Die erfundene Religion und die Koranische Religion – Kapitel 13: Pseudo-Religion unter den Umayyaden und Abbasiden

Kategorien: Die erfundene Religion und der Koran

Der heute gepredigte Islam ist unglücklicherweise die Religion, deren Fundament unter den Umayyaden und Abbasiden gelegt wurde. Dieser Islam basiert nicht auf dem Koran, sondern ist der Islam, der den Koran nicht als selbstgenügsames Buch ansieht; der Islam, der unter den Umayyaden und Abbasiden einer Reform unterzogen wurde. Was die Umayyaden und Abbasiden getan hatten, war die Religion unpraktisch zu gestalten, sie mit unüberbrückbaren Schwierigkeiten zu belasten und die Frauen zu trennen. Sie griffen auf Hunderte von Hadith-Büchern zurück, sowie auf Büchern von kanonischem Gesetz, um den Geist bzw. den Verstand zu verderben und zu verwirren. Wenn wir einen Blick auf die Geschichte der Umayyaden werfen, sollten wir in einer besseren Ausgangslage sein, um zu erkennen, dass die Sekten und die fabrizierten Ahadith von der Zuverlässigkeit weit entfernt sind.

 

Mord am Enkelsohn des Propheten

Es waren wiederum die Umayyaden, die ihre Feindseligkeit auf Ali, dem Schwiegersohn des Propheten, ausweiteten und Hasan und Huseyn umbrachten, Enkelsöhne des Propheten. Nach dem Bericht von Masudi war es Muawiya, der ihn vergiften ließ, da er in Hasan einen Rivalen sah. Muawiya, der die Frau von Hasan dazu ausnützte, soll glücklich gewesen sein, als er vom Tod Hasans hörte, der die politische Szene aufgab und das Leben eines Einsiedlers lebte. Ebenso wurde Huseyn, der Bruder Hasans, in der Angelegenheit von Karbala umgebracht, von Yazid, dem Sohn Muawiyas. Es wird in historischen Aufzeichnungen berichtet, dass Yazid der Leiche von Huseyn keinen Respekt zollte und dass er den Schädel seines Feindes auf einem Stab platzierte und damit Scherze trieb. Zaynab, die Schwester Hasans und Huseyns, wurde ins Exil geschickt aus Angst, sie könnte einen Aufstand führen. Die Umayyaden, die Mörder der Enkelsöhne des Propheten, waren dreist genug, zu behaupten, dass sie dies für die Sache des Islam getan hätten. Es ist hier nicht unsere Absicht, die Übeltäter zu verklagen und sie für schuldig zu erklären, offensichtlichen Verrat begangen zu haben. Was wir versuchen zu vermitteln, ist zu zeigen, wie vertrauenswürdig diese Leute sind, die Quelle von Ungerechtigkeiten, hinsichtlich ihrer Rolle als Urquelle von Ahadith und Sekten. Die heutigen Hadith-Bücher sind das, was wir von ihnen geerbt haben, mit Erweiterungen, die während der Regierungszeit der Abbasiden gemacht wurden. Diese Ahadith gründen die Fundamente des Islam, den die Sekten gestalten.

Sie wandelten das Kalifat zur höchsten Staatsgewalt um, die vom Vater auf den Sohn übergeben wurde. Es gab kein Ende für Hadith-Bücher und Sekten, die unter der Aufsicht dieser Kalifen auftauchten. Inwieweit können diese von den Kalifen – die Mörder der Enkelsöhne des Propheten und die Gouverneure – entwickelten Sekten und Ahadith als verlässlich gelten? Dennoch versucht die Mehrheit der sunnitischen Muslime die Umayyaden von Beschuldigungen freizusprechen, indem sie auf die Schlacht von Siffy als einen Fehler des Idschtihads (kanonische Jurisprudenz) hinweisen. Auf diese Weise glauben sie, dass sie die Gründer ihrer Glaubensüberzeugungen freisprechen können, und folglich sich selbst. Die Wahrheit, die teuflischen Praktiken der Umayyaden, kann nicht verdeckt werden. Bis zur Regierungszeit der Umayyaden hatte es weder eine Institution des Kalifats gegeben, welche die Form des Sultanats angenommen hätte, noch eine weitere Quelle als den Koran. Die Umwandlung der einfachen Lebensart zu Lebzeiten des Propheten und der Vier Kalife in eine pompöse Lebensart, die Anpassung der religiösen Führerschaft an den materiellen Erfolg und an die politische Macht und die Abwandlung des Kalifats in eine Dynastie waren die Ursprünge der Korruption, die in dieser Ära begonnen hatte. Es gab Kalifen, die berüchtigt für ihre Orgien geworden waren, und andere, die die Seiten des Koran – auf denen sie Verse entdeckten, die gegen ihre Auffassung gingen – zu ihrer Zielscheibe gemacht hatten (siehe Masudi 3/228, Isfahani 7/49 und Ibnul Athir 5/290).

Dies ist der Zeitabschnitt, in der die Ahadith schwarz auf weiß auftauchten. Jedoch waren die Ahadith, die Parabeln und die Kommentare vermischt. Obwohl wir wissen, dass die Vervielfältigung der Ahadith zur Zeit der Umayyaden begann, ist heute kein Hadith-Buch aus dieser Zeit vorhanden. Die Kutub-i Sitte (die berühmten Hadith-Bücher) wurden nachfolgend während der Herrschaft der Abbasiden geschrieben. Wenn wir die Umayyaden als eine Brücke betrachten, eine Quelle der Ahadith (angenommen, dass die Erfindungen der Abbasiden nie existierten), können wir ohne Weiteres die missliche Lage erkennen. Ali hatte über die Umayyaden die folgende Bemerkung gemacht: „Sie tragen ebenso die Maske der Religion, doch mit einem Unterschied: sie setzen sie auf, nachdem sie das oberste zu unterst gekehrt haben.“ Das System der Sekten, die behaupteten, die Repräsentanten der etablierten Religion zu sein, täuschte das Volk und hat sich selbst als Religion eingeführt. Es ist bedauerlich, dass das, was zu dieser Zeit in den Islam eingeführt und hinzugefügt wurde, als Teil der Religion geglaubt wird. Ein Irrer hat einen Stein in einen Brunnen geworfen; vierzig intelligente und gesunde Personen tun ihr Äußerstes um es da raus zu holen, ohne Erfolg. Des Pudels Kern liegt nicht im Islam als solches, sondern in denen, die ihn als Verkleidung angezogen und umgestülpt haben. Selbst der eleganteste Anzug wird hässlich ausschauen, wenn er umgestülpt getragen wird. All das von den Umayyaden verursachte Leiden zu beschreiben würde Bände füllen, doch dies ist nicht unsere Absicht.

 

Weitergeführte Erfindungen, die unter den Umayyaden begannen

Die Erfindungen erreichten unter den Abbasiden den Höhepunkt. Jedoch gab es sowohl unter den Umayyaden als auch unter den Abbasiden Einwände gegenüber denen, die eine weitere Religionsquelle nebst dem Koran schaffen wollten. Wir wissen, dass sich eine große Anzahl an Leuten, die die theologische Schule von Mutazila unterstützen, der Vervielfältigung der Ahadith und den Missverständnissen gegenüberstellten. Jedoch wurde die sunnitische Ansicht, welche den administrativen Corpus dominieren sollte, dem Volk auferlegt. Auf diese Weise eliminierten die Sunniten alle Oppositionen und etablierten ihre Souveränität, noch bevor die Abbasiden zu einem Ende kamen. Das Erbe der Umayyaden war die wichtigste Quelle im neu entstehenden System geworden. Dennoch endeten die Erfindungen nie. Die Askese, der Sufismus, der Mystizismus, die Selbstopferung, die eingeführt und teilweise vom indischen Mystizismus beeinflusst wurden, hatten ihre Rolle in der Korrumpierung der vom Koran gestalteten Mentalität zu spielen.

Die neuen Konvertiten aus der anwachsenden islamischen Geographie brachten ihre ursprünglichen Glaubensvorstellungen in den Islam hinein, den sie annahmen. Beispielsweise spielten die Derwische und Sufis wichtige Rollen in der Islamisierung der Türken. Die schamanische Geschichte der Türken machte sie ihren Scheichs dienstbar. Die religiösen Orden und der Sufismus, welche die Spuren von indischem Mystizismus und schamanistischer Kultur trugen, belegten einen wichtigen Platz in der Bildung der mentalen Anschauung der Türken. Der Weg zum Seelenheil war deshalb die Wege und Mittel zu finden, um die weitere Beeinflussung durch diese Organisationen und die anhaltenden Ergänzungen in die Religion zu verhindern, welches nur durch eine Rückkehr zum Koran vereitelt werden könnte.

Diese Bewegung, die durch die Erfindung und Fabrizierung von Ahadith und die Einführung fremder Glaubensüberzeugungen und Kulturen begann, machte weiter mit Fatwas und Idschtihads. Beispielsweise wurde die Fatwa, die den osmanischen Sultanen erlaubte, die Brüder ihrer Thronfolger zu ermorden (was mit den Koranversen in Widerspruch stand), vom Scheichuhlislam (Würdenträger für alle Angelegenheiten in Bezug auf das kanonische Gesetz) im Namen der Religion erhoben. Es war erneut ein religiöser Gelehrter, der eine Fatwa erhoben hatte, nach welcher das Tragen eines Hutes (anstatt eines Turbans) während der Reformbewegung als Zeichen des Heidentums erklärt wurde, deren Folge das Enden im Galgen der Hut-Träger war.

 

Ein unter den Umayyaden geschriebenes Buch: Irdscha (Verschiebung)

In der politischen Mitte der Umayyaden waren die Konfrontationen von Ali und Uthman und das Nachhängen in Streitereien über Muawiya und Ali alltägliche Erscheinungen. Es gab eine Gruppe von Leuten, die jenen gegenüber gleichgültig blieben, die eine Dienststelle in der politischen Arena besetzten, und es vorzogen, nicht ihre Meinung darüber zu sagen, wer ein Gläubiger und wer ein Ketzer sei. „Gott weiß, wer was ist“ war ihr Motto gewesen. Da sie den Urteilsspruch auf den Jüngsten Tag vertagten, wurden sie Murdschie (Verschobene) genannt.

Die maßgeblichen Ansichten wurden im Buch ‚Irdscha (Verschiebung)‘ geäußert. Es wurde in den 60er n. H. geschrieben, zum späteren Zeitabschnitt der Umayyaden, 150-200 Jahre vor den gefeierten Hadith-Büchern. Das Buch betonte in einer frühen Zeit des Islam, dass die Religionsquelle der Koran war. In diesem Zeitabschnitt hatten die Ergänzungen zum Koran begonnen. Die absolute Herrschaft der Geisteshaltung, welche die Vervielfältigung der Ahadith förderte, kam gegen dem Ende der Abbasiden.

Im gesagten Buch beschreibt Hasan bin Muhammad den Koran mit Zitaten aus dem Koran: Diese Offenbarung wurde mit dem Wissen Gottes herabgesandt (11:14; 4:166), Gott hat Seine Offenbarungen vervollkommnet (22:52), der Koran ist ausführlich erklärt (11:1; 6:55,97,98,126; 7:52,174; 9:11), er ist geschützt (15:9,17), Gott legte die besten Beispiele im Koran fest (14:45; 30:58) und der Koran ist der Unterscheider von richtig und falsch (25:1; 8:25)… Gemäß Hasan bin Muhammad wurde Gottes Gnade durch die Koranische Offenbarung vollendet und die Gebete nahmen ihre letztgültige Form an. Dies ist das Ende aller Verfügungen. Die Gläubigen haben das zu befolgen, was im Koran für sie beschrieben wurde. Es ist das heile Bindeglied, das nie bricht. Gott machte den Koran in der Form eines Buches und ordnete Seinen Dienern an, alles darin zu befolgen. Der Menschheit ist es auferlegt, ihn auswendig zu lernen und ihn weiteren Generationen zu überliefern. Wehe denen, die von ihm abbrechen. Hasan bin Muhammad, der kein Seelenheil außer der Koranischen Jurisdiktion anerkannte, hatte Sebeils zum Feind erklärt, weil sie behaupteten, dass der Mensch durch eine geheime Offenbarung gerettet werden könne (siehe Irdscha, Seiten 20-24; und „Türklerin Islamlasma Sürecinde Mürcie ve Tesirleri“, Seite 72, Doç. Dr. Sönmez Kutlu).

Die Tatsache, dass in den obigen Betrachtungen den Ahadith kein Platz gegeben wurde, zeigt, dass der Autor des Buches „Verschiebung“ sich der gleichen Mentalität, wie der unseren erfreute. Dieses Buch, das den Verschobenen – die Gegner der Hadith-Übermittler von Kharidschis – eine Stimme verlieh, und der Rationalismus von Mutazila, der die Ahadith verdrängte, sind Beispiele der Opposition, die von den politischen Autoritäten erfahren wurde, bevor sie die sektiererischen Vorstellungen als die offizielle Religion erfolgreich einführten.