Pilgerfahrt

Berg Arafat mit zahlreichen Pilgern in weissen Tüchern um den Berg

Arafat / ʿArafah im Koran

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verworfenen Satan,
Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen

2:198 Es ist kein Verstoß für euch, dass ihr nach einer Gunst von eurem Herrn trachtet. Wenn ihr von Arafat hergeströmt seid, so gedenkt Gottes beim verbietenden Monument. Und gedenkt Seiner, wie Er euch rechtleitete, da ihr davor unter den Irrenden wart.

Ḥanīf-Übersetzung

Wofür steht dieses Wort, das nur in diesem Vers als ‚Arafât (عَرَفَات) vorkommt? Die Wurzel ʿain-rā-fā (ع ر ف) und das Verb ʿarafa stehen generell für kennen. Und so wird es auch im berühmten Vers 49:13 verwendet, auf dass sich die Menschen kennenlernen, lernen einander zu erkennen. Damit wird in 2:198 die Debatte (Haddsch) ein Ort der Begegnung und des Kennenlernens. Sich gegenseitig kennenlernen, einander sich selbst in Frieden und Güte von Angesicht zu Angesicht zu erkennen geben und zeigen sowie die Möglichkeiten und Vielfalten dieses Lebens erkennen und feiern.

Dies passiert bei der Pilgerfahrt, der inneren seelischen Debatte (Haddsch), bei der viele verschiedene Völker unweigerlich zusammen- und miteinander klarkommen müssen. Gerade dann, wenn Streiten und Frevel (2:197) verboten sind in dieser wichtigen Zeit. Wer sich kennt, der fürchtet sich nicht vor dem „Anderen“, denn diese Furcht ist ein zu vermeidender Irrweg. Vielmehr versuchen wir uns einander in Verständnis zu begegnen.

Arafat soll also ein Symbol für uns sein in der Menge und Masse weltweit, egal wo, meine Schwester oder meinen Bruder zu erkennen und zu lieben und so der Gunst Gottes zu gedenken.

Menstruation und Beten im Islam, Fasten während der Menstruation…

Der Koran, der alles erklärt (16:89; 6:114), was wir für unsere Rechtleitung benötigen, schränkt einzig und allein den Geschlechtsverkehr ein, wenn es um die Menstruation geht.

 

 

Foto: Jennifer Hayes – CC BY-NC 2.0

 

2:222 Und sie fragen dich nach der Menstruation. Sage: „Sie ist eine Beeinträchtigung!“ So haltet Abstand von den Frauen während der Menstruation und nähert euch ihnen nicht (sexuell), bis sie gereinigt sind. Wenn sie sich reinigten, dann kommt zu ihnen, von wo euch Gott gebot. Gewiss, Gott liebt die Bereuenden und liebt die sich Reinigenden


Der Koran beinhaltet alles, was unsere Rechtleitung betrifft. Und so beschreibt er in diesem Vers alles, was die Menstruation angeht. Laut Koran ist Regelblutung eine Beeinträchtigung, ein Unwohlsein und Gott sieht für uns vor, dass wir während dieser beeinträchtigenden Phase keinen Geschlechtsverkehr üben. Unser Herr beschreibt die Menstruation nicht als eine spirituelle Unreinheit, sondern als eine Beeinträchtigung. Man soll sich auch nicht durch den nachfolgenden Satz verunsichern lassen, in dem das aus der Wurzel T-h-r (طهر) abgeleitete Verb (يطهرن – yaThurna, femininer Plural der dritten Person) verwendet wird. So wie das Wort „rein“ im Deutschen mehrere Bedeutungen in sich tragen kann, wie etwa in „eine reine Weste haben“, kommen die von der Wurzel abgeleiteten Wörter im Koran in unterschiedlichen Varianten vor:

  • materielle, körperliche Reinheit: 2:25, 2:222 (die ersten beiden Vorkommnisse im Sinne von „sich der Menstruation entledigen“), 3:15, 4:57, 8:11, 25:48, 76:21
  • geistige Reinigung: 2:222 (letztes Vorkommnis), 2:232, 3:55, 5:41, 9:103, 33:33, 33:53, 56:79 (die hier beschriebene Reinheit hat nichts mit der rituellen Waschung (غسل – Ghusl) vor dem Gebet zu tun*), 58:12,  80:14, 98:2
  • Geistige und materielle/körperliche Reinigung: 2:125, 3:42 (könnte auch als rein geistige Reinheit gelten), 4:43, 5:6, 7:82, 9:108 (ebenso möglich: nur geistige Reinheit), 11:78 (ebenso möglich: rein geistig), 22:26, 27:56, 74:4

* Koranisch gesehen bedeutet Ghusl, anders als in der traditionellen Lehre üblich, sowohl Ganzkörperwaschung als auch die Waschung vor dem Gebet, siehe 4:43 und 5:6 (und die Wortwahl des arabischen Textes), wohingegen aus 5:6 zu verstehen ist, dass طهارة – Tahaara im Kontext des Gebets (und nicht allgemein) durchaus als reine Ganzkörperwaschung verstanden werden kann. Achtung: Hier beim allgemeinen Ghusl bedeutet dies nicht, dass die Person in dem Moment körperlich unrein sei, um Missverständnisse zu vermeiden. Dies hat lediglich mit dem Gebet zu tun.

Es gab und gibt verirrte Menschen, die die Menstruation bei Frauen gar als eine göttliche Strafe ansehen. Ihre Ansichten und Interpretationsweisen haben auch ihren Weg in die Kommentaren und Tafsir-Bücher gefunden, wonach man eine Frau nicht nur sexuell nicht berühren, sondern gleich komplett vermeiden sollte. Dies wird ebenso ersichtlich in den Übersetzungen, welche die Menstruation in 2:222 wie folgt beschreiben bzw. das Wort (أَذًى – adhan) wie folgt übersetzen:

  • Khoury, Bubenheim, Rassoul: Leiden
  • Azhar, Ahmadeyya: Schaden
  • Paret: Plage
  • Zaidan: Beschwerlichkeit
  • Pickthall: Krankheit (illness) (sic!)
  • Qaribullah: Verletzung (injury)
  • Khalifa, Progressive Muslims, Amatul R. Omar: schädlich (harmful)
  • M. Asad: verwundbarer Zustand (vulnerable condition)
  • Ali F. Yavuz: eine verhasste Unreinheit (nefret edilen bir pisliktir) (sic!)

Wie wir sehen tun es sich die Übersetzer nicht gerade einfach, das Wort angemessen zu übersetzen. Auch während unserer Übersetzung von 2:222, die wir eingangs zitierten, hatten wir lange diskutiert. Insbesondere in gewissen Übersetzungen wie die von Paret, Pickthall oder von meinem persönlichen Favorit in der Kategorie „abstruseste Übersetzung“ Ali F. Yavuz sieht man deutlich, welch lausige Arbeit da verrichtet wurde bei der Übersetzung.

Im Koran kommt dieses Wort an 24 Stellen in verschiedenen Formen vor: 2:196 2:222 2:262 2:263 2:264 3:111 3:186 3:195 4:16 4:102 6:34 7:129 9:61 (2x) 14:12 29:10 33:48 33:53 (2x) 33:57 33:58 33:59 33:69 61:5

Dass es sich bei diesem Wort nicht um den Aspekt der „Schmerzen“ handelt, wird klar, wenn man bedenkt, was „schmerzhaft“ auf Arabisch heißt: مُؤْلِم – mu’lim oder أَلِيم – ‚aliim, was im Koran sehr oft in der Wendung ‚Adhaabun ‚aliimun (schmerzhafte Qual) vorkommt. Dieses Wort bedeutet auch nicht „Schaden“ (ضَرَر – Darar, türkisch: zarar) an sich, denn man betrachte Vers 3:111:

لن يضروكم إلا أذى وإن يقتلوكم يولوكم الأدبار ثم لا ينصرون

Sie werden euch nicht schaden (lan yaDurruukum), bis auf eine Beeinträchtigung (‚illaa ‚adhan). Wenn sie euch bekämpfen, werden sie euch den Rücken kehren und weglaufen. Keine Hilfe wird ihnen zuteil werden.

Hier wird das Wort zwar mit Schaden in Verbindung gebracht, aber dennoch sprachlich wie auch inhaltlich getrennt. Im Vers hätte auch ‚illa qaliilan (bis auf ein wenig) stehen können. Jedoch wird durch diese Wortwahl klar gemacht, dass das Wort in der Bedeutung schwächer als „Schaden“ (Darar) ist (das Verb yaDurruuna stammt von derselben Wurzel ab wie das Wort Darar) und damit etwas anderes ist als Schaden.

Dasselbe Wort kommt in den übrigen 23 Stellen in der Bedeutung „bedrücken, belästigen“ (zum Beispiel im Sinne einer Beleidigung, siehe 3:186 oder 6:34) oder „leiden“ (auf dem Wege Gottes „leiden“, siehe 3:195) vor, allgemein aber im Sinne von einer „Einschränkung“, weshalb wir uns für das Wort „Beeinträchtigung“ entschieden hatten. Nirgends, aber nirgends erhält es die Bedeutung „verhasste Unreinheit“! Es bedeutet auch in keinster Form „unrein“ oder „Schmutz“. Doch nur in 2:222 Stelle übersetzen gewisse Übersetzer dieses Wort anders.

Wieso erst dann, wenn es sich um Frauen handelt?

Traditionell wird gelehrt, dass eine menstruierende Frau spirituell und körperlich vor Gott unrein sei, und deshalb nicht beten, nicht fasten und die Pilgerfahrt nicht vollziehen dürfe. Der Koran, der alles erklärt (16:89; 6:114), was wir für unsere Rechtleitung benötigen, schränkt einzig und allein den Geschlechtsverkehr ein, wenn es um die Menstruation geht. Hätte Gott gewollt, dass Frauen nicht beten, nicht fasten und auch den Koran nicht lesen, so hätte dies Gott, Der weder wortarm noch vergesslich ist, mit Leichtigkeit erwähnen können. Sowieso enthält der Koran die Einzelheiten zu den Umständen, die dem Kontaktgebet im Weg stehen: Urinieren, Stuhlgang oder die spirituelle Unreinheit durch Geschlechtsverkehr (dschunub).

Eine menstruierende Frau hat zu beten und zu fasten und die Pilgerfahrt zu vollziehen. Sie kann den Koran auch zu jeder Zeit lesen. Falls die Menstruation eine erhebliche Beeinträchtigung ist und körperlich von der Frau viel abfordert, so kann sie das Fasten aufschieben (2:184f.). Jedoch ist dies keine allgemeine Regel und sehr individuell behaftet, da nicht jede Frau das Menstruieren als ein intensives Leiden erlebt.

Männer waren es, die diese Interpretation den Frauen aufgezwungen haben und wieder Männer waren es, die die menstruierenden Frauen von den Moscheen, vom Gebet, vom Fasten und vom Koran ferngehalten haben. Die patriarchalische Mentalität, welche die Frauen davon fernhält, Gott zu dienen, zu Gott zu beten und mit Ihm eine innige Verbindung aufzubauen wie etwa durch das Koranlesen, hat dafür gesorgt, dass sich viele Frauen, insbesondere die jungen Mädchen vor der Gesellschaft sehr verlegen fühlen können und ihnen das Gefühl gegeben, dass sie etwas im Körper haben, dass sie vor Gott unrein mache. Damit wurden sie in den Hintergrund gedrängt. Sie haben auch dafür gesorgt, dass auch die Frauen den Koran verlassen haben und von der Klage unseres Propheten angesprochen werden (25:30).

Die sogenannte Scharii’a, die durch die erfundenen und erlogenen Ahadith und mittels der Dutzenden Idschtihad der Gelehrten Jahrhunderte später eingeführt und dem letzten Propheten Gottes untergejubelt wurde (42:21), hat das diesseitige wie auch das jenseitige Leben der Muslime (arabisch für „Gottergebene“) ins Verderben geführt.

Die Gottergebenen, welche den Koran, den gesamten Koran und nur noch den Koran einhalten wollen, werden mit Gottes Hilfe und Erlaubnis diesen Aberglauben aufdecken und entlarven.

Abraham: Der erste Prophet der Ergebung

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Eines der am weitesten verbreiteten Mythen ist, dass Mohammed der Begründer des Islam war. Obwohl Islam (völlige Ergebung zu Gott allein) die einzige von Gott anerkannte Religion seit der Zeit Adams ist (3:19,85), wird von Abraham im Koran berichtet, dass er der erste war, der das Wort „Ergebung“ benutzte und der uns „Gottergebene“ nannte (22:78). Siehe auch Propheten und ihre Namenswiederholungen.

Abrahams beispielhafte Ergebenheit in Gott wird durch seine bekannte Bereitwilligkeit demonstriert, seinen einzigen Sohn Ismael zu opfern, als er dachte, dass Gott dies befohlen hätte. Wie es sich herausstellte, war ein solcher Befehl in Wirklichkeit von Satan. Siehe zu diesem Thema: Abraham und die Opferung seines Sohnes

 

Millat Ibrahim

Durch den ganzen Koran hindurch wird die Ergebung als „Millat Ibrahim“ (Gemeinschaft Abrahams) bezeichnet (2:130, 135; 3:95; 4:125; 6:161; 12:37-38; 16:123; 21:73;22:78). Des Weiteren informiert uns der Koran, dass Mohammed ein Nachfolger Abrahams ist (16:123). Aufgrund eines generellen Nichtwahrnehmens der Tatsache, dass Abraham der ursprüngliche Gesandte des Islam war, fordern manche sogenannten Muslime Gott heraus: „Wenn der Koran vollständig und detailliert ist, wo können wir dann die Anzahl der Rak’ahs (Einheiten) für jedes Kontaktgebet (Salât) finden?“ Wir lernen vom Koran, dass alle religiösen Praktiken des Islam schon vor der Offenbarung des Koran bestanden haben (8:35, 9:54, 16:123, 21:73, 22:27, 28:27).

Vers 16:123 ist der direkte Beweis, dass alle religiösen Praktiken unversehrt überliefert wurden, als Mohammed geboren wurde. Mohammed wurde auferlegt der „Religion Abrahams zu folgen“. Wenn ich Sie darum bitte, einen Farbfernseher zu kaufen, ist vorausgesetzt, dass Sie wissen, was ein Farbfernseher ist. Ebenso müssen, wenn Gott Mohammed auferlegt, den Praktiken Abrahams zu folgen (16:123), diese Praktiken gut bekannt gewesen sein.

Ein anderes Beispiel für die göttliche Bewahrung der islamischen Praktiken, die Abraham gegeben waren, ist die Aufbewahrung im Koran solcher Praktiken. Zum Beispiel wird die verfälschte Waschung in 5:6 zu den ursprünglichen vier Schritten zurückgebracht. Der Tonfall während der Kontaktgebete (Salâh) wurde verzerrt – viele Muslime beten still. Dies wurde im Koran in 17:110 korrigiert. Das Fasten während Ramadan wurde modifiziert, um Geschlechtsverkehr während der Nacht zu erlauben (2:187). Zakah wird in 6:141 wiederhergestellt, und Hadsch wird auf die vier korrekten Monate berichtigt.

Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 36 (4): Hadsch (Pilgerfahrt)

Die Pilgerfahrt im Koran lässt sich von den Versen 2:158,189,196,198-200,203; 3:97; 5:1-2,95-97; 9:3 und 22:25-29 ableiten und verstehen. Im Lichte dieser Verse können wir die Pilgerfahrt wie folgt zusammenfassen:

  1. Hadsch ist die Pilgerfahrt zur Kaaba. Laut Koran müssen Frauen und Männer die Hadsch mindestens einmal im Verlaufe ihres Lebens verrichten, vorausgesetzt, sie sind im Stande dazu (3:97). Es wird jenen befohlen, die es sich leisten können, zur Pilgerfahrt zu gehen. Sektierer versuchten, die Bedeutung von „leisten“ einzuschränken. Dies ist nicht annehmbar, denn hätte Er so gewollt, hätte Er diese Einschränkung vorgenommen. Das Verb ’sich leisten‘ kann mehr als eine Bedeutung haben, wie z. B. ‚kein Sklave sein‘, ‚reich genug sein, um die beteiligten Kosten zu übernehmen‘ und zu guter Letzt ‚bei guter Gesundheit sein‘. Jedoch sind all diese Bedeutungen vielmehr subjektiv. Die Einzelpersonen werden beschließen müssen, ob sie in der Lage sind, die Pilgerfahrt zu vollziehen, indem sie ihr Gewissen ansprechen.
  2. Die Pilgerfahrt ist ein Ritual, das bis zur Zeit des Propheten Abraham zurückreicht (22:26,27).
  3. In Vers 2:197 steht geschrieben, dass die Monate der Pilgerfahrt bekannt sind. Es muss auf die Tatsache hingewiesen werden, dass das Wort ‚Monate‘ im Plural steht. Jedoch schränken heutzutage die Pilger die Zeit ein, in der sie die Pilgerfahrtfahrt vollziehen, und verursachen Anstürme mit schwerwiegenden Folgen. Die Pilgerfahrt ist ein Brauch, der seit Abraham bekannt ist. Wenn jemand beispielsweise vom Frühling spricht, so fallen uns die Monate März, April und Mai ein. Die besagten Pilgerfahrtsmonate sind ebenso die Monate, in welchen das Kämpfen verboten ist. Die Stämme um die Kaaba hielten dieses Verbot ein. Selbst die Heiden, die Abraham nachfolgten, hielten die Befolgung dieses Brauches mit einigen Ausnahmen ein und betrachteten sich selber als die Beschützer der Kaaba. Sie sahen diese Monate als Monate an, in denen ihre Geschäfte florieren würden. Wir können vom Inhalt der Verse 8:34-35 ableiten, dass sie sich selbst außerdem als Hüter ansahen. In 2:194 werden die Heiligen Monate erwähnt (der Hadsch wird zwei Verse später erwähnt), sowie auch, dass das Kämpfen in den Heiligen Monaten ein großer Verstoß ist. Dort wird auch deutlich gemacht, dass das Abhalten vom Wege Gottes, Ihn und die Heilige Moschee abzulehnen und den Zugang für die Leute dahin zu verhindern bei Gott immer noch schwer wiegen. In 5:2 wird die Pilgerfahrt zusammen mit den Heiligen Monaten erwähnt und in Vers 97 derselben Sure werden die Heiligen Monate und die Kaaba genannt. All diese Tatsachen machen es deutlich, dass die Heiligen Monate die Monate sind, in denen der Hadsch vollzogen wird.Wir lesen in Vers 9:2-36, dass die fraglichen Monate vier aufeinander folgende Monate sind. Vers 2:189 teilt uns mit, dass diese Monate dem Mondkalender entsprechen. All dies weist auf die Tatsache hin, dass die Pilgerfahrt im Verlaufe dieser vier aufeinander folgenden Monate verrichtet werden kann, in welchen das Kämpfen (Kriegen) verboten ist. Der erste dieser Monate lautet ‚Dhu-l-Hidschah‘, was soviel bedeutet wie ‚Der Monat der Pilgerfahrt‘. Dass Vers 9:3 uns lehrt, dass der erste Tag der Heiligen Monate gleichzeitig der „Tag der Pilgerfahrt“ ist, bestätigt diese Ansicht. Nach Dhu-l-Hidschah lauten die Namen der folgenden Monaten respektive ‚Muharram, Safar und Rabiulawwal‘. Das Wort Rabiulawwal ist ein zusammengesetztes Wort, das aus dem Wort rabiul (vier) und awal (erste) besteht. Diesem Monat folgt Rabiulahir (die nachfolgende Vier) nach. Rabiulawal verdankt seinen Namen seinem Dasein als vierter und letzter der Heiligen Monate. In Anbetracht dessen, dass der erste Monat des Mondkalenders Muharram ist, ist der Monat Rabiulahir der vierte im Mondkalender. Dies erklärt, wieso der Name dieses Monats der ’nachfolgende (ahir) Vierte (rabiul)‘ lautet. Wenn wir daran scheitern, zu erkennen, dass der Monat Rabiulawal der vierte der Heiligen Monate ist, so könnten wir nicht verstehen, wieso der Monat Rabiulahir der ’nachfolgende‘ Vierte heißt. Dies beweist erneut, dass der Beginn der Heiligen Monate der Monat Dhu-li-Hidschah und der Schluss der Monat Rabiulawal ist. Deshalb ist die Pilgerfahrt eine religiöse Handlung, welche in einem Zeitraum von vier Monaten verrichtet wird. In Vers 9:37 lesen wir, dass ein Verschieben dieser Heiligen Monate eine schlimme Tat darstellt.
  4. Während der Pilgerfahrt sind verboten: streiten, die Verübung schlechter Taten und Geschlechtsverkehr (2:197). Die Pilgerfahrt ist ein Gottesdienst, bei der sich die Menschen versammeln und auf ihr Benehmen achten sollen.
  5. Während der Pilgerfahrt werden der Einzelperson gewisse Dinge verboten, die (ansonsten) erlaubt sind (z. B. Geschlechtsverkehr). Dieser Zustand wird Ihram genannt. Heutzutage bezieht sich das Wort jedoch auf das Kleid, das der Pilger während dem Hadsch trägt. Der Koran weist solch eine Nebenbedeutung nicht auf. Während dem Ihram ist das Jagen verboten; 5:95 erwähnt, dass die Pilger kein Wild töten sollen. Dieses Verbot ist aber auf das Land beschränkt. Die Pilger können fischen gehen.
  6. Im Falle, dass eine Einzelperson gegen das Jagd-Verbot auf dem Lande während der Pilgerfahrt verstößt, so soll sie ein gleiches Maß, das von zwei Personen bestimmt wird, an Vieh zurückerstatten. Die Person könnte ihr Verstoß ebenso durch das Fasten oder das Speisen der Armen kompensieren (5:95).
  7. Umra bedeutet ‚Besuch‘. Der Hadsch wird zu einer vorgeschriebenen Zeit verrichtet, während die Umra zu jeder Zeit stattfinden kann. In 2:196 lesen wir „Führt die Pilgerfahrt und die Umra um Gottes willen durch“. In anderen Worten darf das Ereignis kein Anlass politischer Propaganda, Volksverführung (Täuschung) und kommerzielle Auswertung persönlicher Interessen etc. sein. Dem Abschluss des Rituals der Pilgerfahrt nachfolgend macht der/die PilgerIn Opfergaben und schneidet seine/ihre Haare nicht, bis das Opfer sein Bestimmungsort erreicht. Die Kranken oder die Schwächeren können durch das Fasten, die Almosengabe oder eine Opfergabe einen Ersatz leisten. Wenn die Sicherheit erlangt wird, bringt derjenige, der bis zum Hadsch die Umra vollziehen will und dem es leicht fällt, ein Opfer oder lässt ein Opfer bringen. Wenn er/sie es sich nicht leisten kann, soll er/sie drei Tage während des Hadschs fasten und nochmals sieben Tage bei der Rückfahrt. Dies ist für jene, deren Hausgemeinschaft nicht in der Heiligen Moschee sind (2:196).
  8. Die Opfergabe benötigt die Aussprache von Gottes Namen. Ein Teil des Fleisches vom geschlachteten Tier wird von den Personen verzehrt, die opfern, und der Rest wird unter den Bedürftigen verteilt (22:28). Während des Rituals muss der Mensch sich von allem Schmutz reinigen und abgelegte Gelübde müssen vollzogen worden sein (22:29). Der Vers 22:29 sagt aus, dass die Einzelperson die notwendigen Reinigungshandlungen ausführen soll. Da der Hadsch der Ort ist, wo riesige Menschenmassen zusammentreffen, müssen die hygienischen Regeln beachtet werden. Vers 48:27 könnte in diesem Licht bewertet werden, worin besagt wird, dass die Gläubigen die Heilige Moschee so Gott will betreten werden, glattrasiert und mit kurz geschnittenen Haaren. Das Umkreisen der Kaaba (tawaf) wird auf diese Weise in einem sauberen Zustand vollbracht werden (22:29). Andererseits muss der Ort, wo das Ritual der Pilgerfahrt stattfinden wird, sauber und in einem reinen Zustand gehalten werden (22:26).
  9. Beim Absteigen vom Berg Arafat zu Mesai Haram wird Gott gepriesen (2:198).
  10. Dann wird Gott um Verzeihung gebeten (2:199).
  11. Dem Abschluss des Rituals folgend wird Gott mit Leib und Seele gedacht werden (Zikr betreiben) (2:200).
  12. Gott wird in den festgelegten Tagen gedacht. Doch wer sich beeilt, in zwei Tagen abzureisen, so trifft ihn keine Schuld. Und wer auch immer will, kann länger bleiben (2:203).
  13. In Vers 2:159 steht, dass Safa und Marwah wahrlich unter den Zeichen Gottes sind. Wer also auch immer die Pilgerfahrt zum Haus vollzieht oder einen Besuch abstattet, den trifft keine Schuld, wenn er sie umrundet. Dennoch haben die Sektierer das Rennen zwischen den beiden Hügeln erfunden und es als eine verbindliche Pflicht zeigen lassen. Die Älteren und die Behinderten werden dazu genötigt, trotz der Tatsache, dass dies nicht im Koran erwähnt wird. Die Beförderung der Älteren auf Tragbahren dient als Profit für die Bahrenträger. Doch da dies nicht befohlen wird, trifft diejenigen keine Schuld, die es vorziehen, zu tun, wie es der Koran vorschlägt.
  14. So etwas, wie die Steinigung des Teufels gibt es nicht. Die Pilgerfahrtspflicht im Zeitraum, der sich über vier Monate erstreckt, auszuführen und die Tatsache anzuerkennen, dass das Pendeln zwischen Safa und Marwah nicht obligatorisch sind, wird das Ritual der Pilgerfahrt zu einer sicheren und geborgenen Handlung machen, während der nicht Tausende von Leuten ihr Leben verlieren werden. Dies war die Ursache vom Tod von Mengen. Bizarre Rituale, die um den Schwarzen Stein herum verrichtet werden, sind ebenfalls nicht im Koran erwähnt. Andererseits kann eine Frau, im Gegensatz zu dem, was von den Kommentatoren gesagt wurde, sehr wohl alleine zur Pilgerfahrt gehen; eine Person kann Parfum gebrauchen und jede Bekleidung tragen, mit oder ohne Säume. Das Zamzam Wasser, die Hauben und die Gebetsteppiche, welche die Pilger auf ihrer Rückreise mit nach Hause zu nehmen verpflichtet sind, haben ebenso keine Grundlage.