Nahdschul Balagha, Seite 55)

Alle Ahadith sind bloße Mutmaßungen. Gemäß Koran kann die Religion nicht auf Vermutungen aufbauen. Es besteht kein Zweifel, dass jeder Hadith, der dem Koran widerspricht und es wagt, ihn zu ergänzen, auf jeden Fall eine irrige Vermutung ist. Andererseits sind selbst jene, die den Koranversen nicht widersprechen, immer noch zweifelhaft. Selbst mit der Annahme, sie seien in perfekter Harmonie mit dem Koran, können sie nicht als hundertprozentige Aussprüche des Propheten gelten. Die Gründe dahinter waren zahlreich, wie beispielsweise der Aufwand, die Religion den Leuten attraktiv erscheinen zu lassen, die unabsichtlichen Fehler, die in der Überliefererkette aufgetreten sein müssen, und das Verdrehen der Worte des Propheten und seiner Gefährten. Es gibt dermaßen viele Beweise, dass selbst das beste Hadith-Buch, zwei Jahrhunderte nach dem Propheten geschrieben, bloße Mutmaßung ist. Unsere Absicht hier ist die Beurteilung der Hadith-Übermittler gemäß ihren eigenen Ahadith gewesen. Wir haben keine Absicht, ein neues Hadith-Buch zu schreiben. Der Islam ist gleichgestellt zum Koran. Nichts mehr, nichts weniger. Der Rest ist bloße Mutmaßung, die die Wahrheit und die Lügen unzertrennlich vermischt.

2:42 Und ihr sollt weder die Wahrheit mit Lug und Trug durcheinander mischen noch die Wahrheit wissentlich verbergen.

10:36 Die meisten von ihnen folgen lediglich Mutmaßungen. Wahrlich, Mutmaßungen ersetzen die Wahrheit nicht. Gott weiß Bescheid über das, was sie tun.

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 9: Erweiterungen durch Ahadith

Damit Irrtümer wirklich klargestellt und folglich richtig gestellt werden, halten wir es für ratsam, gewisse Punkte noch einmal zu betonen. Es könnte Leute geben, die argumentieren, dass die Ahadith, die nicht mit dem Koran in Konflikt stehen und sich mit dem Verstand vertragen, letztendlich als echt angenommen werden können. Tatsache ist, dass diese Ahadith aus der selben Quelle stammen. Selbst wenn die Ahadith sich nicht mit dem Koran widersprächen, sollten sie verworfen werden, sofern sie zuzügliche Auffassungen von Sünden oder guten Taten und Vorstellungen von Hölle und Paradies einführen, da sie lediglich Kommentare und Interpretationen sind. Jedenfalls gibt es kein Bedürfnis für weitere Betrachtungen, weil der Koran vollendet und vollständig und die einzige Quelle des Islam ist.

16:89 … Und Wir haben dir das alleserklärende Buch herniedergesandt; eine Führung, eine Barmherzigkeit und eine frohe Botschaft für die Ergebenen.

Unter diesen Umständen mit Vorstellungen von Sünden und guten Taten daher zu kommen, in der Absicht, Ergänzungen zum Koran aufzustellen, widerspricht sich mit den Koranversen, die wir in Kapitel 2 zitiert haben. Wenn ein gegebener Hadith etwas angeblich unklar Dargelegtes zu erklären versucht, oder wenn darin gewisse neue Vorstellungen vorgebracht werden, oder nicht im Koran vorhandene Auffassungen in Bezug auf gute Taten, Sünden, Sunna oder Handlungen beinhalten, allesamt nicht von Gott verboten, aber von den Gelehrten mit Abscheu und Entsetzen betrachtet, so wäre dieser Hadith notwendigerweise ein falscher. Dies führt uns zu einer weiteren Betrachtung. Wenn ein gegebener Hadith nicht dem Koran, einem anderen Hadith oder der Logik widerspricht und keine Ergänzung zu religiösen Auffassungen anstellt, sollten wir ihn dann als echt akzeptieren? Die Antwort lautet: „Wir sind nicht im Stande, eine Antwort auf etwas zu geben, was wir nicht wissen.“ Wie können wir auch? Alle Ahadith im Umlauf haben ihre Quelle in den Büchern der Übermittler von einem Haufen Lügen. Wieso müssen wir darüber hinaus Zuflucht in den Ahadith suchen, da wir ja den Koran, in jeglicher Hinsicht unfehlbar, haben? Da der Koran ausdrücklich aussagt, dass wir nicht mutmaßliche Vorschriften einhalten dürfen, müssen wir sicherlich jeden Hadith vermeiden, der eine Angelegenheit von Vermutung ist. Wie können wir 1400 n. H. die Widersprüche, Paradoxe, Lügen und Unlogiken aussortieren, die in die Sammlungen aus den Jahren 200-300 n. H. eindrangen? All diese fruchtlosen Mühen resultieren aus dem Mangel, den Koran als ein komplettes Buch zu sehen; diese Verfehlung hatte in der Tat schlimme Folgen. Um unser Argument darzustellen, nennen wir nachfolgend zehn Beispiele.

 

1) Mathematisch messbare Gebete?

Das in Gemeinschaft verrichtete Kontaktgebet (salaat) beträgt 27 Mal mehr als das individuell verrichtete Gebet. (Bukhary, Adhan 30; Muslim, Masjid 249; Muwatta, Dschamaat 1.)

Sie mögen diesen Hadith weder mit dem Koran, noch mit einem anderen Hadith, noch mit der Logik in Widerspruch stehend betrachten; Sie können jedoch sicher sein, dass er ein erfundener Hadith ist, da nirgends im Koran solch eine Information vorhanden ist. Es gibt ebenso Ahadith, die besagen, dass ein Kontaktgebet, das nach einer mit einem Miswak (Holzstock, der an einem Ende in Fasern geschlagen und als Zahnbürste benutzt wird) vollzogenen Waschung verrichtet wird, 27 oder 70 Mal besser sei, als das Kontaktgebet, das mit dem Turban auf dem Kopf verrichtet wurde.

2) Vermeide die linke Hand!

Verwende nicht deine linke Hand beim Essen oder Trinken, denn Satan verwendet seine linke Hand beim Essen oder Trinken. (Hanbal 2/8,33)

Die Kinder, die ihre linke Hand zum Essen gebrauchen, werden während den Kursen, die von einigen traditionellen, religiösen Gruppen ausgeführt werden, geschlagen bis die Hände rot und geschwollen sind, und auch jene, die nachts flach auf ihrem Bauch schlafen, werden aufgeweckt und geschlagen; eine Folge aus solchen Ahadith, die sich im Umlauf befinden.

3) Feierlichkeiten anlässlich Geburt

Der Prophet bestimmte, dass am siebten Tag nach der Geburt eines Kindes der Name ins Ohr des Kindes geflüstert, es gewaschen und gereinigt und ein Schaf geopfert werden soll. (Tirmidhi, Adab 63/2834; Abu Dawud 2837)

Die Leser mögen in diesem Hadith keine Irrelevanz erkennen. Dennoch gibt es im Koran zu diesem Zweck keine Vorschrift. Es folgt, dass dieser Hadith eine nicht im Koran vorhandene Erfindung ist. Ein fabrizierter Hadith mag harmlos sein, aber sofern er etwas hinzufügt, das nicht in den religiösen Vorschriften enthalten ist, ist er erfunden. Der Grund für einige Erfindungen könnte der Versuch sein, der Religion den Reiz zu verschaffen, den wir kurz in Kapitel 5 angesprochen hatten. Doch egal was der Grund sein mag, etwas menschlichen Ursprungs zu Gottes Wort hinzuzufügen ist nichts außer Verrat.

4) Sollten schwarze Hunde getötet werden?

Töte alle schwarzen Hunde, weil sie der personifizierte Teufel sind. (Hanbal 4/85,5/54)

In Sura „Die Höhle“ werden Jugendliche und Hunde erwähnt. Die fraglichen Jugendlichen werden gelobt und es wird nichts gegen Hunde erwähnt. Wenn Sie sich nicht an die relevanten Verse erinnern können, wenn Sie den Hadith nicht kennen, der besagte, dass die Hunde zu Lebzeiten des Propheten in den Moscheen gewandert sind, wenn dieser Hadith Ihnen nicht unlogisch erscheint, so können Sie folgern, dass dieser Hadith ausgeschlossen werden muss, weil er etwas in die Religion einführt, das der Koran nicht erwähnt; genauso wie alle Ahadith, die gegen Hunde sprechen, ausgeschlossen werden müssen. Solche Ahadith führten dazu, die Hunde als unrein zu betrachten, und auf diese Weise wurden die loyalsten Tiere verstoßen.

Es sind unzählige Ahadith über das Tierreich vorhanden. Beispielsweise wird in einem Hadith besagt, dass ein Hahn gekräht hat, weil er einen Engel gesehen habe und dass der Affe gekreischt hat, weil er den Teufel gesehen habe (siehe Sahihi Muslim). Gemäß einem anderen Hadith ist die Ratte ein Jude und trinkt deshalb nicht die Kamelmilch (siehe Sahihi Muslim, Zuhd). Ein weiterer Hadith behauptet, dass die Krähe ein Perversling sei (siehe Bukhary 59/16; Hanbali Musnad 2/52). Die Biologie sollte die „Tatsache“ betrachten, dass das Kamel vom Teufel erschaffen wurde (siehe Hanbal, Musnad 4/85)! Es gibt ebenso Ahadith, die behaupten, dass die Katze aufgrund des Schnäuzens des Löwen erschaffen wurde und dass das Schwein eine Folge des Schnäuzens des Elefanten sei (siehe Al Madschruhin 1/101). All diese Ahadith haben die Religion als unlogisch und irrelevant erscheinen lassen. Gemäß jenen, die vorbringen, dass die Ahadith notwendig sind um den Koran vollständig zu verstehen, sollten auch diese Ahadith, die in „verlässlichen Hadith-Büchern“ vorkommen, Glauben geschenkt werden. Wenn sie andrerseits denken, dass daraus folgt, dass sie dem Koran als einzig zuverlässige Quelle folgen, sollten sie sich auch nur auf den Koran beziehen. Wenn, wie auch immer, sie diese Ahadith als wortwörtlich korrekt akzeptieren, ja dann…

5) Verbot in goldenen und silbernen Tellern zu essen

Der Prophet verbat uns, aus silbernen und goldenen Tellern zu essen. (Bukhary 12/1952)

Im Koran wird solch ein Verbot nirgends eingegangen. Solche Erweiterungen werden von jenen gemacht, die den Inhalt des Korans für nicht ausreichend erachten.

6) Die Bestrafung fürs Abschneiden der Finger von Frauen

Die Bestrafung fürs Abschneiden der Finger einer Frau beträgt (bezogen auf Kamele) zehn Kamele für einen Finger; zwanzig Kamele für zwei Finger; dreißig Kamele für drei Finger und zwanzig für vier Finger. (Muwatta 43/11; Hanbal 2/182)

Sei es ein Mann oder eine Frau, die Entschädigung für das Abschneiden der Finger von jemandem kann vom Täter verlangt werden, aber solch eine Vorschrift gibt es im Koran nicht. Die Menschen können die Entschädigung gemäß den vorherrschenden Bedingungen der Zeit erteilen. Selbst wenn eine solche Bestrafung irgendwann in der Geschichte ausgemessen worden sein mag, kann kein Mensch mit einem gesunden Menschenverstand behaupten, dass sie eine universelle Gültigkeit hätte und dass das Kamel die Einheit der Maßregeln darstelle. Andererseits baut der obige Hadith nicht auf der Vernunft auf, weil er für drei Finger dreißig Kamele verlangt aber er die Anzahl für vier Finger auf zwanzig Kamele schrumpfen lässt.

7) Beschneidung der Frauen

O Atiyye, beschneide die Klitoris oberflächlich, denn dies verursacht Hitzewallungen und wird sie ihrem Ehemann schöner erscheinen lassen. (Imam Ghazali, Ihyau Ulumiddin 1/382)

Die Beschneidung wird vom Koran nicht vorgeschrieben, weder für den Mann noch für die Frau. Alle, die meinen, dass die Beschneidung eine empfängnisverhütende Methode sei, können sie ausführen. Es ist definitiv keine koranische Vorschrift. Dennoch gab der Hadith der Beschneidung eine religiöse Konnotation. Außerdem wird die Beschneidung bei Frauen nur ausgeführt, damit sie „dem Ehemann schöner erscheinen“!

O ihr, die Ghazzali preisen und ihn als den Beweis des Islam und das Ornament der Religion bezeichnen und die ihn als den Gipfel der Weisheit betrachten und ihn mit den Versen des Koran gleichstellen, habt ihr eure Frauen und Töchter beschneiden lassen? Wenn ihr es nicht bereits getan habt, wieso tut ihr es nicht jetzt? Oder wollt ihr zu jenen gehören, die der Sunna nicht folgen? Wisst ihr denn nicht, dass jene, die solche erfundene Ahadith misstrauisch betrachten, als Ausgestoßene gelten? Es ist bedauerlich, dass diese Erweiterungen die Religion zu einem System von unausführbaren Praktiken gemacht haben. Es ist zudem bedauerlich, dass solche Informationen ihren Platz in Werken von wichtigen Persönlichkeiten wie Ghazzali fanden.

8) Magischer Baum, gigantischer Mahlzahn und immense Haut

Im Paradies ist ein Baum, unter deren Schatten ein Ritter einhundert Jahre reisen kann. (Ibn Madsche, Zuht 39; Muslim, Dschenna 6; Tirmidhi, Dschenna 19)

Der Mahlzahn eines Ungläubigen in der Hölle ist so groß wie der Berg Uhud und die Dicke seiner Haut kommt der Distanz von drei Tagen gleich. (Sahihi Muslim)

Die Bewohner der Hölle werden mitten im Feuer an Umfang gewinnen und die Distanz zwischen dem Ohrläppchen und dem Nacken wird so sein, dass sie in 700 Jahren umfasst werden kann. (Hanbal Musnad)

Die Armen meiner Gemeinschaft werden ins Paradies 500 Jahre vor den Reichen eingelassen. (Tirmidhi; Ibn Madsche)

Diese, nicht im Koran vorhandene Beschreibungen sind bloße Ergänzungen. Das Paradies und die Hölle werden im Koran allegorisch beschrieben. Die koranischen Beschreibungen zu ignorieren bedeutet, die Schilderungen über sie zu missachten. Es gibt eine große Anzahl an Schilderungen über Paradies und Hölle in den Ahadith. Ob sie nun auf der Vernunft aufbauen oder nicht, sie dürfen nicht mitberücksichtigt werden. Ahadith können weder in der Anwendung noch in der Theorie akzeptiert werden, da sie keinerlei Bedeutung haben.

9) Der Waschungsbefehl des Propheten für die Esser von Kamelfleisch

Sie fragten den Propheten, was eine Person tun soll, die Kamelfleisch aß. Er sagte: „Alle, die Kamelfleisch gegessen haben, müssen die Waschung vollziehen.“ (Abu Dawud 1/185)

Im Koran wird nichts dergleichen vorgeschlagen. Dieser Hadith ist deswegen ein weiterer Einschub. Es gibt Sekten, die der Person, die Kamelfleisch isst, auferlegen, die Waschung zu vollziehen. In Kapitel 36 werden wir die Art und Weise der Waschung untersuchen.

10) Ghazzalis Verordnung fürs Seelenheil

Wenn Dienstag mittags oder wenn die Sonne an ihrem Höhepunkt ist, eine Person Die Eröffnende (1. Sure) und Ayatal Kursi (ein langer Vers aus der 2. Sure) rezitiert und Die Bekenntnistreue (112. Sure) drei Mal wiederholt, so vervollständigt er eine Rakat (vollständige Einheit des Gebets mit vorgeschriebenen Körperhaltungen) in der Anbetung im Verlaufe von seinen zehn Rakats, so wird für 70 Tage in seinem Buch keine Sünde verzeichnet; und wenn die Person im besagten Zeitraum stirbt, so gilt sie als Märtyrer und die von ihr begangenen Sünden der letzten 70 Jahre werden verziehen. (Ihyau Ulumuddin)

Wer auch immer seine Anbetung von zwölf Rakats verrichtet, wenn die Sonne mittwochs am Höhepunkt ist, und einmal Die Eröffnende, einmal Ayatal Kursi und dreimal Ihlas und dreimal Muawezeneteyn (letzte zwei Suren im Koran) rezitiert, wird ein Vorbote aus dem Himmel verkünden: O Gottes Diener! All deine Sünden wurden verziehen. Gott hat dir die fürchterliche, dem Menschen zugemessene Qual erspart, du wirst fortan keine guten Taten vollbringen müssen und noch heute wird der Segen des Propheten auf dir sein. (Ihyau Ulumuddin)

Es obliegt uns jenen, die damit nicht vertraut sind, eine Ausgabe der Verordnung für das Seelenheil (Buch Ihyau Ulumuddin) von Ghazzali anzuraten. Ghazzalis Behauptung ist, dass der Mensch, der denkt, das Heil erlangen zu können, wenn er seinem Verstand folgt, nie seine Zielvorgabe erreichen wird. In seinen Argumenten mit Philosophen gab es Zeiten Ghazzalis, die unerreichbare Höhen erreichten, jedoch scheiterte er sich in den Bereichen wie kanonisches Gesetz, Ahadith und Mystizismus auszuzeichnen.

 

Wie diese Ahadith wieder mit dem Islam in Einklang bringen?

Nachdem die Tatsache betont wurde, dass ein Hadith nicht eine Quelle des Islam sein kann, bewerteten wir die Ahadith gemäß:

  1. Dem Koran
  2. Anderen Ahadith
  3. Logik
  4. Erweiterungen von Ahadith

und sahen unsere Schlussfolgerungen durch, was unsere Meinungen noch einmal bekräftigte. Einige der untersuchten Ahadith widersprachen dem Koran, andere widersprachen sich mit anderen Ahadith, andere waren widersinnig, während andere wiederum nur Ergänzungen waren. Um zu verhindern, dass wir unser Buch mit weiteren enzyklopädischen Angaben füllen, haben wir in jedem Kapitel nur zehn Beispiele genannt. Wir hoffen, dass unser Unterfangen es den Menschen ermöglicht, das vom Koran abgeworfene Licht wahrzunehmen und die die Ahadith umwickelnde Dunkelheit zu erkennen.

Wir fragen uns, ob die Anhänger der Hanafi, Schafi, Maliki oder Hanbali Sekte immer noch behaupten, dass diese Ahadith würdig sind, sie als ein Teil der Religion Gottes zu berücksichtigen. Wenn dem so ist, so müssen sie sie alle zusammen fallen lassen. Wenn darüber hinaus diese Ahadith als unzuverlässig betrachten werden, so wird die Mentalität der Sekten automatisch eine Umkehr erleiden und die Sekten an sich werden sich zwingenderweise als null, nichtig und sinnlos erweisen. Die Folge daraus wird der Sieg der einzigen Religionsquelle sein, der Koran; Gottes Wille! Wir sahen in Kapitel 2, dass der Koran tatsächlich ein vollständiges Werk ist, worin alles ausreichend erklärt wurde. Und im Verlauf der letzten vier Kapiteln brachten wir Beispiele von Ahadith, um es unseren Lesern zu ermöglichen sich zu überzeugen, dass der Koran in der Tat die einzige Quelle des Islam ist. Wenn diese Tatsache einfach genug dargestellt wurde, so kehren Sie zum Koran zurück, ziehen Sie Bilanz von dem, was Ihnen bezüglich Ihren Traditionen und Konventionen aufgezeigt wurde, die von sektiererischen Praktiken und Ahadith stammen können. Beginnen Sie damit, all Ihre vorgefassten Gewohnheiten fallen zu lassen, um dann genau am Anfang zurück zum Koran zu kehren. Wenn Sie immer noch auf ihre vorhergehenden Überzeugungen beharren, warum nicht über den Koran immer und immer wieder nachdenken und die Ahadith im Lichte des Koran durchsehen?

27:77 Und er (der Koran) ist wahrlich eine Führung und eine Gnade für die Gläubigen.

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 8: Ahadith in Widerspruch zur Logik

In den vorangehenden Kapiteln sahen wir, dass der Koran ein geschütztes, konsistentes und vollständiges Buch ist, worin keine Widersprüche zu finden sind, und deswegen die einzige Quelle des Islam bildet. Wir erkannten auch, dass sich die Ahadith als Einschübe herausgestellt hatten, inkonsistent waren und Widersprüche enthielten. Deshalb können sie nicht als Religionsquelle in Betracht gezogen werden, und mehr noch, sie sind schlichtweg unbedeutend, da der Koran alles Wissenswerte über die Religion enthält. Wir werden fortfahren, unsere Behauptungen an Hand von Beispielen näher zu erklären. Wir wollen in diesem Abschnitt die Ahadith und ihre Widersprüchlichkeit mit der Logik aufzeigen. Gemäß Koran müssen die Menschen ihren Verstand gebrauchen und versuchen, Seine Offenbarungen, die sich im Universum wiederspiegeln, in ihrer eigenen Beschaffenheit und im Koran zu erkennen. Zu behaupten, die Vernunft, welche ein Teil der Harmonie des Universums ist, sei mit der Religion nicht vereinbar, würde bedeuten, die Religion außerhalb jeder Vernunft zu begreifen, nach Werten und Tugenden zu suchen, indem sie wissentlich ignoriert wird, anstatt sie zu gebrauchen. Es gibt mühsam erstellte Arbeiten von jenen, die hilfreich dabei waren, Unsinniges in die Religion einzuführen, und es gibt Andersdenkende aus allen Glaubensbekenntnissen. Es ist unfassbar zu denken, dass die Religion mit der Intelligenz unvereinbar und unverträglich sei. Ist der Verstand nicht ein Geschenk Gottes? Wiederholt der Koran nicht oft, dass wir unseren Verstand gebrauchen sollen?

10:100 Und er legt die Unreinheit (ridschs) auf diejenigen, die keinen Verstand haben.

Dieser Vers deutet auch auf die Gründe für die Einschübe der Unreinheit hin. Da wir nicht in der Lage sind, in den beschränkten Platz unseres Buches Hunderte von unlogischen und paradoxen Ahadith hinein zu quetschen, werden wir uns mit einer Auswahl von zehn begnügen. Unsere Untersuchung dieser Beispiele wird es uns ermöglichen, die Unreinheit, die auf denen liegt, die den Verstand ignorieren, besser zu verstehen.

Die traditionalistischen Muslime verleumden uns mit der Beschuldigung, dass wir die Feinde des Propheten seien, dass wir seine Worte ablehnen und ihn ignorieren. Wir stellen ihnen eine einfache Frage: „Bedeutet die Hinterfragung dieser so genannten Ahadith eine Herabsetzung des Propheten oder eher einen Schutz für den Propheten gegenüber Lügen?“ Die Echtheit der erfundenen Ahadith zu bestätigen, würde sicherlich bedeuten, ihm falsche Aussagen zuzuschreiben, und würde uns die Eigenschaft der Mittäter einbringen.

1) Die Erde liegt auf der Leber eines Fisches?

Die Erde liegt auf einem Fisch. Jene, deren Endziel das Paradies ist, werden zuallererst von der Leber dieses Fisches essen. (Bukhary)

In Angesicht der koranischen Beschreibungen über die Rundheit der Erde, die Bewegungen der Erde, der Sonne und des Mondes und der vollkommenen Erklärung der Entstehung des Universums ist mensch entsetzt, die Absurdität jener Gemüter zu sehen, die sich die Erde auf einem Fisch oder auf einem Bullen liegend vorstellen. Was werden die Exegeten – die diesen Hadith „wegzuerklären“ versuchen – über die Behauptung sagen, dass die Paradiesbewohner zuerst von der Leber des Fisches essen werden und dass das Erdbeben aufgrund des Schüttelns des Fischschwanzes auftritt? In einem Hadith (siehe Abu Dawud, Sunna, Tirmidhi, Ibn Madsche, Mukaddime) wird behauptet, dass der Himmel auf 8 Gämsen liegt. Mensch wundert sich, wie diese Leute diese Gämse beschreiben würden. Es wird zudem behauptet, dass zwischen dem Himmel und der Erde ein Zeitintervall von 71 oder 72 oder 73 Jahre liegt. Was kann die Einheit der Messung sein? Ist es der Fuß oder die Reise auf Kamelen, mit der diese Distanz gemessen wird?

2) Gott = Zeit?

Jemand fragte den Propheten, wo Gott war, bevor Er die Himmel und die Erde erschuf, und er (der Prophet) sagte: „Er war in einer Wolke eingewickelt und darunter und darüber war Luft.“ (Hanbal)

Gott ist Zeit. (Muwatta)

Wieso sind solche absurden Beschreibungen nur in den Ahadith zu finden und nicht im Koran? Einer der Sektengründer des Islam ist Hanbal und der gesagte Hadith ist aus seinem Buch. Der Autor des zweiten Hadiths ist Malik, dem Autor des Buches Muwatta, und er ist auch ein Gründer einer der vier Sekten. Der Wissensgrad jener, die sagen, dass Gott die Zeit ist und dass Er in Wolken umwickelt war, ist ein Hinweis auf die Tatsache, dass sie den Koran nicht verstanden haben und dass sie in Unkenntnis über die Natur, der Luft, der Zeit und Gott sind.

3) Moses verpasst dem Todesengel eine Ohrfeige?

Der Todesengel kam zu Moses und sagte ihm: „Antworte auf den Ruf deines Herrgottes!“ Darauf schlug der Prophet Moses auf das Auge des Todesengels und schlug es heraus. Der Todesengel ging zurück zu Gott und sagte: „Du hast mich zu solch einem Gottesknecht geschickt, der den Tod nicht will und mir ein Auge ausschlug.“ (Sahih-i Muslim 10/176)

Dieser Hadith ist äußerst lächerlich und gleichzeitig eine Beleidigung des Propheten Moses. Ein pflichtgetreuer Diener Gottes würde dem Gottesgesandten sicherlich nicht den Gehorsam verweigern. Nicht nur in Muslims Hadith-Buch, welches als fehlerfrei angesehen wird, sondern auch in anderen Hadith-Büchern lesen wir diesen Hadith. Wie kann ein Buch, welches solch eine absurde Beschreibung enthält, als eine seriöse Arbeit angesehen werden?

4) Wie kann der Prophet grausam sein?

Eine Gruppe von den Ureyneh und Uqayleh Stämmen besuchte Medina und konvertierte zum Islam. Das Klima in Medina kam der Gesundheit der Leuten nicht gut. Sie fragten den Gesandten um Rat, welcher vorschlug Kamel-Milch sowie Kamel-Urin zu trinken. Später, als sie den Hirten des Propheten umgebracht hatten, griff der Prophet sie an, meißelte ihre Augen aus, kreuzigte ihre Hände und Beine und ließ sie in der Wüste verdursten. (Bukhary; Hanbal.)

Die Augen aus ihrem Sockel zu entfernen und die Menschen mitten in der Wüste dem Tode zu überlassen sind nicht mit den Inhalten des Korans vereinbar. Die Leute, die diesen Hadith erfanden, müssen versucht haben, ihre eigenen Kriminaltaten zu vertuschen, indem sie fälschlich den Propheten solch einer ungeziemenden Tat beschuldigten.

5) Feuer löschen durch Gebet?

Wenn ihr ein Feuer miterlebt, sagt ‚Gott ist groß und es gibt keinen größeren als Ihn‘ (Allahuakbar) und ihr werdet das Feuer löschen. (Ramuzal, Ahadith)

Das Werk „Ramuzal Ahadith“ ist nicht in dem Maße bekannt wie die anderen, weswegen wir nicht viele Ahadith daraus zitiert haben. Doch in einigen Ländern scheint dieses Buch einer der Bestseller unter den Hadith-Büchern zu sein und enthält unzählige Ahadith dieser Natur. Wenn diesem Hadith Glauben geschenkt wird, so müsste der-/diejenige eine Gruppe von Feuerlöschern mit sich bringen, um im Chorus ein Loblied zu singen.

6) Eine wichtige Verfügung bzgl. Geschlechtsverkehr

Während dem Geschlechtsakt darf der Mann nicht das Geschlechtsorgan seiner Frau betrachten; denn dies erzeugt Blindheit. (Fayz ul Kadir)

Diese absurde Verfügung wird dem Zweck jener dienen, die die Religion verspotten wollen. Der Erfinder dieses Hadiths könnte die Absicht gehabt haben, den Propheten zu verhöhnen. Einschübe von Verboten, die der Koran nicht enthält, sind nichts außer mutwilliger Grausamkeit gegenüber der Humanität. Neben solch verbietenden Gesetzen während dem Geschlechtsverkehr gibt es auch noch Ahadith, welche die sexuelle Praxis des Propheten und seiner Gefährten beschreiben. Gemäß solch einem Hadith waren Spermatropfen auf den Geschlechtsorganen der Frauen der Gefährten zu sehen, die nach der Vollendung der Pilgerfahrt zu ihren Frauen zurückkehrten (Bukhary, Hadsch 81; Muslim, Hadsch 141). Gemäß einem anderen Hadith besäße der Prophet das sexuelle Potenzial von 30 Männern (Bukhary). Gemäß einem weiteren Hadith eilte der Prophet nach Hause, wann immer er auch eine schöne Frau sah, und schlief mit seiner Frau Zaynap (Bukhary, Hibe 8). Sollten wir diese Ahadith akzeptieren oder ablehnen, um dem Propheten den nötigen Respekt zu erweisen?

7) Frau leckt Eiter?

Sogar wenn eine Frau den Eiter leckt, mit dem sein Körper gänzlich eingeschmiert ist, wird sie das nicht zurückzahlen können, was sie ihm schuldet. (Ibn Hadschar al Haytami 2/121)

Im traditionellen Islam wurden die Frauen in einem großen Ausmaß zum Gegenstand vieler Ahadith. Jene, die im Koran nicht die exakte Replik ihrer Meinungen über Frauen fanden, suchten Zuflucht in unzähligen, erfundenen Ahadith über das Thema. Sie werden in Kapitel 21, in dem das Thema der Frau im Detail angesprochen wird, mehr Ahadith lesen.

8) Die Frechheit der Ziege!

Der Vers, der das Steinigen der ehebrüchigen, verheirateten Frauen bestimmte, wurde auf einer Seite geschrieben, die unter dem Bett von Aischa, der Ehefrau des Propheten, lag. Als der Prophet starb, war Aischa mit der Organisierung der Beerdigung beschäftigt, als eine Ziege ihren Weg zum Zimmer fand und diese Seite ass. Auf diese Weise wurde die Steinigung im Kontext des Korans ausgelassen. Jedoch ist der Vers immer noch gültig. (Ibn Madsche 36/194; Hanbal 3/61, 5/131)

Dieser Hadith und weitere solche Ahadith fügten dem Islam großen Schaden zu. Dieser Hadith:

  1. Hebt die Verfügung des Korans bzgl. Ehebruch auf;
  2. Führt eine neue Vorschrift ein, die zum bereits existierenden im Koran ergänzt wird;
  3. Impliziert, dass der Koran nicht vollständig sei;
  4. Bringt ein absurdes Argument ein, welches behauptet, dass es eine Ziege war, die dafür verantwortlich ist, dass der Koran einen fehlenden Teil hat.

Diese unglaubliche Behauptung wird in Kapitel 26 behandelt, da sie weite Auswirkungen gehabt hat.

9) Der magische Stein!

Der heilige schwarze Stein entstammt aus dem Paradies. Er war schneeweiß, doch die Sünden der Heiden schwärzten ihn. (Hanbal 1/307)

Der heilige schwarze Stein ist Gottes Hand auf Erden. Er schüttelt durch ihn die Hand der Auserwählten. (Dschami-us Sagir 1/151)

Diese über den schwarzen, im südöstlichen Ecken Mekkas errichteten Stein erfundene Ahadith verursachten viele lächerliche und absurde Rituale während der Pilgerfahrt. Die Menschen, die nicht mit den Grundsätzen unserer Religion vertraut sind, könnten angesichts der Stoßenden und Hastenden, die den Stein berühren wollen, folgern, dass sie Götzendiener sind. Diese Ahadith waren vor langer Zeit auch Gegenstand des Hohns. Mu’tazila, der unter den Abbasiden gegen die Verlässlichkeit dieses Hadiths argumentierte, machte sich lustig über die Verteidiger dieses Hadiths und sagte: „Wenn dieser Stein gemäß der Logik dieses Hadiths aufgrund der Sünden der Heiden geschwärzt wurde, dann sollte er nun weiß sein, da die Kaaba nun in den Händen der Muslime ist.“

10) Rätsel!

Die Person, die in ihrem Herzen ein Quäntchen Stolz hat, soll das Paradies nicht betreten. Die Person, die in ihrem Herzen ein Quäntchen Glauben hat, soll die Hölle nicht betreten. (Bukhary 81/51)

Es gibt unzählige Ahadith, die eine Person für eine unbedeutsame Tat in die Hölle oder ins Paradies schicken. Diese Paradoxe werden manchmal in einem gleichen Hadith wie dem obigen angetroffen.

Die größte Beleidigung gegenüber dem Propheten wäre, ihm diese Ahadith zuzuschreiben. Der vom Propheten als seine Botschaft diktierte Koran ist die einzige Quelle des Islam.

21:10 Wir haben euch ein Buch herabgesandt, in dem es für euch eine Ermahnung gibt. Wollt ihr denn nicht begreifen?

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 7: Widersprüchliche Ahadith

Wie wir gesehen haben, sagt Gott, dass der Koran geschützt und frei von allen Widersprüchen ist. Gott bekundet Seine Aussage durch die Tatsache, dass der Koran Sein eigenes Wort ist. In Analogie leiteten wir in Kapitel 6 ab, dass die Ahadith keine Religionsquelle bilden konnten, da sie sogar mit dem Koran in Widerspruch standen. Diese Diskrepanzen sind Beweise für unsere Behauptung. Wir werden die Tatsache bezeugen, dass die Wahrheiten und Lügen unzertrennlich miteinander vermischt sind. Es wäre wert, zu bemerken, dass selbst dann, wenn ein gegebener Hadith sich nicht mit dem Koran widerspricht und nicht vernunftwidrig ist, nicht notwendigerweise daraus folgt, dass er das Wort des Propheten ist. Die Religion kann nicht auf solchen Vermutungen aufgebaut werden. Folglich kann kein Hadith eine religiöse Konnotation haben.

6:116 Wenn du der Mehrzahl derer auf Erden gehorchst, werden sie dich wegführen von Gottes Weg. Sie gehen nur Vermutungen nach und raten nur.

10:36 Die meisten von ihnen gehen nur Vermutungen/ihren Phantasien nach. Doch das Spekulieren ersetzt nichts von der Wahrheit. Gott weiß Bescheid über das, was sie tun.

49:12 Ihr Gläubigen! Meidet das Meiste vom Spekulieren, denn manches Spekulieren ist eine Sünde.

Wir werden gewarnt, nicht an Vermutungen festzuhalten. Die religiösen Konzepte durch Vermutungen zu gründen wäre unbegründet, da wir mit dem Koran, einer übernatürlichen, geschützten und gesunden Quelle ohne einen Widerspruch, gut versorgt sind. Nun werden wir mit 10 Beispielen die Unstimmigkeit zwischen den Ahadith illustrieren:

 

1) Blutabnahme während dem Fasten

Blutabnahme bricht das Fasten. (Tirmidhi, Fasten 60; Abu Dawud, Fasten 28; Bukhary, Fasten 32.)

Dem Prophet wurde während dem Fasten Blut abgenommen. (Abu Dawud, Fasten 29-30; Tirmidhi, Fasten 59; Bukhary, Medizin 11.)

Hätte die Blutentnahme das Fasten des Propheten gebrochen, würde der Prophet sein Blut nicht abnehmen lassen. Im Koran wird ausdrücklich ausgesagt, dass das Essen, das Trinken und der Geschlechtsverkehr die drei Dinge sind, die das Fasten brechen. Dies zeigt nicht nur, dass die zwei Ahadith einander ausschließen, sondern auch, dass der erste dem Koran widerspricht. Diese Zitate von den drei Büchern, die als die zuverlässigsten gelten, zeigen die Unterwanderung der Bücher durch falsche Ahadith.

2) Richtung Mekka urinieren oder Darm entleeren

Ihr dürft euch beim Urinieren oder Darm entleeren nicht in Richtung Mekka wenden. (Hanbal 3/12)

Nachdem der Prophet erlebte, dass gewisse Leute es vermieden, sich während dem Urinieren oder dem Stuhlgang in Richtung Mekka zu drehen, ließ er seine Toilette in Richtung Mekka anfertigen, um die Begünstigung von Aberglauben zu verhindern. (Bukhary 4/11)

Während in einem Hadith betont wird, dass mensch sich nicht nach Mekka drehen soll, wenn uriniert oder der Darm entleert wird, wird der Prophet im anderen Hadith so dargestellt, dass er genau das Gegenteil getan haben soll. Wie gesehen werden kann, kommt es einer Verleumdung des Propheten gleich, ihm Dinge ohne jegliche Rechtfertigung zuzuschreiben.

3) Die Ehefrau zu küssen bricht das Fasten nicht

Der Prophet küsste seine Frau, als er fastete. (Ibn Kutayba-Verteidigung der Hadith 372)

Als der Prophet befragt wurde, ob das Fasten gebrochen wird, antwortete er bejahend. (Ibn Kutayba-Verteidigung der Hadith 372)

Diese Ahadith kommen auch in der Kutub-i Sitte vor, den berühmten sechsbändigen Sammlung von Ahadith. Wir stießen auf diese Ahadith, die versuchten widersprüchliche Ahadith in Ibn Kutaybas Buch in Einklang zu bringen. Die Unlogik und Widersprüchlichkeit der Ahadith können in Ibn Kutaybas Buch leicht gesehen werden. Der Prophet küsst seine Frau gemäß einem Hadith, während er das gemäß einem anderen nicht tut. Zumindest einer muss falsch sein. Beide als wahr anzusehen wäre überflüssig und würde einer Behauptung gleichkommen, dass der Prophet ein seniler alter Mann ist.

4) Kann das Kontaktgebet zweimal verrichtet werden?

Wenn ein Mensch das Kontaktgebet zuhause verrichtet und dann dasselbe Kontaktgebet noch einmal verrichtet, so wird das zweite überflüssig sein. (Ibn Kutayba – Verteidigung der Hadith 366)

Verrichtet dasselbe Kontaktgebet nicht zweimal. (Abu Dawud 2/56)

Der zweite Hadith widerspricht sowohl dem ersten Hadith als auch dem Koran. Ein überflüssiges Gebet kann unmöglich missbilligt werden. Diese Vorgehensweise würde die Gläubigen daran hindern, Gott noch einmal anzurufen.

5) Urinieren

Wenn euch jemand sagt, dass der Prophet stehend uriniert hat, so glaubt ihm nicht. (Sunneni Nesei 1-2/25)

Der Prophet ging zur Mülldeponie eines Stammes und urinierte stehend. (Bukhary 1/167)

Wir beobachten, dass diese Praxis seinen Platz im traditionellen Islam gefunden hat. Diese gemunkelte Praxis des Propheten ließ im Allgemeinen die Öffentlichkeit auf den Fersen sitzend urinieren. Stehend zu urinieren wurde als ungeziemlich angesehen.

6) Wasser trinken

Stehend Wasser zu trinken wurde vom Propheten verboten. (Abu Dawud 4/No:3717)

Ich sah den Propheten stehend Wasser trinken wie dich und mich. (Abu Dawud 4/No:3718)

In der Öffentlichkeit erhielt der erste Hadith eine größere Akzeptanz, obwohl er sich mit dem zweiten widerspricht. Heutzutage beobachten wir unter den Folgern von traditionellen Praktiken des Islam, dass die Menschen in sitzender Position und in drei Schlucke Wasser trinken, in der Annahme, dadurch eine fromme Tat vollbracht zu haben.

7) Menstruationsperiode

Den Moscheegarten betretend sagte der Prophet: „Die Frau soll während der Menstruation nicht die Moschee betreten.“ (Muslim, Hayz 11; Abu Dawud, Taharat 104; Tirmidhi, Taharat 101; Nesai, Hayz 18.)

Die Frau des Propheten sprach wie folgt: „Der Prophet lag mit seinem Kopf auf unseren Knien und rezitierte den Koran, obwohl wir in der Menstruation waren. Gewöhnlicherweise brachten wir ihm Dinge, als er in der Moschee und wir in der Menstruation waren.“ (Nesa, Hayz 19.)

Während der erste Hadith die Frauen in der Menstruation einschränkt, spricht der zweite davon, dass sie freien Zugang hatten. (Die Einschränkung der gottesdienstlichen Handlungen für Frauen unter bestimmten Bedingungen wird in den Kapiteln 21 und 35 behandelt, und im Kontaktgebetsbereich in Kapitel 36.)

8) Kann jemand im Pilgerfahrtszustand verheiratet werden?

Der Prophet war in der Pilgerfahrt, als er Maymune heiratete. (Sunneni Nesei 5-6/179)

Eine Person in der Pilgerfahrt kann weder heiraten noch die Hand von jemand anhalten. (Sunneni Nesei 5,6/249)

Die Einzelheiten des Rituals, das verrichtet werden muss während des Besuchs in Mekka für die Pilgerfahrt, werden im Koran beschrieben. Wenn diese Information ungenügend scheint und die Menschen beginnen nach anderen zusätzlichen Einzelheiten zu suchen und in den relevanten Ahadith nachzuschauen, ergibt sich ein Chaos von Widersprüchen.

9) Kann die Wade entblößt werden?

Zu einem Gefährten, dessen Wade nicht bedeckt war, sagte der Prophet „Bedecke deine Wade, weil es zu deinen geheimen Teilen gehört“ (Tahzibut Tazhib 2/69)

Der Prophet war mit entblößten Waden in seinem Haus in einer lehnenden Position. Abu Bakr bat um Erlaubnis, in seine Anwesenheit zugelassen zu werden. Der Prophet nickte zustimmend ohne seine Position zu wechseln. Omar zog nach und er erhielt dieselbe Bestätigung. (Hanbal 1/71)

Gemäß einem der zwei Ahadith sollen die Waden bedeckt werden, während der andere dem widerspricht, weil der Prophet seine Position nicht änderte, trotz seiner entblößten Waden. Gewisse Sekten erließen, inspiriert durch den ersten Hadith, ein Verbot für Männer, wonach deren Körperbereiche von der Taille bis zu den Knien bedeckt werden mussten.

10) Die Haut eines toten Tieres

Der Prophet sagte: „Eine gegerbte Haut wird sauber.“ Dann stieß er auf den Kadaver eines Schafes und er sagte: „Wieso verwendet ihr seine Haut nicht?“ (Bukhary 72/30)

Der Prophet sagte: „Ihr sollt die Haut eines toten Tieres nicht nützen.“ (Hanbal 4/310,311)

Gemäß Koran sollte das Fleisch eines toten Tieres nicht gegessen werden. Ein Verbot, die Haut eines toten Tieres zu verwenden, wird nirgends erwähnt. Wie Sie sehen können, differiert gemäß den obigen Ahadith die Beschreibung. Während es im Koran keinen Widerspruch gibt, führte uns die Nachforschung der Authentizität der Ahadith nirgends hin. Die Klage des Propheten wird im Jenseits wie folgt sein:

25:30 Der Gesandte wird sagen: „Oh mein Herr! Mein Volk hat diesen Koran verlassen.“

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 6: Widersprüche zwischen Ahadith und dem Koran

Wir werden in diesem Kapitel die Widersprüche zwischen dem Koran, der grundlegenden und einzigen Quelle des Islam, und den erfundenen Ahadith untersuchen. Wenn wir die fatalen Folgen der Akzeptanz der Ahadith als eine Religionsquelle betrachten, werden wir erkennen, wie wichtig es ist, zum Koran zurückzukehren. Wir haben hier Ahadith aus den berühmtesten Hadith-Bücher zitiert, um jene aufzuzeigen, die offenkundig im Widerspruch mit dem Koran stehen; Sie können sich dadurch die Ahadith aus den weniger bekannten Sammlungen denken.

Die Tatsache, dass diese Ahadith schlicht und einfach den Koranversen widersprechen, reicht aus, um sie alle abzulehnen und für unsere religiösen Belange nur dem Koran zu folgen. Es gibt Tausende von Ahadith, die deutliche Widersprüche zum Koran aufzeigen. Wir werden uns auf nur zehn beschränken, um die Inkonsistenz zu zeigen.

Wie wissen wir nun, ob der Koran das Wort Gottes ist? Einige könnten mit der Antwort aufkommen: „Weil es so im Koran steht.“ Was wird aber aus unserem Argument, wenn andere Leute auftauchen, die auf andere Bücher hinweisen, die auch Gott zugeschrieben werden?

Nachdem wir den Inhalt des Koran untersucht und bewertet haben, sollten wir im Stande sein, zu behaupten (und zu beweisen), dass er wirklich das Wort Gottes ist. Die Wahrheit der Botschaft Gottes zu besprechen hat etwas mit den innewohnenden Inhalten des Koran zu tun. Wenn wir die Ahadith mit derselben Logik untersuchen, können wir sehen, ob sie es verdienen, eine Quelle der Offenbarung Gottes zu bilden oder nicht. Da wir den Wahrheitsgrad der eingeführten Religion besprechen, indem wir uns auf die Inhalte des Koran beziehen, müssen wir die Behauptungen, dass Ahadith eine nötige Religionsquelle seien, in Bezug auf den Corpus der Ahadith untersuchen. Wir haben den Koran und die Ahadith aus dem Gesichtspunkt ihrer jeweiligen inneren Werte untersucht, die uns eine Bewertung erlauben könnten, inwiefern sie eine Quelle des Islam bilden können. Die Ahadith, die wir jetzt untersuchen werden, werden uns ihre Zuverlässigkeit und Wahrhaftigkeit als eine Quelle des Islam klarstellen.

Die hier zitierten Ahadith werden von den berühmten Hadith-Gelehrten als zuverlässig anerkannt. Wir haben jene ausgelassen, die von ihnen abgelehnt wurden, da sie ihnen nicht verlässlich erschienen. Beispiele für letzteres lauten wie folgt: „Als Gott wünschte, Sich Selbst zu erschaffen, ließ Er das Pferd rennen und schwitzen; Und aus diesem Schwitzen erschuf Er Sich Selber“ oder „Gott erschuf die Engel von den Haaren Seiner Achselhöhle und Seiner Brust“ oder „Gottes Augen schmerzten, die Engel kamen, um Ihm einen Besuch abzustatten“ oder „Ich sah in meinem Traum Gott. Er war ein hübscher junger Mann mit langem Haar. Er trug ein grünes Kleid und hatte goldene Sandalen an seinen Füssen“ (siehe Verteidigung der Ahadith, Seite 66-67, Ibn Kutayba).

Es ist wahr, dass die prominenten Hadith-Gelehrten solche fabrizierte Ahadith ablehnten und sie ignorierten. Die, die wir gleich sehen werden, sind Ahadith, die aus den zuverlässigsten, vertrauenswürdigsten und verlässlichsten Hadith-Büchern zitiert werden, und wir werden erkennen, dass Wahrheiten und Lügen unzertrennlich vermischt sind und jede Anstrengung, sie auseinanderzuhalten, wäre erfolglos. Darüber hinaus, wäre eine solche Mühe angesichts der Tatsache, dass der Koran selbstgenügsam und in jeglicher Hinsicht vollständig ist, völlig zwecklos.

4:82 Studieren sie den Koran etwa nicht? Wenn er von einem anderen als Gott wäre, würden sie darin viele Unstimmigkeiten/Widersprüche finden.

15:9 Wir, wahrlich Wir haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.

Vers 82 der 4. Sure sagt aus, dass die Quelle des Islam keine Widersprüche enthält. Durch solch eine Aussage bestätigt Gott die Wahrhaftigkeit des Korans, genauso, wie Er uns zeigt, wie das Buch sein sollte, das als Religionsquelle gilt. Die bloße Existenz der Ahadith, die dem Koran widersprechen, beweist, dass sie nicht als eine Quelle des Islam betrachtet werden können. Vers 15:9 sagt ausdrücklich aus, dass der Koran ein geschütztes und behütetes Buch ist. Wir werden in diesem und in den folgenden drei Kapiteln sehen, dass die Ahadith nicht geschützt sind und dass ihre gesamte Form zu einem Mischmasch erfundener Aussprüche geworden ist.

 

1) Gottes Wade?

42:11 … Es gibt nichts Seinesgleichen! …

Hadith: Gott wird im Jenseits Seine Wade den Propheten zeigen, um Seine Identität zu beweisen. (Sahihi Muslim, Iman 302; Bukhary, 97/24, 10/29; Hanbal 3/1)

Wir müssen Ihre Aufmerksamkeit auf die Bücher lenken, aus denen wir zitiert haben: Bücher, die von Muslim und Bukhary geschrieben wurden und die als die zuverlässigsten und verlässlichsten gelten. Gemäß der Mentalität der Übermittler würden jene, die die „Wahrheit“ dieses Hadiths ablehnen, zu Ungläubigen erklärt werden, während jene, die diesem Hadith glauben, wahre Muslime seien. Wir brauchen nicht weiter bei diesem Thema zu verweilen, welches automatisch durch jene Verse verneint wird, welche uns daran erinnern, dass es nichts gibt, das IHM gleich ist.

2) Gott schüttelt Hände?

112:4 Und keiner ist Ihm gleich.

Hadith: Gott sprach mit mir und schüttelte mir die Hand. Er stellte Seine Hand zwischen meinen Schulterblättern und ich spürte die Kälte Seiner Hand mitten in meiner Brust. (Hanbal 5/243)

Der Hadith ohne jegliche metaphorische Bedeutung gibt Gott Form und schreibt Ihm Finger und Kälte in Seiner Hand zu. Hätte das Wort ‚Hand‘ eine symbolische Bedeutung gehabt und wäre es nicht mit der konkreten Hand eines Menschen assoziiert worden, könnte es annehmbar sein. Wenn jemand beispielsweise „Alle sind in Gottes Hand“ sagt, so würde er damit betonen, dass alles von Ihm abhängt, dass Er die allumfassende Kontrolle besitzt. Doch in diesem Kontext ist die Hand die konkrete Hand eines Menschen. Im obigen Text können die Hand und die Finger, denen Kälte zugeordnet werden, unmöglich eine metaphorische Betonung aufweisen. Darüber hinaus wird der Hadith mit dem Händeschütteln von Gott und Mensch gekrönt. Wäre der Übermittler des Hadiths, der an die wortwörtliche Bedeutung davon glaubt, oder die Person, die die Falschheiten in den erfundenen Ahadith befolgt, ein wahrhaftiger Muslim?

3) Sollten Abtrünnige hingerichtet werden?

2:256 Es soll kein Zwang sein im Glauben.

Hadith: Töte den Abtrünnigen! (Nesai 78/14; Bukhary 12/1883)

Aufgrund der Arbeit der Hadith-Erfinder, die versuchten, die Vorschriften des Koran umzustoßen, gab es kein Ende des Mordens. Solche Ahadith waren verantwortlich dafür, dass die von extremistischen Organisationen verübte Massaker legitimiert wurden. Wären Sie unter den Verteidigern der sunnitischen Sekten, wären ihre erhobenen Einwände gegenüber diesen Mördern vergeblich. Beweise, um dies zu rechtfertigen, sind in den sunnitischen Hadith-Büchern und in den Büchern der Sektierer enthalten.

4) Leiden für Tränen

53:38 Niemand wird die Sünden eines anderen tragen.

Hadith: Der/Die Tote wird an den Tränen seiner/ihrer Familie, die sie für ihn/sie vergießen, leiden. (Bukhary, K. Dschemiz 32,33,34)

Dieser mit der inneren Logik des Koran unvereinbare und unvernünftige Hadith ist ein illustratives Beispiel eines fabrizierten Hadiths.

5) Gute Frauen und Krähen

3:195 Ich lasse kein Werk der Wirkenden unter euch verloren gehen, sei es von Mann oder Frau; die einen von euch sind von den anderen.

Hadith: Eine gute Frau unter den Frauen ist wie eine weiße Krähe unter einhundert Krähen. (Bukhary 9/1391)

Während der Koran den Weg für rechtschaffen handelnde Männer und Frauen ohne zwischen ihnen zu unterscheiden öffnet, versperren die Ahadith den Weg für die Frauen. Die Angelegenheit der Frauen ist eine der Themen, über die es schier endlose, erfundene Ahadith gibt. (Für eine detaillierte Darstellung, siehe Kapitel 21 und 22.)

6) Zauber und Prophet

25:8 Und die Frevler sprechen: „Ihr folgt nur einem verhexten Mann.“

Hadith: Der Prophet wurde in Medina verzaubert. Er ging betäubt umher. (Bukhary 76/47; Hanbal 6/57,4/367)

Gegen den von Muhammad Abduh und Mu’tezila erhobenen Einwand zu diesem Hadith lieferte Muhammad Abu Schhebe folgendes Argument: „Wenn Abduh den Hadith in bezug auf die Verzauberung Mohammeds abgelehnt hat, so haben Gelehrte wie Al Mazrii, al Hattabi, Cadi Iyaz, Ibn Taymiyya, Ibn ul Kayyim Ibn Kathir, En Nevevi, Ibn Hajar, al Kurtubi und Alusi seine Echtheit anerkannt.“ Schahbe sagt, dass ebenso Bukhary und Muslim sie anerkannt haben, und fuhr fort, um folgenden Bericht hinzuzufügen: „Der Prophet wurde verzaubert. Er glaubte, mit seinen Frauen geschlafen zu haben, während er es in Wirklichkeit nicht hatte. Sufyan erklärte, dass er unter gewaltiger, schwarzer Magie gestanden hatte“ (Abu Schabbe, Verteidigung der Sunna, Seiten 152-153).

Gemäß Koran sind jene, die sagten, dass der Prophet verhext sei, frevlerische Leute. Und doch waren die meisten der zuverlässigsten Hadith-Gelehrten von einer anderen Gesinnung. Sie können zur syllogistischen Begründung zurückkehren, um die Identität der frevlerischen Leute zu erschließen.

7) Ist ein Testament erlaubt?

5:106 Ihr Gläubigen! Wenn der Tod an einen von euch herantritt, so müssen zwei gerechte Zeugen unter euch oder zwei andere, die nicht zu euch gehören, das Testament bezeugen.

Hadith: Kein Testament für Erben. (Hanbal 14/238)

Im Koran wird das Testament in mehreren Versen angesprochen. Das übrige Eigentum, das nach der Ausführung des Testamentes verbleibt, wird wie im Koran beschrieben verteilt. Dieser Hadith, der die Gesetzlichkeit der Hinterlassenschaft aufzuheben beabsichtigt, ist ein Widerrufsversuch einer koranischen Regelung.

8) Zeichner: Die größten Sünder?

4:48 Gott vergibt nicht, dass Ihm Götzen/Partner beigesellt werden, und Er vergibt, was darunter liegt, wem Er will.

Hadith: Die Menschen, die die schlimmste Bestrafung erhalten werden, werden Zeichner sein. (Bukhary-Tasawir 89)

Gemäß Koran ist die größte Sünde die Beigesellung von Partnern neben Gott. Jede Sünde außer dieser ist verzeihlich. Deswegen werden es diese Menschen sein, die zur ewigen Strafe verdammt werden. Wenn dem Hadith von Bukhary Glauben geschenkt wird, so werden die Maler zur ewigen Strafe verdammt. (Die von den Sektierern und Hadith-Übermittlern erfundenen Ahadith, die ihre Feindseligkeit gegenüber der Kunst zeigen, wird das Thema des 18. Kapitels sein.)

Dieser Hadith widerspricht dem Koran. Darüber hinaus widerspricht er anderen Ahadith. Beispielsweise werden gemäß einem anderen Hadith die Schachspieler die schlimmste Bestrafung erhalten (Todessünden, Hafiz Zahabi).

9) Tragen von goldenen Gegenständen und seidener Bekleidung?

7:32 Sprich: „Wer hat die schönen Dinge Gottes verboten, die Er für Seine Diener hervorgebracht hat und die guten Dinge der Versorgung?“ Sprich: „Sie sind den Gläubigen im Diesseits erlaubt, und im Jenseits sind sie ausschließlich für sie bestimmt.“ So erklären Wir die Zeichen ausführlich für Leute, die begreifen.

Hadith: Gold und Seide zu tragen ist für Frauen erlaubt, aber für Männer verboten. (Muslim 2/16)

Gold und Seide können sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden. Es gibt im Koran keinen Hinweis auf das Verbot. Gott erlaubt sie, damit sie von beiden Geschlechtern benutzt werden können. Dieser Hadith von Muslim, der behauptet, dass jeder einzelne von ihm übermittelte Hadith gültig sei, widerspricht dem entsprechenden, oben erwähnten Koranvers.

10) Ein Fisch verursacht Erdbeben?

79:30 Und die Erde ließ Er eiförmig werden.

Hadith: Die Erde liegt auf einem Fisch. Wenn er seinen Kopf schüttelt, so erscheinen Erdbeben. (Ibn Kathir, Kommentar)

Der Koran sagt wie durch ein Wunder aus, dass die Erde eine elliptische Form besitzt und er erklärt, so wie die heutige Wissenschaft, die Bildung eines Embryos, die Rolle der Winde in der Besamung etc. Jedoch widerspricht sich der Aberglaube, der einen Platz in den Ahadith findet, mit dem Koran und der Logik. Weshalb fragen wir nicht die Besitzer dieser Mentalität nach der Sorte Fisch, der die Erde stützen soll?

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 5: Gründe für die Hinzufügungen zur etablierten Religion & für die Erfindung der Ahadith

In den ersten drei Kapiteln klärten wir die Frage der Selbstgenügsamkeit des Korans und im vierten erbrachten wir klare Beweise durch den Hinweis auf die Sammlungsmethode, um zu zeigen, dass die sanktionierten und in der Heiligkeit verkleideten Ahadith nicht eine Quelle des Islam bilden könnten. Trotz der Annahme, die Gefährten des Propheten seien fehlerlos, bewies die wortwörtliche Repräsentation der Hadith-Sammlung Unzuverlässigkeit, ungeachtet dessen, wie ehrwürdig die Absicht auch gewesen sein mag. Im vorliegenden Kapitel werden wir uns damit nicht länger aufhalten. Gegenstand unserer Untersuchung werden die vorsätzlichen Einschübe sein. Dies wird es uns ermöglichen, eine Einsicht in die Gründe der Erfindungen zu haben, die wir in Kapitel 6 bis 9 mit Beispielen angeben werden.

 

1) Erfindungen mit der Absicht, die Religion zu verzerren

Die Heiden haben unzählige Ahadith erfunden, um den Islam zu pervertieren und die Religion zu verzerren. Später verwendeten sie und eine Unzahl an Ungläubigen, die ihnen nachfolgten, diese Ahadith um die Fundamente des Islam zu untergraben. Ihren mangelhaften Glauben, ihr Hass und ihren Groll in ihren Herzen verdeckend drangen sie in die Mitte der Leute ein, verkleidet in der Tracht der wahren Gläubigen, und versuchten unter den Gläubigen Meinungsverschiedenheiten zu säen und Zweifel in ihren Köpfen hervorzurufen. Mit diesem Ziel erfanden sie eine unendliche Anzahl an Ahadith, deren Autorschaft sie dem Propheten zuschrieben. Es gibt Verse im Koran, die von den Heuchlern sprechen, die bereits zu Lebzeiten des Propheten unter den Leuten eingedrungen waren.

Der berühmt-berüchtigte Atheist Abdulkerim b. Abil Avca hatte folgende Aussage gemacht, bevor er unter Kalif Mahdi geköpft wurde: „Du tötest mich; doch habe ich 4000 Ahadith erfunden, die deine Religion verfälscht und die das gesetzlich Erlaubte in das, was von der Religion verboten wurde, und das Verbotene ins Erlaubte gewandelt haben.“ Bedenkend, dass über 6000 Verse im Koran existieren, kann die Erfindung von 4000 Ahadith von einem einzelnen Mann Ihnen eine Vorstellung dessen geben, welchen Schaden die so genannten Ahadith angerichtet haben können. Es wird berichtet (vgl. Ibni Hadschar, Lisan’ul Mizan), dass die Anzahl an erfundenen Ahadith von Ahmad bin Al Juvaybari durch Muhammad bin Ukesha und Muhammad bin Tamim überschritten wurde: 10’000. Zahabi sagt aus, dass Ahmad bin Abdullah Tausende von Ahadith erfunden hatte, die angeblich auf Hörensagen basierten, und seine Erfindungen den Hadith-Imamen zuschrieb. Er erwähnt, dass er von Dinar Abu Mikyas, der behauptete der Diener Ahmad bin Abdullahs zu sein, eine ganze erfundene Seite gehört hatte, die angeblich von Anas bin Malik stamme (Zahabi, Mizan). Die Hadith-Bücher sind voll von willkürlichen Erfindungen, die gemacht wurden um die Religion zu verfälschen. Dies ist eine fundierte Tatsache. Doch wer kann nun hervortreten und sagen, dass dieser Hadith authentisch ist, während jener unecht ist? Wer kann behaupten, dass die teuflischen Komplotte der Heuchler, die bereits zu Lebzeiten des Propheten umherschwärmten, nicht das verwässert haben, was wir heute als Ahadith haben?

2) Erfindungen von Andersdenkenden

Keine vierzig Jahre vergingen, bevor der Zusammenprall zwischen Ali, der Schwiegersohn des Propheten, und Muawiya begann. Von diesem Moment an trat die Islamische Welt in eine Phase der Spaltungen und der politischen Aufruhre ein. Politisch aufgelöste Gesellschaften, die gegenseitige Exkommunikation und Feindseligkeit für lobenswerte Handlungen hielten, erfanden Ahadith um ihre respektiven Vorhaben zu unterstützen und beschlossen, dass der Glaube an ihren eigenen politischen Idealen Gottes Anordnung war. Sie lobten sich bis in die Himmel, während sie die Führer der Opposition herabsetzten. Wir lesen in Halili, dass einige 300’000 Ahadith von den Schiiten in Zusammenhang mit Ali, dem Schwiegersohn des Propheten, erfunden wurde, und das die Art von Ali’s Aussprüchen verzerrt worden war (Halili, Al Irshad). Diese Anzahl repräsentiert die 50-fache Anzahl der Koranverse. Jemand, der aus dem Schiitentum ausbrach, hatte erklärt: „Möge Gott sie bestrafen, sie haben unzählige Ahadith erfunden“ (Muslim, Sahihi Muslim). Die sunnitische Ansicht, die Abu Bakr vor Ali vorzog, bewertete dies als ein Erfordernis für ihre Religionsschule; ihre jahrelangen Kontroversen außerhalb der Abgrenzungen des Korans sind ein gutes Beispiel. Als der Islam politisiert wurde, missbrauchten die Machthaber die Religion, um sie gemäß ihren Interessen der öffentlichen Meinung nach zu gestalten. Auf diese Weise manipulierten sie die Menschen mit einer gestalteten Ansicht, um sie für ihre eigenen Ziele anzupassen, indem sie religiöse Praktiken hinzufügten oder ausließen.

3) Erfindungen von jenen, die dachten, die Offenbarung benötige Ergänzungen

Unzählige berühmte Persönlichkeiten, die als wohlerzogene Muslime bekannt waren (!), werden von Yahya bin Said beschrieben: „Keine größeren Lügen wurden im Bereich der Ahadith erzählt als diejenigen, die von den Anhängern verkündet wurden.“ Der Autor von einem der zwei großen Hadith-Bücher, die als die zuverlässigsten gelten, Muslim, behauptet und beteuert diese Tatsache. Muslim überlieferte das Folgende von dem, was er von Abu Zannat hörte: „Ich stieß auf einige hundert Menschen in Medina, die ohne Ausnahme zuverlässig waren, aber deren überlieferte Ahadith nicht glaubhaft waren“ (Muslim, Sahihi Muslim). Die Tatsache, dass eine ganze Menge frommer Leute Ahadith erfanden und sie dem Propheten zugeschrieben hatten und dass dies in den Augen der Überlieferer der Ahadith selbst eine anerkannte Tatsache war, ist leicht zu sehen. Diese Leute, die ihre Meinungen für würdig hielten, sie zum Corpus der Überlieferer hinzuzufügen, glaubten, dass sie eine rühmliche Tat begangen hätten; beispielsweise durch die Erfindung von etwas, dass im Koran nicht enthalten war: die Trennung von Mann und Frau. Sie mögen gedacht haben, dass durch die Trennung der Männer- und Frauenbereiche die Ehebrüche und Verdorbenheit verhindert werden würden. Sie hätten sich ihre Denkmützen aufsetzen und denken sollen, dass, wenn Gott dies so gewollt hätte, Er es in Seinem Buch miteinbezogen hätte. Zu erwarten, dass etwas einzuschieben die eingeführte Religion fördere, ist eine primitive Begründungsmethode und die fürchterlichen Konsequenzen davon sind wohl bekannt.

4) Erfindungen, um die Religion attraktiv zu gestalten

Dieses Element hat einige Ähnlichkeiten zum vorhergehenden. Die Gattung von Menschen unter diesem Titel sind überzeugt, dass sie zur Förderung der Religion beitragen. Als ob Gott ihre Hilfe nötig hätte, um die Religion und Rituale in den Augen der Öffentlichkeit angenehm zu gestalten. Dieses populistische Ansehen verursachte, dass die offenbarte Religion durch erfundene Ahadith und Interpretationen verfälscht wurde. Unter diesen Religionsförderern war ebenso auch ein Mann namens Abu Ismet Nuh, der einen Hadith erfand, um jede Sure des Korans zu preisen und zu verherrlichen. Es gibt erfundene Ahadith, in der Absicht die Leistungen des Propheten zu preisen. Diese Menschen argumentierten wie folgt: „Wir erzählten keine Lüge im Namen des Propheten; wir taten es nur, um seine Botschaft zu konsolidieren“ (Ibn Hadschar, Fethul Bari). Was sie taten war ihrer Meinung nach nicht betrügerisch; sie betrachteten ihre Taten sogar als ehrwürdig und fromm.

Die frommen Fanatiker haben eine der gefährlichsten, religiösen Klassen gebildet. In Wirklichkeit waren sie als zuverlässig anerkannte Menschen, die von der Öffentlichkeit befürwortet und deren Verhalten und Taten von ihnen nachgeahmt wurden. Eine Überlieferung, die durch sie übermittelt wurde, wurde ohne irgendwelche Einwände akzeptiert. Auf diese Weise wurde die reine Religion beschmutzt; das neu geformte Glaubensbekenntnis ersetzte den ursprünglichen Islam.

5) Erfinder, die versuchten, ihre Sekten und Ideen zu legitimieren

Von der ursprünglichen Form des Islam entfernt, nahmen die Menschen das menschliche Wort quasi als das Wort Gottes an; Dies gab Anlass zu breiten Divergenzen in Islamischen Konzepten. Konfliktreiche Schlussfolgerungen und Meinungsverschiedenheiten führten zur Bildung von Madhabs oder Sekten. Von der wahren Religionsquelle, dem Koran, entfremdet wurden die Menschen zu Parteigängern. Im Versuch, ihre Argumente und Beeinflussung der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, fühlten sie das Bedürfnis, sich auf die erfundenen Ahadith zu stützen, um ihre respektiven Sekten zu preisen, während andere verunglimpft wurden. Um Ihnen ein Beispiel zu geben, zitieren wir den folgenden Hadith, der von den Anhängern der Hanafi-Sekte erfunden wurde: „Unter meiner Gemeinschaft wird sich ein Imam namens Schafi erheben. Er ist ein Freund und seine Beeinflussung wird schädlich sein, schlimmer als die des Teufels. Unter den Mitgliedern meiner Gemeinschaft wird sich eine Person namens Abu Hanafi erheben und er wird das Licht meiner Gemeinschaft sein“ (Ibn Arrak, Tenzihus Sharia). Andererseits blieben die Partisane von Imam Schafi nicht untätig; sie erfanden ebenso Ahadith: „Der quraische Gelehrte (Imam Shafi) wird seine Weisheit auf der Erde verbreiten.“ Dann waren die Partisane von Imam Maliki an der Reihe und sie scheiterten auch nicht daran, ihren Hadith zu erklären: „Ein Tag wird kommen, wenn die Nacken von Kamelen geschnitten werden (lange Distanzen umfasst werden) und es wird keinen Weiseren geben als den Gelehrten von Medina“ (Imam Maliki).

Abu Raja Muhriz, ein altes Mitglied des Kadiriya-Ordens der Derwische, sagte: „Lass keinen Hadith von einem Kadirie-Mitglied übermitteln; denn wir erfanden Ahadith mit der Absicht, die Menschen zu unserer Sekte zu ziehen, in der Hoffnung, dadurch eine lobenswerte und fromme Tat zu vollbringen. Auf diese Weise schrieb ich viertausend Seelen ein“ (Ar jarhu we’l tadi’l).

6) Erfindungen unter Zwang

Wie wir bereits andeuteten waren zu Beginn der Bewegung der Hadith-Sammlung, speziell unter den umayyadischen Kalifen, Drohungen und Folter tagtägliche Erscheinungen. Der folgende Ausspruch von Ez Zuhri, angeblich der erste Hadith-Sammler, beweist dies: „Wir mochten es nicht, Ahadith zu erfinden. Doch die Verwaltungsmänner (die umayyadischen Kalifen und ihre Männer) zwangen uns, es zu tun.“ In den unter Zwang erstellten Sammlungen waren die ausgewählten Ahadith jene, welche die Machthaber erfreuten, die die Konzepte der Verwaltungsmännern in Bezug auf Kultur, Tradition und Geschichte unterstützten. Erheblich viele von ihnen wurden dazu gebraucht, um die Traditionen zu bestätigen und zu bekräftigen. Beispielsweise wurde die einleitende Phrase „Der Prophet sagte, dass…“ oder „Der Prophet beorderte, dass…“ gebraucht, wenn auf eine bestimmte Tat des Propheten verwiesen wurde. Alle Erfindungen und semantische Abweichungen wurden unter dem Befehl der Machthaber ausgetragen, in Bestätigung mit den von ihnen geschätzten Ansichten und Konzepten. Die unter Zwang gemachten Einschübe waren nicht beschränkt auf die Umayyaden und Abbasiden. Diese Einschübe von erfundenen Ahadith wurden später unter dem Druck der Kalifen und Gouverneure zu Fatwas und kanonischer Jurisprudenz umgewandelt. Unter den Osmanen wurde das Kalifat vom Vater zum Sohn übertragen; im Rahmenbereich dieser Fatwas und kanonischer Jurisprudenz wurde Geschwistermord für das Wohlergehen des Staates erlaubt. Dieser Standpunkt ist ein Hinweis auf die Freiheit, welche die Machthaber genossen, hinsichtlich der offenbarten Religion. All dies fand im Auftrag des Scheichülislam statt, eine eindrucksvolle Persönlichkeit, verkleidet in der Autorität der und bezahlt durch die Regierung.

7) Erfindungen von jenen, die materiellen Gewinn suchen

Reisende, die sich auf den Weg machten, Ahadith zu sammeln, hatten lukrative Absichten. Es wird berichtet, dass Yakub b. Ibrahim keine Ahadith übermittelte, sofern er nicht für einen Dinar pro Hadith bezahlt wurde. Ali b. Dschafar, ein Schüler von ihm, berichtete: „Wir vervielfältigten Ahadith von Abu Naim al Fadl, wofür er von uns als Gegenleistung schätzbare Dirham erhielt. Wenn die Dirham, die wir bei uns hatten, einen zu geringen Wert besaßen, so fragte er nach einem zusätzlichen Entgelt.“ Als Schuba b. Hadschadsch gesagt hatte, dass Umera b. Hafsa reich war und er deswegen nicht lügen würde und dass die Ahadith, die er übermittelte, gemäß seiner einstweiligen Verfügung, dass kein Hadith von den Armen angenommen werden sollte, vertrauenswürdig sind, erwiderte Ali b. Qasim gegenüber Schuba b. Hadschadsch: „Wir haben etliche Lügner gesehen, die reich waren“. (Al Kifaya, Seite 155).

Es gab auch Menschen, die Ahadith hervorbrachten, um dadurch Einfluss zu nehmen zu können. Zur Förderung ihrer Handelsware nahmen viele Händler die Dienste von Hadith-Bearbeitern in Anspruch, damit diese gegen Bezahlung Ahadith erfanden, welche die Vorteile ihrer Handelsgüter rühmen sollten. Beispielsweise erfanden Parfümverkäufer Ahadith, welche die Vorzüge des Duftes priesen. Exemplarisch können Hadith-Erfinder wie Abu’l Mudschazzam angeführt werden, der, wie es von Schuba b. Hadschadsch berichtet wird, 70 Ahadith gegen eine Leistung von 70 Kurusch fabrizierte.

8) Erfinder, die spirituelle Vorteile suchen

Nach dem Tode des Propheten und der anschließenden Epoche der ersten Vier Kalifen hatte sich eine Klasse von Leuten als Geschichten- und Parabelerzähler geschmückt und es sich zur Gewohnheit gemach, in den Moscheen bei Predigten zu sitzen, während die Menschen einen Kreis um sie bildeten. Ihre wirklichen Interessen lagen darin, ein Image von Überlegenheit und Ansehen in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Sie verrichteten ihre Predigten, um ihre eigenen Interessen zu verwirklichen. Sie wussten sehr wohl, dass der Weg, der zu Ruhm führte, durch die Religion ging, eine Institution von äußerster Wichtigkeit für die Öffentlichkeit. Deswegen achteten sie besonders darauf, zu rhetorischen Mitteln zu greifen und auch darauf, dass ihr Publikum aufgrund der dramatischen Effekten, die sie hervorbrachten, weinte. Sie streuten in ihre Geschichten erfundene Märchen über den Propheten ein. Himmel und Hölle wurde mit Pathos beschrieben, um ihre Audienz zu überwältigen.

Obwohl im Koran über Himmel und Hölle nichts fehlt, beziehen sich diese Geschichten- und Parabelerzähler im großen Ausmaß auf die Hadith-Lehre, um die Menschen hinters Licht zu führen und zu erheitern. Ihre professionelle Leistung baute auf die ausgedehnte Verwendung der Ahadith auf. Dieses tragikomische Bild der Stand der Dinge ließ folgendes Ereignis ergeben: Nachdem der Poet Kulsum in der Versammlung, in der er predigte, verkündete, dass jeder Mensch, der seine Nase mit seiner Zunge berühren könne, der Tortur der Hölle entkomme, begannen es alle zu versuchen. Ibn ul Dschawzi beschrieb diese Leute wie folgt: „Unter ihnen waren Leute, die ihre Gesichter in allen möglichen Färbemitteln eintauchten, um ihrer Hautfarbe eine blasse Erscheinung zu geben, um den Eindruck zu erwecken, dass dies aufgrund ihres Fastens und ihrer Andacht erfolgt sei. Es gab andere, die sich ihr Fasten und ihre Andacht zu nutze machten und solche, die das Salz verwendeten, um Tränen in ihren Augen zu erzeugen, wann immer sie wollten. Wieder andere haben großen Mut bewiesen, indem sie sich in einem Ekstaseanfall vom verschwenderisch dekorierten Stuhl niederwarfen oder sie knallten auf den Tisch und kletterten und stiegen in einer erregten Laune die Treppe hinauf und herunter, ungestüme Gesten und Gebärden machend, im Verlauf der Erzählung ihrer Geschichten, die uneingeweihten Augen merkwürdig erschien“ (Ibn ul Dschawzi, al-Kussas wel Muzekkirin, Seite 93). Eine flüchtige Untersuchung unserer Umgebung wird uns zeigen, dass diese von Ibn ul Dschawzi beschriebenen menschlichen Figuren uns an ‚Betrüger-Erfinder‘ erinnern. Krokodilstränen, laufende Nasen und exzessiver Speichel, knallen und gestikulieren müssen in den Köpfen der Geschichtenerzähler assoziiert werden, die von Ibn ul Dschawzi beschrieben werden.

Die Fantasie der Erzähler von Räubergeschichten war grenzenlos. Es gab einen Mann namens Dschafar b. Nastur Frab, der behauptete, 320 Jahre alt zu sein und die Möglichkeit gehabt hatte, den Propheten zu sehen; er hätte aufgrund der Gebete des Propheten für so viele Jahre gelebt. Rafan’s Fall war ähnlich. Diese Männer, die im vierten und achten Jahrhundert n.H. lebten, behaupteten, dass sie die Gefährten des Propheten gewesen waren; Rafan schrieb ein Buch, das 300 Ahadith beinhaltete, und erreichte, dass sich viele Jünger um ihn sammelten.

9) Erfindungen, um Traditionen und Bräuchen einen Platz zu Gewähren

Wie wir uns erinnern können, hat der Koran gewisse Verordnungen festgelegt; ebenso Vorschriften und Befehle, die eine große Anzahl von Angelegenheiten der menschlichen Diskretion überlassen. Wir haben diesen Punkt in Kapitel 2 untersucht und werden ihn in Kapitel 39 weiter anpacken. Der Mensch sollte so handeln, wie es seiner Meinung nach am besten erscheint – in seinen eigenen, respektiven Bereichen im Rahmen seiner Traditionen, Bräuchen und Weltvorstellungen. Der Koran erwähnt weder irgendwelche Tischmanieren noch sagt er, ob wir mit unseren Fingern essen oder ob wir Gabeln oder Stäben verwenden sollen oder nicht. Es gibt keine Vorschrift für die Bekleidung des Mannes oder der Frau; ob ein Mann einen Turban, einen Mantel, eine Krawatte oder ein Hemd tragen oder ob eine Frau ein Kimono tragen soll. Angesichts der Tatsache, dass wir in den Taten, die in unserem Ermessen liegen, frei sind, können wir in der Wahl bezüglich den oben genannten Alternativen frei entscheiden. Zu sagen, dass etwas (nicht) erlaubt sei, würde dem Koran widersprechen. Ein wichtiger Teil der Einschübe wurde während der Herrschaft der Umayyaden und den Abbasiden unter dem Vorwand der Traditionen und Bräuchen gemacht, denen sie einen heiligen Charakter zuschrieben. Der Koran ist explizit und enthält nichts bezüglich Traditionen und Bräuchen. Daher mussten Ahadith erfunden werden, um den Traditionen und Bräuchen einen sakralen Charakter mit sunnitischem Hintergrund zu geben. Aufgrund von Stammes- und rassistischen Konzepten der Araber-Umayyaden wurden viele Charakterzüge in die bereits praktizierte Religion eingeführt, die von der arabischen Sprache bis zu den Trends der damaligen Zeit (z. B. Essensmanieren und das Verhalten in der Toilette) reichen (für Einzelheiten siehe Kapitel 16).

10) Erfindungen, die von Einschüben von Geschichten anderer Religionen herrühren

Dieses Thema kann in zwei Bereichen untersucht werden: der erste Bereich wird die Menschen behandeln, die bewusst Geschichten erfanden in der Absicht, die Religion zu verfälschen, um sie als unlogisch erscheinen zu lassen oder um sie so umzuwandeln, dass sie dem eigenen Glauben angepasst wird. Der zweite Bereich bezieht sich auf solche Menschen, die sich dazu verpflichtet fühlten, ihre ehemaligen Glaubensüberzeugungen und Bräuche, die sie vor ihrer Konvertierung zum Islam hatten, in den Islam einzuführen. Jüdische Parabeln, christliche Legenden, heidnische Bräuche und schamanische Konzepte der Türken wurden in den Islam entweder als Ahadith oder als kanonische Jurisprudenz eingeführt. In figurativen Worten nehmen die jüdischen Legenden einen größeren Raum ein, als die christlichen. Die von anderen Religionen übernommenen Legenden, die in der Datierung weit zurückreichen, infiltrierten den Islam, wodurch die Gläubigen meinten, einen leichteren Zugang zum Islam zu haben. Wir werden uns auf die ererbten Legenden beschränken.

Kab al Ahbar, Wahb b. Munabbih und Abdullah b. Selam waren bekannte Persönlichkeiten, die in den Islam jüdische Legenden einbrachten. In der Besprechung der vordersten Hadith-Erfinder werden wir diesen Punkt aufgreifen, um zu zeigen, wie viele jüdische Quellen verlässlich sein können. Eine Sache ist gewiss: einige Muslime sahen keinen Widerspruch in der Erzählung dieser Legenden nebst den Koranischen Versen. Dies ist einer der Gründe, der die Bände an Ahadith aufblähte. In einer großen Anzahl an Hadith-Büchern und in den Kommentaren stoßen wir oft auf erfundene Geschichten, die diesen Leuten zugeschrieben werden. Wir wollen zwei Beispiele nennen, um dies darzustellen. Die Ahadith, deren Wurzeln den jüdischen Lehren entspringen, die von Wahb Munabbih übermittelt sind, lauten wie folgt: „Die Leute der Bayt ul Makdis sind Gottes Nachbarn. Gott achtet darauf, Seine Nachbarn nicht zu kränken. Es wird jenen, die in Baytul Makdis beerdigt sind, das Gottesurteil eines Grabes erspart.“ Eine weitere Fabrizierung, die Kab al Ahbar zugeschrieben wird, aus dem Kommentar von Kurtubi: „Als Gott ihn erschuf, sagte der Himmel: ‚Gott hat keine größere Wesenheit als mich erschaffen.‘ Und voller Stolz schwenkte er auf und ab. Gott ließ ihn von einer Schlange mit 70’000 Armen einkreisen, von denen jede 70’000 Federn hatte. Jede Feder hatte 70’000 Gesichter. Jedes Gesicht hatte 70’000 Mäuler. Jedes Maul hatte 70’000 Zungen. Seine Zungen wiederholten Gottes Namen alltäglich so oft wie es Regentropfen, Blätter an Bäumen, Sandkörner und Kieselsteine, Tage der Welt und Anzahl an Engeln gibt. Die Schlange wickelte sich um den Himmel auf und der Himmel konnte nur die Hälfte davon erlangen. Erst dann begann der Himmel bescheiden zu sein.“

Andererseits können Tamim ed Dari und Ibn Dschuraysch für die Einschübe christlichen Ursprungs verantwortlich gemacht werden. Das Wiederauferstehen von Christus, der Antichrist, der Todesengel und Himmel und Hölle können auf christliche Legenden zurückgeführt werden. (In Kapitel 20 werden wir die Probleme, die durch das Wiederauferstehen von Christus, Mahdi und dem Antichristen entstanden sind, anpacken.)

Die traditionalistischen Fundamentalisten, die wütend auf die Muslime sind, die den Islam exklusiv auf dem Koran aufbauen, sind verärgert über die Wissenschaftler, die die Unzuverlässigkeit der Ahadith betonen. Ungeachtet der Absichten dieser Wissenschaftler betrifft uns der wissenschaftliche Wert ihrer Arbeiten. Diese Leute, die eine unvoreingenommene Vorgehensweise angenommen hatten, in muslimischen Gesellschaften inexistent, haben seriöse Tatsachen unanfechtbar vorgebracht; Stoff zum Nachdenken. Wir müssen eine unparteiische Einstellung gegenüber ihren Arbeiten annehmen, wenn vorhanden, ihre Fehler finden und von ihren Entdeckungen profitieren. Unter diesen müssen wir speziell die Arbeiten von Goldziher, Schacht, van Kramer, Sprenger und Dogi aussuchen. Goldziher, der renommierteste Gelehrte unter ihnen, sagt: „Die Aussprüche der jüdischen und christlichen Gelehrten, die Zitate aus den Evangelien, die Doktrinen der griechischen Philosophen, die literarischen Auszüge persischen und indischen Ursprungs etc. haben den Islam infiltriert. Alle diese wurden mittelbar oder unmittelbar in die Islamische Kultur eingeführt. Eine große Anzahl religiöser Parabeln fand ihren Weg zum Islam. Wenn wir das in den Ahadith und in der jüdischen Kultur verwendete Material untersuchen, beobachten wir das Ausmaß ihrer im Islam“ (Goldziher, Al Akida Wes Sharia).